Wie übt man, Kinnregister schnell einzulegen?

Bernnt
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Hallo Mitakkordeonisten,

meistens brauchte ich früher nur ein oder zwei Register in einem Lied und kam damit bestens zurecht. Dankbarerweise hatte ich dafür viel Zeit, die Umschalterei war meistens in irgendwelchen längeren Pausen.

Jetzt sehe ich die ersten Stücke vor mir, wo die Experten mehrere Wechsel favorisieren. Diese Wechsel muss man mit den Kinnregistern machen - aber flott und dalli. Darum wollte ich einfach mal fragen, wie man euch das beigebracht hat bzw. wie ihr das geübt habt. Ich komme mir vor wie ein Wackeldackel, der zwar schön im Rhythmus den Kopf bewegt, aber einfach öfters das Ziel des Manövers verfehlt.

Grüße, Bernnt
 
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Ich habe (leider) nur ein Kinnregister und damit kein Problem. Aber ich denke, das Problem löst sich wie die anderen spielerischen Probleme auch: durch üben, üben, üben ... :engel:
Ich hatte übrigens mal ein Stück, da baute ich das Registerschalten in den Fingersatz ein, weil die Schalterei sonst nicht schnell genug und treffsicher genug funktioniert hätte :eek:
 
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Ich denke, das wichtigste ist die Haltung. Die Kinnschalter müssen in bequemer Reichweite liegen. Dazu kann es nötig sein die Riemen so zu versetzen, dass das Kinn in der Mitte aller Schalter liegt.
Bei mir liegen sie aktuell viel zu weit rechts. Ich lasse es trotzdem so, weil mir die Haltung mit den Riemen an der Originalposition den besten Schwerpunkt bieten. Ein Versatz würde eine Verlagerung des Instruments nach links bedeuten, was nicht so gut für den Rücken ist. Dafür brächte es Punkte für die Freiheit der rechten Hand ... Ein Ballanceakt...

Wenn Du hin und her jonglierst, wirst Du Vor - und Nachteile schätzen lernen und eigentlich für verschiedene Stücke verschiedene Haltungen bevorzugen ... (wie üblich mit den jeweils passenden Instrumenten)
Deshalb am besten ein optimales Mittelmaß finden, auch wenn es im speziellen nicht ganz perfekt sitzt. Das muss man eben mit Flexibilität im Köper ausgleichen.

Ansonsten ... wie @lil schon schrieb, die Schaltungen wie Töne in den Ablauf einarbeiten, auch wenn es mit dem Kinn passiert.
Ein extremes Beispiel habe ich mir mal mit Gallianos Honey Fingers gebaut. Das stand so natürlich nicht drin, aber es hat mir Spass gemacht, fast jede Phrase mit einem anderen Klang zu spielen und sogar einzelne Tutti-Schläge extra zu registrieren.

 
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Ich kann nicht für die Allgemeinheit sprechen, da ich, Knopfspielerin, nicht weiss, wie die korrekte Haltung bei Piano-Instrumenten ist. Und abgesehen davon hat ein Piano-Instrument in der Regel kein mittig angebrachtes Griffbrett, also sollten die Register ohnehin näher liegen.

Aber da ich die Kinnregister oft und fast ausschliesslich brauche, kann ich doch einen Rat geben.

öfters das Ziel des Manövers verfehlt.

Ungefähr 2 Takte vor dem Schalten visiere ich kurz das neue Register an, und unmittelbar vor dem Schalten hebe ich den Diskantteil Richtung Kinn, indem ich mit dem rechten Bein leicht auf die Zehenspitzen gehe.
Dadurch kommen die Register (sogar die weiter entfernten) ziemlich direkt unters Kinn, sodass ich nur noch nicken muss.
Das geht bei meinem vergleichsweise kleinen Instrument recht gut.

Mehr Probleme hatte ich bei meinem grossen "Borsinli". Dort funktionierte der Trick mit dem Bein gar nicht, da ich die Kinnregister auch so schon etwas über Kinnhöhe hatte.
Dort half folgendes: den Rücken extrem aufrichten und das Kinn vorstrecken. Aber auch da vorher einen kurzen Blick aufs auszuwählende Register.

Üben: man kommt am Anfang nicht ums Probieren herum. Einfach im langsamen Tempo, damit man genug Zeit hat, den Wechsel zu planen (nicht nur das Schalten ist betroffen, sondern auch das Weiterspielen in der jeweils höheren oder tieferen Oktave).

Gruss
chnöpfleri
 
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Ein extremes Beispiel habe ich mir mal mit Gallianos Honey Fingers gebaut.
Sorry für diese Wörter: Aber das ist jetzt mal so richtig geil.:great::) Diese Registerwechsel in diesem Arrangement haben echt was.
 
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....mein Problem war immer eher,
die Kinnregister nicht zu benutzen :
da mein Griffbrett so lang ist hatte ich schon
bei einem vagen Blick in Richtung Tastatur - schwupps -
ein anderes Register drin.
Obwohl die Register so ziemlich genau
meine Favoriten sind, haben ich sie stumm gelegt,
damit ich da nicht immer ungewollt reinschalte.

Gruss,

Ludger
 
Das stand so natürlich nicht drin, aber es hat mir Spass gemacht, fast jede Phrase mit einem anderen Klang zu spielen und sogar einzelne Tutti-Schläge extra zu registrieren.
einfach nur geil, weitere Kommentare stören da nur. :claphands::cheer:ich würde ja :keks: geben, geht aber mal wieder nicht.
 
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ich kann da auch nur noch sagen, vorher prüfen, dass die Kinnregister richtig liegen evtl. den Sitz der Riemen korrigieren, und dann die Schaltstellen üben, üben üben, .....
 
Klangbutter, das ist schon erste Sahne was du aus diesem Instrument herausholst.
Wenn man es nicht wüsste, könnte man auch meinen, dass hier zwei, drei erstklassige Leute am Werk waren.

Chapeau
 
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Im Übrigen braucht man halt das richtige Kinn, so wie Comedian und Show Host Jay Leno, auch "The Chin" genannt.

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Hallo zusammen!
Musste herzhaft lachen beim Lesen dieses Threads.
Ich kenne noch eine Möglichkeit, wie man Kinnregister effektiv schalten kann: mit den Fingern.
Na gut, ich habe meinen Converter erst wenige Wochen und so fand ich es bei 45 Tasten und 15 Diskantregistern oftmals einfacher, die Kinnregister zu benutzen als über das Griffbrett zu schielen und das falsche zu erwischen. Dazu muss ich auch sagen, dass ich parallel auf zwei anderen Akkordeons übe- da verliert man manchmal den Überblick über die Registeranordnungen.
Aber den Tipp von chnöpferli mit dem Anheben des rechten Beines auf die Zehenspitzen werde ich morgen ausprobieren.
Vielleicht reichts dann wirklich für das Kinnregister rechts außen (meine Halswirbel wollen nicht immer so..)
 
Mein (leider) einziges Kinnnregister lege ich auch manchmal "von Hand" ein - aber nur zwischen den Stücken. Während des Spiels verwende ich gerne das Kinn.

Ich finde es nur schade, dass bei meinem Instrument aus technischen Gründen keine weiteren KR nachgerüstet werden können. Das KR ließ ich übrigens umbelegen: vom nie genutzten Tutti auf 8'/4', das ich viel und gerne nutze.
 
Ein leichtes Anheben des Beins funktioniert tatsächlich. Ich habe es mittlerweile ausprobiert. Natürlich sollte auch der Diskant an sich „richtig liegen, d.h. nicht zu weit rechts außen.
 
Bei mir hat das mit dem Anheben des Beines auch funktioniert. Das Kinnregister ganz rechts habe ich damit aber noch nicht erwischt.
@Ursula 52: Gibt's einen einfachen Trick, die Riemen so einzustellen, dass der Diskant weiter nach links rutscht? Habe in der letzten Zeit sehr mit Riemeneinstellungen gekämpft und bin froh, endlich eine passable Riemeneinstellung gefunden zu haben.
 
Gibt's einen einfachen Trick, die Riemen so einzustellen, dass der Diskant weiter nach links rutscht?

Viele Spieler lassen sich die Gurtaufhängung für den rechten Gurt weiter nach rechts versetzen - meist um das Instrument besser am Körper zu haben. Damit rutscht in der Summe das Instrument etwas weiter nach links. Und als Nebeneffkt hat man damit auch die Kinnregiser direkter unter dem Kinn.
 
@dallamè
Die Antwort von @maxito ist auf alle Fälle eine gute Möglichkeit. Ich habe auch vor, im März eine zusätzlich Befestigung weiter rechts anbringen zu lassen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, den linken Gurt kürzer zu knüpfen und den rechten Gurt länger. Das solange probieren, bis es passt. Achte aber auch darauf, dass dein Instrument sicher auf deinem linken Oberschenkel abgestellt ist, dass du das Gewicht nicht auf den Schultern hängen hast. Und natürlich muss auch der Querriemen richtig sitzen.
Ich selbst benutze ein stufenlos einstellbares Tragegeschirr, mit dem ganz schnell Korrekturen durchführbar sind. Hat halt auf der Schulter nicht die breite Auflage, aber die läuft bei mir eh ins Leere. ;-)
Ich hoffe, ich konnte dir helfen
 
Viele Spieler lassen sich die Gurtaufhängung für den rechten Gurt weiter nach rechts versetzen
Dies habe ich auch schon öfters gesehen, will aber nur zu bedenken geben, dass dadurch das Bassbrett schon ganz schön weit nach links wandert, was weite Basssprünge erschweren mag. Da hätte ich evtl. Probleme.
Ich bevorzuge eine Umschaltung am Register (wird irgendwie Teil des Einübens von einem Stück), und wenn's nicht geht spiele ich das Lied halt mit einem gewählten Register durch; aber das war ja hier nicht das Thema.
 
Dies habe ich auch schon öfters gesehen, will aber nur zu bedenken geben, dass dadurch das Bassbrett schon ganz schön weit nach links wandert,

Das darf man nicht verwechseln, mit einer komplett nach rechts versetzten Aufhängung. Wenn nur der obere Gurt für die rechte Schulter versetzt wird, dann "kippt" das Akko tendentiell nach links. Der unteren Bereich bleibt wo er ist und das Ganze fühlt sich an, wie wenn man den Balg leicht aufgezogen hätte. Bei meinen Instrumenten wo das so ausgeführt ist, kann ich zumindest keine Beeinträchtigung der linken Hand feststellen - und das obwohl ich bei dem Instrument auch noch vorgelagerten Melodiebass spiele.

Aber die Kinnregister liegen dadurch recht günstig und ich kann mit kleinen Kopfnickbewegungen die Register betätigen. Das ist bei meinem 45 tastigen Instrument zudem für mich von Vorteil, weil ich den Diskantabschluss ja schon kurz unter dem Kinn habe und mit dem Kopf hierdurch nur schlecht weiter nach rechts "rübernicken" könnte.

Wie gesagt - bei meinem Instrument habe ich das als relativ günstig empfunden und für meinen Fall halte ich das für praktisch. - Hängt aber immer auch von der Größe des Instruments und von den körperlichen Verhältnissen des Spielers ab. -> Muss also im Einzelfall betrachtet werden.
 
Vielen Dank euch allen für Eure Tipps. Tut gut zu hören, dass man nicht der einzige ist, der damit manchmal kämpft.
@Ursula52 Kannst du den Querriemen selbst schließen? Bzw. schließt du ihn und zurrst ihn dann fest wie einen Rucksack-Gurt? Die standardmäßig mitgelieferten Querriemen sind mir alle zu kurz (bin etwas mopsig und nicht klein). So konnte ich auch das lästige Wegrutschen des rechten Riemens (egal ob Original-Zupan-Ergoline, S-Riemen (no name), oder super breiter Converter-Riemen) nie verhindern, was echt auf die Schulter geht.

@maxito Deswegen habe ich den Tipp mit dem Versetzen des rechten Riementrägers zur Kenntnis genommen - aber irgendwie an den Schätzelein was bohren und schrauben lassen - momentan ein noch zu gruseliger Gedanke. Aber vielleicht wirklich die dauerhafteste und rückenschonendste Lösung.
 

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