Ineressantes Thema.
Aus meiner Sicht gehts sogar um mehr - als ein "Dauerlächeln".
Vorweg: Das Dauergrinsen eines Andre Rieu geht mir auch gehörig auf den Saxx.
Das Publikum hat ein unglaublich feines Gefühl dafür, ob es verscheißert wird oder ob jemand offen, mit all seinen Schwächen und Macken
sein Ding macht. Aber jeder im Saal spürt, ob der Musiker "klemmt".
Körperspannung, Körperhaltung, Lockerheit, Mimik spielen schon beim Betreten der Bühne eine wesentliche Rolle.
Natürlich will man gut und fehlerfrei spielen, aber viele vergessen dabei, dass das Publikum nicht nur hört, sondern auch sieht. Gerade das macht doch den Reiz der Live-Musik aus.
Wer auf die Bühne geht sollte immer im Hinterkopf haben, dass er etwas "zu erzählen hat"; nämlich genau seine ganz eigene und einzigartige Version einer Geschichte, also eines Musikstückes. Je interessanter man diese "Geschichte" erzählt, desto mehr Aufmerksamkeit gibt es.
Wer sich nur darauf konzentrieren kann fehlerfrei durchzukommen, lässt mehr als die Hälfte der Wirkung liegen.
Kaum jemand ist die geborene "Rampensau". Wer aber daran arbeitet und nicht vergisst dem Publikum zu vermitteln, dass er "voll bei der Sache", konzentriert ist und dabei noch Spaß hat, der ist auf dem richtigen Weg.
Und,... mal lächeln, mit kleinen Gesten und Mimik dem Publikum zeigen, dass man für sie seine "Geschichte" erzählt, das tut nicht weh und ist Teil der Interaktion.
Wer das nicht fertig bringt, sollte Studiomusiker werden oder im Orchestergraben sein Dasein fristen...