Grund für unterschiedliche Fender-Halsfüße (Tele gerade, Strat rund)?

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drehen wir uns im kreis?
 
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Da der gute Leo sich nicht mehr selber äußern kann, bleiben wohl nur Spekulationen.
So viel ist aber klar, die Stratocaster war die Weiterentwicklung der Telecaster und die Erfahrungen mit Problemchen der Tele flossen beim Design der Strat mit ein.
Was kann vorteilhaft am gerundeten Halsfuß sein?
-der Hals zentriert sich selber bei der Montage
-wenn man den den Hals in der Ausrichtung korrigiert, bleibt ein weitgehend vollflächiger Kontakt zwischen Korpus und Stirnholz vom Hals.

Also wenn ich wählen könnte, würde ich auch den abgerundeten Halsfuß nehmen. Hat erst mal Verteile, wenn mal kleine Fertigungstoleranzen vorkommen.

Warum das dann nicht auch bei der Tele das nachgebessert wurde, dazu kann man auch nur spekulieren.
-der Vorteil war/ist nicht so gravierend, dass es sich gelohnt hätte, den bisherigen Fertigungsprozess zu ändern.
-man wollte die Kompatiblität/Ersatzteilversorgung der alten Teles aufrecht erhalten.
-Leo fand das eine Telekopfplatte an einer Strat shice aussieht und das sorum eh kein tauschen wird. Aber wenn unbedingt jemand einen Strat Hals an einen Telekorpus schrauben will, kann man die Maße ja so machen, dass das wenigsten grundsätzlich passt....
 
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Ja mal wieder OT, aber wenn hier Vermutungen geäussert werden, warum der Hals geschraubt wird, ist meine Vermutung,
daß die Kosten der Anlass sind ihn nicht zu verleimen.
Keine Vermutung, Leo Fender hat ja im Musikbusiness als Reparaturmensch angefangen. Er war ja eigentlich Radio- und Fernsehtechniker. Und gebrochene Hälse waren schon damals mitunter ein Problem und er hat mit dem geschraubten Hals eine einfache Lösung gefunden. Dass das auch noch Kosten spart, war natürlich ein weiterer Vorteil.
 
Keine Vermutung, Leo Fender hat ja im Musikbusiness als Reparaturmensch angefangen. Er war ja eigentlich Radio- und Fernsehtechniker. Und gebrochene Hälse waren schon damals mitunter ein Problem und er hat mit dem geschraubten Hals eine einfache Lösung gefunden. Dass das auch noch Kosten spart, war natürlich ein weiterer Vorteil.

Gebrochene Hälse waren zwar auch vorhanden aber nicht der einzige Grund. Tatsächlich war es die Wartung des Halses die zum Schraubhals führten, sollte es zu Problemen kommen sollte er einfach ausgetauscht werden können. Das führte beim ersten Prototypen der Telecaster sogar dazu das gar kein Halsstab verbaut hat. Zum einen Ging er davon aus das der massive Ahornhals sich nicht verwinden oder nachgeben würde, zum anderen war der Hals ja eh schraubbar.

Ich vermute das einfach das es ein "Designaspekt" der Stratocaster war und gar keine technische Bewandnis hatte. Sieht man sich die Gitarren die Leo nach Fender produziert hat z.B. Stingray so findet man dort ebenfalls den runden Halsfuss. Bei seinen späten Design bei G&L ist er einfach komplett grade. Wäre es eine Vereinfachung im Produktionsprozess, der zu dem runden Halsfuss geführt hätte, hätte Fender sicherlich auch die Telecaster ab 1954 mit einem runden Halsfuss eingeführt.

Ansonsten hier mal der alte Produktionsprozess
 
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Man könnte auch andersum fragen: welches interesse sollte fender daran haben, dass hals x auf korpus y passt?
 
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In der Halstasche kann man aus der Rundung den restlichen "Staub" besser rausholen, als aus einem rechten Winkel.

Gruß
Martin

P.S. sollte mir auf der NAMM ein Fender Masterbuilder in die Finger kommen, werde ich ihn mal mit der Frage testen.
 
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Gebrochene Hälse waren zwar auch vorhanden aber nicht der einzige Grund. Tatsächlich war es die Wartung des Halses die zum Schraubhals führten, sollte es zu Problemen kommen sollte er einfach ausgetauscht werden können. Das führte beim ersten Prototypen der Telecaster sogar dazu das gar kein Halsstab verbaut hat. Zum einen Ging er davon aus das der massive Ahornhals sich nicht verwinden oder nachgeben würde, zum anderen war der Hals ja eh schraubbar.

Ich vermute das einfach das es ein "Designaspekt" der Stratocaster war und gar keine technische Bewandnis hatte. Sieht man sich die Gitarren die Leo nach Fender produziert hat z.B. Stingray so findet man dort ebenfalls den runden Halsfuss. Bei seinen späten Design bei G&L ist er einfach komplett grade. Wäre es eine Vereinfachung im Produktionsprozess, der zu dem runden Halsfuss geführt hätte, hätte Fender sicherlich auch die Telecaster ab 1954 mit einem runden Halsfuss eingeführt.

Ansonsten hier mal der alte Produktionsprozess



Mein Gott!!! Danke für das Video - nun ist meine Motivation wieder neu entfacht!! (Wenn der F. Custom Shop heute noch so arbeiten würde, wäre ich bereit den hohen Preis
dafür zu bezahlen!)
 
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Boah wie geil. Alles noch von Hand gemacht. Heute schmeißt du wahrscheinlich einen Baumstamm vorne in die Maschine rein und hinten kommt eine fertige Gitarre raus. Na ja also fast. :tongue:
 
Moin!

Naja, also ich weiß nicht...

So großartig ist es doch gar nicht. Natürlich ist viel Handarbeit vorhanden. Die gibt es heute auch. Aber man sieht auch damals bereits eindeutig, dass keiner davon Gitarrenbauer ist. Jeder macht an seiner Station genau einen Handgriff. Das war doch genau das Ziel dieser Gitarrenkonstruktionen. Man vereinfacht alles, damit man keine Facharbeiter mehr braucht. Man holt sich eine günstige Aushilfskraft, stellt sie an eine Station, schult diese zwei Wochen lang und danach kann diese selbstständig genau einen Arbeitsschritt machen. Das ist seit Henry Ford das Ziel der meisten Firmen. Zwar wird eine Gitarre so oder so auch fertig. Ich empfinde aber an dieser "Romantik an Frühere Tage" nicht wirklich etwas Erstrebenswertes.

Wenn ich könnte würde ich mir in mein Wohnzimmer auch eine CNC hinstellen. Niedrige Toleranzen, hohe Wiederholgenauigkeit, wenig Ausschuss und keine Angst davor, dass das Produkt hinterher nicht taugt sind mir dahingehen was das Produkt betrifft lieber. Wenn Handarbeit, dann doch aus einer Hand. Und am besten aus der Hand eines Meisters. Dieses Video stellt dies gewiss nicht dar.

Nur meine 2 Cent dazu...

Schicken Gruß,
Etna
 
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Auch wieder wahr.
 
Das ist seit Henry Ford das Ziel der meisten Firmen.
Nennt man Leo Fender nicht auch den Henry Ford des E-Gitarrenbaus? Die ganze Konstruktion von Tele und später Strat sind doch auf industrielle Fertigung ausgelegt.
 
Hat er nicht mal gesagt, also so ungefähr, dass ihm der traditionelle Gitarrenbau zu aufwendig(?) war und es sein Ziel bei der Telecaster war, ihn so weit wie möglich zu vereinfachen? Und war nicht ein Leitsatz bei der Konstruktion, dass die Gitarre mit nur einem Schraubenzieher montiert und demontiert werden können sollte? Sieht man ja heute noch. Alle Schrauben haben die gleiche Größe. Hals, Schlagbrett, Tonabnehmer, das Blech bei der Volume- und Tonecontrol. Uch ich meine, die Erkenntnis kam ihm beim Reparieren von Gitarren, womit er ja angefangen hat.
 
Man holt sich eine günstige Aushilfskraft
Und wenn man sich das Video genau anschaut, sieht man auch die günstigen Mexikaner...

Leo Fendos hat damals schon gewußt wie "Make America Great.." geht...
 
Was aber noch immer nicht die unterschiedlichen Halsfüsse erklärt. Ich glaub da wird @hack_meck auf der NAMM tatsächlich jemanden von Fender interviewen müssen. ;)
 
Nennt man Leo Fender nicht auch den Henry Ford des E-Gitarrenbaus? Die ganze Konstruktion von Tele und später Strat sind doch auf industrielle Fertigung ausgelegt.


Das sehe ich genau so. Die Idee mit dem vor verdrahtetem Schlagbrett, oder der Kontrollplatte - alles sollte kostengünstig sein. Auch die Saitenbuchsen zur Befestigung der Saiten durch den Korpus (Tele), der zu viel Voodoo beigemessen wird - ist nur die kostengünstigste Variante einer Saitenbefestigung!! Alles zur Gewinnoptimierung!
 
Hm, ich bin mir nicht so sicher ob es primär um Gewinnoptimierung ging. Klar, er war Diplomkaufmann, aber ich denke es ging in erster Linie erst mal darum ein preiswerteres Produkt als die Konkurrenz anzubieten und damit den Markt zu erobern. Gibson und Rickenbacher waren wesentlich teurer – und sind es ja eigentlich immer noch.

Leo Fender hatte ja zu dieser Zeit als Tele- und Stratocaster eingeführt wurden ja schon einige Produkte am Markt und Leo Fender ja auch schon locker eine Dekade im Reparatur-, Lapsteel- und Musikinstrumentgeschäft tätig.

Und am Anfang lief es ja nun noch nicht wirklich rund. Daher auch die ganzen Saisonarbeiter und die Diversifikation auf verschiedene Produktbereiche; Produktionsmaschinen haben die ja auch selbst entwickelt. Anders hätte er das meiner Ansicht nach auch nicht stemmen können. Letztlich hat er ja bei Null angefangen.

Die echte Gewinnoptimierung kam meiner Ansicht nach eher später.

Grüße
 
Klar ging es sicher auch um Gewinnoptimierung. Aber eben auch um kostengünstige, leicht zu reparierende Gitarren herzustellen.
 
Und dann nen Tele Hals auf einen Strat Body :eek: what ......?
Leo fand das eine Telekopfplatte an einer Strat shice aussieht und das sorum eh kein tauschen wird. Aber wenn unbedingt jemand einen Strat Hals an einen Telekorpus schrauben will, kann man die Maße ja so machen, dass das wenigsten grundsätzlich passt....

Was denn? Das sieht richtig gut aus, siehe Squier/Fender '51. Gut ist keine streng klassische Strat aber trotzdem.
 

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