Claus
MOD Brass/Keys - HCA Trompete
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Willst Du noch bei "Jugend musiziert" groß abräumen?...dann denk ich nur...mh, das könnte aber auch noch besser sein...auch beim Klavier oder Keyboard hab ich ständig das Gefühl...mh...da geht noch was...
Der Punkt "Umgang mit Fehlern" ist m.E. ein wesentlicher im Zusammenhang mit "ohne Lehrer lernen".
Zuviel Ehrgeiz untergräbt die Motivation (meiner Meinung nach).
Das Üben bzw. Spielen und die dabei zwangsläufig immer wieder 'mal auftretenden Schwächen werden mit der Zeit im Hirn wie restlichen Körper miteinander verküpft.
Die Folge kann dann sein, dass man nach und nach beim Musizieren einen Zustand von Stress, Verspannung und Unlust erlebt.
Viel besser finde ich, Spaß an dem zu haben was man gerade tut und eine Befriedigung daraus zu ziehen, dass man sich mit seinem Hobby (bzw. seiner Leidenschaft) beschäftigt.
Wenn etwas gut funktioniert nehme ich das zur Kenntnis und merke mir das gute Gefühl in Verbindung mit der Übung oder dem Stück.
Natürlich gerät das Meiste irgendwann in Vergessenheit, aber es kommen auch immer wieder neue Erfolgserlebnisse dazu.
An einem schlechten Tag kann ich einige gute Erinnerungen geistig vor die inneren Augen und Ohren führen. Außerdem erinnere ich für immer einige Top-Momente von guten Auftritten, teilweise gibt es davon auch dazu Bilder oder Aufnahmen. Außerdem freue ich mich beim Üben, wenn eine schwere Stelle das erste Mal funktioniert.
Insgesamt habe ich dadurch eine positive Grundstimmung beim Spielen und eine dauerhaft hohe Motivation zum Üben.
Habe ich einen schlechten Tag und spiele entsprechend lausig, dann schalte ich einen Gang runter und wiederhole einige Sachen, die mir leicht fallen.
Manchmal öffnet sich dadurch eine Tür zur richtigen mentalen Einstellung, ansonsten bleibe ich beim kleinen Programm oder lasse das Üben auch einfach 'mal sein.
Fehler kenne ich in verschiedenen Formen. Kaum erwähnenswert sind solche aus momentaner Unaufmerksamkeit, die hake ich einfach ab.
Wichtiger sind für mich Fehler, die einen Rückschritt anzeigen oder Blockaden, die einem Fortschritt im Wege stehen. Dann überlege ich, woran das liegt und was ich brauche, damit die entsprechende Passage spielbar wird.
In der Folge mache ich erst Vorübungen oder ich zerlege den musikalischen Abschnitt in kleinere Einheiten. Normalerweise übe ich dann zunächst langsam und bewusst mit Blick darauf, dass meine "Parameter" stimmen (Konzentration, Stelle singbar, Fingermechanik bzw. Abfolge ok usw.).
Früher musste ich z.B. erst einmal eine entlegenere Tonart, bestimmte Arpeggios oder Figuren mit komplexer Rhythmik üben, mittlerweise zahlt sich zum Glück oft genug eine gewisse musikalische Erfahrenheit aus.
Gruß Claus