"Cranked" Sound und Kompression bei Transistoramps (Orange CR120)

Zergio
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Hallo Forum,

ich würde gerne mein Orange CR120 Top in die Kompression bringen - und das weitgehendst clean. Mein gewünschter Sound ist leicht "angecruncht" (Gain auf 4), aber eher clean als verzerrt. Leider komprimiert mein Orange erst wenn viel zu viel Gain dabei ist. Hintergrund ist der, dass mein Ibanez WH10 Wah einen massiven Volume Boost mit sich bringt, das ich gerne mit Kompression glattbügeln würde.

Auch diverse Zerrpedale klingen mit aufgerissenem Volume besser (achtung, subjektiv!;)). Die Lösung mit Kompressor dahinter kenne ich - darum geht es mir aber nicht! Bisher habe ich kaum Amps ausgiebig testen können, weswegen ich gerne über die natürliche Kompression (verschiedener Amps bei verschieden viel Gain) diskutieren würde. Und vor allem ob und wie man das beeinflussen kann. Gerade im Falle "Ibanez Wah" habe ich auf YouTube gesehen, wie ein Marshall HDFX "angecruncht" schon genug komprimiert, um den besagten Volume Boost auszugleichen. Hier im Forum habe ich wiederum aufgeschnappt, dass ein Mesa Boogie auch bei viel Gain noch sehr dynamisch bleibt.

Was meint ihr, kann man das irgendwie beeinflussen? Vielleicht durch höheres Eingangssignal -> Cleanboost? Würde mich sehr über paar Erfahrungen freuen. :great:


Beste Grüße,
Zergio
 
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Hey Hallo,
ich will gar nicht neunmalklug daherkommen ... aber der wesentliche Unterschied bei den genannten Amps ist, dass der Orange ein Transistoramp ist.
Der ist super, aber kann das was Du möchtest nicht mMn.
 
Wir reden hier von einem transtistor verstärker dem kann man grundsätzlich vom verhalten nicht mit einen röhrenverstärker (z.b Messa Boogie)vergleichen.

Ich weiss auch nicht so wirklich was du mit deiner Kompression genau meinst bzw . Bewirken willst bzw. Glaubst zu bewirken.

Höheres eingangsignal beim transtistor da wäre ich vorsichtig wenn die Transe anfängt zu übersteueren klingt das ziemlich mies im schlimmsten tritt auch clipping ein das killt dir auf Dauer amp und Lautsprecher.
 
Leute fassen Kompression auch immer unterschiedlich auf. Bei Mesa Boogie Amps (hast du schon richtig beobachtet) gibt es halt als "Sound den man kennt" Die Mark-Serie mit sehr tragendem Sound und einstellbarer Kompression und die Rectifier, die ungewöhnlich roh und unkomprimiert im verzerrten Betrieb daherkommen. Deswegen kann man da auch mit Boosterpedalen so viel bewirken.

Das Problem ist aber vmtl, dass das, was du als Kompression beschreibst, der Sättigungsbetrieb des Eingangs ist, sprich: Man überfährt die erste Röhrenstufe mit einem Booster etc. schon so, dass sie anzerrt. Damit geht Dynamik verloren weil eine Röhre wenn sie verzerrt nur noch unwesentlich mehr Signal ausgeben kann als wenn man sie mit maximaler Belastbarkeit im Cleanbetrieb fährt -->man hat eine Art natürliche Kompression.

Das ist - um weiter auszuholen - auch das was viele Leute an "alten", puristisch aufgebauten Verstärkern schätzen. Die gehen je nach Lautstärkeeinstellung von "ganz trocken" bis "komprimiert-schmatzend" weil man den kompletten Amp irgendwann "überfährt".

In einem Transistor-Eingang klingt das aber recht hässlich wenn man den Eingang überlastet. Selbst Hybrid-Amps wie H&K Tubemeister kranken leider an diesem Problem, beim CR120 wird es leider ähnlich sein :redface:.
 
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Danke @Clipfishcarsten für die Erklärung - hat etwas Licht ins dunkle gebracht. :D

Der CR120 ist zwar ne Transe, ihm wird aber nachgesagt dass er nah an ne Röhre kommt. Das mit dem übersteuern würde ich gern ausprobieren, habe aber leider keinen Booster. Kann ich dafür mein Audiointerface missbrauchen? (Gitarre -> Interface In -> Gain langsam aufdrehen -> Interface out -> Amp) :ugly:
 
Der kommt klanglich vielleicht an ne Röhre ran, aber das dynamische Spiel kannste da knicken.
Kauf Dir n Kompressor und spar Dir den Stress.
 
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Was genau meinst du mit dem Interface :)?

Falls du (nehme ich jetzt aufgrund deines Avatars einfach mal an) sowas suchst wie in "Scar Tissue": Nope, das ist ein Röhrenamp während er grade ein wenig "heiser" wird. Merkt man auch wenn man genau hinhört am Bassbereich der schon leicht zerrt. So ne Kompression gibts mit nem Transistor nicht.
 
Was genau meinst du mit dem Interface :)
?

Falls du (nehme ich jetzt aufgrund deines Avatars einfach mal an) sowas suchst wie in "Scar Tissue": Nope, das ist ein Röhrenamp während er grade ein wenig "heiser" wird. Merkt man auch wenn man genau hinhört am Bassbereich der schon leicht zerrt. So ne Kompression gibts mit nem Transistor nicht.

Ob es möglich ist ein Audiointerface (Steinberg UR22) in die Kette zu hängen, um es per Gain Regler als Boost Pedal zu missbrauchen. Möchte das einfach mal ausprobieren.
Und ja, es geht um den "cranked" John Frusciante Sound. :)
 
Ob es möglich ist ein Audiointerface (Steinberg UR22) in die Kette zu hängen, um es per Gain Regler als Boost Pedal zu missbrauchen. Möchte das einfach mal ausprobieren.
Und ja, es geht um den "cranked" John Frusciante Sound. :)

:ugly:. Jackpot. Nun, das ist eigentlich so wirklich DER charakteristische Sound den Röhren hervorbringen und bei dem sich alle sandigen Nachbauversuche aktuell noch die Zähne ausbeißen. Ich halte recht viel von Modelling-Amps, aber dieses "Breakup"-Verhalten ist leider sehr schwierig zu simulieren. Vollverzerrter Sound ist easy und mittlerweile relativ qualitativ hochwertig zu reproduzieren und Voll-Clean genau, wenn nicht sogar besser als manche Röhren.
 
Ob es möglich ist ein Audiointerface (Steinberg UR22) in die Kette zu hängen, um es per Gain Regler als Boost Pedal zu missbrauchen. Möchte das einfach mal ausprobieren.
Und ja, es geht um den "cranked" John Frusciante Sound. :)
Einfach nur boosten bringt bei Trabsistoramps eben keine Kompression, das hat mit dem speziellen Zerrverhalten von Röhrne zu tun.
Pushst du die Vorstufe des Amp wird sie mehr verzerren, bis sie klippt. Nicht mehr, nicht weniger.

Wenn Du Röhrensound willst, brauchts n Röhrenamp.

Bei Frusciante könnt n Bugera 1990/1960 oder ein Laney Cub passen.
 
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Vielleicht ist es ja auch möglich, das Verhalten mit einem Zerrpedal zu erzeugen. Die Kette wäre dann Gitarre - Wah - Zerrpedal - Amp
Der komprimierte Sound sollte dann in dem Zerrpedal erzeugt werden.
Jetzt müssten Halt nur die Experten helfen, um zu bestimmen, welches Zerrpedal ein solches Verhalten hat.

Wessen Sound willst Du denn annähern? Fruscianti? Dann sollte der Zerrer in die Richtung Marshall/Plexi gehen.
 
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Häng doch einen Röhrenvorverstärker vor den Amp. Gibt's recht billig von Behringer
 
Häng doch einen Röhrenvorverstärker vor den Amp. Gibt's recht billig von Behringer

Sowas hab ich mir auch schon gedacht! Oder vielleicht in den FX Loop und dann per Channel Volume regeln? :gruebel: Hat jemand Erfahrung mit damit?
 
Ich weiß, du sagtest keinen Kompressor. Aber ich hab das Gefühl, dass du auch nicht wirklich die Erfahrung hast, was ein Kompressor so kann und macht, deswegen will ich dir dieses Video ans Herz legen:



Ich habe den selben, er ist klein und kann phänomenal viel, hätte am liebsten zwei davon.

Und dann fiel mir bei Orange Transistor (das sind tolle Amps) und John Frusciante der YouTube Kanal von Dave Simpson ein, bei dem geht es größtenteils glaub ich um diese Themen. Muss sagen, dass ich selbst seine Videos nicht gucke, aber der sorgt bei dir vielleicht für ein bisschen Inspiration, wie du mit dem Orange zu Frusciante kommst.

Desweiteren würde ich dir Empfehlen, dich nach einem original WH10 umzusehen. Die kosten oft um die 200€, aber es lohnt sich meiner Meinung nach (vielleicht als Tipp für die Zukunft anzusehen).

Und zu guter letzt: Versteif dich nicht zu sehr auf Frusciante. Man kann viel von ihm lernen, aber Ziel sollte nie sein, eine Kopie zu werden.
 
Bei Frusciante könnt n Bugera 1990/1960 oder ein Laney Cub passen.

Könnte man machen... Aber Frusciante hat ja sehr gerne einen VOX AC30 mit Greenbacks verwendet...
Allerdings um den Amp wie Frusciante an diesem Breakup Point zu betreiben, braucht man definitiv einen Gehörschutz.
Alternativ auch mit einem AC15 realisierbar, aber auch da zu laut.
 
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Könnte man machen... Aber Frusciante hat ja sehr gerne einen VOX AC30 mit Greenbacks verwendet...
Allerdings um den Amp wie Frusciante an diesem Breakup Point zu betreiben, braucht man definitiv einen Gehörschutz.
Alternativ auch mit einem AC15 realisierbar, aber auch da zu laut.
Der hat aber auch verschiedene JCM genutzt, die imho auch deutlich früher solch einen Sound bringen können.
 
Stimmt auch wieder @crazy-iwan

Wichtig für den Sound sind auch seine Treterchen die er so verwendet hat...
Naja egal...
Mit einem JMP oder einem VOX + Greenback Speaker wird man aber definitiv wesentlich näher an diesen Sound kommen als mit dem Orange. Als Transistor bricht er eben nicht so schön auf
 
Stimmt auch wieder @crazy-iwan
Muss ja, wenn ichs sage :cool:

Ich würd hier aber nach wie vor mit nem Pedal arbeiten, in der Preisklasse gibt es noch keine Amps die ich für die Kompression bei Zimmerlautstärke nehmen würde.
Außer vlt nem Laney Cub12..
 
Sein typisches Setup ist der Silver Jubilee und der 200W Marshall Major (oft gleichzeitig) mit zwei Fullstacks. Da ich ihn nicht kopieren will, und auch nicht lebensmüde genug bin mir das ins Zimmer zu stellen, reicht mir mein Orange. :D soundtechnisch geht er ja in die richtige Richtung. Beim Versuch DEM Sound näher zu kommen, bin ich jetzt halt auf die Themen "Kompression" und "Cranked" gestoßen. Wie schon richtig vermutet wurde habe ich kaum Erfahrung damit. Folgende Beiträge haben aber bisschen Licht ins Dunkle gebracht:
... Man überfährt die erste Röhrenstufe mit einem Booster etc. schon so, dass sie anzerrt. Damit geht Dynamik verloren weil eine Röhre wenn sie verzerrt nur noch unwesentlich mehr Signal ausgeben kann als wenn man sie mit maximaler Belastbarkeit im Cleanbetrieb fährt --> man hat eine Art natürliche Kompression.

Einfach nur boosten bringt bei Trabsistoramps eben keine Kompression, das hat mit dem speziellen Zerrverhalten von Röhrne zu tun.
Pushst du die Vorstufe des Amp wird sie mehr verzerren, bis sie klippt. Nicht mehr, nicht weniger.


Danke schonmal dafür. :great: Also muss wohl doch ein Kompressor her, bis dahin drehe ich die besagten Pedale einfach zurück.
Bleibt noch die Frage wie man ne Transe näher an den "cranked" Sound bekommt. Dafür vielleicht nen Tubescreamer oder Golden Plexi hernehmen, der die ganze Zeit an ist? ... Was meint ihr? :gruebel:
 
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