bebob99
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Ich bleibe skeptisch. Die Dämpfung wird auf jeden Fall deutlich geringer ausfallen als bei der Trompete mit dem kleinen Kasten. Die Billigvariante einer solchen "Box mit Klappen" ist, den Kleiderschrank mit Wintermänteln voll zu hängen und in den Kasten zu spielen, möglichst tief drin. Der Klang ist natürlich sch..lecht, die Dämpfung aber ziemlich gut. Bloß ist sie nicht gut genug, dass sie Nachbarn das schreckliche Gejammer nicht noch deutlich mit bekommen. Das weiß ich aus persönlicher Erfahrung. Es ist in der Nebenwohnung immer noch so laut wie ein Radio "auf normaler Zimmerlautstärke" aus dem Nebenzimmer mit offener Tür.Zur Dämpfung der weniger gerichteten Schallabstrahlung müsste man an der Box seitlich Absorberplatten anbringen.
Das Nerv tötende am Saxophon Üben ist nicht nur die Lautstärke. Es ist gerade am Anfang in seiner Qualität einfach schrecklich anzuhören. Das ist auch nicht so ein monotones Geräusch wie eine viel befahrene Straße, wo das Gehirn das als Hintergrundgeräusch nach kurzer Zeit gut ausblenden kann.
Das mag halbwegs funktionieren, wenn man schon ein geübter Musiker ist und ganze Stücke übt. In dem Fall bekommen die Nachbarn Saxophon Musik gespielt. Da ist die Akzeptanz höher. Aber Fingerübungen, Intonationsübungen und Etüden eines Anfängers - da ist die Belastungsgrenze für unbeteiligte Nachbarn schnell erreicht, mit oder ohne Dämpfer.
Wer also Wert auf eine gute Nachbarschaft legt, der sollte das mit denen vorher absprechen, wenige, feste Übezeiten vereinbaren und bereit sein, auf diese auch mal zu verzichten, wenn ein Nachbar darum bittet. Zusätzlich sollte man sich überlegen, wie man den Nachbarn eine solche Zustimmung vergelten kann, etwa indem man anbietet das Treppenhaus 1x die Woche aufzuwischen oder andere Dinge zu machen die ein Plus für die Hausgemeinschaft darstellen.
Was auf Dauer nicht funktioniert: Gegen die Zustimmung der Nachbarn auf die gesetzlichen Regelungen zur Hausmusik bestehen. Angepisste Nachbarn können auch ganz schön biestig sein.
Selbst wenn eine Einigung mit den Nachbarn möglich ist, würde ich anraten, eine Übemöglichkeit auswärts zu organisieren wo man wirklich ohne Rücksicht auf jemanden nehmen zu müssen auch laut und ggf. lange spielen kann.