Engl Special Edition - Störgeräusch, Soundveränderung -> Ursache zerstörter Elko (Specs?) ?

[Gast28734]

Liebe Mitmusiker,

mein Engl Special Edition(12 Jahre alt) klingt seit einiger Zeit nicht so wie er soll und nun kommt noch ein leises Tuten hinzu. Ich habe mikrophonische Röhren getauscht und mir das Innenleben des Amps angesehen. Dabei habe ich folgenden defekten Elko entdeckt (siehe Bilder). Weiß jemand von euch welche Spezifikationen dieses Bauteil hat. Welchen Hersteller würdet ihr empfehlen. Leider sind die meisten Bauteile auf der Rückseite der Hauptplatine. Diese möchte ich nur ungerne entfernen um nach weiteren beschädigten Bauteilen zu suchen. Ich glaube, dass dieser Elko das Problem ist oder meint ihr ich sollte dennoch weiter forschen?
Außerdem ist die Zugänglichkeit zu diesem Elko suboptimal. Hat jemand diesen Amp schon mal repariert? Ich freue mich über jegliche Art von Tipps und Ratschlägen.

Mit besten Grüßen
J

 

[Bierschinken]

Ich würde erst einmal messen und herausfinden, wo wirklich das Problem liegt. Sonst tauschst du den Elko aus und dann macht der Amp immer noch Probleme.
Dazu kommt dann, dass wenn du nicht geübt bist in solchen Dingen, du dann plötzlich nicht mehr sicher sein kannst, ob du beim Austausch des Elkos alles richtig gemacht hast und möglicherweise nicht doch etwas anderes beschädigt hast o.ä.

Kurzum, ich rate dir ohne Kenntnisse von der Technik dringend davon ab selbst Hand anzulegen.

Grüße,
Schinkn

 

[siebass]

messen

und dazu gehört, daß man über das notwendige meßequipment und schutzeinrichtung verfügt um an laufenden röhrenschaltungen messen zu können.
horst

 

[Gast28734]

Danke für die bisherigen Anregungen. Ich werde den Kondensator nächste Woche austauschen, für mich sieht der in eindeutig beschädigt aus. Der Ersatz kostet nicht viel. Anregungen und Hilfe wären nett. Z.B.: könnte dieser Kondensator dafür verantwortlich sein, dass der Verstärker einen eigenartigen Ton in den Zerrkanälen produziert und sehr unklar in den Bässen ist (trotz neuer Röhren)?

Grüße J

 

[Smoke165]

Achte drauf, dass du ggf den Amp wirklich aus der Steckdose gezogen hast und bevor du im Amp arbeitest, prüfe mit dem Messgerät, ob noch Spannung an den Elkos ist. Ich denke mal, da sind Bleeder eingebaut (kenne ich von meinen Engls so), dann solltest du "live" sehen können, wie die Restspannung sinkt. Um einen Teil der Spannung rauszukriegen kann auch helfen, den Amp eingeschaltet zu haben, aus der Steckdose zu ziehen und Volume aufreißen. Dann ein paar mal in die Saiten hauen. Gibt dann richtig schön furzige Sounds, da hört man halt wie die Spannung sinkt. Halt immer Restspannung prüfen, bevor du irgendwas machst. Elkos können generell gefährlich hohe Spannungen speichern, und das über längere Zeit, gerade wenn kein Bleederwiederstand verbaut ist oder der defekt ist o.Ä.
Mit entsprechender Sorgfalt beim Löten (und Entlöten) lässt sich ein Elko dann eig relativ gut tauschen. Engl ist aber immer Fummelei, so ists leider. Die genauen Daten von dem Elko müssten auf dem drauf stehen. Also wenn dus eh selbst machen willst: ausbauen und einen mit den selben Werten nachkaufen. (Und achte bloß auf die Verpolung!!) Guten Ersatz kriegst du von F&T, kein Voodoo-/Mojo-/NOS-Faktor bei, haben aber generell einen guten Ruf und sind gut zu kriegen. Verbaut Engl auch oft ab Werk soweit ich weiß. Tubetown hat einige F&Ts, aber auch Conrad führt bspw ein paar.
Unklare Bässe könnten an alten Elkos liegen. Mein Engl Straight hat seit der komplett neue Elkos hat auch wieder einen merklich strafferen Sound. (Der Amp hatte aber auch schon 25Jahre auf dem Buckel) Typisch ist ansonsten auch Brummen.

Problem ist, dass Elkos sich schwer prüfen lassen, wenn optisch nicht auffällig, und man bei Engl ja auch schwer rankommt. Wenn dus dir mit Sicherheit zutraust und er optisch auffällig ist, kannst du aber natürlich versuchen, den mal zu tauschen. Muss aber natürlich nicht sein, das es an dem Elko liegt oder das der ggf der einzige "tauschenswerte" ist. Wobei 12 Jahre auch noch nicht soooo alt ist, das ich von ausgehen würde, das ein kompletter Tausch aller Elkos gut tun würde. Gerade bei der Fummelei, die Engl sein kann, würde ichs dann doch 'nem Profi überlassen, sollte der Tausch des Elkos dein Problem nicht beheben. (Und die Chance besteht definitiv)
Habe zwar bei meinem Straight die Elkos als Laie getauscht bekommen, aber das war teils auch schon ziemliche Fummelei. Und der Straight ist nicht annähernd so komplex und fummelig wie es der Special Edition ist. (Ma ganz abgesehen vom Wert des Amps)

 

[Markusaldrich]

Wenn ich das richtig interpretiere, hast du nicht 100% Ahnung von der Technik ( ich übrigens auch nicht). Da kann ich es echt nicht verstehen, dass man 100-150,-€ an einem Techniker spart, der Ahnung hat. Da werden Instrumente für 2000,-€ + gekauft aber an der vernünftigen Instandhaltung wird gespart. Erinnert mich an politische Haushalte

 

[Gast28734]

Achte drauf, dass du ggf den Amp wirklich aus der Steckdose gezogen hast und bevor du im Amp arbeitest, prüfe mit dem Messgerät, ob noch Spannung an den Elkos ist. Ich denke mal, da sind Bleeder eingebaut (kenne ich von meinen Engls so), dann solltest du "live" sehen können, wie die Restspannung sinkt. Um einen Teil der Spannung rauszukriegen kann auch helfen, den Amp eingeschaltet zu haben, aus der Steckdose zu ziehen und Volume aufreißen. Dann ein paar mal in die Saiten hauen. Gibt dann richtig schön furzige Sounds, da hört man halt wie die Spannung sinkt. Halt immer Restspannung prüfen, bevor du irgendwas machst. Elkos können generell gefährlich hohe Spannungen speichern, und das über längere Zeit, gerade wenn kein Bleederwiederstand verbaut ist oder der defekt ist o.Ä.
Mit entsprechender Sorgfalt beim Löten (und Entlöten) lässt sich ein Elko dann eig relativ gut tauschen. Engl ist aber immer Fummelei, so ists leider. Die genauen Daten von dem Elko müssten auf dem drauf stehen. Also wenn dus eh selbst machen willst: ausbauen und einen mit den selben Werten nachkaufen. (Und achte bloß auf die Verpolung!!) Guten Ersatz kriegst du von F&T, kein Voodoo-/Mojo-/NOS-Faktor bei, haben aber generell einen guten Ruf und sind gut zu kriegen. Verbaut Engl auch oft ab Werk soweit ich weiß. Tubetown hat einige F&Ts, aber auch Conrad führt bspw ein paar.
Unklare Bässe könnten an alten Elkos liegen. Mein Engl Straight hat seit der komplett neue Elkos hat auch wieder einen merklich strafferen Sound. (Der Amp hatte aber auch schon 25Jahre auf dem Buckel) Typisch ist ansonsten auch Brummen.

Problem ist, dass Elkos sich schwer prüfen lassen, wenn optisch nicht auffällig, und man bei Engl ja auch schwer rankommt. Wenn dus dir mit Sicherheit zutraust und er optisch auffällig ist, kannst du aber natürlich versuchen, den mal zu tauschen. Muss aber natürlich nicht sein, das es an dem Elko liegt oder das der ggf der einzige "tauschenswerte" ist. Wobei 12 Jahre auch noch nicht soooo alt ist, das ich von ausgehen würde, das ein kompletter Tausch aller Elkos gut tun würde. Gerade bei der Fummelei, die Engl sein kann, würde ichs dann doch 'nem Profi überlassen, sollte der Tausch des Elkos dein Problem nicht beheben. (Und die Chance besteht definitiv)
Habe zwar bei meinem Straight die Elkos als Laie getauscht bekommen, aber das war teils auch schon ziemliche Fummelei. Und der Straight ist nicht annähernd so komplex und fummelig wie es der Special Edition ist. (Ma ganz abgesehen vom Wert des Amps)

Hi!
Danke für deine Antwort. Hab das Teil mal ausgebaut. Es hat folgende Spezifikationen: 500V, 47uF, 105°. Mit genau diesen Spezifikationen finde ich nur dieses Ersatzbauteil:http://www.tubeampdoctor.com/en/sho...Gold_Cap_47uF_500V_electrolytic_capacitor_514. Bei anderen Herstellern liegt die Betriebstemperatur deutlich niedriger.
Gibt es kennt jemand ggf. einen Hersteller mit besserer Qualität?

Beste Grüße J

 

[bluesfreak]

Ich weiß nicht woher TAD seine GoldCaps bezieht aber ich benutze seit Jahren F&Ts ohne irgendwelche Probleme: https://www.tube-town.net/ttstore/K...nsatoren/F-T-47-F-@-500-Volt-axial::2244.html

 

[Gast28734]

Wenn ich das richtig interpretiere, hast du nicht 100% Ahnung von der Technik ( ich übrigens auch nicht). Da kann ich es echt nicht verstehen, dass man 100-150,-€ an einem Techniker spart, der Ahnung hat. Da werden Instrumente für 2000,-€ + gekauft aber an der vernünftigen Instandhaltung wird gespart. Erinnert mich an politische Haushalte

Ich verstehe den Gedankengang aber das ist in meinem Fall aber nicht ganz korrekt. Es geht hier nicht ums Geld. Ich kann anderen Menschen nicht so leicht vertrauen außerdem bin ich schon mal von einem Techniker über den Tisch gezogen worden.
Ich mag technische Geräte und auch das Arbeiten daran. Auch wenn ich damit wenig Erfahrungen habe glaube ich, dass es ein Techniker in diesem Fall auch nicht viel besser machen würde. Ich habe noch nie ein Gerät irgendwo zur Reparatur gegeben ohne dass danach nicht irgendwo minimale Beschädigungen aufzufinden waren. Das mögen die meisten für irrelevant halten, mir jedoch gefällt es nicht.
Wenn man die Freude bedenkt etwas selbst mit seinen eigenen Händen repariert zu haben dann ist der Umstand, dass das Ganze wahrscheinlich nur 10 statt 150€ kostet noch ein netter Nebeneffekt. Außerdem muss ich nicht erst irgendwo hinfahren oder mich ums Verschicken kümmern oder sowas. Wenn ich es wirklich nicht reparieren kann oder ich sehe dass es aussichtslos ist, dann geht der Amp natürlich sofort an den ENGL-Service.

Grüße J

 

[Sele]

Ich weiß nicht woher TAD seine GoldCaps bezieht aber ich benutze seit Jahren F&Ts ohne irgendwelche Probleme: https://www.tube-town.net/ttstore/Kondensatoren/F-T-Kondensatoren/F-T-47-F-@-500-Volt-axial::2244.html

Ich nehm die von AskJanFirst (Jan Wüsten). Die werden von F&T hergestellt sind aber höher spezifiziert als die von TubeTown (Ur = 550V, Spitze 600V). EDIT: Wird aber in den Verstärker nicht "schön" reinpassen, weil der Kondensator länger ist als der verbaute.

 

[Smoke165]

Wie gesagt sind in meinem Straight nun auch F&Ts, die mit 85. Keine Probleme. Und allein dadurch dass der Amp wie ein Combo "hängend" im Gehäuse sitzt, dürfte das da drin wärmer sein als in deinem SE. Ich würd einfach zum F&T greifen den Bluesfreak verlinkt hat und gut.

 

[bluesfreak]

Ich nehm die von AskJanFirst (Jan Wüsten).

Von Jan kauf ich auch immer wieder, je nachdem wo halt grad ne Bestellung zusammengeht. Den von Dir erwähnten 600V Type habe ich eben deswegen nicht gelistet weil er deutlich zu lang ist, das ist eine Hürde den ich dem unerfahrenen Bastler nicht auch noch aufhalsen wollte...neben dem Fakt das Engl einfach shice zum reparieren sind, ich hab grad wieder nen Screamer hier den ich am liebsten an die Wand werfen würde...

 

[Sele]

neben dem Fakt das Engl einfach shice zum reparieren sind, ich hab grad wieder nen Screamer hier den ich am liebsten an die Wand werfen würde...

Da ist halt der Name Programm . Na ja gut so schlimm ist er doch eigentlich gar nicht, oder? Er ist nicht sonderlich dicht gepackt, nur die Flachbandkabel sind wahrscheinlich störend.

 

[Markusaldrich]

Ich verstehe den Gedankengang aber das ist in meinem Fall aber nicht ganz korrekt. Es geht hier nicht ums Geld. Ich kann anderen Menschen nicht so leicht vertrauen außerdem bin ich schon mal von einem Techniker über den Tisch gezogen worden.
Ich mag technische Geräte und auch das Arbeiten daran. Auch wenn ich damit wenig Erfahrungen habe glaube ich, dass es ein Techniker in diesem Fall auch nicht viel besser machen würde. Ich habe noch nie ein Gerät irgendwo zur Reparatur gegeben ohne dass danach nicht irgendwo minimale Beschädigungen aufzufinden waren. Das mögen die meisten für irrelevant halten, mir jedoch gefällt es nicht.
Wenn man die Freude bedenkt etwas selbst mit seinen eigenen Händen repariert zu haben dann ist der Umstand, dass das Ganze wahrscheinlich nur 10 statt 150€ kostet noch ein netter Nebeneffekt. Außerdem muss ich nicht erst irgendwo hinfahren oder mich ums Verschicken kümmern oder sowas. Wenn ich es wirklich nicht reparieren kann oder ich sehe dass es aussichtslos ist, dann geht der Amp natürlich sofort an den ENGL-Service.

Grüße J

Wenn du das hinbekommst ist alles gut, aber weiß aus eigener Erfahrung ( ich bin Installateur)dass manch ein Hobbyschrauber dann Samstag oder Sonntag bei mir anruft und alles unter Wasser gesetzt hat, weil er ja handwerklich so super ist und keinen Fachhandwerker braucht. Das sind meine liebsten Kunden .

 

[Gast28734]

Wenn du das hinbekommst ist alles gut, aber weiß aus eigener Erfahrung ( ich bin Installateur)dass manch ein Hobbyschrauber dann Samstag oder Sonntag bei mir anruft und alles unter Wasser gesetzt hat, weil er ja handwerklich so super ist und keinen Fachhandwerker braucht. Das sind meine liebsten Kunden .

In dem Fall hätte ich meine Lektion gelernt und für den Amp-Techniker gibt es ein besonders lukratives Geschäft. Aber danach sieht es noch nicht aus. Ich hab jetzt mal einen TAD mit den gleichen Spezifikationen bestellt und auch einen F&T. Der TAD hat eine angegebene Betriebstemperatur von 105° und der F&T von 85°. Ich würde eher dahin tendieren den 105° zu nehmen schließlich liegt der unter der Platine im Chassis ohne dass da Luft hinkommt.
Danke für die bisherigen Tipps bzgl. der Hersteller!
Grüße J

 

[bluesfreak]

Da ist halt der Name Programm . Na ja gut so schlimm ist er doch eigentlich gar nicht, oder? Er ist nicht sonderlich dicht gepackt, nur die Flachbandkabel sind wahrscheinlich störend.

Die Flachdandkabel gehen ja noch, Im übrigen identisches Problem wie oben, der „unterliegende“ (Bias) Elko hat gekotzt und der 50er oben drüber kristallisierte auch schon aus. Nervig ist für mich das ich vorher die ganzen Platinen für Lautsprecher/FX Loop und Fußschalter rausmachend muss und das der Ausgangsübertrager auf der Endstufenplatine fest verlötet ist was das Ausbauen einfach unnötig erschwert. Auch das direkte Anlöten der (Heizungs)Kabel auf der Platine find ich einem deutschen Produkts nicht würdig, sowas kann man auch über Flachstecker sicher und servicefreundlich lösen....

 

[Smoke165]

Wohl das "gute" an meinem Straight: Da blockieren sich keine Platinen gegenseitig. Immerhin Die Elkos habe ich auch alle von "oben" verbaut. Muss man die mal tauschen/ausbauen, kommt man nun direkt ran, ohne die Platine rausnehmen zu müssen.
Engl und Wartung eben.....

 

[Gast28734]

Hier mal Detailaufnahmen vom Verdächtigen!

 

[bluesfreak]

Absolut identisches Fehlerbild bei meinem hier...interessanterweise suppt das Elektrolyt am Anschluss raus und nicht am Notventil, für mich deutet das auf einen Serienproblem hin....

 

[Gast28734]

@bluesfreak

Sehr interessant! Welches Baujahr ist dein Verstärker denn? Wie klang er zuletzt? Ich glaube, dass TAD das Bauteil verändert hat. Es hat jetzt etwas andere Dimensionen(zumindest laut Website).

Grüße J