Wo spielt Ihr denn sodass Ihr niemanden stört?
Habt ihr von euch auch Videos?
Ich spiele daheim, außer meine Frau braucht Ruhe. Aber nach meinem Umzug ist DAS kein Problem mehr. Davor habe ich zwei Jahre im Heizungskeller einer lieben und schon sehr betagten Nachbarin geübt. Sie war ohnehin schwerhörig. Ich bin ihr zur Hand gegangen und sie hat schon jeden Abend mit mir gerechnet. Das war ein fairer Deal und zum Üben ganz OK. Man klingt die ersten Monate bis Jahre ohnehin wie eine kaputte Quietschente. So ungefähr wie dieser "Jimmy Sax" - also vom Klang her. Ist das schon Musik was der macht? Aber manchen gefällt's wohl. Ich find' das gruselig. Das Stück könnte man wahrscheinlich auch mit einer Kreissäge spielen. Schade um die viele Arbeit die man rein steckt um Saxophon zu lernen und dann kommt nur so ein Gekreische raus :-(
Candy Dulfer ist da ganz ein anderes Kaliber. Die kann wirklich spielen.
Von mir gibt's keine Videos. Jedenfalls keine auf denen ich Musik mache. Das wär auch gruselig.
* Aber ich hätte eine Aufnahme wo ich mit 5 Saxophon Kollegen + dem Rest der Musikkapelle ein,
Glenn Miller Medley spiele
Zum Thema "ich wohne im Plattenbau, wo soll ich Saxophon üben" gibt's aber schon so manche Frage und auch ganz kreative Lösungen. Das ist eben eine Frage wie sehr man das will und wie viel Anstrengungen es einem wert ist. Das muss keine Geldfrage sein, aber vielleicht mal etwas zeitaufwändiger oder umständlicher. Was Du brauchst ist ein wenn möglich überdachter Raum wo eine Stunde Lärm keinen aufregt. Da fallen mir beispielsweise ein:
- Keller
- Garage
- Unter der Brücke (kein Scherz)
- Wenn's Wetter schön ist, raus in die Natur. Schlimmer wie eine LKW Kolonne ist ein Saxophon Anfänger auch nicht.
- Ab in die Musikschule. Da hat's Lehrer, Schüler, alle mit dem gleichen Problem und alle haben eine Lösung.
- Proberaum
- Suche Mitstreiter und ihr übt gemeinsam, oder abwechselnd. 3 Leute = 3 mal x Möglichkeiten irgendwo lärmen zu können.
- Es sollen schon Leute im Turbinenraum eines Kraftwerks geübt haben.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Ich denke dann wird es eher ein e-piano/Keyboard werden für den Anfang, da ich leider nicht allzuviel Zeit habe zum lernen würde ich mir am liebsten erstmal was sehr günstiges Kaufen wollen um zu testen ob die Zeit überhaupt ausreicht.
Das sind mir die Liebsten. Alles können wollen, aber lernen wollen sie es nicht.
Ob die Zeit ausreicht, kannst Du ganz leicht auch ohne Instrument feststellen: Hast Du täglich(!) mindestens eine halbe Stunde am Stück exklusiv und ungestört dafür, um das Instrument zu üben. Besser eine ganze Stunde. 7x die Woche wäre gut, 5x ein Kompromiss. Aber nicht nur für eine Woche, sondern regelmäßig für die nächsten 2-3 Jahre (für den Anfang).
Wenn ja, dann wird das was mit "ich lerne jetzt ein Musik Instrument". Dann kannst Du davon ausgehen, dass Du in ein paar Jahren so spielen kannst, dass die Leute freiwillig kommen um Dir zuzuhören.
Wenn nein - spar Dir das Geld und den Frust. Da ist das Verlangen Musik zu machen noch nicht groß genug. Wahrscheinlich würdest Du es eine Weile versuchen und Deine Freunde und Verwandten würden es tapfer ertragen. Womöglich mit einem ungeeigneten Billigteil, das Dich nur behindert und nicht inspiriert. An Ende sind alle froh, wenn Du damit aufhörst und Dich keiner mehr anlügen muss, dass Du "eh schon so gut spielst".
Und wenn Du anfängst, dann bitte mit brauchbarem Werkzug für den beabsichtigten Zweck. Kein Sax vom Lidl und keines das aussieht wie ein echtes xxx aus dem chinesischen Aliexpress Store. Das sind Deko Stücke, keine Musikinstrumente. 300€ Blumenkanne. 600-800€ für ein brauchbares gebrauchtes Alt-Sax ist OK. Ab 1000€ aufwärts für Neuinstrumente. Falls Du wieder aufgibst, kannst du das mit geringem Wertverlust wieder verkaufen, aber ein chinesisches Billigteil ist nur Altmetall.
Das gilt natürlich auch für's Klavier. Wenn Du mit "ich will Klavier spielen" meinst, dass Du irgendwann mal an einem richtigen Saiteninstrument sitzen können möchtest, dann musst Du auch auf einem KLAVIER lernen, nicht auf einer Orgel oder einem Keyboard. Nichts gegen Orgel oder Keyboard, nur lernt man auf denen nicht Klaviertasten zu bedienen. Die sehen zwar ähnlich aus, greifen sich aber ganz anders an und eben das macht den großen Unterschied. Bei Digital Pianos heißt das im Mindesten "gewichtete Hammermechanik". Und dann soll es wenn möglich noch nach Klavier klingen, anderenfalls hängt Dir der Plastik Klang nach wenigen Wochen so zum Hals raus, dass Du vielleicht entnervt aufgibst.
Bei Digital Piano würde ich bei schwerer Geldnot zum Yamaha P-45 raten. NICHT zum "ClassicCantabile" oder ähnlichen, die zum vergleichbaren Preis viel schöner sind und offensichtlich viel mehr bieten (am Papier). Besser ein paar Scheine drauf und ein Yamaha P115, Roland FP-30, Kawai ES-110 oder vergleichbare. Da bietet selbst Casio gute Qualität, was man so auf den ersten Blick nicht vermuten würde. Kennt man die Firma doch eher aus dem Billigsektor.
Schau Dich ruhig auch hier ein wenig um.
Wie das bei Geigen ist, weiß ich nicht persönlich, aber ich fürchte, das ist dort nicht anders. Bei Gitarren, Flöten, Schlagzeug sieht es vergleichbar aus. Sogar für eine halbwegs brauchbare Blockflöte muss man wenigstens mit 60€ Startkapital rechnen und das sind wirklich nur die "einfachen Schulflöten".
Wie Claus schon geschrieben hat, ist das PSR-F51 kein Digital Piano. Ich hab mal ein bisschen gegoogelt und sogar ein "review" gefunden in dem jemand die Vorzüge des Teils präsentiert. Eigentlich drückt er nur ein paar Knöpfe um zu zeigen - oh, das ist ein soundso sound und oh - es spielt selbst einen Akkord. Was der in dem Video definitiv NICHT macht, ist irgendwas darauf zu spielen um zu zeigen, wie toll das geht. Das hat einen Grund. So ein Mickey Mouse Keybord taugt noch nicht einmal dazu um "Keybord" zu lernen, was ja auch eine Idee wäre. Nicht alles was Tasten hat ist ein Klavier. Manche mögen sowieso Keyboard lieber. Dann aber auch nicht gerade mit DEM Teil :-(
Natürlich mag jetzt einer aufschreien "Aber mit genügend Fleiß und Willen kann man auch auf so einem Billigteil ordentlich was weiter bringen". Die Frage ist: Hast Du den? Inwieweit kannst Du unterirdische Qualität durch vermehrte Zielstrebigkeit ausgleichen?
Es ist richtig. Wenn kein Geld da ist, muss man kreativ werden. Kreativ, nicht geizig.
- Muss es überhaupt ein eigenes Instrument sein?
- Kenne ich wen der mir eines leihen könnte?
- Kenne ich jemand der eines hat und den ich zum Üben besuchen könnte?
- Kenne ich jemanden der jemanden kennt?
- Bin ich bereit aktiv jemanden zu suchen, der jemanden kennen könnte?
- Gibt's einen Musikverein in der Nähe? --> hin und mit den Leuten reden!
Musik ist was kommunikatives. Das hat mit Menschen zu tun. Musiker zu Publikum, Musiker untereinander. Das ist nichts wo man sich daheim einigelt und nur in den Kleiderkasten spielt, damit es die Nachbarn nicht stört (funktioniert nicht, hab ich probiert).
Und egal WAS Du lernen möchtest, lass es Dir von jemandem zeigen. In live, von Angesicht zu Angesicht. Ein Lehrbuch ist nur die halbe Miete. Ein Video wo man SEHEN kann, wie es gemacht wird ist auch eine Hilfe. Eine Person die sieht was DU machst, und die Dich zeitnah korrigieren kann ist (un) bezahlbar.