Gibson Les Paul Studio - Ebenholz Griffbrett

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davehawkins
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Hallo liebe Leute,

sind die Studios mit Ebenholzgriffbrett Eurer Meinung nach eher was besonders oder nicht? Das Holz soll ja einen sehr hellen Sound haben (würde ich jetzt mal so bestätigen). Wie schätzt ihr so eine Paula wert- und soundmäßig ein?
 
Eigenschaft
 
Ich schätze die Unterschiede sowohl in Sound, als auch Wert im Vergleich zu Studios mit Palisander recht gering ein
 
Das Griffbrettholz trägt sicher auch irgendwo zum Gesamtklang einer Gitarre bei, aber ich denke mal eher in einer extrem geringen Nuance. Ich glaube kaum, dass klanglich der Unterschied auffallen würde.

Das Feature ist wohl eher was für die Optik. Ob sich das auf die Preisentwicklung einer solchen Gitarre positiv oder negativ auswirkt, lässt sich wahrscheinlich auch erst in 30 Jahren beantworten ....
 
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Also 24 ist sie schon :0) die Bespielbarkeit ist wirklich super. Eine besondere Wertsteigerung ist es wohl nicht, die Studios sind ja sehr billig gehandelt
 
Für mich ist ein Ebenholzgriffbrett eine echte Aufwertung. Nicht vom Klang, da muss man schon das Gras wachsen hören. Aber das Spielgefühl ist für mich wesentlich geschmeidiger. Wobei man das auch nicht pauschal sagen kann. Auch Palisander hat verschiedene Härtegrade.
 
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Für mich ist ein Ebenholzgriffbrett eine echte Aufwertung. Nicht vom Klang, da muss man schon das Gras wachsen hören. Aber das Spielgefühl ist für mich wesentlich geschmeidiger. Wobei man das auch nicht pauschal sagen kann. Auch Palisander hat verschiedene Härtegrade.

Dem stimme ich zu.
Finde es von spielgefühl sehr angenehm.
Es soll wohl langlebiger sein (weil härter). Edler sieht es mMn auch aus.
 
Hi,

ich weiß ja nicht, wer hier selber eine Studio mit Ebenholzgriffbrett hat, aber für mich macht es einen beträchtlichen Unterschied.

Man darf nicht vergessen, dass das Griffbrett auf dem einen Ende der Saite das ist, was die Korpusdecke am anderen ist, nämlich das Holzteil, auf dem der Aufhängungspunkt der schwingenden Saite unmittelbar montiert ist. Wenn eine Saite zwischen zwei Punkten schwingt, sind die physikalischen Eigenschaften der Bereiche, auf denen sie jeweils befestigt sind, logischerweise gleich bedeutsam - ob Bridge oder Bund. Insofern ist das Griffbrett mindestens so entscheidend für die Schwingungsformung wie das Material der Halsbasis, vielleicht sogar wichtiger.

Kleiner Exkurs: Wers immer noch nicht glauben mag, stelle das Gedankenexperiment an, dass das Griffbrett aus einem noch viel weicheren Material bestünde. Man kann nicht ernsthaft davon ausgehen, dass der Ton eines in Gummi gelagerten Bundes der gleiche wäre. Natürlich sind sich Palisander und Ebenholz wesentlich ähnlicher, aber es ist eben nur ein gradueller und kein prinzipieller Unterschied zum Gummi. Und Palisander ist halt nunmal weicher als Ebenholz und hat eine deutlich andere Struktur mit groberen Poren - ein gewisser klanghlicher Unterschied erscheint da nur logisch.

In der Praxis hat sich das für mich aber auch immer wieder bestätigt. Meine Studio wird nie so klingen wie die (mittlerweile sehr zahlreichen) LP Studios mit Palisandergriffbrett, die ich angespielt habe. Durch alle Jahrgänge zieht sich neben den individuellen Nuancen eine klare Grundausrichtung. Mit Rosewood wirds mittiger, runder und holziger, mit Ebenholzgriffbrett strammer und mit einer gewissen Klarheit und Härte im Ton. Die Bässe gehen tiefer runter, die Höhen weiter rauf, das hat so eine gewisse "HiFi-Note". Das ist was, das sich auch nicht durch andere PUs ganz angleichen lässt.

Es hat schon seinen Grund, dass man bei Bluesern und Classic Rock-Spezis meist eine Standard sieht, während viele bekannte LP Custom-Player in härteren Stilen zu Hause sind (John Sykes, Randy Rhoads, James Hetfield). Ich würde sogar sagen, dass meine Ebenholz-Studio einer Custom ähnlicher klingt als einer Rosewood-Studio. Das hat sich jedenfalls auch im direkten Vergleich bestätigt, als ich mal bei Aufnahmen die (übrigens traumhaft schöne) Custom eines Bekannten spielen konnte.

Zum Sound habe ich schon einiges gesagt; was den Wert betrifft, ist eine eindeutige Aussage mMn nur schwer zu treffen. Mein Eindruck ist schon, dass die Ebenholz-Studios höher gehandelt werden, einfach, weil sie sehr viel seltener sind und Ebenholz einfach im Einkauf teurer und bisher fast nur auf Spitzenmodellen der Hersteller zu finden war.

Es hat sich allerdings ein bisschen was getan. Die Verwendung von Palisander ist durch die Einbeziehung in CITES sehr viel aufwendiger geworden. So wie ich das sehe, sind die Dokumentationspflichten inzwischen strenger als bei Ebenholz. Von daher ist zuletzt ein gewisser Trend zu beobachten, dass in der Mittelklasse zuweilen Ebenholz auf Instrumenten verwendet wird, die früher ein Rosewood-Griffbrett gehabt hätten. Bei günstigeren Gitarren wird jenes wiederum durch Pau Ferro und andere freier handelbare Holzsorten ersetzt.

Andererseits gibt es speziell bei Gibson die Besonderheit, dass die schon seit einiger Zeit kaum noch Ebenholz verwenden. Stattdessen wird selbst die Custom mit einem Griffbrett aus Richlite versehen, einem industriellen Holzverbundwerkstoff. In sofern ist es nicht abwegig zu vermuten, dass unter den Gibsons die Ausführungen mit echtem Ebenholz zunehmend gesuchter und dann auch teurer werden. Das kann aber schnell wechseln, wenn der Schutzstatus von Palisander weiter erhöht werden sollte und es dann weitgehend von Alternativen ersetzt wird. Dann werden wieder die Gebrauchtkurse bei Studios mit Rosewood-Griffbrett anziehen, denn (Achtung Gitarristen-Logik:) was man so nicht mehr kaufen kann, muss ja viel besser gewesen sein.

Gruß, bagotrix
 
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Glaubs mir, als jemand der einen Großteil seiner Gitarren selbst baut, kann ich dir sagen: Man hört den Unterschied nicht oder nur kaum. Da haben andere Dinge wesentlich mehr Einfluss drauf.
 
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@bagotrix : Dein fast Exkurs in die Physik mit der Schingungseigenschaft berücksichtigt nur einen kleinen Punkt nicht. Die Schwingung hängt auch stark von der Dichte des Materials ab. Und genau deswegen wird man wahrscheinlich keinen Unterschied zwischen Palisander und Ebenholz hören. Ebenholz liegt bei 0,9 - 1,3 kg/dm³ und Palisander bei 0,8 - 1,3 kg/dm³.

Unterscheiden tun sich die beiden Hölzer eigentlich nur im Härtegrad (außer der Optik) bzw. in der Druckfestigkeit. Ebenholz liegt bei 75-80 N/mm² und Palisander bei 60-70 N/mm². Dadurch ist evtl. das Spielgefühl etwas anders aber die Tonentfaltung sollte nahezu identisch sein und wenn, dann wirklich nur eine minimale Nuance, die höchstwahrscheinlich nicht wahrnehmbar sein sollte.

Außerdem kommen ja noch mehr Faktoren hinzu: wie stark ist das Holz getrocknet bzw. wie feucht ist es noch, verwendeter Leim und und und ....
 
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Man darf nicht vergessen, dass das Griffbrett auf dem einen Ende der Saite das ist, was die Korpusdecke am anderen ist, nämlich das Holzteil, auf dem der Aufhängungspunkt der schwingenden Saite unmittelbar montiert ist.

Das stimmt so nicht. An einem Ende ist die Saite über den Tailpiece bzw. den Steg mit der Decke verbunden (bis hierher hast Du recht) aber auf der anderen Seite nicht mit dem Griffbrett , sondern (über den Sattel) mit dem Hals. Das Griffbrett hört ja vor dem Sattel auf.
Natürlich stimmt es, dass das Griffbrett mitschwingt - genauso wie der Korpus und nicht nur die Decke - aber die Klangbeeinflussung der verschiedenen Griffbretthölzer ist bedeutend geringer als die Auswirkungen der Korpus- und Halshölzer auf den Grundsound.
Viel deutlichere Klangunterschiede hat man wenn das Instrument einen sehr dicken Hals hat - oder einen dünnen.

Gruß
 
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Hi,
den Unterschied merke ich beim Spielen, Ebenholz ist glatter, Palisander etwas rauher. Auch stelle ich mir vor bei Hammer on einen Unterschied zu merken
Die alten weinroten Studios mit Ebenholz aus den Neunzigern sind meiner Meinung tolle Gitarren, ich erinnere mich an eine mit einem Braunen Streifen im Griffbrett, dient mir besser gefallen als ein Großteil der 59 RI die es damals zu kaufen gab.
 
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Das stimmt so nicht. An einem Ende ist die Saite über den Tailpiece bzw. den Steg mit der Decke verbunden (bis hierher hast Du recht) aber auf der anderen Seite nicht mit dem Griffbrett , sondern (über den Sattel) mit dem Hals. Das Griffbrett hört ja vor dem Sattel auf.

Das stimmt so nicht.
Wenn man mal aus Aufhängungspunkt in @bagotrix Aussage die sprachlich korrekte Bezeichnung Auflagepunkt macht, stimmt diese zumindest für alle gegriffenen Saiten. Nur im Falle offen gespielter kommt es tatsächlich zu keiner kraftübertragenden Verbindung zum Griffbrett.
 
Man kann da immer lange über die Physik philosophieren und natürlich "muss" der Hals einen Einfluss auf den Klang haben.
Die entscheidende Frage ist IMO aber : Wie viel macht das am Ende (in der gelebten Praxis) aus? Gleichzeitig muss bei jeder "Bewertung", wie viel etwas ausmacht, auch der Bewertungsmaßstab klar sein.

Meine persönliche Meinung ist, dass wir eh immer nur von Nuancen reden, egal ob es unterschiedliche PU, Brücken, Korpus, Hals, Griffbrett,... geht. Eine typische Les Paul klingt erst mal nach Les Paul, egal ob es nun eine Studio, Standard oder Custom ist. Natürlich gibt es da Unterschiede. Wenn man nun den Klang einer Les Paul Custom als eine andere "Welt" als eine LP Standard sieht/definiert - was ja je nach Betrachtungswinkel auch ok ist - dann hat das Griffbrettmaterial, im Rahmen der typischen Variationsbreite, gewiss beträchtlichen Einfluss.
Jetzt kommt noch hinzu, das Ebenholz von seinen physikalischen Eigenschaften (Biegesteifigkeit) im Vergleich zu anderen Hart-Hölzern gar nicht so dramatisch anders ist. (siehe http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/biegefestigkeit.html ...da haben sich IMO interessante Messwerte ergeben, die den gängigen Annahmen, von Holzcharaktereigenschaften ziemlich widersprechen und typische Aussagen wie "Ahorn" klingt brillianter, härter, heller so gar nicht belegen...) ... dann ist Ebenholz nicht gleich Ebenholz und Palisander nicht gleich Palisander und selbst wenn die Unterschiede in der Biegesteifigkeit 30% sind...., wieviel vom Gitarrenhals ist Griffbrett. Wenn das 10% des Halsquerschnitt sind, bleiben für den gesamten Hals vielleicht noch 3% "Unterschied" in der Steifigkeit....

Lange Rede kurzer Sinn, meine erlebte Erfahrung ist auch, dass ich es nicht eindeutig wahrgenommen habe, dass im Falle von Schraubhalsgitarren ein Hals mit Ahorn- oder Palisander Griffbrett oder bei Les Pauls eine mit Palisander- oder Ebenholzgriffbrett klangliche "Welten" trennen.
So habe ich meine ersten "Tonholzerfahrungen" mit einer Cimar Strat gemacht bei der ich den verbauten Ahornhals gegen einen mit echt fettem Ebenholzgriffbrett getauscht habe, mit dem Ziel, die Gitarre deutlich in die Heavy Ecke zu schieben.
Ich hatte da wesentlich mehr Veränderung erwartet, als das, was sich dann ergeben hatte...
...als ich mir meine Les Paul ausgesucht habe, wo "Blues Ton" die Vorgabe war, war bis zum Schluss auch eine Les Paul Custom in der Auswahl, die ähnlich warm und vokal klang wie die anderen selektierten LP mit Palisander Griffbrett und Ahorndecke.

Aber bttT... ein Studio mit Ebenholzgriffbrett kann durchaus einen höheren Wert als eine "normal" haben - wenn man jemanden findet, der genau das sucht. Da sie eher rar sind, hilft das einen höheren Preis zu erzielen.
Bei jemanden der rein nach Ohr und Haptik entscheidet, kommt es eher auf die Substanz an, die die Gitarre mitbringt.
 
Vielen Dank für Eure Antworten!
Mit soviel Lesestoff habe ich garnicht gerechnet :great: Ich persönlich bin sehr froh über das Ebenholzgriffbrett, vor allem wegen der für mich super guten Bespielbarkeit. Gefällt mir deutlich besser als Rosewood. Optisch finde ich es auch sehr schön. Wenn meine Studio nun noch ne schwarze Custom wäre, wäre sie (zumindest optisch) perfekt :) Klanglich experimentiere ich gerade mit anderen PU's (Burstbucker Pro), aber dafür gibt einen anderen Thread und wahrscheinlich waren das nicht die letzten PU's, die ich in der Studio getestet habe. Vielen lieben Dank an Euch alle und viele Grüße!
 
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Nur im Falle offen gespielter kommt es tatsächlich zu keiner kraftübertragenden Verbindung zum Griffbrett.

Ich würde die "kraftübertragende" Eigenschaft des Sattels auf das Griffbrett nicht geringer einschätzen, als die des Bunddrahtes, natürlich in Abhängigkeit vom Material.

Nebenbei gehöre ich auch zu denen die meinen dass ein Ebenholzgriffbrett eine hörbare Auswirkung auf den Klang einer Gitarre hat. Lustigerweise ist es im Gegensatz zu dem weitverbreiteten Irrtum unter Gitarristen, nämlich dass Ahorn heller klingt als Palisander, für mein Empfinden so dass dieses dunkelste aller Hölzer tatsächlich am hellsten klingt.
 
Meine Les Paul klingt durch das Ebenholz etwas knalliger im Höhenbereich. Da ist Palisander auf jeden Fall milder
 
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@PeaveyUltra120 : Ich vermute Du hast bei Deinen vielen selbstgebauten Gitarren auch nicht immer mal wieder die Griffbretter getauscht um sicher zu gehen dass das Griffbrettholz keinen Klangunterschied macht, oder???
 
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@PeaveyUltra120 : Ich vermute Du hast bei Deinen vielen selbstgebauten Gitarren auch nicht immer mal wieder die Griffbretter getauscht um sicher zu gehen dass das Griffbrettholz keinen Klangunterschied macht, oder???
Nein, ich habe besseres zu tun. Aber ich denke, als Gitarrenbauer kann ich es mir durchaus erlauben, diese Mythen hier mal aufzuklären. Natürlich tausche ich nicht jeden Tag mein Griffbrett, ich habe aber durchaus bereits einige Versuche mit Griffbretttausch gemacht.

Klar, ich mag Ebenholzgriffbretter trotz der beschissenen Bearbeitbarkeit gerne, weil es toll aussieht, länger hält und sich gut anfühlt. Aber dass ein weltbewegender Unterschied ala "viel knalliger in den Höhen" o.Ä. im Klang besteht ist einfach Schwachsinn.

Tauscht du bei deinen Cabs auch immer die Schrauben gegen Inox Schrauben aus? Das hört man doch bestimmt
 
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