Potilöcher aufbohren: reißt der Lack?

Plaudy
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Hallo zusammen,

möchte gerade zwecks PU-Tausch und Vielseitigkeit eine Gitarre mit neuen Push/Push Potis austatten. Leider sind die Löcher nur 8mm im Durchmesser und offensichtlich gibt es keine 8mm Push/Push Potis auf dem Markt (laut Aussage eines Händlers) und meiner bislang vergeblichen Suche im Netz. :(
Nun überlege ich gerade, ob ich
a) auf Push/Pull ausweiche (die gibt es in 8mm) oder
b) die Löcher für die Potis einfach größer bohre.

Bei Variante b) fürchte ich allerdings, dass der Lack reißen könnte, selbst wenn ich von hinten (also vom Elektronikfach aus) bohre. Habt ihr da Erfahrungen, kann man das machen oder sollte man da lieber die Finger von lassen?

Schönen Abend noch
Plaudy
 
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Aufbohren ist immer gefährlich bei einem lackierten Instrument. Besser geht er hiermit:

maxresdefault.jpg
 
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Mit einem Senker aufbohren, nicht mit einem Bohrer, dann sollte dem Lack nichts passieren. Ich würde von oben bohren, nicht vom E-Fach aus.
 
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Danke euch beiden für die schnelle Antwort!

@AlexGT : Ist das ein Handsenker auf dem Bild?
 
Das ist eher eine Ahle. Die steigt im Durchmesser schwach an und hat scharfe Schneiden.
Ist für das Erweitern von Bohrungen in Holz gut geeignet.
 

Handreibahle nennt sich das auf deutsch. Wenn Du einen Geigenbauer in der Nähe hast wird er Dir das mit so einem Ding Aufreiben.

Sonst mach es wie es Del Pedro empfohlen hat, wahlweise mit einem Stufenbohrer.
 
Ein bischen ausreissen kann es auch mit einer Reibahle. Hab das mal bei einer Westerngitarre am Gurtpin gemacht. Ist trotz Klebeband minimal ausgerissen. Das wird allerdings vom Pin verdeckt. Also Jain! Ist also machbar, evtl. Kostet die Ahle aber soviel wie das aufbohren beim Instrumentenbauer ... .
 
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Da der TE die angeführten Werkzeuge nicht hat, und eine Anschaffung für nur das eine Loch zu viel Aufwand ist, sollte er eine andere Lösung versuchen, so wie ich es auch manchmal mache:
Ich nehme einen 10mm Bohrer, aber bohre nicht rechts herum....sondern lasse die Bohrer links herum drehen, und "würge" mich durch den Lack. So mache ich auch die zulackierten Löcher für Schlagbretterschrauben nach dem Lackieren wieder frei. Bei härteren Lacken ein muss, normal gebohrt zieht man den Lack hoch und Stücke platzen ab.Vorsichtig und langsam arbeiten sollte man dennoch!
 
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Bohrlöcher abkleben, soll auch vor ausreißen schützen. Man korrigiere mich, hab's selbst noch nicht probiert, glaube aber den Tipp hier im MB gelesen zu haben.
 
Ich nehme einen 10mm Bohrer, aber bohre nicht rechts herum....sondern lasse die Bohrer links herum drehen, und "würge" mich durch den Lack.
funktioniert sehr gut, finde ich für meinen Hobbybedarf am sichersten. Am besten mit Akkubohrschrauber, ein Bohrhammer könnte überdimensioniert sein.
 
Bohrlöcher abkleben, soll auch vor ausreißen schützen. Man korrigiere mich, hab's selbst noch nicht probiert, glaube aber den Tipp hier im MB gelesen zu haben.

Also 100% sicher ist die Abklebmethode nicht. Wen der Lack sehr hart und spröde ist, kann diese immer abplatzen.

Daher immer vorsichtig mit scharfen Werkzeug und wenig Druck immer von der zu schützenden schneiden Oberfläche. Sprich diese Oberfläche bewust schneiden.

Von hinten nie!!! Denn das garantiert Abplatzer!!! Auch würde ich es am Warmem Werkstück machen und nicht in der kalten Garage.

Ich würde in diesem Fall ggf. um das Loch mit einer scharfen Klinge vorsichtig den Lack rundherum bis zum Holz durch einritzen. Der Lackabplatzter ist dann begrenzt.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Von der vorletzten zur letzten Stufe ist 8 mm auf 10 mm (ok, genau genommen 5/16 auf 3/8 ").
Funktioniert perfekt!

Vor sollte geklärt sein ob 3/8" (9,52 mm) auch wirklich reichen.
 
Warum nicht mit einer Rundfeile (5mm in diesem Fall), sollte noch am ehesten in üblichen Haushalten oder beim Nachbarn verfügbar sein. Es wird ja wohl nicht viel Material abgenommen, so daß sich der Zeitaufwand in Grenzen hält. Von der Lackseite weg feilen, dann gibt es keine Abplatzer.
 
Bei Variante b) fürchte ich allerdings, dass der Lack reißen könnte, selbst wenn ich von hinten (also vom Elektronikfach aus) bohre. Habt ihr da Erfahrungen, kann man das machen oder sollte man da lieber die Finger von lassen?

Auf der lackierten Seite die Löcher per Hand vorsenken. Auf Bohrergröße (etwas mehr) mit Handsenker, größeren Bohrer etc.
Bohren von der Lackseite aus.
 
Vor sollte geklärt sein ob 3/8" (9,52 mm) auch wirklich reichen.

Ich habe schon etliche Gitarren damit bearbeitet, wie ich bereits geschrieben hatte. Das funktioniert 1A.
Die US Potis haben eh auch ein 3/8" Gewinde und keine echten 10mm.

So sieht das dann aus - das war eine Schecter Banshee, bei der ich CTS Potis eingebaut hatte - links original M8, rechts vergrößert:

potibohrungvergrernawum6.jpg
 
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Wow, hier ist ja viel los
Danke für eure zahlreichen Tipps.

Ich nehme einen 10mm Bohrer, aber bohre nicht rechts herum....sondern lasse die Bohrer links herum drehen, und "würge" mich durch den Lack.
Ok, das klingt gut. Nur zur Sicherheit: von der Lackseite aus in Richtung E-Fach bohren richtig?

Vorher Lack einritzen und abkleben klingt auch nach guten Tipps. Danke!
 
Moin!

Ich habe im Nebenthread einen Umbau der Potis vorgeschlagen und angeboten, dass er schlanke Push/Push von mir bekommt... Aber naja, wer nicht will, macht es halt anders.

Ich würde zum Vergrößern einfach zu einem Geigenbauer gehen. Der hat zahlreiche konisch geformte Reibahlen. Da bin ich mir sicher, dass es gegen ein Trinkgeld machbar ist. Oder aber du darfst dir sogar das Werkzeug für die 2 Minuten lang leihen. Wie im Nebenthread bereits beantwortet, hat der Schaft einen Durchmesser von 9,3mm. Daher würde ich sonst auch eher einen 9,5mm Bohrer beim Rückwärtsbohren vorschlagen. Da bleibt mehr Holz dabei übrig. 9,5mm sind entgegen zahlreichen Meinungen leicht für 1...2 Euro in einem Werkzeugfachmarkt in guter Qualität erhältlich. Baumärkte darf man dafür nicht aufsuchen. Die Bohrer sind meiner Erfahrung nach einfach nur Teuer wegen der schicken Verpackung und taugen dann nicht einmal für 2 Minuten.

Schicken Gruß,
Etna
 
Wow, hier ist ja viel los
Danke für eure zahlreichen Tipps.


Ok, das klingt gut. Nur zur Sicherheit: von der Lackseite aus in Richtung E-Fach bohren richtig?

Vorher Lack einritzen und abkleben klingt auch nach guten Tipps. Danke!

Das ist richtig, von der Lackseite aus "bohren".
 
Mach es wie murle1 es macht, er ist schließlich Gitarrenbauer, der weiß, was er macht, aus Erfahrung. Ich habe es auch schon mehrfach so gemacht, völlig risikolos, der Bohrer muß natürlich scharf sein, aber das versteht sich von selbst, Akku Bohrmaschine geht am besten.
 

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