Soderle,
habe schon seit einigen Tagen wieder was zusammengebaut an der GT.
Bevor ihr schreibt : Das geht alles ja gar nicht, wieso machst du so was, hier die Erklärung !
Ich wollte einige Sachen gleichzeitig ausprobieren und es soll nicht abschließend alles so bleiben.
Ich habe also was zusammen gebaut mit 4 Push / Pull Schaltern.
Die Schaltung ist nun wie folgend aufgebaut:
Jeder Pusch / Pull der Volumenregler schaltet einen Treble Bleed ein, es ist also nicht konstant der Treble Bleed Modus aktive.
Der Push / Pull im Tone Poti des Neek schaltet zwischen 50er Wiring und Modern Wiring um.
Der Push / Pull im Tone Poti der Bridge schaltet die Tone Poti ( beide ) von 500K auf 250K Betrieb um.
Warum das alles ?
Man kann so man am besten viele Auswirkungen auf einmal antesten, ohne jedes Mal neue Bauteile wechseln, neu löten und immer wieder die Gitarre auseinander nehmen zu müssen.
Habe mich vorher hingesetzt und rum getrickst, wie ich das alle Verdrahtungstechnisch hin bekomme und ob es auch überhaupt geht mit den 4 Push / Pull.
Also, es geht mit den Bauteilen.
Macht euch, wenn ihr ein Wiring ( eine Verdrahtung ) für eure Gitarre machen wollt, immer eine Papp Schablone, damit ihr den größten Teil der Lötarbeiten nicht in der Tiefe der Gitarre machen müsst.
Wenn ihr die „ alte “ Verdrahtung ausgebaut habt, legt ein Stück Pappe unter die Gitarre und malt in den Bohrungen der Poti Löcher die Position auf die Pappe ( also das Loch übertragen ).
Markiert auf der Pappe, wo welcher Regler sitz, z.B. VB für Volumen Bridge, TB für Tone Bridge usw.
Dann mit einem spitzen Gegenstand ( Schere z.B. ) die Mitte der Kreise durchstechen und die Potis durchstecken und anschrauben und ausrichten.
Und dann kann es auch schon los gehen mit dem Verdrahten.
Ich habe mir noch aus einem alten Stück Leiterplatte und ein paar „ Lötfahnen “ eine Anschlussplatte gebaut, damit ich gar nicht unten an den Potis im eingebauten Zustand dran muss zu löten.
So bekommt man übrigens fest sitzende Poti Knobe einfach runter.
Fangen wir an mit meinen Erkenntnissen.
Als Treble Bleed hatte ich das System „ Kinman “ gewählt, da in irgend einem Bericht mal gestanden hat, das für Single Coil ( und das sind es eigentlich die P90 auch ) das System das bessere wäre.
Also, es funktioniert gut.
Bei voll aufgedrehtem Volumen und dann dazu geschaltetem Treble Bleed ist kein Unterschied zu hören.
Dreht man das Volumen etwas zurück und schaltet dann den Treble Bleed dazu, kommen hörbar mehr Mitten und Höhen durch und das je mehr der Volumen zurück gedreht wird.
Also das klappt gut.
50er Wiring und Modern Wiring mittels Push / Pull.
Nun ja, ich glaube, dass es eine „ Glaubensfrage “ ist, für welches man sich entscheidet.
Für mich war, wenn überhaupt, bei nicht benutztem Tone Regler ( ganz auf ) höchsten ein ganz minimaler Unterschied zu hören.
Und das kann auch schon an den beiden unterschiedlichen Kondensatoren der Wiring liegen, 22nF /50er und 47nF/Modern.
Also im Grunde kein Unterschied, es sei denn, der kommt erst, wenn mit dem Tone Poti geregelt wird.
Dann noch das Push / Pull 500K / 250K Tone Poti.
Hierbei soll der Regelbereich besser ansprechen bei Poti mit 250K im Tone.
Da es keine Stereo Push / Pull gibt, habe ich einen weiteren 500K Wiederstand mittel Schalter parallel zum Poti geschaltet.
Durch die Parallelschaltung halbiert sich der Wert und ändert sich weiter, wenn am Poti gedreht wird.
Ja okay, ist etwas „ feiner “, hängt aber auch damit zusammen, das mich diese Sache nicht so richtig überzeugt hat, da es kein „ echtes “ 250K Poti ist und seinen Wiederstandwert durch die Parallelschaltung anders ändert als ohne Parallelschaltung.
Fazit aus meiner Verdrahtung :
Viel Aufwand, bis auf das Treble Bleed waren die Änderungen nicht so groß, das ich sagen würde : sofort machen.
Ich hatte Anfang der 80er auch schon andere Schaltungen in Gitarren verbaut.
Aus dieser Zeit sind noch ein paar Wracks ( aus nostalgie Gründen verwahrt worden ) in der Schublade.
Hatte damals Platinen hergestellt und Batterie getriebene Tone Regelungen eingebaut und auch Verdrahtungen mit eingebautem Verzerrer.
Die Tone Regelung war eine so genannte „ Schwingungsdifferenzialgleichung “, damals was besonderes, war vom Ton sehr anders als „ normal “ hat sich aber nicht bewährt ( auch bei mir ).
Man war eben jung und experimentierfreudig.
Das mit dem Verzerrer war aber schon besser, man konnte einfach über einen Kippschalter den eingebauten Verzerrer zuschalten.
Würde vielleicht heute auch noch staunen hervor rufen, wenn man über Push / Pull plötzlich auf „ Turbo “ umschaltet.
Vielleicht habe ich noch irgendwo den Schaltplan von früher.
War ein einfach gestrickter Verzerrer, 2 Transitoren BC109, ein paar Kondensatoren und Wiederstände, einem Poti und einem Trimmwiederstand.
Eben nichts Stromfressendes, da ja die 9V Batterie doch was länger leben sollte.
Mal suchen.
So, genug für heute getippt.
Gruß Michael