Mir fehlt die Orientierung, wie komme ich weiter?

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Hallo zusammen,

ich spiele mittlerweile seit 3,5 Jahren Gitarre und hab mir alles bisher selber beigebracht. Rhytmusmäßig bin ich sehr fest und spiele R Gitarre schon seit 2 Jahren in ner Band.... das klappt auch ganz gut! Jetzt ist vor einer Weile der Leadgitarrist gegangen und ich versuche mich am solieren. Einfache Pentatonik bekomme ich hin (noch nicht alle Formen der Pentatonik), hammer on und pull off sind auch kein Problem. Aber es fehlt natürlich noch viel, und jetzt bin ich etwas ratlos wo ich ansetzen soll. Oft wenn ich Improvisiere weil ich noch kein festes solo für das lied habe, klingt es immer sehr ähnlich.

Ich würde gerne viel üben, weiß leider nie was genau. Ich möchte sowohl an der Technik als auch daran arbeiten welche Noten ich überhaupt spielen kann damit es gut klingt, da ich in meiner Band die Möglichkeit wahrnehmen will eigene Solis zu spielen. Ich möchte einfach ein paar schöne runs machen können und flüßig Lead spielen (auch mal schneller). Ich würde mal sagen am taktgefühl oder generellem gefühl mangelt es mir nicht. Ich würde bei Möglichkeit aber nicht unbedingt extrem tief in die theorie dahinter gehen... ich will mich einfach verbessern.

Welche Übungen empfehlt ihr mir? Also Übungen die auch wirklich Sinn machen. (hauptsächlich Skalen, Legato, Tapping)

Falls gewünscht kann ich auch soundclips von den soli's die ich bisher mit der band geschrieben habe posten.

Danke schonmal!
 
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Ein kleine Mindestmenge an Theorie solltest du haben zum aufbauen. Wenn du nicht mehr willst, dann wirds auf viel ausprobieren rauslaufen.

Verzichtest du ganz auf Theorie probier aus, was dir einfällt. Das ist jetzt wohl nicht der eleganteste Ansatz.

Bischen mehr Theorie wäre dann orientiere dich an Akkorden, der Tonlage / passenden Skalen oder am Gesang für dein Solo. Durch Skalen hast du immerhin schon wie bei der Pentatonik Noten, die du verwenden kannst. Übrigens die Petatonik aufzufüllen wäre auch kein Geiz und ist ein leichter Schritt für dich.

Im Prinzip musst du dir überlegen, wie deine Leads aussehen sollen. Wenn du rasante Läufe im Wechselschlag, sweep Arpeggios und bei allem noch Legato und Tapping einbauen willst, musst du eben das üben. Du kannst aber auch sagen du konzentrierst dich erstmal nur auf Bends und Vibrato und versuchst aus wenig viel zu machen, was ich behaupten würde ist der bessere Ansatz. Erstmal ganz ohne Ausschmückung was gute machen, dann mit Ausschmückungen verzieren. Wenn du Technik übst, würde ich das immer isoliert machen und mit Fokus auf genau die Technik und den Rest drum herum erstmal einfach halten.

Wenn du richtig hart in die Theorie steigen wolltest, kannst du dir auch anlesen wie Spannungen aufgebaut werden, wie man andere Skalen noch mit reinnehmen kann. Du kannst dann auch zwischen den Skalen wechseln. So klingt jener Akkord und du nimmst für die Zeit die Skala und dann wechselt der Akkord und du nimmst eine andere Skala usw. Komplexer geht immer.

Wie wäre es denn mit einem Lehrer, musst ja nicht jede Woche hin, aber vielleicht 1 x im Monat um Ideen und Material zu bekommen.

Bei Lieblingsbands und anderen Gitarristen klauen, ist auch immer legitim und praktisch :D
 
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Irntwie scheint mir beim Lesen, dass da zwei Dinge nicht so klar getrennt sind, wie es sinnvoll wäre: die Verbesserung der technischen skills und die mehr "musikalische" Ebene, wo es darum geht, welcher Ton "passt" und wie der Weg dahin aussieht. Zu Beidem hat @Silenzer schon so Einiges geschrieben. Vor allem seinen Hinweis auf Prioritäten finde ich sehr gut; Du kannst Dir auch ein bestimmtes Ziel (zeitlicher Horizont grob drei Monate, aber hängt von Dir und der Zeit ab, die Du hast), setzen, Zwischenetappen definieren und Dich beim Üben darauf zu konzentrieren; immer wieder kontrollieren, ob Du im Plan bist; wenn nicht, versuchen herauszufinden, woran es liegt.

Was die eher musikalische Schiene betrifft, gibt es die Möglichkeit, die Töne ersma vor sich her zu summen oder zu singen, die ein nicht "langweiliges" Solo haben könnte/sollte; wenn das Solo auf der Ebene "steht", nachspielen und kontrollieren, ob es technische Schwierigkeiten bei der Umsetzung gibt; ggf daran arbeiten. Danach vielleicht noch überlegen, ob sich Spieltechniken anbieten, um das "Grundgerüst" auszubauen.

Und, wie immer wieder zu hören ist, auch mal nix spielen. Ein Ton, der auf der 1 erwartet wird, aber nicht kommt, ist oft ein gutes Mittel gegen Langeweile ;)
 
Ich bin eher der Rhythmus-Mensch, nicht wirklich ein guter Gitarrist und so weiter... sprich, ich muss mir immer viel "erarbeiten" weil ich es nicht "drauf" habe (und das ist OK so - Gitarre ist ein Hobby, mit begrenzter Zeit, ich mache da Abstriche und freu mich trotzdem wenn ich spiele).

Naja - jedenfalls habe ich mir immer die Songs vorgenommen und ein Solo daheim in Ruhe ganz grob "vorkomponiert" - also einen Einstieg gefunden, eine Melodie/Lick-Linie, irgendwie einen Höhepunkt angepeilt und dann Ende. Ganz zu Beginn habe ich das Solo komplett "auskomponiert", aufgeschrieben, und dann vor der Basis aus weitergefeilt. Noch heute ist es so, dass ich bei gewissen Songs genau diesen einen "Einstieg" mache, das "Highlight" treffe", und genau so und nicht anders wieder "ende". Aber der Weg dazwischen variiert eben.
 
Du möchtest wissen was wohin passt, willst aber lieber nicht so tief in die Materie einsteigen.

Das wird natürlich nicht funktionieren. Da kannst du im besten Fall nachmachen was dir auf Youtube jemand vormacht und wirst dann ein Punktmuster-Gitarrist.

such dir ggf einen Lehrer, oder kauf dir ein anständige Theoriebuch und arbeite zeitlgleich an der Spieltechnik.

grüße B.B.
 
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Ich stimme den Vorpostern zu, dass es ganz ohne Theorie nicht gehen wird. Bissl was muss auf jeden Fall sein.
Ansonsten gilt: üben, üben und schauen wie du deine Skills weiterentwickeln kannst. Nimm Backing Tracks und spiel dazu, lass dich von anderen Soli inspirieren und entwickel dann deine eigenen. Je nach Musikstil geht das dann in unterschiedliche Richtungen. Im Blues zB brauch ich kein Tapping, dafür sind Bendings recht wichtig.
Und mit der Zeit wird es dir leichter und leichter fallen - es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen (ok Jimi Hendrix wär die Ausnahme), wenn du übst und auch aktiv zuhören lernst, wirst du dich entwickeln und deine eigene musikalische Sprache entwickeln.

Dass die meisten meiner Soli wahrscheinlich in sich ähnlich klingen, stört mich schon lang nicht mehr, es ist meine Sprache und auch weitaus erfahrenere und bessere Gitarristen als ich es bin, haben mir schon sehr positives Feedback auf mein Spiel gegeben. Es kommt möglicherweise tatsächlich nur dir so vor, als würdest du immer das gleiche spielen.

Nachsatz: Soundsamples wären natürlich immer gut - es hilft ja auch, wenn man mal Feedback von anderen bekommt.
 
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@stoffl.s Ich würde sogar sagen, wenn die Solos ähnlich klingen, dass es eine Art trademark von einem Gitarristen ist. Es gibt viele gute Gitarristen, die Soli auf zig verschiedene Arten spielen können. Am Ende wählt man doch sein Solo wie es eine selbst gefällt und das gibt einen Wiedererkennungswert. Auch wenn manche Leute sagen Malmsteen klingt immer gleich, dann liegt das wohl daran dass er phrygan dominant und harmonic minor einfach liebt. Das Malmsteen Vibrato oder das Zack Wylde Vibrato sind auch sehr charakteristisch wiederum. Ein Loomis wird dir zig modes um die Ohren hauen und immer wieder geschickt die Übergänge auflösen.

Ich finde da kann man auch stolz drauf sein, wenn man mal seine Trademark hat und dann eben sich von dort weiterentwickelt :) Sehe ich völlig positiv an solange man nicht stehen bleibt.
 
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Ich finde da kann man auch stolz drauf sein, wenn man mal seine Trademark hat und dann eben sich von dort weiterentwickelt :) Sehe ich völlig positiv an solange man nicht stehen bleibt.
Das kann ich nur voll und ganz unterschreiben! :great:
 
Ich würde gerne viel üben, weiß leider nie was genau.
Hier könnte dir ein Lehrer weiterhelfen, der die passenden Uebungen anhand der Kombination Musikalische Vorlieben/Spieltechnische Schwachstellen erstellen kann.


Ich möchte einfach ein paar schöne runs machen können und flüßig Lead spielen (auch mal schneller).

Ganz klar, dir fehlt ein Repertoire an Licks, Riffs und Melodieläufen, welche du jederzeit abrufen kannst. Hör mal, was deine Helden so spielen und klau, was das Zeug hält. Erstelle dir dein eigenes Repertoire an Sololinien.
 
Einfach Backingtracks nehmen, wo die Tonart bekannt ist.
Die Typentonleitern der Tonart erarbeiten und los mit Jammen.
Nach ein paar Tagen spielst Du schon viele Töne automatisch ohne groß darüber nachzudenken.
Irgendwann wird das langweilig, dann hörst Du Dir einige Titel an und versuchst die Solos zu kopieren.
Wichtig ist, das es Spaß macht, sonst fehlt die Motivation.
 
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Einfach Backingtracks nehmen, wo die Tonart bekannt ist.
Die Typentonleitern der Tonart erarbeiten und los mit Jammen.
Nach ein paar Tagen spielst Du schon viele Töne automatisch ohne groß darüber nachzudenken.
Irgendwann wird das langweilig, dann hörst Du Dir einige Titel an und versuchst die Solos zu kopieren.
Wichtig ist, das es Spaß macht, sonst fehlt die Motivation.

Das habe ich jetzt auch mal gemacht, klappte wirklich super. Welche Tonarten sollte ich mir da als erstes anschauen? Ich spiele eigentlich nur Metal, da scheint E/A/D recht verbreitet zu sein, oder auf welche soll ich mich fokusieren?
 
Im prinzip würde ich mir alles anschauen, aber mit der tiefsten Saite als Grundton und der Mol Tonleiter kommt man im Metal irgendwie recht weit. So scheint es mir zu mindest, aber kannst ja dann auch noch verschieben und die modes durchmachen usw. Spiel ruhig mit den Emotionen, die die Tonleitern hervorrufen.
 
Im prinzip würde ich mir alles anschauen, aber mit der tiefsten Saite als Grundton und der Mol Tonleiter kommt man im Metal irgendwie recht weit. So scheint es mir zu mindest, aber kannst ja dann auch noch verschieben und die modes durchmachen usw. Spiel ruhig mit den Emotionen, die die Tonleitern hervorrufen.

Die Mol-Tonleiter ist was für die Chemiker....





sorry, aber der musste sein.

grüße B.B.
 
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Da fehlt doch glatt ein l :D Hat die dann auch 6,022x10^23 Teilchen äh Noten? :D Ups ^^
 
Das habe ich jetzt auch mal gemacht, klappte wirklich super. Welche Tonarten sollte ich mir da als erstes anschauen? Ich spiele eigentlich nur Metal, da scheint E/A/D recht verbreitet zu sein, oder auf welche soll ich mich fokusieren?

Die gängigen Tonleitern mit Leersaiten. (E-A-D)
Wer nicht mit Originalstimmung spielt, muß entsprechend umrechnen.

Aber ruhig mal C-B-G etc. anschauen.
 
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Interessantes Thema!
Mir geht es relativ gleich wie MightyZarg!

Kann jemand so ein Buch für die Theorie empfehlen?
 
@uri06 kannst du konkretisieren was du für ein Buch suchst? Also welche Übungen und welche Schwerpunkte dich interessieren? Theorie ist sehr vielfältig, aber ich denke du suchst etwas bestimmtes oder?
 
@uri06 kannst du konkretisieren was du für ein Buch suchst? Also welche Übungen und welche Schwerpunkte dich interessieren? Theorie ist sehr vielfältig, aber ich denke du suchst etwas bestimmtes oder?

Da ich von der Theorie generell wenig Ahnung habe (spiele zwar seit 6 Jahren, hatte aber noch nie Unterricht), wäre evtl. ein bisschen allgemeines Grundwissen bzw. auch speziell Tips/Infos/Wissenswertes gerade fürs "Solieren" nicht schlecht...

@MightyZarg Sorry ich will hier jetzt nicht unnötig deinen Thread zumüllen :confused:
 
... Aber es fehlt natürlich noch viel, und jetzt bin ich etwas ratlos wo ich ansetzen soll. Oft wenn ich Improvisiere weil ich noch kein festes solo für das lied habe, klingt es immer sehr ähnlich.

Ich würde gerne viel üben, weiß leider nie was genau.

Mach das, was alle vor Dir auch getan haben: Spiel´ die Soli von den Gitarristen, die Dir gefallen, nach. Eines nach dem anderen. Wenn Du die dann, quasi als "musikalische Bausteine", wirklich verinnerlicht hast, wirst Du ganz von selbst anfangen, Teil von ihnen an (hoffentlich) passender Stelle in Deinen eigenen Soli zu verwenden, und auf diese Art neue und eigene musikalische Gebäude bauen.

Thomas
 

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