x-Riff
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Mein inneres Bild ist folgendes:Mir würde die Ungleichbehandlung sicher nicht schmecken. Du sollst alles nach kurzer Zeit im Griff haben und die anderen zeigen keine ernsthaften Ambitionen. Ich kenne eure Hierarchien in der Band nicht, aber für mich wäre das nix. Bei uns sind alle gleichberechtigt.
Eine Hobby-Band aus mit einander befreundeten Musikern macht eigene songs und tritt damit auf, nutzt ihre Proben halböffentlich, weil weitere Freunde und Bekannte mit abfeiern. Durch das Spielen selbst sind den Musikern die Abläufe der songs geläufig, Improvisation ist nichts unbekanntes und funktioniert auch, weil die halt ein Gespür füreinander entwickelt haben und sowieso durch unterschiedliche Umstände auf einer Wellenlänge funken.
Dann geht der drummer weg und ein neuer kommt. Passt auch. Aber das dauert halt Zeit, wenn die songs und der Zusammenhalt weiter auf Intuition und vielem Spielen der songs beruhen sollen und die Musiker selbst können halt auch nix anderes aus dem Hut zaubern.
Da muss gar keine willentliche Ausgrenzung oder "Wir-sind-mehr-Wert-als-der-neuedrummer"-Haltung, eher so eine unbestimmte Erwartung, dass das doch klappen müßte, weil der alte drummer hat es ja auch gepackt (gehe ich jetzt mal so von aus).
Wichtig wäre, zu sagen, dass das so klappen kann, es dazu aber mehr Zeit braucht als wahrscheinlich für den Auftritt vorhanden ist. Wird diese Ausgangslage akzeptiert (daran würde sich zeigen, ob der neue drummer ernst genommen wird), dann muss man eine Alternative zum "learning by doing" (Lernen durch viel Spielen) entwickeln - und die liegt darin, die struktur von den songs klar zu machen, sich dran zu halten, zu stimmen und das gemeinsame Abfeiern bei den Proben bis zum Auftritt zu lassen bzw. auf den Auftritt zu verschieben.
Ich hab mal in so einer Band gespielt, das waren allerdings zehn Leute, selten waren alle da, also haben sich die songs immer etwas anders angehört, war aber kein Problem, weil man halt auf einer Welle war, improvisieren konnte und wollte und der Kern der songs klar war ... und es war kein Problem und es hat Spaß gemacht. Manche Instrumente waren doppelt besetzt und einige Leute haben zwei oder mehr Instrumente gespielt und konnten dementsprechend einspringen - war eine coole Erfahrung.
Bei wenig Leuten, einem nahen Auftritt und auch bei der Wichtigkeit des drums (wenn sich der drummer verhaut, hören das ALLE) ist es aber etwas riskant, nur darauf zu setzen, dass sich das mit der Zeit einrenkt.
Ein bißchen brisant ist halt, dass bei den Bandmitgliedern ein bißchen der Geduldsfaden angerissen ist ... da muss man reden.
Und vielleicht ist eine Variante, die funktionieren kann, gemeinsam konzentriert auf den Auftritt hinzuarbeiten und nach dem Auftritt zu entscheiden, ob und wie die Reise weitergeht.
x-Riff