Bei mir war die Instrumentenreihenfolge umgekehrt, also erst Keyboards (Akkordeon mit Unterricht sowie im fortgeschrittenen Stadium Klavier und elektrische Orgel autodidaktisch) und dann Gitarre (erst akustische und dann elektrische) autodidaktisch. Ich spielte anfangs in Orchestern und dann in Bands verschiedener Stilrichtungen (Tanzmusik, Country, Free-Jazz, Elektro, Rock -> ProgRock). Damals war ich Schüler und hatte quasi unendlich viel Zeit zum Üben und Spielen. Schon im Studium (nicht Musik!) klappte das nicht mehr und mit Beruf und Familie hätte ich das Lernen nie geschafft, aber da hatte ich Gott sei Dank die Skills schon.
Was für mich am beachtenswertesten bei Dir ist, ist Dein Ziel
Ich spiele auf der Gitarre rock/pop/Rock'n Roll.
Das würde ich gerne irgendwann mal auf dem piano umsetzen wollen.
Jazz, klassik, bis auf vielleicht wenige Ausnahmen wie river flows in you oder Ballade pour adeline mag ich gar nicht.
Ansonsten auch viele Pop schnulzen, wenn ich meiner Frau in ein paar Jahren jessie von Joshua kadison, oder "titanic" vorspielen kann wäre ich schon glücklich.
Ich weiß nicht, was Du Dir da vorstellst, wie Dein Keyboardspiel klingen soll. Kennst Du Beispielvideos bei youtube? Such doch mal und poste hier was Repräsentatives. Dann lassen sich die erforderlichen Voraussetzungen besser abschätzen (auch ob Begleitautomatik, Rhythmussektion, Soundvielfalt/-umstellungen/-einstellungen).
Ein minimalistische grundlagenwissen ist ja schon da. Ich kann die Töne, wenn auch langsam auf den Tasten benennen, Noten lesen konnte ich mal als Grundschüler, habs leider wieder verlernt
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Du kannst Tasten benennen, aber keine Noten lesen. Was nützt Dir dann das Benennen von Tasten?
Du klingst mir recht unsicher, was Deine Gitarrenkenntnisse anbelangt (btw: bezahlter Unterricht und man hat Dir nicht das Notenlesen beigebracht?). Das Gitarrenüben wird Dich weiter viel Zeit kosten. Meinst Du, dass Du dann tatsächlich nochmal soviel Zeit zum Üben für Keyboard aufbringen kannst? Ich glaube einfach nicht, dass Du das 2. Instrument unterkriegst. Die meisten hier, die mehrere Instrumente wie auch immer spielen, haben zumindest die Basis dafür vor Beruf und Familie gelegt (oder durch spezielle Lebensumstände auch neben Beruf und Familie reichlich Zeit).
Zum Thema Unterricht: Wenn man ein Instrument richtig gelernt hat (mein erster Lehrer (ein ungarischer Kirchenmusiker und Multiinstrumentalist) hat mich "entlassen", weil er meinte, er könne mir nichts mehr beibringen), weiß man wie man übt und wie Musik funktioniert. Ich denke auch, dass das Erweitern von Keyboard hin zu Saiteninstrumenten (an die mich mein Musiklehrer übrigens auch ab und zu setzte) einfacher ist, wenn man die Grundlagen von Fingersatz auf der Tastatur gelernt hat. Dann erkennt man die Bedürfnisse auf dem Griffbrett leichter. Umgekehrt fehlt einem von den Regeln des Griffbretts doch einiges Verständnis auf der Tastatur (ich meine das im Hinblick auf wirklich Spielenkönnen und nicht auf Tastendrücken). Ich hab mir z.B. "Für Elise" und "Türkischer Marsch" auf der Akustischen selbst rausgepfriemelt.
Mit nur rudimentären Kenntnissen auf der Gitarre wird das ohne professionellen Unterricht (inklusive Noten Lernen!) auf der Tastatur nichts, außer halt ein paar Tasten drücken. Das kostet Zeit und Geld und rauskommen tut nicht wirklich was, außer Dir reicht etwas Effekthascherei mit Begleitautomatik und Rhythmusgerät.
Main persönliches Fazit: Mach mal das, was Du bisher machst, ordentlich weiter und geh neue instrumentale Ziele an, wenn Du in Rente bist.