Akustische Gitarren vor Heizperioden schützen?

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rübchen
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Hallo allerseits,

der Herbst ist da und bei den Temperaturen die er so mitbringt möchte man schonmal die Heizung anmachen. Seit dem Frühjahr besitze ich eine recht wertvolle, vollmassive Akustikgitarre. Trockene Luft soll ja sehr, sehr schädlich für solche Instrumente sein. Wie bringe ich meine Gitarren also heil durch den Winter? Welche Methoden nutzen die Profis? Was ist übertrieben, und was sollte unbedingt gemacht werden?

Ich habe ein wenig diesbezüglich gelesen und die Methoden sind ja so folgende:

1. Befeuchter, der ins Schallloch der Gitarre geklemmt wird, dann zur Lagerung ab ins Case damit
2. Luftbefeuchter, der die Feuchtigkeit im Zimmer in gitarrenfreundlichen Regionen hält
3. Heizung nicht anmachen

In Dankbarkeit für jeden Rat und mit freundlichen Gruß

rübchen
 
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bei mir steht meine alte Tama (vollmassiv) seit über 25 Jahren im Ständer im Wohnzimmer, fern von Außenwänden, der Heizung und geschützt vor Sonnenlicht. Und habe keine Probleme mit Trockenrissen o. Ä. Das Instrument wird auch regelmäßig gespielt.
Ich denke was für den Menschen ein verträgliches Klima ist, schadet auch der Gitarre nicht.
 
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Jeckstadt
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Habe meine Martin auch immer im Wohnzimmer stehen, ohne besondere Vorkehrungen. Gut, muß ja nicht direkt neben dem Ofen sein. Bislang keine Risse etc.
Luftbefeuchter speziell in EINEM Raum ist unter Umständen problematisch.
Wenn die Klampfe von draußen (im Auto) kommt und etwas kühler ist lasse ich im Vorzimmer akklimatisieren und das wars dann schon.

An dem Thema merkt man in Gitarrenforen: Herbst und Winter stehen vor der Türe ;)
 
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Meine private Reihenfolge ist 3 -2 -1. Ok, 3 nur relativ, aber wir stellen die Heizung tatsächlich nicht besonders hoch, vor allem heizen wir nicht schnell hoch. (Das geht, weil das Haus gut isoliert ist.) 2 machen wir auch nur in einer light-Variante: das nasse Handtuch, falls es besonders trocken ist. 1 habe ich nie gemacht, bei mittlerweile ein paar hundert Jahren voll massiven Gitarren im Haus. (5 Instrumente à 20 Jahre = 100 Jahre). NACHTRAG: habe ich noch nie einen Trockenriss gehabt.
 
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Geht's der Gitarre gut, freut sich der Musiker. Geht's dem Musiker gut, freut sich die Gitarre.
Im Winter wird es hier auf der Insel eher noch feuchter als im Sommer schon, aber auf dem Kontinent, da kann es schon mal richtig knackig kalt und trocken werden. Heizungsluft dazu und schon liegt man bei unter 30% Feuchte. Das ist dann nicht nur für das Material, sondern auch für den Menschen schlecht.
Also: Hygrometer und Luftwäscher/Luftbefeuchter einplanen. Und ja, wenn, dann gern und ruhig die ganze Wohnung, nicht nur das Wohn-/Musikzimmer. Man muß nicht auf 50% zielen, aber so 40% sollten es schon werden. Auf jeden Fall nicht drunter, das tut Mensch und Gitarre nicht gut. Und wer dann bei 20%-30% Feuchte noch ein bisschen zur Gitarre singen will, der darf sich nicht wundern, wenn da nur ein weniger schönes Krächzen kommt. Auch Menschen brauchen Luftfeuchte!
 
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Naja Scherze sind hier nicht gerne gesehen scheinbar. Was soll's. Dann eben etwas konstruktives. In all den Hunderten Jahren in denen es Holzinstrumente gibt hat sich kaum einer um die Lagerung geschert, da die Instrumente zwar arbeiten aber nicht wirklich schaden nehmen. Wenn du sicher gehen willst dann stell sie im Winter in dein Schlafzimmer denn dort sondern 1-2 Menschen in der Nacht genug Feuchtigkeit ab um das Klima anzupassen und meist wird dort auch nicht geheizt. Somit ist der Raum vom Klima am besten. Wenn du das Klima trotzdem noch anreichern willst mit Feuchtigkeit dann kannst du die Wäsche zum Trocknen mit ins Zimmer stellen oder dein Feuchtes Handtuch hin hängen. Das macht man sogar bei Babys so. Somit reicht das Locker mit der täglichen Stosslüftung.

Wenn du noch sicherer gehen willst dann ab in den Koffer mit dem Teil da dort noch ein Mikroklima herrscht was noch besser ist.

Trotzdem würde ich nicht zu viel Angst in das Thema versenken sondern einfach die Gitarre oft spielen. Das ist das beste fürs Holz.
 
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Trockenrisse sind leider eine hässliche Realität. Und die trockene Heizungsluft hat schon Instrumente implodieren lassen. "Früher" hat man nicht so geheizt und die Häuser waren allgemein eher feucht - was auch nicht gesund war.
Ohne Kontrolle sind vor allem delikate vollmassivee Instrumente gefährdet. Eine Sperrholzgitarre steckt schon was weg, eine luftig gebaute Meistergitarre weniger.
Wenn man den Raum nicht befeuchten kann/will, dann mit nem Kofferbefeuchter ab in den Koffer.
 
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Gut gebaute und gut beheizte moderne Häuser haben das Problem, dass die Luftfeuchtigkeit durchaus mal unter 30% relativ sinken kann. Ein Hygrometer ist daher empfehlenswert. Stellst Du fest dass die Luft dauerhaft diese geringe Luftfeuchtigkeit hat, hilft Dir auch ein nasses Handtuch nicht weiter. Meiner einer behilft sich mit einem Venta Luftwäscher, der braucht wenig Energie und befeuchtet recht gut und nimmt nicht soviel Platz ein. So halte ich die 40% in der Gitarrenecke ohne Probleme. Das reicht aus. Abgesehen davon filtert der auch den Staub aus der Luft, auch nicht übel. Wir haben jetzt noch 50% relative LF bei beginnender Heizperiode, wenn die Wände "ausgetrocknet" sind, wirds interessant und der Venta kommt wieder zum Einsatz. Vorher nicht.
 
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Ich merke schon, die Meinungen gehen hier etwas auseinander. Vielleicht werde ich die Gitarre vorsichtshalber im Koffer lagern und mir dann doch mal einen Kofferbefeuchter gönnen. Sicher ist sicher.

Gruß
 
Ausser @Corkonian hat - glaub' ich - niemand die Gegend angesprochen. Die ist aber schon ziemlich wichtig; wer eher Kontinentalklima hat, muss in der Heizperiode viel mehr aufpassen. Obwohl das auf mich nicht zutrifft, habe ich ein Hygrometer - kostet nun wirklich nicht die Welt! - und behalte es auch in der kalten Jahreszeit im Auge.
 
Ja, das ist richtig. (Meine eigenen Erfahrungen stammen sowohl aus dem Berliner Kontinentalklima mit Ofen- und Zentralheizung als auch aus der norddeutschen Tiefnebelebene mit Zentralheizung.)
 
Diese Diskussion taucht ja hier im Board immer wieder auf ... meist zu Beginn der kalten Jahreszeit ;)

Meine Gitarren stehen z.T. seit über 40 Jahren das ganze Jahr über in Ständern und haben die Jahreszeiten alle gut überstanden.

Seit ca. 15 Jahren habe ich ein Hygrometer und kontrolliere damit das Raumklima ein wenig, i-welche Gegenmaßnahmen gegen "zu trocken" oder "zu feucht"
musste ich bisher noch nicht in die Wege leiten. Auch wenn die Feuchte mal ausserhalb des "grünen Bereichs" lag, so dauerte dieser Zustand selten länger als ein paar Tage an.
Und diese kurzen Zeiten des "Ausreissens" haben nach meiner Beobachting nicht genügt, um den Instrumenten i-welche Schäden beizubringen.
 
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Bei meiner Larrivee ist leider mal die Leimfuge der beiden Bodenteile etwas aufgegangen. Konnte aber vom Gitarrenbauer leicht repariert werden.

Seiner Meinung nach lag es wohl daran dass ich die Gitarre im Koffer auf dem Boden liegen hatte, allerdings mit Fußbodenheizung, sodass die sozusagen direkt auf der "Heizung" lag.

Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm gehabt.

grüße B.B.
 
Hatte mit meinen eigenen Instrumenten auch nie Probleme in über 40 Jahren, kenne aber die Schäden von Kundengitarren.

Fast immer waren diese zu nah an einer Heizung oder direkt an der Außenwand hängend gelagert. Das sollte man also schon vermeiden.

Von handelsüblichen Befeuchtern rate ich ab, da diese dazu neigen von Pilzen befallen zu werden.
 
Meiner einer behilft sich mit einem Venta Luftwäscher, der braucht wenig Energie und befeuchtet recht gut

Nach dem mir vor ein paar Jahren die Decke einer Konzertgitarre im Winter, bei verminderter
Luftfeuchtigkeit, die Grätsche machte, möchte ich der Gerät auch empfehlen.
Überzeugend ist das einfache Prinzip der Kaltverdunstung, so daß nur ein kleiner Elektromotor benötigt wird,
der den Ventilator und eine Art Walze, die die Feuchtigkeit in die Luft bringt, antreibt.
 
Ich merke schon, die Meinungen gehen hier etwas auseinander. Vielleicht werde ich die Gitarre vorsichtshalber im Koffer lagern und mir dann doch mal einen Kofferbefeuchter gönnen. Sicher ist sicher.

Gruß

wie in so gut wie allen Themen gehen auch hier die Meinungen auseinander. Dass den Instrumenten nichts passieren muss, ist aus dem Thread schon hervorgegangen, dass die Möglichkeit besteht, kann man auch nicht abstreiten. Die Entscheidung musst schlussendlich du für dich treffen.

Ich für mich habe beschlossen, das Risiko nicht einzugehen, aber meine Gitarren sind eher im höherpreisigen Bereich angesiedelt, da erscheint mir die Invertsition in einen Luftbefeuchter als gerechtfertigt.

ich würde zumindest den Kauf eines Hygro/Thermometers empfehlen (kostet nicht so viel), dann weißt du wenigstens, ob du dir überhaupt sorgen machen musst.
 
Also wenn ich mir so meine Yamaha anschaue, dann ist die Fläche in der Feuchtigkeit in das Holz eindringen könnte, doch arg begrenzt. Der Korpus, Hals und Kopfplatte sind lakiert, dass Griffbrett wird regelmäßig geölt. Sollte am Korpus erwas durchlässig sein, so wäre es mit dem Canauba Wachs bei der nächsten Pflege eh gleich wieder dicht.

Die einzigen Stellen an denen das Holz wirklich offen liegt, wäre von Innen. Und wenn ich das unterbinden wollte, könnte ich einfach die Schallochabdeckung drauf machen wenn ich nicht gerade spiele. Das würde zu viel / wenig Feuchtigkeit wahlweise drinnen oder draussen halten. Denkfehler meinerseits oder machen wir uns da alle einfach zu viele Gedanken? Hochwertige Instrumente ohne Lackierung natürlich ausgenommen.
 
Denkfehler meinerseits

Jein, eine hermetische Abdichtung könnte auch zu Kondensation führen, andererseits dürften die nicht ganz hermetisch sein.

oder machen wir uns da alle einfach zu viele Gedanken? Hochwertige Instrumente ohne Lackierung natürlich ausgenommen.

Es hängt halt von der Wohnung und vom Heizverhalten ab. Mal eben schnell eine ausgekühlte Wohnung hochheizen ist Mist. Obwohl das die meisten Instrumente auch aushalten. Wessen Instrument kaputt geht, meldet sich schneller als jemand, der keine Probleme hat.
 
Jein, eine hermetische Abdichtung könnte auch zu Kondensation führen, andererseits dürften die nicht ganz hermetisch sein..
Ok dann wird das Ideal wohl irgendwo dazwischen liegen. Die Akustik decke ich selbstverständlich ab wenn ich im Winter stosslüfte, damit es durch die Temperaturunterschiede keine Spannungen im Holz gibt. bei den eGitarren bin ich weniger zimperlich. Das es Gitarren nicht gut geht die in verschimmelten oder staubtrockenen Räumen stehen sollte wohl klar sein. Aber da hätte auch schon der Besitzer gesundheitliche Probleme. Fühle ich mich wohl, kann es meinen Gitarren auch nicht schlecht gehen. :m_git_a:
 

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