Nutzt den eigentlich jemand? Ich habe ihn immer voll aufgedreht.
Hatte ich die ersten 5 Jahre meiner Laufbahn auch nie benutzt. Das lag aber teils an eh schon dumpfen Tonabnehmern (Epiphone Mumpfbucker: Wozu da noch weniger Höhen?!) und relativ dumpfen Verstärkern (Billig-Transen).
Häng mal deine Tele z.B. an einen Fender Princeton Reverb (EQ "neutral" eingestellt), und wähl den Stegtonabnehmer mit voll aufgedrehtem Tonpoti an. Da schneidet es dir für die Tele sprichwörtlich die Eier ab.
Es hängt also viel von Gitarre, Verstärker und dessen Einstellung ab. Manche Verstärker reagieren auch unterschiedlich auf die Potistellungen der Gitarren!
Allerdings ist auch das menschliche Ohr und seine Gewohnheit mit Schuld, wenn man das Tonpoti eher selten anfasst. Wenn du anfängst zu spielen, alle Regler voll aufgedreht sind, du den Sound so magst, gewöhnt sich dein Ohr dran. Probierst du dann ein wenig an dem Tonpoti rum, scheint es dir schnell "dumpf" zu sein.
Fang nächstes mal mit dem Tonepoti auf 80% an, stell den Verstärker dementsprechend ein (etwas mehr Höhen), und dann dreh mal nach 20 Minuten das Tonpoti auf. Dann könnte es dir "schrill" vorkommen
Wenn du also den Verstärker etwas höhenreicher einstellst, kannst du mithilfe des Tonpotis
mehrere brauchbare Sounds abrufen: Tonpoti auf 60%: etwas dumpfer, Tonepoti 80%: "normal", Tonepoti 100%: etwas höhenreicher.
So mache ich das beispielsweise bei meiner Les Paul. Da regel ich den Steg-Tonabnehmer per Tonpoti auf 7/10, dann passt er für mich am besten zum Hals-Tonabnehmer dazu. Dementsprechend wird der Verstärker eingestellt.
Dann habe ich gleichzeitig für Lead-Passagen durch den Dreh des Tonpotis am Steg von 7/10 auf 10/10 noch einen Boost zur Verfügung.
Wie du siehst: Man muss etwas experimentieren!