Tipps für erstes Audio Interface und Recording erbeten

[Corey_Taylor92]

Hallo werte Mitmusiker,

ich spiele jetzt schon eine zeitlang Gitarre und würde mich nun gerne ans Aufnehmen machen. Dazu braucht man ja erstmal ein geeignetes Audio Interface. Was die Software angeht, werde ich wahrscheinlich Reaper nehmen.

Hättet ihr eventuell einige Tipps worauf ich beim Kauf eines guten Audiointerface achten muss bzw. was es zu beachten gibt? Mein Budget liegt bei ca. 150€.

Und noch eine wichtige Frage: Wenn ich mir bei Thomann die verschiedenen Audiointerface' anschaue, liest sich nie raus welche Kabel ich noch zusätzlich kaufen muss um alles direkt anschließen zu können?

Noch eine Anfängerfrage: Generell gilt ja -> Gitarre an Audiointerface anschließen -> Audiointerface an Laptop bzw PC -> dann per Programm wie z.B. Reaper die Tonspur aufnehmen. Ist das richtig? Also hat man quasi gar keinen Verstärker dabei angeschlossen und der Sound (Gain, Bass, Mid etc.) wird durch die Software konfiguriert?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Grüße

 

[mjmueller]

Hallo,

Reaper nehmen

Gute Idee (gibt natürlich auch andere DAWs)

Mein Budget liegt bei ca. 150€.

Da kommen natürlich nur die Einsteigergeräte in Betracht. Im Grunde sind alle gängigen von Steinberg, Focusrite usw. recht ähnlich und die Unterschiede marginal.
Wichtig aus meiner Sicht: 2 Mic/Kombo Eingänge, symmetrische Ausgänge
Der Rest ist idR gegeben

welche Kabel ich noch zusätzlich kaufen muss um alles direkt anschließen zu können?

Das hängt vom konkreten Interface und sonstiger Peripherie ab.

hat man quasi gar keinen Verstärker dabei angeschlossen

Doch entweder mit einem Mikrofon vor dem Interface abgenommen oder über eine entsprechende Software. Ich vermute Du willst Software verwenden, dann schau doch mal hier vorbei
Grüße

 

[querfisch]

Moin,

für 150 € solltest du schon ein ordentliches Interface für deine Zwecke finden.

Beispiele/oft empfohlen:

https://www.thomann.de/de/steinberg_ur22_mk2.htm
https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i2_2nd_gen.htm

Bei beiden sind auch abgespeckte DAWs dabei. Die reichen zu Beginn in der Regel auch eine Zeit lang.

Von Behringer gibt es auch ein recht neues Interface, was recht gute Kritiken bekommen hat:
https://www.thomann.de/de/behringer_u_phoria_umc204hd.htm

Überlegen musst du dir ob du später mal Phantomspeisung brauchst - das bietet das Focusrite nicht.

Was deinen Gitarrensound angeht gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder mit einem Mikrofon deinen Amp abnehmen oder mit der Gitarre direkt ins Interface und dann mit einer Verstärkeremulation (BIAS, Guitar Rig, usw.) arbeiten.

 

[Silenzer]

Ich hab daheim ein kleines USB Interface und würde jedes mal wieder zu so einem greifen, solange man nicht super professionell ganze Bands aufnehmen will oder mehrere Mics. Wenn das Interface einen Kombo oder einen Hi-Z Eingang hat kannst du mit dem Instrumentenkabel der Gitarre dort das Signal reinfüttern. In deiner DAW erhälst du nur ein Cleanes Signal, entsprechend, da kein Verstärker zwischen geschaltet wurde. Wenns garnichts kosten soll, würde ich die Guitar Rig Demo mal anschauen 30 min testen für umsonst. Danach schließen wieder aufmachen und man hat erneut 30 min Bias hat da noch ein paar bessere Sounds raus.

Ansonsten hat dein Amp vll ein Record out, dann könntest du den nutzen oder per Mikro abnehmen, aber da brauchst dann mehr Kabel.

Ich hab das UR22 und es kommt mit Cubbase Lite, was ich ganz praktisch fand. Wobei Reaper auch günstig um die Ecke kommt.

 

[mjmueller]

ob du später mal Phantomspeisung brauchst - das bietet das Focusrite nicht.

Das wäre mir aber neu und unter uns: ganz schön daneben

 

[querfisch]

Das wäre mir aber neu und unter uns: ganz schön daneben

Ich nehm alles zurück, hab mich versehen

 

[stoffl.s]

Hallo, ich hab das Steinberg UR22 zuhause und das reicht für einfaches Homerecording allemal aus. Welche Software du dahinter nimmst ist letztlich egal, solang das Interface erkannt wird und die passenden ASIO Treiber findest. Einziges Manko beim UR22 ist, dass es keine eigene Stromversorgung hat und nur über USB versorgt werden kann. Andererseits hat man das Interface sowieso am PC hängen und man braucht kein Netzteil, das durchaus eine Störungsquelle sein kann.

Ja, du kannst mit der Gitarre dann direkt ins Interface und in der DAW den Sound nach belieben, Können und vorhandenen Möglichkeiten formen.

 

[mjmueller]

Einziges Manko beim UR22 ist, dass es keine eigene Stromversorgung hat und nur über USB versorgt werden kann

Das ist beim aktuellen Modell MkII nicht mehr so. Ein Netzteil ist dabei, falls man/frau es braucht.

 

[Corey_Taylor92]

Empfiehlt es sich dann eher mit einem Mikro am Verstärker zu arbeiten oder lieber direkt mit der Software sprich Reaper?

Sprich man könnte sowohl Gitarre als auch Verstärker ans Audiointerface anschließen oder?

 

[mjmueller]

lieber direkt mit der Software sprich Reaper?

Reaper hat keine Ampsimulationen dabei. Die müsstest Du Dir separat besorgen. Ist aber kein Problem, einige gibt es als Testversion oder auch tatsächlich umsonst.
Ob Du lieber mit Mikrofon vor der Box aufnehmen möchtest oder lieber eine Ampsim verwenden willst, ist eine Frage, an der sich die Geister scheiden.
Für mich kommen nur echte Amps, an echten Boxen mit Mikrofon davor in Frage, andere schwören auf ihre Ampsims.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

Sprich man könnte sowohl Gitarre als auch Verstärker ans Audiointerface anschließen oder?

Ja, geht. Gitarre (passiv) dann in einer der Kombi-Eingänge und "HiZ" einschalten.
Amps geben, wenn ein solcher Ausgang vorhanden ist - zB auch ein FX-Send- ein Linelevelsignal ab. Das kannst Du einfach in den Klinkeneingang des Interfaces stecken (dann nicht HiZ)

 

[Silenzer]

Ich nehm Software, da ich dann immer wieder abbrechen und aufnehmen kann und den gleichen Sound habe. Gibt viele VST als freeware, die du benutzen kannst. Ich nehme aber auch nur für mich auf und habe einen niedrigen Anspruch. Für professionelle Studioqualität brauchts ja weit mehr als ein bischen Gear.

Beim Mikro kann man mit der Position schon viel tweaken. Da würde ich auch nicht abbauen und später nochmal neu aufnehmen wollen. Das wird schwieriger meiner Meinung nach. Dafür hast mit dem Mikro halt deutlich mehr Möglichkeiten als günstige Software bietet. Wenn jetzt nicht gerade den besten Modeller hast, kann auch sein dass der Sound nicht 100% authentisch ist.

 

[Corey_Taylor92]

Also generell muss ich sagen, dass mir der Weg mit dem Mikro vor dem Verstärker sympathischer ist und ich eher nicht mit irgendeiner Software dann an meinem Sound rumbastel.

Mal angenommen ich entscheide mich für den Weg mit dem Mikro dann brauche ich: Ein Mikro, das Audio Interface und z.B. Reaper. Richtig?

Und der 'Verkabelungsweg' wäre dann: Gitarre normal an den Verstärker anschließen (gewünschten Sound am Verstärker einstellen) -> Mikro vor den Verstärker stellen -> Mikro ans Audio Interface anschließen -> Audio Interface an den PC/Laptop -> Sound wird per Reaper aufgenommen.

Ist das richtig so?

 

[exoslime]

ganz genau

als mikro wird ua sehr gerne das Shure SM57 verwendet (einfach damit du mal einen Anhaltspunkt hast)

 

[stoffl.s]

Ist prinzipiell richtig - du wirst halt wahrscheinlich ein wenig mit der Position des Mikros vor dem Amp rumspielen müssen, bis du das beste Ergebnis erzielst.

 

[Gast98793]

Formal ist das so richtig. Da du aber noch ein relativer Anfänger bist, würde ich das mit dem Amp und dem Mikro vorerst lassen. Allein schon deiner Nerven und der Nachbarn wegen.

 

[Corey_Taylor92]

Bezüglich der Nachbarn: Ich hab nen Verstärker den man auch in Wohnzimmerlautstärke einstellen kann, sollte also kein großes Problem darstellen.


Würde sich dann z.B. so etwas anbieten: https://www.thomann.de/de/shure_sm57lc_bundle_ii.htm?ref=search_rslt_Shure+SM57_247992_1

dazu das Focusrite Scarlett 2i2, dann fehlt eigentlich nur noch ein Kabel vom Focusrite zum Laptop oder?

 

[Gast98793]

Okay, du hast dich da bereits entschlossen... dann viel Glück damit!

 

[GI Peter Pan]

@Corey_Taylor92

Kommt dann doch etwas auf den Amp an. Bei einem guten Verstärker lohnt sich die Mikroabnahme mit entsprechend viel Trial and Error schon, Software ist wesentlich besser und flexibler zu handhaben.

Das von dir ausgesuchte SM57 ist natürlich der Klassiker und ich glaube, dass jeder, der aufnimmt mindestens eins davon daheim rumliegen hat. Funktioniert und ist alt-bewehrt, neigt mitunter etwas zum näseln, ich nehme das aber auch immer mal wieder gerne.

Das Kabel zum Laptop ist unter Garantie beigelegt.

 

[Hendock]

Würde sich dann z.B. so etwas anbieten: https://www.thomann.de/de/shure_sm57lc_bundle_ii.htm?ref=search_rslt_Shure+SM57_247992_1

Statt dem Stativ in dem Bundle würde ich so eines zur Ampabnahme nehmen. Vorausgesetzt dein Amp steht auf dem Boden.

Millenium MS-2002 Mic Stand
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Dann wird das ganze aber leider etwas teurer als in dem Bundle, da das Kabel ja auch noch hinzukommt. Aber grundsätzlich tut's auch das Bundle.

dazu das Focusrite Scarlett 2i2, dann fehlt eigentlich nur noch ein Kabel vom Focusrite zum Laptop oder?

USB-Kabel sollte beim Focusrite dabei sein.

 

[mjmueller]

Hallo noch mal!
Wenn es unbedingt ein SM57 sein soll, würde ich definitiv im Gebrauchtmarkt schauen. So ein Mikrofon hat durchaus eine gewisse Beständigkeit.
Wenn Du aber auch vielleicht noch Stimme oder Percussions oder was auch immer aufnehmen möchtest, also nicht nur den Gitarrenspeaker, rate ich noch mal in Sachen Mikrofon andere Kandidaten in Betracht zu ziehen.

Ein niedriger oder mittelhoher Mikrofonständer ist wirklich eine feine Sache - hier würde ich aber auch immer lieber ein paar Euro mehr hinlegen und dann einen von K&M holen, letztlich lohnt sich das auf die Nutzungsdauer betrachtet.

dann fehlt eigentlich nur noch ein Kabel vom Focusrite zum Laptop oder?

Das sind stinknormale USB Gerätekabel, wie bei Druckern oder so. Aber da liegt auch eines bei.