Kopfhörer vs. Amp-Sound vs. DI-Out

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Hallo zusammen,

Ich habe mir kürzlich den Acus One 8 zugelegt und versuche momentan meinen Sound darüber zu finden. Ich spiele Akustikgitarre (Gibson J15 mit LR Baggs Element) und versuche über den Amp auch zu singen (the t.bone MB85 Beta Mikrofon). Ich habe bereits sämtliche EQ-Einstellungen probiert, finde aber nicht den passenden Sound. Gerade der Gesang wirkt sehr dumpf. Nun aber das verblüffende: Schließe ich einen Kopfhörer an den Amp und höre mich direkt darüber, klingt der Gesang klasklar. Zudem kommt die Gitarre sehr differenziert gegenüber dem Gesang durch. Vielleicht muss man dazu sagen, dass der Amp in einem 25m² Keller steht ohne viel Möbel aber mit einigen Diffusoren und 2 Breitbandabsorbern.

Wie kann das sein, dass der Sound direkt über Kopfhörer so viel besser klingt und hat jemand eventuell Tipps, wie man den Sound über den Amp verbessern kann?

Hintergrund ist der, dass ich demnächst auf einer Hochzeit als Überraschung spielen wollte und überlege den Acus One 8 nur als DI-Out zu nehmen und dann über die PA der Band zu spielen in der Hoffnung, dass der Sound so wie über die Kopfhörer durchkommt. Macht das Sinn?

Bin für jeden Tipp dankbar.

Viele Grüße,
Andreas
 
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Der Amp ist schon eher einer der besseren. Viel besser wirst du es nicht hinbekommen.
Ich vermute auch, dass der Raum einen nicht unerheblichen Anteil hat. Beim Kopfhörer ist der Raum quasi ausgeschaltet und außerdem hast du den dierkten Klang auf den Ohren.
Das Mikro könnte auch eine gewisse Mitschuld haben. Mit dem nur unwesentlich tuereren MB78 Beta wärest du vermutlich zufriedener (Phantomspeisung einschalten).

Probier das doch einfach mal in einem anderen Raum aus. Dann hörst du, was der Raum ausmacht.
 
Wie hörst du den Gesang und die Gitarre denn ab? Nimmst du dich auf oder "hörst du dir selbst live zu"?

Gruß Jörg
 
Ich höre mir live zu. Einmal über Kopfhörer und einmal über Amp. Über Kopfhörer klingt wesentlich besser.
 
Ich stelle mir das total schwierig vor, gerade den Gesang zu "bewerten", wenn man selbst singt. Das es über die Köpfhörer klarer wird wundert mich aber nicht, du bekommst es ja direkt auf die Ohren und der akustische Gitarreton wird ja auch nochmal leiser.
Nimm dich doch mal auf und hör es dir an. Vielleicht ist der Sound für die Zuhörer gar nicht so dumpf.

Gruß Jörg
 
Aber irgendwie muss ich mich ja monitoren. Wie sieht denn eine klassische Monitoring Situation aus, wenn man alleine auftritt und keinen Soundtechniker hat. Das kann ja nur über den Amp gehen oder In-Ear. Wobei ich ja dann auch nicht beurteilen kann, wie der Sound für die Zuhörer ist...
 
Brauchst Du, wenn Du ALLEINE auftrittst, überhaupt einen Monitor?
 
Der Monitor ist ja im Prinzip der Akustikverstärker, den auch das Publikum hört. Dieser ist ja aber zum Publikum gedreht und ich höre mich nur wenig darüber bzw. anders als in "echt". Bin leider in Liveauftritten noch sehr ungeübt.
 
Was ist "echt"? Du hörst Dich wahrscheinlich auf der Bühne einigermaßen selbst. Der Klang, den das Publikum hat, ist dann wiederum durch den Raum und die Sitzposition beeinflusst.

Zu den einzelnen Punkten:
- Raum: Ich hatte neulich meinen Akustikbass am kleinen RX Cube in unserem Wohnzimmer (35qm) ausprobiert, nur "technische Betriebsprobe". Fürchterlich, stehende Wellen, Feedback etc. Gleiches Setting zwei Stunden später im 200qm-Gemeindesaal - alles bestens.

- Monitoren "müssen"? - Nee, muss man nicht. Sicherlich schadet es nicht, aber es kostet Zeit und man muss wissen, was man da erwartet. Es dürfte einfacher sein, einfach mal im Publikum zu fragen (oder die Leute der Band, über deren PA du gehst), ob du da hörbar bist oder ob voc oder git lauter / leiser müssen. Auf jeden Fall ist es nicht so störend, als ewig an der eigenen Monitoranlage herumzudrehen. Die Monitoranlage ist ja zum Zusammenspiel da, du spielst aber ja nur mit dir alleine zusammen, das solltest du koordinieren können;-)
Viele Singer/Songwriter, die ich kenne, spielen solo auch öffentlich (jedenfalls häufig) ohne Monitor. In unserer Weltmusikband (ca. 7 Leute) haben wir nur manchmal einen Monitor für die Sängerin, häufig genug spielen wir ohne. Ein klassisches Ensemble spielt in der Regel ohnehin ohne Monitor, egal ob Gitarrenduo, Streichquartett oder Staatsorchester.
 
Wahrscheinlich liegt es wirklich zu einem Großteil am Raum. Werde mal andere Räume probieren heute. Bezüglich Monitoring ist es halt so, dass ich mich automatisch über den Akustikverstärker hören werde. Und dieser Sound ist eben in jedem Raum anders. Spiele auch mit dem Gedanken, mir die Bose L1 Compact zu holen. Das wäre Monitoring und PA in einem und super schnelle aufgebaut.
 
Hi,

es liegt am Raum und auch (wahrscheinlich) an deiner Position zum Amp.

Ich kenne den Acus gut-hab selbst einen-ein sehr guter Amp, der so wenig zu Rückkoppelungen neigt, dass du dich optimal damit "Monitoren" kannst.
Versuch mal folgendes: setz dich mit Gitarre auf einen Stuhl (Mikrofon vor dich in Position) Minimum 1,5 Meter von der nächsten Wand entfernt.
Nun stellst du den Acus auf einen ca. gleich (oä.) hohen Stuhl rechts oder links von dir ca. 1,2 Meter entfernt ca. 1,2 Meter hinter dich-so dass du wenn du dich ca 45Grad nach hinten und zur Seite lehnst noch dessen Knöpfe bedienen kannst. Winkle den Amp nur leicht zu dir her.
Vorsicht mit dem Bassbereich-der 8er hat hier immense Reserven, das kann dann schon mal etwas verschwimmen. Du kannst versuchen um "Schub" zu bekommen den tieferen Bassbereich am Preamp der Gitarre etwas zu betonen und den höheren Bassbereich eher schlank zu halten.
Dreh die Höhen im Gesangskanal ruhig bissle rein, die Mitten ebenso-das klärt den Klang auf. Dreh das Ding ruhig etwas auf-der pfeifft nicht so schnell und das macht den Klang griffiger und direkter.
Nun solltest du eine Situation geschaffen haben in der du dich selbst monitortechnisch gut hörst, das Verhältnis Raum und Direktklang vom Amp ausgewogen ist und du den Amp noch bedienen kannst.
Bei Auftritten stelle ich den so ähnlich hin, wobei der Amp hier fürs Publikum klarer klingt, wenn du ihn in der Position etwas nach hinten kippst-ich hab diese "Simon"-Version mit der Monitorschräge-das ist dann optimal.

Gruss,
Bernie
 
...noch was:

eine L1 (ob compact oder nicht) empfinde ich eher als Rückschritt. Diese Bose Line Array Systeme erzeugen bei der Schallabstrahlung ne Menge Interferenzen und "Phasensauereien". Das führt dazu, dass der Klang im Raum stark variiert und oft sehr indirekt wirkt.
Wenn du davor stehst kann es dann (was Monitoring angeht) je nach Position vorkommen, dass du dich schlecht hörst. Dazu kommt noch, dass Systeme mit diesen Problemen stark zum Rückkoppeln neigen, was Monitoring schwierig macht.

Ich kenne genug Fälle wo Musiker sich nach ein paar Erfahrungen der Art wieder davon trennten. Ein mir bekanntes Akustik Duo stellte sich zwei Stück davon auf die Bühne weil sie keine Monitorboxen wollten. Vorne raus beschallten sie mit H&K Lukas System.
Das Bühnenmonitoring mit den Boses klappte überhaupt nicht, der Soundcheck war jedes mal eine böse Schlacht gegen die Rückkoppelungen.

Eine Singer/Songwriterin die ich kenne musste bei ihrer Taylor den Deckentransducer abschalten um über Bose L1 ihre Gitarre überhaupt feedbackfrei auf eine gewisse Lautstärke zu bekommen.
Als sie bei mir im Cafe über zwei 8er Acus spielte staunte sie und ihr Techniker nicht schlecht darüber wie laut ihre Taylor (mit Deckentransducer) plötzlich ging, und wie druckvoll, und wie gut ihre Stimme klang...

Also ich würde an deiner Stelle lieber die passende Acus Aktivbox (one 8 Extension) zu deinem Acus kaufen, das gibt ne recht schlagkräftige Anlage die durch ihre Sauberkeit und hohe Audioqualität wenig zu Feedbacks neigt und auch in größeren Räumen ordentlich Klang macht.
Die Extension könntest du auf die andere Seite des Amps auf einen Hochständer stellen in etwa auf einer Linie zu dir und direkt ins Publikum gerichtet.
Genau mit einer solchen Anlage habe ich schon etliche Gigs auch in etwas größeren Läden gespielt.
In noch größeren Clubs habe ich mir zwei der Extensions auf Hochständern dazu genommen.

Gruss,
Bernie
 
Das klingt natürlich alles toll, aber ich weiss ja nicht: der TE möchte in Bälde auf einer Hochzeit spielen und sucht dafür eine Möglichkeit, dass sein Gesang vernünftig klingt.

In diesem Zusammenhang finde ich die Tipps zwar sicherlich interessant, aber vielleicht doch ein wenig am Thema vorbei. Ich glaube nicht, dass er plant, sich eine Anlage zuzulegen, mit der er für kleinere und mittlere Bühnen professionell gerüstet ist.

Insofern würde ich ihn einfach beruhigen und ihm raten, sich schlicht darauf einzustellen, die ja offensichtlich vorhandene PA zu nutzen.

Mit Hilfe der ja wohl anwesenden Menschen sollte es ihm doch gelingen, einen vernünftigen Gesangssound hinzukriegen, denke ich.

Ich nutze zusammen mit meinem Partner einen Schertler, der dem Acus ja ziemlich ähnlich sein sollte, und damit ist ein hervorragender Gesangssound absolut problemlos herzustellen.

Gitarre und Vocals in den Amp, Sound einstellen, von da aus in die PA.. Den Acus direkt vor die Nase als Monitor - fertig.

Für einen Überraschungsauftritt im Rahmen einer Hochzeit sollte das doch mehr als ausreichen.

(Investieren würde ich zunächst erstmal in ein vernünftiges Mikro. Vom diesem t.bone würde ich keine Wunderdinge erwarten. Mit so einem Mikro kann man vielleicht auf dem Wochenmarkt Bratpfannen anpreisen, aber singen damit....naja. Ich denke 'mal, ein schlcihtes SM58 würde da schon Wunder wirken.)

Aber vielleicht sind meine Ansprüche ja geringer.
 
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....stimmt, mit dem Mikro wird das eng.
Standard sollte hier mindestens ein SM58, besser noch das Beta 58 sein.

Ach ja: wenn mein Tipp mit der Aufstellung des Acus als Monitor und PA am Thema vorbei geht, dann habe ich wohl dieses Thema falsch verstanden...und wenn ich halt der Meinung bin, dass die vom Themensteller in die Diskussion eingebrachte Bose Anlage nicht das gelbe vom Ei ist und auch noch glaube das begründen zu können, dann habe ich wohl auch hier was falsch verstanden...
 
mindestens ein SM58
Die übliche Standardempfehlung, die leider nicht immer passt. Zu meiner Stimme z.B. leider gar nicht gut. Da ist das von mir oben empfohlene MB78 Beta ein deutliches Upgrade für mich, obwohl es nur die Hälfte kostet.
Das SM58 hat einen sehr ausgeprägten Nahbesprechungseffekt, und der Klang wird mit größerem Abstand schnell sehr dünn. Das ist ein Nachteil, wenn man in so einer Solo-Situation die Lautstärke auch mit über den Abstand zum Mikrofon kontrolliert. (Auch das geht mit dem MB78Beta deutlich besser).

Über Beta58 würde ich auftreten, aber auch da gibt es besser passende Mikros.

Ich habe übrigens 4 Stück SM58 von meinem damaligen Quartett, weil mir das der Musikhändler so dermaßen empfohlen hat. Leider ein Griff ins Klo. Ich habe die noch, weil ich manchmal mehrere Mikros brauche und nicht unbedingt meine besseren dafür einsetzen möchte.

Gerade an so einem Akustik Amp mit nicht so ausgefeilten EQ Möglichkeiten muss das Mikrofon von sich aus einen guten Klang abliefern.
 
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Naja, niemand hat geschrieben, dass das SM58 das Nonplusultra ist.

Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass es kein absoluter und nach Jahrzehnten immer noch auf allen Bühnen dieser Welt - und nicht nur Hobbymuskern! - weit verbreitet ist.
Das muss ja irgendeinen Grund haben.... .

Leider ist es in fast allen Foren üblich, dass man überkommenen bewährtes schon fast reflexartig in Frage stellt. Und das SM58 gehört standardmäßig zu den Sachen, bei denen die Kenner sich erstmal berufen fühglen, erstmal "Bähbäh!" zu rufen.

Ich bleibe dabei: es ist mit dem SM58 so wie mit der Levis 501, über die es heisst "Passt jedem, aber kaum jemandem perfekt!".

Für "Mikrofonanfänger" ist es seit Jahrzehnten erstmal ein guter Einstieg und günstig und ich würde es immer wieder jedem empfehlen.
 
Hi,

es gibt Sänger die über ein SM58 wie ne Blechdose klingen-kenne ich gut, mein Basser ist so`n Fall.
Die aktuellen SM58 sind sicherlich nicht sooo toll aber ganz OK. Klar ist, dass man schon den Nahbesprechungseffekt nutzen muss und man schon etwas üben muss um mit dem Mund immer nah am Korb zu sein. Wenn einen das Gefühl des Mikros am Mund stört kann man ja nen Schaumstoff Ploppschutz draufmachen-ist übrigens n guter "Airbag" für die Zähne in kleinen Clubs-meine wären ohne schon n paar Mal draußen gewesen!

Das Beta58 klingt schlanker und um einiges deutlicher als das SM 58 und ist einwandfrei das deutlich bessere Mikro.
Und warum die beiden wenn`s doch so viele Alternativen gibt?

Tatsache ist, dass Mikrofone im rauheren Live Betrieb ganz schön leiden müssen. Viele alte SM58 haben total verbeulte Körbe. Fast jede Beule eines solchen kann eine "äußere Beeinflussung" des Mikros sein (Runterfallen usw.) die andere Mikros oft nicht überleben.

Ich hab schon erlebt dass eine SM58 mit samt Ständer (auf Grund ausschweifender Bühnenshow) im hohen Bogen von der Open Air Bühne auf den Asphalt davor knallt. Mikro wieder auf die Bühne, weiter geht's.
Das ist schon ein Grund diese Shures zu nehmen wenn man damit (vorher testen!) einen guten Gesangssound hat.

Bernie
 
Jetzt lasst das SM58 bitte mal etwas bei Seite ... das hat mit der Fragestellung des Threaderstellers nicht sooo viel zu tun ;)

Danke :)
 
Naja, weiss ich nicht so recht.
Dem TE gefällt sein Gesangssound nicht richtig. Darum ging es doch, oder habe ich da was falsch verstanden?

Da ist doch ein Mikro eigentlich nicht wirklich ei n Baiteil, dass gar keine bedeutung hat.

Eher im Gegenteil.....
 

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