Ich würde auch sagen, dass du dir etwas vom Händler vorspielen lässt.
Aber Obacht: so gut, wie es klingt, wenn der Profi vorspielt, wird es bei Dir für eine längere (lange) Zeit nicht tun.
Ich merks ja selber bei meinem FP-30: als der Händler alle möglichen Stücke aus dem Ärmel schüttelnd vorspielte, war ich schon sehr begeistert und erstaunt vom Klang, der da aus den kleinen Lautsprecherchen kam.
Bei mir zuhause klingts dann doch um einiges "dürftiger", klanglich etwas hohl und nicht so präsent.
Muss dazu auch sagen, dass ich beim Einsatz der Lautsprecher die Lautstärke ziemlich niedrig regle, um die Nachbarn nicht zu stören. Im Geschäft waren die Geräte natürlich deutlich lauter eingestellt.
Vor dem FP 30 hatte ich ein altes P250 von Yamaha, mit dessen Verkauf ich mir das Roland finanzierte.
Weichen musste es u.A., weil es mir mit seinem bleiartigen Gewicht von über 30kg zu schwer war, um es ständig auf- und abbauen zu können.
Bein Klang über die internen Lautsprecher kann das FP 30 dem P250 das Wasser nicht reichen, obwohl zwischen den beiden Pianos entwicklungstechnisch ca. 15 Jahre liegen dürften.
Das dürfte einerseits daran liegen, dass die kleinen LS beim Roland nach unten abstrahlen, während die des P-250 nach oben "feuern" und andererseits natürlich auch daran, dass das P250 deutlich kräftigere und leistungsfähigere LS eingebaut hat.
Das sorgt dann außerdem auch noch dazu, dass man das Vibrieren des Tons in den Fingerspitzen spürt, wobei dies natürlich keinen Einfluss auf den Klang hat.
Trotzdem: auch DPs mit wirklich ordentlichen Lautsprechern wie das P-250 lassen sich klanglich nicht so wirklich mit echten akustischen Klavieren oder Flügeln vergleichen.
Langer Rede kurzer Sinn: An deiner Stelle würde ich mir weniger Gedanken darüber machen, wie dein zukünftiges Digi über die eingebauten LS klingt.
Bei allen, die hier genannt wurden und preislich in Frage kommen, kannst du nur enttäuscht werden, wenn du annähernd einen Sound erwartest, wie er aus einem Konzertflügel kommt.
Außerdem gehe ich davon aus, dass du wie viele Anfänger am DP hauptsächlich mit KHs üben und spielen wirst, weshalb m.M.n. die Qualität der eingebauten LS zusätzlich weiter an Wert verliert, wenn es um die Entscheidungsfindung geht. Außerdem: mit ein paar ordentlichen Aktivboxen lässt sich bei Bedarf der Klang ordentlich aufpeppen. Aber bis du wirklich soweit bist, dein Umfeld mit deinem Spiel lautstark beglücken zu wollen, wird es eh noch eine Weile dauern, ich würde mir also darüber vorerst keinen Kopf machen. Und, dass muss man natürlich auch sagen: sooo schlimm klingen die internen "Abhören" nicht, dass man "Ohrenkrebs oder schlimmeres bekommt, wenn man darüber spielt
Wichtiger ist die Qualität der internen Klangerzeugung, also die der Samples und vor allem, welches Gefühl dir die Tastatur vermittelt.
Auch wenn du noch nicht spielen kannst, würde ich empfehlen, im Geschäft einfach mal auf einem Flügel und Klavier zu klimpern, auch wenn es nur "Alle meine Entchen" und ein paar Tonleitern rauf und runter ist. Mal ganz sanft, mal kräftiger um ein Gefühl zu bekommen, wie sich ein echtes Klavier oder ein Flügel anfühlt.
Mit dem Gefühl in den Fingern klimperst du dann auf den Digis herum, dann wirst du hoffentlich so ein bißchen spüren, welches dir am sympathischsten ist.
Das Tastaturgefühl ist der einzige Faktor, dem du "auf Gedeih und Verderb" ausgesetzt sein wirst.
Alles andere lässt sich nachträglich manipulieren.