Das Meiste was ich zu sagen hätte, wurde quasi schon genannt, aber um ein paar Dinge zu bekräftigen:
Ob nun 1/2, 3/4, 7/8 oder irgendwas anderes ist mMn eine nebensächliche Frage, hauptsache man fühlt sich wohl.
Um das rauszufinden, bietet es sich an, das Ding in die Hand zu nehmen. Die meisten Musikläden (wenn es nicht grad der Music Store oder Thomann sind) haben eh maximal nen Dutzend kleine Gitarre da, die kann man alle mal antesten.
Dass es bei den Stahlsaitengitarren so etwas wie Mini-(Travel-)Gitarren gibt, liegt einfach daran, dass es dort weniger diese recht "strenge" Größeneinteilung in Vierteln gibt, wie man sie bei Nylonstrings findet.
Es ist aber im Grunde dasselbe. Ob nun 3/4 Gitarre, Parlor oder Mini macht den Kohl eigentlich nicht fett. Ist halt alles irgendwie kleiner.
Die Frage nach der Stimmung ist mMn durchaus berechtigt. Dazu ein paar Worte aus Lehrersicht:
Solange man alleine spielt, ist die Stimmung absolut egal. Dann klingt die Gitarre halt etwas höher.. ob das nun 2 oder 5 Halbtöne sind, spielt für den Klang nur eine minimale Rolle.
Es ist ja nicht so, dass bei einer Gitarre in A-Stimmung gleich die halbe Gitarre fehlt. Der Unterschied ist geringer als der von einer Geige zur Bratsche. Ist also nicht so wie Geige zu Kontrabass ;-)
Es gibt sogar einige (gute) Lehrwerke für Anfänger-Kinder, bei denen die Begleit-CDs so eingespielt sind, wie auf einer Gitarre mit Kapodaster im 3. Bund und die Kinder spielen dann auch alle mit Kapo um von der geringeren Mensur zu profitieren.
Will sagen: Ich sehe auch eine höhere Stimmung nicht als Ausschlusskriterium.
Es wird dann ein wenig "problematisch", wenn man mit anderen Leuten zusammenspielt, wobei das eine Frage des wachen Verstandes ist.
Man muss dann einfach wissen, dass bei dem Griff, der auf der normalen Stimmung E-Dur ist, dann auf der höhergestimmten Gitarre ein A-Dur erklingt.
Das kann man sich aber als erwachsener Mensch mMn recht fix anlernen (quasi immer im Quintenzirkel einen Schritt nach links denken). Man ist dann sogar in guter Gesellschaft: Es gibt diverse Intrumente, die transponieren, sprich, es klingt ein anderer Ton als in den Noten steht.
Von daher meine Meinung:
Such dir eine Gitarre, die dir vom Anfassen her gut gefällt, wo dir der Klang gefällt und alles andere wird sich schon ergeben.
Es geht letztlich darum Musik zu machen und nicht irgendwelche Klischees zu erfüllen oder zu bestimmen ob die kleine Gitarre nur gitarrisch klingt.. Und wenn es letztlich ne Guitarlele wird, die eher wie ne Ukulele klingt.. who cares?
Muss doch einfach nur dem Themenstarter gefallen.