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Hi everybody,
nachdem ich habe schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken gespielt habe mir einen vielseitigen Übungsverstärker zu besorgen, hab ich gestern die Gelegenheit in Wien zu sein beim Schopf gepackt und in der Klangfarbe etwas getestet. Da ich hier noch nicht viele Berichte vor allem zum Vox Adio Air GT gefunden habe, dachte ich mir, dass meine Erfahrungen vlt. auch anderen weiterhelfen könnten. Da es gerade bei Modelleramps viele Faktoren zu berücksichtigen gibt, ist mein Test natürlich stark subjektiv - eh klar - aber dass ich das auch geschrieben habe
Vorgeschichte:
Als Hauptamp besitze ich einen Marshall Anniversary 6100 mit 4 12er Box. Dabei mag ich vor allem die Cleansounds. Aber zum Üben in einer Mietwohnung ist der Amp natürlich überhaupt nicht geeignet ist. Mein Ersatzsetup war ein schon älteres Digitech GNX3 über einen superkleinen NoName Amp - eher suboptimal. Daher habe ich nach Alternativen gesucht.
Ich war vor allem an einem kleinen und leichten Verstärker interessiert, der leise genug für eine Wohnung ist, eine große Soundvielfalt und Kopfhöreranschluss bietet und ggf. einfach zu bedienen ist.
Vergleich:
Ich habe vor allem einen Vox Adio Air GT gegen einen Fender Mustang GT40 getestet (beides Modeller):
Dazwischen hab ich auch etwas mit einem Boss Katana 100 herumgespielt, da dieser ja auch eine Powersoak integriert hat und mich auch interessiert hat. Testgitarre war eine Fender Japan Aerodyne Stratocaster, mit Singlecoil vorne und mittig, Humbucker hinten.
Ich habe mit dem Mustang angefangen. Er braucht etwas zum "booten", aber ich war bei den ersten Sounds gleich begeistert. Der Mustang hat nur wenige direkte Einstellmöglichkeiten, Gain, EqHi, EqBass, Master sind die Drehregler. Dazu gibt es noch einen Multifunktionspoti und ein paar Taster. Über ein Display sieht man das Preset, Ampmodel, usw. Sobald man etwas verändert kann man es gleich abspeichern. Das Bedienkonzept wirkt recht durchdacht. Ich bin damit schnell zurechtgekommen. Generell sind beim Fender Mustang über 100 Sounds voreingestellt. Dabei ein ganzer Haufen "Basic" Sounds aber auch Presets für spezielle Songs (zb. Purple Rain oder Barracuda). Dabei sind vor allem die Cleansounds, mit etwas Reverb, und Chorus oder Flanger, toll. Ich erspare mir die Aufzählung aller Features, dies findet man sowieso in den verschiedenen Onlineshops. Es sind auf jeden Fall einige und z.b. der integrierte Tuner funktionierte gut und das Abspielen von Sounds über Bluetooth hat ohne Probleme geklappt.
Beim Wechsel zum Vox war ich dann etwas ernüchternd. Im direkten Vergleich klingt der Sound etwas weniger erdig und irgendwie wie ein Effektgerät das direkt in eine PA gespielt wird. Je länger ich den Amp allerdings gespielt habe, desto mehr ist dieser Unterschied allerdings verblasst. Die Bedienung ist durch die größere Anzahl an Potis direkter. Die vorhandenen Amps sind aus meiner Sicht mehr als ausreichend. Die Effekte klingen gut. Die Potis sind etwas leichtgängiger. Generell wirkt der Amp eher wie ein Gerät fürs Wohnzimmer und nicht für einen Proberaum. Der Amp hat einen Wide Modus, der den Sound breiter macht, das klingt beim ersten Anschlagen beeindruckend aber dann doch etwas undifferenziert. Ich habe den Mode dann meist ausgeschaltet.
Da beide Amps eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Sounds, daher ist ein genauer Vergleich schwierig ohne episch zu werden. Ich versuche es als Übersicht:
[TBODY]
[/TBODY]Neben dem Vox und Fender habe ich auch einen Boss Katana 100 ausprobiert. Für das Geld ein toller Amp, allerdings kann er natürlich mit der Soundvielfalt der Modeller nicht mit. Mit Powersoak klingt der Amp aber auch bei leiser Lautstärke gut. Die Effektbelegung mit den gesplitteten Potis ist etwas ungewohnt funktioniert aber überraschend gut. Sehr gute Ausstattung bzgl. Anschlüsse. Nicht ganz das was ich gesucht habe, aber als Einsteiger- oder Musikschulamp eine Überlegung wert. Im Gegensatz zu den beiden anderen definitv Proberaumgeeignet.
Fazit:
Es ist irgenwie witzig, aber die typischen "Vorurteile" scheinen sich auch bei meinem Test zu bestätigen. Full-Range Speaker klingen nach Stereoanlage. Fender kann nur clean.
Je mehr ich allerdings über die Optionen nachgedacht habe, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass es eigentlich zwei völlig unterschiedliche Konzepte sind. Überspitzt formuliert ist der Vox Adio Air GT ein cooler Bluetooth Speaker, der auch ein - überraschend guter - Gitarrenamp ist. Der Fender Mustang GT40 ist im Gegenzug ein wirklicher (Übungs-)Amp, der gar nichts anderes sein möchte. Möglicherweise würde der auch in einem (leisen) Proberaum funktionieren. Den Vox kann ich mir da nicht vorstellen. Aus meiner Sicht kommt es darauf an was man sucht. Beide Konzepte haben ihre Stärken aber auch Schwächen oder Limits.
Meine Entscheidung:
Ich habe mich nach dem Testen nochmal hingesetzt und überlegt. Eigentlich war ich während des Testens schon ziemlich sicher, dass ich den Fender nehmen möchte. Im direkten Vergleich waren die Sounds eher wie ich sie mir von einem Gitarrenamp erwarte. Zudem hat der Fender einen Anschluss für einen Footswitch, was auch zum Proben nett sein kann. Doch dann kam es doch anders. Beim Hin- und herspringen zwischen den Amps habe ich zuerst vor allem Cleane Kanäle mit verschiedenen Effekten aber auch Verzerrte Kanäle, allerdings vor allem Leadmelodien getestet. Verzerrte Rhytmusgitarre ist nicht wirklich dabei gewesen. Als ich das probiert habe, war ich vom Mustang ziemlich entäuscht. Sämtliche Presets klangen sehr dump und weder das zurücknehmen der Bässe, noch das boosten von Mitten und Höhen, bzw. das Umschalten von den Pickups schien zu helfen. Im Vergleich war der VOX wesentlich flexibler und ausgewogenener vom Soundbild.
Ich habe mich schlussendlich für den VOX entschieden, da er für mich das soundmäßig flexiblere Gesamtpaket ist, und ich ihn auch neben dem Gitarrespielen als Bluetooth Speaker einsetzen kann (Fender kann das auch, aber mit Gitarrenspeaker musikhören - naja..). Ich bin schon gespannt wie wir uns verstehen
Danke an alle dies alles gelesen haben, ich hoffe ich konnte jemandem weiterhelfen.
lg Florian
PS.: Jetzt (natürlich nach dem abschicken) habe ich die Review Sektion gefunden, vlt. kann ein Mod den Thread dorthin verschieben. DONE - bitte in solchen Fällen den "Melden"-Button nutzen - wir können nicht überall sein/lesen .
nachdem ich habe schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken gespielt habe mir einen vielseitigen Übungsverstärker zu besorgen, hab ich gestern die Gelegenheit in Wien zu sein beim Schopf gepackt und in der Klangfarbe etwas getestet. Da ich hier noch nicht viele Berichte vor allem zum Vox Adio Air GT gefunden habe, dachte ich mir, dass meine Erfahrungen vlt. auch anderen weiterhelfen könnten. Da es gerade bei Modelleramps viele Faktoren zu berücksichtigen gibt, ist mein Test natürlich stark subjektiv - eh klar - aber dass ich das auch geschrieben habe
Vorgeschichte:
Als Hauptamp besitze ich einen Marshall Anniversary 6100 mit 4 12er Box. Dabei mag ich vor allem die Cleansounds. Aber zum Üben in einer Mietwohnung ist der Amp natürlich überhaupt nicht geeignet ist. Mein Ersatzsetup war ein schon älteres Digitech GNX3 über einen superkleinen NoName Amp - eher suboptimal. Daher habe ich nach Alternativen gesucht.
Ich war vor allem an einem kleinen und leichten Verstärker interessiert, der leise genug für eine Wohnung ist, eine große Soundvielfalt und Kopfhöreranschluss bietet und ggf. einfach zu bedienen ist.
Vergleich:
Ich habe vor allem einen Vox Adio Air GT gegen einen Fender Mustang GT40 getestet (beides Modeller):
Dazwischen hab ich auch etwas mit einem Boss Katana 100 herumgespielt, da dieser ja auch eine Powersoak integriert hat und mich auch interessiert hat. Testgitarre war eine Fender Japan Aerodyne Stratocaster, mit Singlecoil vorne und mittig, Humbucker hinten.
Ich habe mit dem Mustang angefangen. Er braucht etwas zum "booten", aber ich war bei den ersten Sounds gleich begeistert. Der Mustang hat nur wenige direkte Einstellmöglichkeiten, Gain, EqHi, EqBass, Master sind die Drehregler. Dazu gibt es noch einen Multifunktionspoti und ein paar Taster. Über ein Display sieht man das Preset, Ampmodel, usw. Sobald man etwas verändert kann man es gleich abspeichern. Das Bedienkonzept wirkt recht durchdacht. Ich bin damit schnell zurechtgekommen. Generell sind beim Fender Mustang über 100 Sounds voreingestellt. Dabei ein ganzer Haufen "Basic" Sounds aber auch Presets für spezielle Songs (zb. Purple Rain oder Barracuda). Dabei sind vor allem die Cleansounds, mit etwas Reverb, und Chorus oder Flanger, toll. Ich erspare mir die Aufzählung aller Features, dies findet man sowieso in den verschiedenen Onlineshops. Es sind auf jeden Fall einige und z.b. der integrierte Tuner funktionierte gut und das Abspielen von Sounds über Bluetooth hat ohne Probleme geklappt.
Beim Wechsel zum Vox war ich dann etwas ernüchternd. Im direkten Vergleich klingt der Sound etwas weniger erdig und irgendwie wie ein Effektgerät das direkt in eine PA gespielt wird. Je länger ich den Amp allerdings gespielt habe, desto mehr ist dieser Unterschied allerdings verblasst. Die Bedienung ist durch die größere Anzahl an Potis direkter. Die vorhandenen Amps sind aus meiner Sicht mehr als ausreichend. Die Effekte klingen gut. Die Potis sind etwas leichtgängiger. Generell wirkt der Amp eher wie ein Gerät fürs Wohnzimmer und nicht für einen Proberaum. Der Amp hat einen Wide Modus, der den Sound breiter macht, das klingt beim ersten Anschlagen beeindruckend aber dann doch etwas undifferenziert. Ich habe den Mode dann meist ausgeschaltet.
Da beide Amps eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Sounds, daher ist ein genauer Vergleich schwierig ohne episch zu werden. Ich versuche es als Übersicht:
Vox Adio Air GT | Fender Mustang GT40 | |
Clean Melody | *** Ok, nicht übrragend aber doch nett, vom AC30 Preset war ich etwas enttäuscht | ***** toller erdiger Klang, super Presets - Purple Rain<3) |
Clean Rhytm | **** klingt überzeugend | ***** auch toll, reagiert schön auf die verschiedenen Pickups |
Crunch Melody | **** ganz ansprechend | **** funktioniert ansprechend, man kann den Charakter durch die Spieltechnik gut beinflussen |
Crunch Rhytm | *** wirkich guter Chrunch ist natürlich schwierig, ist aber ok | ** für mich zu dumpf und zum alleine spielen nicht gebrauchen. |
Lead Melody | **** gefällt mir gut, macht Spaß mit dem Sound zu spielen | *** ganz gut, aber nicht brillant |
Lead Rhytm | **** nicht zuviel Gain nehmen, dann klingts ganz ansprechend (vor allem Brit Verb) | * für mich zu dumpf und nicht überzeugend |
Fazit:
Es ist irgenwie witzig, aber die typischen "Vorurteile" scheinen sich auch bei meinem Test zu bestätigen. Full-Range Speaker klingen nach Stereoanlage. Fender kann nur clean.
Je mehr ich allerdings über die Optionen nachgedacht habe, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass es eigentlich zwei völlig unterschiedliche Konzepte sind. Überspitzt formuliert ist der Vox Adio Air GT ein cooler Bluetooth Speaker, der auch ein - überraschend guter - Gitarrenamp ist. Der Fender Mustang GT40 ist im Gegenzug ein wirklicher (Übungs-)Amp, der gar nichts anderes sein möchte. Möglicherweise würde der auch in einem (leisen) Proberaum funktionieren. Den Vox kann ich mir da nicht vorstellen. Aus meiner Sicht kommt es darauf an was man sucht. Beide Konzepte haben ihre Stärken aber auch Schwächen oder Limits.
Meine Entscheidung:
Ich habe mich nach dem Testen nochmal hingesetzt und überlegt. Eigentlich war ich während des Testens schon ziemlich sicher, dass ich den Fender nehmen möchte. Im direkten Vergleich waren die Sounds eher wie ich sie mir von einem Gitarrenamp erwarte. Zudem hat der Fender einen Anschluss für einen Footswitch, was auch zum Proben nett sein kann. Doch dann kam es doch anders. Beim Hin- und herspringen zwischen den Amps habe ich zuerst vor allem Cleane Kanäle mit verschiedenen Effekten aber auch Verzerrte Kanäle, allerdings vor allem Leadmelodien getestet. Verzerrte Rhytmusgitarre ist nicht wirklich dabei gewesen. Als ich das probiert habe, war ich vom Mustang ziemlich entäuscht. Sämtliche Presets klangen sehr dump und weder das zurücknehmen der Bässe, noch das boosten von Mitten und Höhen, bzw. das Umschalten von den Pickups schien zu helfen. Im Vergleich war der VOX wesentlich flexibler und ausgewogenener vom Soundbild.
Ich habe mich schlussendlich für den VOX entschieden, da er für mich das soundmäßig flexiblere Gesamtpaket ist, und ich ihn auch neben dem Gitarrespielen als Bluetooth Speaker einsetzen kann (Fender kann das auch, aber mit Gitarrenspeaker musikhören - naja..). Ich bin schon gespannt wie wir uns verstehen
Danke an alle dies alles gelesen haben, ich hoffe ich konnte jemandem weiterhelfen.
lg Florian
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