Leim/Klebereste nach Neubundierung entfernen

  • Ersteller rübchen
  • Erstellt am
Mhh, also machen wir die Sache mal nicht schlimmer als sie ist. Dass die neuen Bünde nun genau wie die originalen im Griffbrett sitzen und nicht bis über das Binding ragen bzw. mit ihren Hälsen dieses durchdringen, sehe ich jetzt eher als positiv an - entspricht es doch dem Originalzustand?

Dass Fretnibs bei einer Neubundierung meistens abrasiert werden hab ich immer mal wieder gelesen, und auch ein Bekannter, der viele eigene Gitarren gebaut hat, hat mir das auf Nachfrage hin bestätigt.

Gut, das Griffbrett ist an drei kleinen Stellen etwas abgeplatzt. Ist nicht schön, gehört laut murle1 aber wohl zum Risiko. Ein neuer Sattel wäre eigentlich nötig gewesen, und die Kleberückstände zeugen nicht gerade von überwältigender Sorgfalt. Aber "verhunzt" erscheint mir jetzt etwas übertrieben.

Was sagen denn die anderen dazu?

Gruß
 
Sobald eine Gibson LP ein Griffbrettbinding hat, hat sie meiner Ansicht nach auch die Nibs. Wie das bei einer Heritage ist, weiß ich nicht.

Sobald man bei einer LP ein Griffbrett neu abrichtet, d.h. das Grüffbrettholz bearbeitet, muss man auch immer ein neues Binding machen, Die Nibs einfach wegzuschleifen ist in meinen Augen billiger Pfusch. Ich wollte selbst mal eine Gibson LP zum überarbeiten geben. Interessanterweise war es extrem schwer einen Gitarrebauer zu finden, den einem eine Neubundierung inkl, Griffbrettbinding macht. Offenbar gibt es da doch Unterschiede im handwerklichen Können. Oder die Kunden möchten den Zeitaufwand nicht bezahlen, wobei ich das bei Anfragen immer zugesagt habe.

Grüße
 
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Mhh, also machen wir die Sache mal nicht schlimmer als sie ist.

Liegt mir fern. Schade wenn das so rübergekommen ist.

Dass die neuen Bünde nun genau wie die originalen im Griffbrett sitzen und nicht bis über das Binding ragen bzw. mit ihren Hälsen dieses durchdringen, sehe ich jetzt eher als positiv an - entspricht es doch dem Originalzustand?

Das tut es keineswegs, denn bei den Original-Bünden bilden die nibs die kuscheligen Rundungen die das Spiel komfortabel machen. Deine Bünde dagegen sind an den Enden gerundet, aber da sie innerhalb des Bindings sind, sind sie eigentlich zu kurz. Funktioniert zwar wahrscheinlich einigermaßen, aber das liegt nur daran dass sie eigentlich eher grob entgratet als ordentlich gerundet sind. Besonders komfortabel dürfte das Spielgefühl nicht sein so wie es auf dem Foto aussieht.

Zur Erläuterung: Was ich mit zu kurzen Bünden meine ist, dass man ganz egal welche Art der Bundierung man ausführt, immer versucht einen guten Kompromiss zwischen optimalem Spielkomfort und maximaler Bundbreite zu finden.Die erfahrenen Gitarristen hier werden wissen was ich meine. Selbst bei guter Spieltechnik rutscht einem mal eine der E-Saiten seitlich vom Griffbrett. Nicht weiter schlimm, aber wenn man da beidseitig einen Millimeter verschenkt, dann passiert das eben wesentlich öfter und das ist in meinen Augen inakzeptabel..

Gut, das Griffbrett ist an drei kleinen Stellen etwas abgeplatzt. Ist nicht schön, gehört laut murle1 aber wohl zum Risiko.

Murle sagte aber auch das man das beheben sollte wenn es einem schon passiert und erwähnte auch dass es bei Ebenholz kaum vermeidbar ist. So sehe ich das auch, weiß aber dass es bei Palisander eben deutlich vermeidbarer ist. Das ist eie Frage der Methode. Mancher spricht hier im Forum vom "rausreissen der Bundstäbchen", aber genau das sollte eben nicht passieren. Mit gutem geeignetem Werkzeug und der sensiblen Hand des erfahrenen Handwerkers entstehen bei dieser Arbeit nur sehr geringe Schäden.

Sind sie weniger gering, ist der Gitarrenbauer verantwortlich und nicht der Kunde!

Ein neuer Sattel wäre eigentlich nötig gewesen, und die Kleberückstände zeugen nicht gerade von überwältigender Sorgfalt.

Ich persönlich kann auf dem kleinen Ausschnitt auf dem Foto nicht mal ein Anzeichen von geringfügiger Sorgfalt etdecken.

Aber "verhunzt" erscheint mir jetzt etwas übertrieben.

Dabei habe ich wirklich versucht nicht zu übertreiben. Wenn ich mir vorstelle mir wäre das passiert, als Kunde mit einer derart wertvollen Gitarre, der diese einem Gitarenbauer anvertraut, dann möchte ich hier nicht schildern wie meine Toleranz diesem gegenüber ausgesehen hätte.

Wie das bei einer Heritage ist, weiß ich nicht.

Exakt wie bei einer Gibson. Heritage Gitarren werden von ehemaligen Mitarbeitern in der alten Produktionsstätte nach alten Vorlagen mit alten (und manchmal recht rustikalen) Methoden gefertigt und gelten für manche Verbraucher als die besseren Instrumente.

Die Nibs einfach wegzuschleifen ist in meinen Augen billiger Pfusch.

Genau so ist das, aber das sagte ich ja schon.

Interessanterweise war es extrem schwer einen Gitarrebauer zu finden,

Das spricht für diejenigen Gitarrenbauer die den Auftrag abgelehnt haben, im Bewußtsein ihn nicht fachgerecht ausführen zu können. Manche kennen eben ihre Grenzen und haben das Selbstbewußtsein ihren Kunden das auch zu vermitteln.
 
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Nut gut, für die nächste Bundierung werde ich mir vermutlich einen anderen Gitarrenbauer suchen. Einen neuen Sattel wird er mir aber noch einbauen dürfen.

An dem Spielkomfort gibt es nichts auszusetzen. Ich kann deinen, Bassturmator, Ausführungen zum Thema Bundstäbchen auch folgen. Glücklicherweise wirkt sich die nun im Vergleich zu vorher geringere "Bendingfläche" nicht auf mein Spiel aus, denn die E-Saite bende ich ohnehin nur nach unten, die e-Saite wiederrum nur nach oben. Sonst flutscht man ja bei jeder Gitarre vom Griffbrett bzw. bei einer Les Paul mit Fretnibs auch mal zwischen Nib und Bund.

Die Gitarre lässt sich wunderbar spielen und macht mit den Bünden auch richtig Spaß. Das, was mich wirklich nervt, ist das Schnarren der Leersaiten durch den nun nicht mehr passenden Sattel. Das muss behoben werden. Mit dem Rest kann ich leben.

Nichtsdestotrotz bin ich jetzt wesentlich schlauer was den Bundierungsprozess angeht. Wenn die nächste Gitarre mit Binding neu bundiert werden muss, weiß ich, wo ich nachbohren sollte.

Schönen Gruß
 
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