Maegz
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Hört man sich unter Gitarristen um, dann ist Robert Keeley neben seinen Tubescreamer-Modifikationen vor allem für eines bekannt: Seine exquisiten Gitarren-Kompressoren. Jetzt hat er neues Modell veröffentlicht, in das die Erfahrung im Bau all seiner anderen Modelle geflossen ist. Und das bei einfacherer Bedienung wohlgemerkt! Und weil ich sowieso auf der Suche nach einem Kompressor war, hab ich mir die neue Wunderkiste einmal angeschaut.
Kompressoren gibt es wie Sand am Meer. Jede Firma verfolgt dabei eine andere Philosophie und verspricht natürlich die ultimative Durchsetzungsfähigkeit und endloses Sustain. Einen guten Überblick über die technischen Unterschiede und den aktuellen Stand empfehlenswerter Pedale gibt es bei Best Guitar Effects – Top Guitar Compressor Pedals.
Robert Keeley wird immer wieder genannt, wenn man nach Kompressoren der Oberliga sucht. Sein neuestes Modell „Keeley Compressor Plus“ gibt es aktuell erst seit zwei Wochen (genauer dem 5. Juli 2017) und momentan auch noch zum günstigen Einstiegspreis für 129 $ (ca. 150 € bei deutschsprachigen Händlern). Später soll der Preis auf 179 $ steigen, was dann mit Zoll und Mehrwertsteuer etwa den marktüblichen 240 € für Keeley-Kompressoren entspricht.
ERSTER EINDRUCK
Das Pedal kommt in einem Pappkarton in einen Samtbeutel verpackt, der etwas streng nach Weichmacher riecht. Zum Glück riecht das Pedal nicht danach. Desweiteren ist ein 2-seitige Anleitung dabei, ein Aufkleber und eine Visitenkarte. Der Kompressor wirkt robust verarbeitet bei einem Gewicht von 270 Gramm. Die Potis sind zwar sehr hoch auf die Achsen geschraubt, aber sitzen fest und drehen sich angenehm. Die Beschriftung ist gut lesbar. Einen Designpreis gibt es dafür nicht, aber alle Funktionen erschließen sich einem sofort.
Am Verstärker mit einer cleanen Gitarre und einer Einstellungsempfehlung aus der Anleitung fällt zweierlei auf: 1. Der Sound wird deutlich knackiger. Und 2. Das Pedal rauscht. Moment, es rauscht? Das betrachten wir noch mal näher.
KOMPRESSOREN UND RAUSCHEN
Kompressoren verstärken leise Signalanteile. Dadurch wirkt das gesamte Gitarrensignal präsenter, mehr im Vordergrund und im Fall von unverzerrten Single Coils eben auch knackiger. Natürlich werden dadurch auch unerwünschte Nebengeräusche deutlicher wahrnehmbar. Rauscht ein Verstärker im Overdrive-Kanal zum Beispiel etwas, dann wird ein vorgeschalteter Kompressor das natürlich noch verstärken. In meinem Fall jedoch ist der Schuldige, wie sich herausstellt, das Strymon 600mA Netzteil, das ich für schnelle Pedaltests immer griffbereit habe. Ein Source Audio-Netzteil verhält sich ähnlich, nur das noch ein hochfrequentes Piepen zu hören ist. Mit dem mitgelieferten 9V-Block herrscht Stille und das Signal klingt klar und rauschfrei. Ebenso gibt es mit meinem hochwertigen CIOKS-Multinetzteil keinerlei Rauschen oder Nebengeräusche. Der Keeley Compressor Plus ist also durchaus anspruchsvoll und wählerisch, was seine Stromversorgung angeht. Im Normalbetrieb soll der Keeley Compressor Plus mit meinem Shaman PowerTuner funktionieren, auch da ist dank masse-isolierter Stromausgängen alles mustergültig still ohne Rauschen oder Nebengeräusche. Keeley und Rauschen, von wegen!
DER KLANG
Hat man das mit der Stromversorgung einmal geklärt, klingt der Compressor Plus einfach fantastisch. Alles, was man am Kompressoren für Gitarren liebt, nur eben High-End. Der Klang bleibt jederzeit transparent, schmiert nicht zu sondern wird einfach knackiger. Verzerrte Solo-Lines halten länger und funkige Clean-Akkorde haben mehr Twang. Sogar banale Quinten-Powerchords glänzen plötzlich mit mehr Durchsetzungsvermögen. Egal ob Country Chicken-Picking oder Pop-Ballade, der Keeley Compressor Plus ist tatsächlich ein universell einsetzbares Werkzeug, mit dem man jedes Gitarrensignal aufwerten kann. Kein Wunder gibt es auch eine „always on“-Einstellung.
Darüber hinaus fällt aber vor allem auf, wie wenig der Compressor Plus auffällt. Er spielt sich nicht unangenehm in den Vordergrund sondern veredelt das Gitarrensignal einfach nur, dass man sich beim Ausschalten fragt, ob man schon immer mit so einem leblosen Klang gespielt hat. Man merkt, ich bin sehr angetan von diesem Modell.
DIE BEDIENUNG
Die Bedienelemente sind schnell erklärt: „Sustain“ regelt die Nachklingzeit, „Level“ hebt oder senkt die Lautstärke des Pedals (12 Uhr = Unity Gain, also genauso laut raus wie rein), „Blend“ stellt das Verhältnis von Kompression zu unkomprimierten Originalsignal ein (zugedreht ist das Mischungsverhältnis 50:50) und „Tone“ verschafft dem Signal mehr Höhen (bei Rechtsanschlag) oder mehr Bass (bei Linksanschlag). Einen Attack-Regler hat Robert Keeley bei diesem Pedal weggelassen und unterscheidet diese Funktion mit einem kleinen Kippschalter zwischen „Single Coil“ und „Humbucker“. Seiner Philosophie unterscheidet sich die Einregelzeit vor allem nach dem verwendeten Tonabnehmer. So einfach, dass es sich auch Neulingen erschließt. Abgesehen von dieser nützlichen Schnelleinstellung kann man natürlich auch probieren, wie ein Single Coil mit „Humbucker“-Attack klingt, auch das kann seinen Reiz haben.
FAZIT
Kompressoren braucht nicht jeder. Man kann gut Gitarre spielen, ohnen einen zu benutzen. Aber wieviel besser perlen altvertraute Licks plötzlich aus dem Lautsprecher, wenn man einen verwendet und es dann noch der Keeley Compressor Plus ist. Pedalguru Robert Keeley weiß genau, worauf es ankommt und wie ein Kompressor klingen muss. Das fängt bei der soliden Verarbeitung an, geht über sinnvolle Einsatzpunkte der Regler und hört beim exzellenten Klang noch lange nicht auf. Wer Funk & Country noch mehr Twang und Glitzer verpassen möchte oder langes Santana-Sustain liebt, bekommt mit dem Compressor Plus genau das richtige Werkzeug und sollte beim aktuell (Juli 2017) günstigen Einstiegspreis schnellstens zuschlagen!
Kompressoren gibt es wie Sand am Meer. Jede Firma verfolgt dabei eine andere Philosophie und verspricht natürlich die ultimative Durchsetzungsfähigkeit und endloses Sustain. Einen guten Überblick über die technischen Unterschiede und den aktuellen Stand empfehlenswerter Pedale gibt es bei Best Guitar Effects – Top Guitar Compressor Pedals.
Robert Keeley wird immer wieder genannt, wenn man nach Kompressoren der Oberliga sucht. Sein neuestes Modell „Keeley Compressor Plus“ gibt es aktuell erst seit zwei Wochen (genauer dem 5. Juli 2017) und momentan auch noch zum günstigen Einstiegspreis für 129 $ (ca. 150 € bei deutschsprachigen Händlern). Später soll der Preis auf 179 $ steigen, was dann mit Zoll und Mehrwertsteuer etwa den marktüblichen 240 € für Keeley-Kompressoren entspricht.
ERSTER EINDRUCK
Das Pedal kommt in einem Pappkarton in einen Samtbeutel verpackt, der etwas streng nach Weichmacher riecht. Zum Glück riecht das Pedal nicht danach. Desweiteren ist ein 2-seitige Anleitung dabei, ein Aufkleber und eine Visitenkarte. Der Kompressor wirkt robust verarbeitet bei einem Gewicht von 270 Gramm. Die Potis sind zwar sehr hoch auf die Achsen geschraubt, aber sitzen fest und drehen sich angenehm. Die Beschriftung ist gut lesbar. Einen Designpreis gibt es dafür nicht, aber alle Funktionen erschließen sich einem sofort.
Am Verstärker mit einer cleanen Gitarre und einer Einstellungsempfehlung aus der Anleitung fällt zweierlei auf: 1. Der Sound wird deutlich knackiger. Und 2. Das Pedal rauscht. Moment, es rauscht? Das betrachten wir noch mal näher.
KOMPRESSOREN UND RAUSCHEN
Kompressoren verstärken leise Signalanteile. Dadurch wirkt das gesamte Gitarrensignal präsenter, mehr im Vordergrund und im Fall von unverzerrten Single Coils eben auch knackiger. Natürlich werden dadurch auch unerwünschte Nebengeräusche deutlicher wahrnehmbar. Rauscht ein Verstärker im Overdrive-Kanal zum Beispiel etwas, dann wird ein vorgeschalteter Kompressor das natürlich noch verstärken. In meinem Fall jedoch ist der Schuldige, wie sich herausstellt, das Strymon 600mA Netzteil, das ich für schnelle Pedaltests immer griffbereit habe. Ein Source Audio-Netzteil verhält sich ähnlich, nur das noch ein hochfrequentes Piepen zu hören ist. Mit dem mitgelieferten 9V-Block herrscht Stille und das Signal klingt klar und rauschfrei. Ebenso gibt es mit meinem hochwertigen CIOKS-Multinetzteil keinerlei Rauschen oder Nebengeräusche. Der Keeley Compressor Plus ist also durchaus anspruchsvoll und wählerisch, was seine Stromversorgung angeht. Im Normalbetrieb soll der Keeley Compressor Plus mit meinem Shaman PowerTuner funktionieren, auch da ist dank masse-isolierter Stromausgängen alles mustergültig still ohne Rauschen oder Nebengeräusche. Keeley und Rauschen, von wegen!
DER KLANG
Hat man das mit der Stromversorgung einmal geklärt, klingt der Compressor Plus einfach fantastisch. Alles, was man am Kompressoren für Gitarren liebt, nur eben High-End. Der Klang bleibt jederzeit transparent, schmiert nicht zu sondern wird einfach knackiger. Verzerrte Solo-Lines halten länger und funkige Clean-Akkorde haben mehr Twang. Sogar banale Quinten-Powerchords glänzen plötzlich mit mehr Durchsetzungsvermögen. Egal ob Country Chicken-Picking oder Pop-Ballade, der Keeley Compressor Plus ist tatsächlich ein universell einsetzbares Werkzeug, mit dem man jedes Gitarrensignal aufwerten kann. Kein Wunder gibt es auch eine „always on“-Einstellung.
Darüber hinaus fällt aber vor allem auf, wie wenig der Compressor Plus auffällt. Er spielt sich nicht unangenehm in den Vordergrund sondern veredelt das Gitarrensignal einfach nur, dass man sich beim Ausschalten fragt, ob man schon immer mit so einem leblosen Klang gespielt hat. Man merkt, ich bin sehr angetan von diesem Modell.
DIE BEDIENUNG
Die Bedienelemente sind schnell erklärt: „Sustain“ regelt die Nachklingzeit, „Level“ hebt oder senkt die Lautstärke des Pedals (12 Uhr = Unity Gain, also genauso laut raus wie rein), „Blend“ stellt das Verhältnis von Kompression zu unkomprimierten Originalsignal ein (zugedreht ist das Mischungsverhältnis 50:50) und „Tone“ verschafft dem Signal mehr Höhen (bei Rechtsanschlag) oder mehr Bass (bei Linksanschlag). Einen Attack-Regler hat Robert Keeley bei diesem Pedal weggelassen und unterscheidet diese Funktion mit einem kleinen Kippschalter zwischen „Single Coil“ und „Humbucker“. Seiner Philosophie unterscheidet sich die Einregelzeit vor allem nach dem verwendeten Tonabnehmer. So einfach, dass es sich auch Neulingen erschließt. Abgesehen von dieser nützlichen Schnelleinstellung kann man natürlich auch probieren, wie ein Single Coil mit „Humbucker“-Attack klingt, auch das kann seinen Reiz haben.
FAZIT
Kompressoren braucht nicht jeder. Man kann gut Gitarre spielen, ohnen einen zu benutzen. Aber wieviel besser perlen altvertraute Licks plötzlich aus dem Lautsprecher, wenn man einen verwendet und es dann noch der Keeley Compressor Plus ist. Pedalguru Robert Keeley weiß genau, worauf es ankommt und wie ein Kompressor klingen muss. Das fängt bei der soliden Verarbeitung an, geht über sinnvolle Einsatzpunkte der Regler und hört beim exzellenten Klang noch lange nicht auf. Wer Funk & Country noch mehr Twang und Glitzer verpassen möchte oder langes Santana-Sustain liebt, bekommt mit dem Compressor Plus genau das richtige Werkzeug und sollte beim aktuell (Juli 2017) günstigen Einstiegspreis schnellstens zuschlagen!
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