Muse, wo bist du?

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Hi zusammen,

Ich mache es kurz: Seit zwei Jahren bekomme ich NICHTS mehr hin, meine Demos sind totaler Schrott und irgendwie finde ich nicht mehr aus diesem Loch heraus. Wie geht ihr mit solchen Phasen um, wie inspiriert ihr euch neu?

Ich muss ehrlich gestehen, dass es mich quält. Ich setze mich hin, spiele etwas, aber nichts kommt dabei herum. Meine Muse ist weg, wie bringe ich sie dazu, zu mir zurück zu kommen?
 
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Machst du nicht mit anderen Musikern zusammen etwas?! Da kommt doch immer ein Anreiz zustande.
 
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Die Muse/Inspiration lässt sich nicht erzwingen, nur einladen. Je nach eigener Präferenz kann das eben tatsächlich in einer Bandsituation passieren, ich persönlich bin kein Typ dafür.
Zwar war ich vor ein paar Jahren, als sich gerade eine Band aufgelöst hatte, an dem Punkt irgendwie alles hinzuschmeißen, aber das hing mehr mit Frustration zusammen. Das Spielen selbst hat keinen Spaß mehr gemacht, ans Schreiben war gar nicht zu denken. Dann kam auch noch ein neues Hobby ins Haus: Fotografie. Nach knapp 25.000 Auslösungen war ich sehr kurz davor, allen Musikkram zu verkaufen, vielleicht eine Akustikgitarre zu behalten und es einfach sein zu lassen. In einem "Anfall" von Sarkasmus habe ich dann einen zweiten Anti-Weihnachtssong zusammengeschustert und das hat den Funken dann neu gezündet. Zu merken, dass ich von der Idee bis zum Resultat durcharbeiten kann und Ideen nicht unbedingt irgendwo versauern müssen. Ein Jahr später habe ich das dann mit meiner "richtigen" Musik angefangen (Ende 2015), einige sehr erfreuliche Ereignisse später (speziell hier im Board) arbeite ich gerade an Song Nr. 24...

Auch das ist natürlich nichts für jeden, speziell das ganze Aufnehmen-Mischen-Drumherum. Aber mir ging es ein wenig um Kontext. Da ich wirklich haufenweise Material "rumliegen" hatte (und habe) habe ich mich mit meinem Vorhaben jeden Monat einen Song zu veröffentlichen bis ich die 100 erreiche nur minimal unter Druck gesetzt - und zwischendurch trotzdem noch neue geschrieben und veröffentlicht. Durch das Fertigstellen von Songs verschwinden diese quasi von meiner mentalen Bildfläche und machen Platz für Neues. Der Aspekt kann also eine Rolle spielen, falls deine neuen Ideen sich immer nur im Kreis drehen. Ebenso kann ein Ziel dabei helfen tatsächlich mal etwas fertig zu machen statt nur hier eine Melodie, da ein Riff, noch eine Idee...zu sammeln.

Ab davon ist es aber immer wieder so, dass "neu" auch "neu" provoziert: Neue Erfahrungen helfen ggfs. auch neuen Ideen auf die Sprünge. Filme gucken, die du nie gesehen hast, die aber überwiegend als richtig gut empfunden werden, Musik hören, die du sonst nie hörst, Bücher lesen.... Theoretisch auch so ein "Quark" wie Bungee Jumping, aber ich weiß nicht, wie viele Ideen sich daraus ziehen lassen... ;)
Das gilt übrigens unabhängig davon, ob du erst Texte schreibst oder Musik (wobei es tendenziell einfacher ist, Texte auf so etwas aufzubauen). Wenn du dein Gehirn fütterst, ist es, zumindest bei mir, eher geneigt auch mal was zu produzieren.

Wenn dein übliches Prozedere "rumdudeln" ist, also einfach drauflos spielen, dann wären neue Sounds sicherlich hilfreich. Falls du deine Demos am PC aufnimmst gibt es wirklich tonnenweise Freeware, mit der du rumspielen kannst, einfach um mal was anderes zu hören. Nicht nur neue Amps, sondern auch richtig abgedrehtes Zeug, z.B. Corkscrew von AnarchyRhythms. Oder andere Instrumente, falls du dir das erlauben kannst.

Zu guter letzt gibt es auch Bücher über Kreativmethoden, falls dir sowas eher liegt, da kann ich dir allerdings mangels Erfahrung nichts zu sagen, will aber darauf hinweisen. Zumal es auch im Web Workshops dazu gibt, da müsstest du allerdings u.U. ein wenig suchen.
 
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Ich bin alleine, ich habe immer alleine aufgenommen. Ich bin was "meine" Musik angeht nicht der Band-Typ, ich möchte nicht einmal mit meiner Musik live spielen. Ich habe schon so viele versucht: Lesen, neue und andere Musik hören, einfach drauf los spielen, Filme schauen, einfach daraußen rum laufen und nach Inspirationen suchen, entspannen, neue Sounds ausprobieren, sogar mit dem Keyboard experimentiere ich aber es macht einfach nicht mehr "KLICK".

Ich habe mir auch schon Workshops gesucht und überlge tatsächlich, vielleicht mal wieder mit einem anderen Musiker zu jammen um neue Ideen zu finden, aber bisher war das auch nicht wirklich fruchtbar. :(

Ich habe im Grunde sogar ein ganzes Album unter einem neuen Namen aufgenommen, aber das gefällt mir nicht, es fehlt einfach etwas. Leider habe ich auch nicht die Möglichkeit, eine "professionelle" Meinung einzuholen.
 
Hi,

vielleicht lohnt es sich auch, in ein paar Stunden Unterricht zu investieren. Ich hatte letztes Jahr das Glück einen Lehrer zu haben, der mir nochmal ganz andere Perspektiven, Herangehensweisen und Spielweisen aufgezeigt hat. Ich profitiere immer noch davon und das Material dass ich von ihm habe, reicht noch lange zum weiter zu lernen. Vorher hatte ich ca. 15 Jahre keinen Unterricht und auch das Gefühl, mich im Kreis zu drehen.
 
Ich bin alleine,

ich habe immer alleine aufgenommen.

Ich bin was "meine" Musik angeht nicht der Band-Typ, ich möchte nicht einmal mit meiner Musik live spielen.


überlge tatsächlich, vielleicht mal wieder mit einem anderen Musiker zu jammen um neue Ideen zu finden, aber bisher war das auch nicht wirklich fruchtbar. :(

Ich habe im Grunde sogar ein ganzes Album unter einem neuen Namen aufgenommen, aber das gefällt mir nicht, es fehlt einfach etwas.



Eigentlich zählst du ja alles schon selber auf oder ....? Inspiration entsteht bei mir immer dann wenn irgenetwas neues passiert.
Wenn ich neue Stilrichtungen, neue Musiker, neue Akkordde, neues Instrument, neue wasauchimmer entdecke. Genauso
kann auch, je nach Bedarf, ne neue Frau, neues Kind, neuer Job, Neue Stadt, Neue Einstellung zu .... etc für Inspiration sorgen.

Du bewegst dich fast nur in deiner Komfortzone. Solange das nicht langweilig wird ist das auch ok.
Wenn doch dann heist es mMn beweg deinen Arsch da raus :cool: und sei WIRKLICH offen für Neues.
Vorallem für neue Leute. Ich hab nie soviel gelernt wie
a) von meinen beiden Lehrern und
b) von anderen Musikern mit denen ich gespielt habe

Arbeite an dir und ändere deine innere Einstellung :opa:
 
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Schwierig einzuschätzen... müsste man einmal hören, ob die alten Demos so viel anders sind, als die neuen... .

Generell gibt es da aber wohl auch keinen Trick. Es gibt ja nun genug bekannte oder berühmte Beispiele aus der Musikwelt, dass einige entweder lange schlechte Phasen hatten oder ihnen überhaupt nach einiger Zeit nichts mehr einfiel.

Die kochen dann die alten Erfolgsmuster immer wieder neu oder hören halt auf.
 
Danke für die Antworten, ich werde mir mal in Hamm einen Gitarristen suchen, mit dem ich mich austauschen kann, vielleicht kommt was neues bei rum. Ein Versuch wäre es wert.
 
oooch andere Instrumente können auch ganz cool sein .........
 
Ich spiele Bass, Gitarre und Drums, etwas auf dem Keyboard klimpern kann ich auch. ^^ Mir gehts wirklich nur darum, endlich wieder was mit der Klampfe hinzubekommen, der Rest war nie ein Problem. Da fließt es dann wieder, aber erstmal ein paar Riffst, geschweigedenn Solos hin bekommen...
 
Hi,
das Problem kenne ich nur zu gut...
Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht dass es nichts bringt wenn man versucht etwas zu erzwingen. Das bewirkt meist das Gegenteil.
Neue Reize können funktionieren, auch der Austausch mit anderen Musikern ist sicherlich nicht verkehert.
Mir hilft es auch manchmal einfach Abstand von der Musik zu nehmen. Kann ne Woche sein bis hin zu einem Jahr. Irgendwann bekomm ich dann wieder so richtig Bock auf Musik machen und dann geht es auch wieder.
 
Das mit dem erzwingen ist so eine Sache. Die Clash hatten auch eine absolute Schreibblockade und dann innerhalb von sechs Wochen London Calling aufgenommen. Springsteen hat monatelang sein Album Born to Run nicht fertig gebracht und dann Steve van Zandt geholt.
Es gibt also verschiedene Wege, ich denke der erste Schritt ist mal aus der Verkrampfung rauszukommen, dann wird das wieder.
 
Erzwingen kann man nichts , das hab ich oft genug versucht und am ende nur zu viel herumexperimentiert/nichts konkretes dann ..
aber vorgestern hab ich mich dann mal zusammengerissen ..von vornerein war klar dass es ein Mastodonmässiges stück werden soll (Meine verehrung für diese Geniale Band ist ziemlich gross ..:hail:)
https://soundcloud.com/thrashr0c/mastosong-i

die Drums sind von dem Song "Andromeda" und ich hab neue Musik dazu gemacht , was nicht so einfach ist weil Brann Dailor schon sehr speziell auf den jeweiligen Song spielt und man die struktur rhytmisch ja nicht verändern kann ..
Sind 2 Main riffs und ein Chorus ..wird natürlich noch etwas mehr daran gearbeitet demnächst
NATÜRLICH ...SUPER kreativ ist es nicht:D ..ich will das auch gar nicht kommerziell veröffentlichen , mir hat das spass gemacht und vielleicht hat der ein oder andere Mastodon Fan auch spass dran
Allerdings , wenn man sich den Original Song ("Andromeda" ) anhört und beide riffs btw. Melodie vergleicht hab ich nicht einfach das muster kopiert , sondern schon was anderes (auch andere tonart)
gemacht ...
 
daraußen rum laufen und nach Inspirationen suchen

Vielleicht auch mal nach Innen schauen? Am besten dabei Klappe halten und nur beobachten bzw. zuhören. Dazu am besten immer wieder Orte der Stille aufsuchen und bewusst die Stille einhalten und sein lassen. Irgendwann mal wird sich schon eine innere Stimme melden... und die hat dann auch was zu sagen... was sich lohnt auch gesungen oder gespielt zu werden... Ist dann ein richtig geiler Moment! :great:

Hat man eine Affinität dazu, kann man dem Prozess auch mit verschiedenen Techniken auf die Sprünge helfen. "Om" z.B. ist eine Silbe die laut ausgesprochen sich automatisch auf die Körpereigenen Schwingungen einstimmt und sie verstärkt. Manche Kulturen machen sich dies zunutze um z.B. Selbstheilungsprozesse in Gang zu setzen. Die Idee dahinter: Der Körper kann sich selbst heilen, wenn man ihn lässt.... und "nach Hause" bringt. Klappe halte und die Gedanken einfach mal ziehen lassen hilft jedoch auch... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin ich der einzige der jedes Mal wenn er dieses Thema in der Übersicht sieht "Muse" wie die Band Muse liest?
Ich dreh noch durch!

Sorry für OT.

--> Zum Thema: Jeder durchschreitet dieses Tal irgendwann mal. Am besten hört man einfach mal neue Band, neue Musik,
Covert mal wieder 2-3 andere Songs die einem gefallen und irgendwann machts dann *click*.
Viel Erfolg!
 
Hmm, vielleicht einfach mal ein paar Wochen alles zur Seite legen, keine Musik machen, nichts produzieren. Richtigen Abstand zu Deinem Werk schaffen über ein paar Wochen, beschäftige Dich mit etwas völlig anderem. Oft hilft auch eine Veränderung des Setups oder gar des Raums, wenn Du die Möglichkeit dazu hast.
Platt gesagt ist es wohl so, dass die Muse eher einen selbst findet, als dass man sie durch das Suchen findet..
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bin ich der einzige der jedes Mal wenn er dieses Thema in der Übersicht sieht "Muse" wie die Band Muse liest?
Ich dreh noch durch!

Sorry für OT.

Muse finden die Muse auch schon sehr lange nicht mehr.. ;) Mein ganz subjektiver Eindruck.
 
Springsteen hat monatelang sein Album Born to Run nicht fertig gebracht und dann Steve van Zandt geholt.
Man darf aber auch den Arschtritt von Jon Landau nicht vergessen. ;) Und bei ihm war es weniger die fehlende Muse als viel mehr seine Unzufriedenheit mit dem was er da produziert hatte.

Aber vielleicht ist dein Problem, dass sich deine ganzen Gedanken nur um die fehlende Muse drehen und das langsam zur fixen Idee wird.
 
Hmm, vielleicht einfach mal ein paar Wochen alles zur Seite legen, keine Musik machen, nichts produzieren. Richtigen Abstand zu Deinem Werk schaffen über ein paar Wochen, beschäftige Dich mit etwas völlig anderem. Oft hilft auch eine Veränderung des Setups oder gar des Raums, wenn Du die Möglichkeit dazu hast.
Platt gesagt ist es wohl so, dass die Muse eher einen selbst findet, als dass man sie durch das Suchen findet..
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Muse finden die Muse auch schon sehr lange nicht mehr.. ;) Mein ganz subjektiver Eindruck.

Ich habe ne ganze Weile Pause gemacht, über ein Jahr, zwar habe ich ein Bisschen gecovert um in Übung zu bleiben, aber produktiv oder kreativ war ich nicht. Hilft einfach nichts.
 
Was mir persönlich oft geholfen hat:
- mich in anderen, fremden Musikstilen umzuhören
- ne andere Gitarre zu spielen, oder Settings, wie ich sie sonst nie spiele (z.B. clean, ich spiele fast nie clean)
- Was neues machen (Urlaub, Museum, bestimmte Filme oder Serien schauen)

Was wichtig dabei ist, sowas ist ein Prozess. Auch wenn Du erstmal neue Inspiration schaffst, dein Gehirn braucht seine Zeit, das umzusetzen. Das Anfangsmaterial nach der Inspirationsphase kann noch komisch sein, aber es werden neue Wege geschaffen.
Wichtig ist auch, nicht zu versuchen was zu schaffen, sondern es kommen lassen. Setz dich nicht mit nem neuen Sound hin und versuche Songs zu schreiben, sondern schau erstmal wie Du Dich in dem Sound bewegen kannst.
Manchmal muss man auch gute Ideen abwerfen, weils einfach nicht passt.
 
Das Tolle am Musizieren mit anderen ist, dass man auf sie reagieren und sich in gewisser Weise neu justieren muss. Im Idealfall spielen die anderen natürlich nicht nur langweiliges Zeug und reagieren ebenfalls auf dich, so kann das Ganze in für alle unerwartete Richtungen gehen. Wenn du zur Zeit alleine spielst, ahnst du halt schon was kommt.
Wenn du dich alleine inspirieren möchtest, kann das tatsächlich mit neuen Spieltechniken oder Griffen klappen. Für mich beispielsweise war und ist ein ergiebiger Quell der Inspiration das Verschiedenen offener Akkorde auf dem Griffbrett. Da kommen so einige schöne Klänge bei herum, die man sonst nicht unbedingt spielen würde. Vermengt mit anderen Akkorden und Techniken (mit einem offenen Ohr kann eins das andere ergeben) entstehen im besten Fall inspirierende Momente und Spaß am Spielen, vielleicht sogar ein Song.

Es gibt viele unentdeckte Pfade neben den ausgetretenen Wegen, man muss sie nur entdecken. Viel Glück dabei!:)
 

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