[Gitarre] Harley Benton ST-62LH vs. Squier Classic Vibe 60´s Strat

Julian1609
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Groß war die Sehnsucht nach einer Strat, der Geldbeutel jedoch nicht.

Gekauft habe ich mir eine Harley Benton ST-62. Eine klassische Stratocaster mit 22 Bünden, 3 Single Coils und einem Vintage Vibrato.
B0001_3S55501.jpg
B0002_3S55508.jpg


Über das Wochenende hatte ich ebenfalls die Möglichkeit, eine Fender Squier Classic Vibe 60´s Strat aufzuarbeiten und mit der Harley Benton zu vergleichen.

Ich versuche so Objektiv wie möglich an diese/s Review/Gegenüberstellung ranzugehen. Ist auch ganz nett als Übung für mein Journalismus Studium haha :D

Verarbeitung:
Gerade frisch ausgepackt und ein paar mal darauf herumgeklimpert fiel mir folgendes auf:

Positiv:
- Der Lack und das Sunburst finish sind erstklassig, hier konnte ich keine Fehler bemerken.
- Der Hals ist ebenfalls Top, die Bundstäbchen sind schön abgerundet und kratzen keineswegs auf der Hand.
- Der Sattel ist richtig gekerbt.
- Die Potis gehen alle sehr smooth und fühlen sich wertig an.
- Der Hals war von Werk aus schon fast komplett gerade.
- Das Trussrod arbeitet sehr smooth

Negativ:
- Die Bundstäbchen waren rau und zwar wirklich rau (!)
- ein paar "Deadspots" vorallem im Bereich des 3-7 Bundes, die höheren Bünde spielen sich erstaunlicherweise fast perfekt. (Bundabrichtung von nöten)
- Das Vibrato ist leicht nach links versetzt in die Gitarre eingebaut worden. Dadurch ist die hohe E-Saite fast komplett außerhalb des Griffbrettes und die Tiefe E-Saite ein ganzes Stück zu mittig auf dem Griffbrett.
- Die Saitenlage von Werk aus war viel zu hoch (2,5-3 mm)
- Der Hals benötigt schon von Werk aus einen "Shim" da die Reiter der Bridge trotz sehr hoher Saitenlage fast komplett nach unten verschraubt worden sind.
- am Griffbrett-ende wurde ein wenig mit Farbe gearbeitet, hier scheint es, als wäre ein kleines Stück abgebrochen und wurde wieder verklebt.
- Die Mechaniken klemmen teilweise beim drehen, knacken anschließend und drehen dann normal weiter. Diese werden ausgetauscht.
- Die Saiten fallen beim Lösen fast direkt aus der Halterung der Mechaniken. Dies ist allerdings der Konstruktion selbst geschuldet.
- Es wurden definitiv KEINE D´addarios aufgezogen sondern vermutlich Harley Benton Saiten (silberne Ball Ends, bei Daddarios sind es farbige.)
B0003_3S55515.jpg


Elektronik:
Positiv:
- Die Potis selbst gehen sehr smooth, kratzen nicht am Pickguard und machen ein genaues Regeln möglich.
- Die Positionen beim 5 Way Swtich knacken nicht beim umschalten.
- Die Abschirmung funktioniert trotz fehlendem Abschirmlack/Alu Tape erstklassig.
- Die Tonabnehmer haben echte Alnico Magneten welche getrennt voneinander sind.
- Die gesamte Elektronik ist relativ sauber verbunden und verlötet.

Negativ:
- Wie bei fast allen Linkshändergitarren ist die Elektronik zwar richtig verlötet, allerdings wurden Rechtshänder-Potis (logharitmische) verbaut. Das hat zur Folge dass die Tone-Potis nur in den Stellungen 1-3 Wirkung zeigen.
- der 5 Way Switch geht sehr schwergängig. Es ist ein billiger Alpha Switch verbaut, welcher sich mit leichtem Kraftaufwand verbiegen lässt.
- Die Potiknöpfe zeigen nicht die richtigen Zahlen beim Drehen an. Dies ist ein typisches Leftie-Problem da die Knöpfe mit der Nummerierung 0-10 auf Rechtshänder-Potis ausgelegt sind. Bedeutet bei Rechtshändern (0= links-> zu / 10=rechts -> offen) Und Linkshändern (0= rechts-> zu / 10=links-> offen)
- Das Innenfach ist nicht mit Abschirmlack/Alu Tape ausgefüllt.

B0004_3S55516.jpg



Sound:
Heikles Thema, da Sound subjektiv ist.
Die Wilkinson Tonabnehmer klingen in meinen Augen sehr gut und brauchen sich auch nicht vor High-Gain kram scheuen. Der Sound war mir insgesamt jedoch etwas "beschnitten" Dazu werde ich gleich aber noch einmal zurückkommen.


Vergleich mit einer Squier SQ Classic Vibe Strat 60´s LH:


Ich hatte die Möglichkeit, die Harley Benton ST-62 (119€) gegen eine Squier SQ Classic Vibe Strat 60´s LH (475€) zu Vergleichen, hier meine relativ subjektiven Eindrücke.


Unbenannt-1.jpg


Mechaniken:
- Fühlen sich beide haargenau gleich an. Lassen sich beide genau gleichgut regeln und sind beides Kluson Style. Meiner Vermutung nach sind das die selben Mechaniken aus dem selben Werk und den selben Materialien.
- Die Squier kommt einem Saitenniederhalter an der H- und E Saite, die Harley Benton mit einer weiteren an der D- und G Saite.
- Das Abschrauben des Saitenniederhalters an der D- und G Saite macht bei der Harley Benton klanglich sowie stimmtechnisch keine Probleme.

Ich durfte sogar beide Pickguards rausholen und mal vergleichen, leider habe ich davon keine Fotos gemacht.
Tonabnehmer:
Beide Gitarren klingen hier etwas unterschiedlich. Die Tonabnehmer der Squier haben einen Tick mehr Höhen. Jedoch klingen für mich beide Sets gleich gut an.

Tonabnehmer:
Beide Gitarren klingen hier etwas unterschiedlich. Die Tonabnehmer der Squier haben einen Tick mehr Höhen. Jedoch klingen für mich beide Sets gleich gut an.

Elektrik:
- Die Squier Potis gehen etwas leichter als die der Harley Benton, jedoch für meinen Geschmack viel zu leichtgängig. An beiden Gitarren sind Potis in kleiner Bauform verbaut.
- Beide Gitarren haben von werk aus jeweils 250k No-Name Pots verbaut.
- Beide Schalter gehen gleichermaßen schwergängig. Es scheint, als sei hier ebenfalls genau die selbe Art Schalter verbaut worden.
- Bei der Classic Vibe wurde das Elektronikfach mit Abschirmlack ausgemalt, bei der Harley Benton nicht.
- Bei der Harley Benton als auch bei der Squier Classic Vibe wurden minderwertige No-Name Buchsen verbaut. Die Buchsen-Halterungen sind beide aus relativ dünnem Material.
- Die generelle Verlötung ist bei beiden Gitarren einwandfrei.
- Bei beiden Gitarren wurden Rechtshänder Potis verbaut (Wirkung nur in Stellung 1-3 bei Tone-Potis)

Tonabnehmer:
- beide Tonabnehmer sind mit Alnico-5 Magneten bestückt.
- Die Squier Tonabnehmer haben einen ticken mehr Höhen als die der Harley Benton.
- Beide Tonabnehmer haben getrennte Alnico Magneten.

Bünde:
Da ich die Classic Vibe zum aufarbeiten bekommen habe, konnte ich die Bünde mal miteinander vergleichen.
- Die Harley Benton hat 22 Bünde, die Classic Vibe 21.
- Die Bundhöhe beider Gitarren ist so ziemlich gleich.
- Das Bundmaterial könnte (!) aus dem selben Material bestehen, da sich beim Polieren die Bünde eigentlich komplett gleich verhalten.
- Die Bünde bei der Classic Vibe wurden insgesamt von Werk aus besser abgerichtet und brauchen kein weiteres Abrichten. Lediglich der 16te Bund war auf den Saiten G-H-E etwas zu hoch und wurde von mir nachträglich abgerichtet. Ob die Bünde frisch aus dem Werk auch sehr rau waren, kann ich nicht beurteilen, da die Gitarre schon ca .3 Monate im Einsatz war.
- die Bundenden beider Gitarren waren erstklassig abgerundet -> keine scharfkantigen Bundenden.

Sattel:
- Es wirkt so, als wären beide Sattel aus dem selben Material.
- der Sattel ist an der Classic Vibe an den Saiten ein wenig "liebevoller" abgerundet als an der Harley Benton
- Ursprünglich waren beide Sattel mal Rechtshänder Sattel welche zurechtgefeilt wurden.

Hals:
- Laut Händlerbeschreibung haben beide Hälse eine "C" Form.
- Beide lackieren Hälse fühlen sich fast komplett gleich an, jedoch ist der Lack der Classic Vibe etwas dunkler als der Lack der Harley Benton.
- Der Lack klebt nicht an den Fingern
- Die Kopfplatten beider Gitarren wurden anders geshaped.
- Der Hals/Kopf Übergang am Sattel. hat meines Erachtens nach genau die selbe Form.

Vintage Vibrato:
- Dieses fühlt sich bei beiden Gitarren gleich an.
- Auch hier könnte es sich um genau das selbe Vibrato wie an der Harley Benton handeln.
- Ein Unterschied ist hierbei die Tremolofachabdeckung.
Diese ist bei der Squier Schwarz und mit Löchern für die einzelnen Saitendurchführungen. Bei der Harley Benton ziert wiederum eine weiße Abdeckung mit einem Rechteckigem Ausschnitt die Rückseite.
- Bei beiden Gitarren besteht der Tremolo-Block aus Zink und ist sehr dünn und wirkt nicht gerade stabil.
- Die Vibratofedern bei beiden Gitarren wirken billig und geben sehr viele Eigengeräusche von sich.

Pickguard:
- Hier punktet die Classic Vibe mit einem schönerem Pickguard welches nicht so "bedruckt" auf der Oberseite aussieht.
- Beide Pickguards sind jedoch 3.lagig.
- Bei dem Schalter "Loch" wurde das Pickguard der Harley Benton jedoch nicht so schön ausgeschnitten wie das der Classic Vibe. Hier sieht man den groben Schnitt und noch die weiße Pickguard-Schicht.
- Beide Pickguards sind nicht 100% auf das Tremolo zugeschnitten

Halsplatte:
- Bei der Harley Benton ziert eine Chrome-Halsplatte ohne Beschriftung die Rückseite.
- Bei der Classic Vibe ist es eine Chrome-Halsplatte mit der Bestanzung "Squier, tm Fender"
- Beide Halsplatten liegen auf einer Plastik-Abdeckung
- Die Schrauben beider Halsplatten sind gemessen und vom Gewicht sowie der Farbe her genau die Selben.

Gurtpins:
- Bei beiden Gitarren wirkt es, als wären es genau die selben Gurtpins und Schrauben.
- Ein minimaler Unterschied ist hierbei jedoch die runde Filz-Abdeckung. Diese besteht bei der Harley Benton aus einem plastik/Gummi-artigen/steifem Etwas und bei der Squier aus Filz.

Finish:
- Beide Sunburst- Finishes sehen erstklassig aus und zeigen keine Makel auf.

Hardware-Farbe:
- Die Poti-Knöpfe, Tonabnehmer-Abdeckungen und der 5 Way Switch Deckel sins bei der Classic Vibe gelblicher, wohingegen die Harley Benton Parts komplett Weiß sind.
- Squier-Farbe: Aged White Harley Benton Farbe: White

Holz:
- Die Squier ist hierbei gefühlt ein wenig schwerer als die Harley Benton.
- Da ich mich aus der Tonholz-Debatte raushalte, werde ich meine Meinung dazu in diesem Review nicht preisgeben :D


Hmm.. jetzt ist natürlich die Frage ob der Aufpreis von 356€ von der Harley Benton zur Classic Vibe gerechtfertig ist, oder nicht. Das lasse ich dich jedoch entscheiden.


Mod-Empfehlungen:

Am Ende dieses Reviews möchte ich noch eine kleine Zusammenfassung geben. Zu welchen Modifikationen ich bei dieser Gitarre rate, um aus dieser guten Gitarre eine echt geile zu machen. Hierbei gehe ich von den Effektivsten Mods zu den eher weniger notwendigen.
Ein gutes Grundsetup ist hier bereits Vorraussetzung

1. Die Bünde abrichten und Polieren
Meiner Meinung nach das sinnvollste bei dieser Gitarre um die Bespielbarkeit wirklich erstklassig zu machen.

2. Einen Shim in den Hals legen
Damit sich die Saitenlage so einstellen lässt, dass die Madenschrauben an den Saitenreiten nicht die Handfläche zerkratzen.

PRO-TIPP: Nachdem du den Shim befestigt hast und die Halsschrauben angezogen sowie die Gitarre gestimmt hast, lockere die zwei hinteren Schrauben ca. eine viertel Umdrehung, Stimme sie erneut. Anschließend ziehst du die beiden Halsschrauben wieder fest und voila, du hast jetzt ca. 20-30% mehr Sustain als vorher.

2.Die Tone-Potis austauschen
Damit man den vollen Umfang der Potis nutzen kann, empfehle ich dringendst dazu, die Tone-Potis durch "reversed" logharitmische Potis auszutauschen. Hierbei empfehle ich statt 250k sogar 500k Potis, da die Gitarre dadurch viel lebendinger und klarer klingt. Durch das Zurückregeln des Tone-Potis kann man hierbei den selben Tone wie mit 250k Potiserreichen.

Lefthand CTS Pot 500k: https://www.rockinger.com/index.php?cat=WG252&product=07029

3. Orange Drop Kondensatoren verbauen
gleichzeitig mit dem Austausch der Tone-Potis, empfehle ich die mitgelieferten Kondensatoren garnicht erst abzulöten sondern diese durch Orange-Drop Kondensatoren mit 22UF auszutauschen

Orange Drops 22UF: https://www.rockinger.com/index.php?cat=WG123&product=07240-07241-07242-07243-07244

4. Treble Bleed Mod am Volume Poti
Wenn die Elektronik der Strat schon einmal offen liegt, kann man direkt auch schon eine Treble-Bleed Mod einbauen.
Diese verhindert den Verlust von Höhen beim zurückregeln des Volume Potis und ist mit 55 Cent sogar die billigste Mod neben dem Shim.

Treble Bleed Kondensator: https://www.rockinger.com/index.php?cat=WG123&product=07009

5. Den 5 Way Switch austauschen
Da der 5 Way Switch aus billigen Materialien besteht, lohnt es sich allemal, diesen durch einen hochwertigen zu ersetzen damit das Schalten richtig smooth von statten geht.

Guter 5 Way Switch: https://www.rockinger.com/index.php?cat=WG121&product=17005-17006
6. Den Sattel austauschen
Da der Sattel zwar gut gekerbt ist, das Material aber nicht das beste ist, empfehle ich diesen durch einen Tusq oder Graphtech Sattel auszutauschen.

Graphtech: https://www.rockinger.com/index.php?cat=WG252&product=04177-04198
TUSQ: https://www.rockinger.com/index.php?cat=WG252&product=04193-04199

6.5 Vibrato Federn austauschen.
Die Vibrato Federn waren auf meiner Harley Benton sogar schon rostig. hier hilft es, diese zu ersetzen.

Vibrato Federn: https://www.rockinger.com/index.php?cat=WG076&product=16027-16028

7. Die Saitenniederhalter austauschen.

Für eine verbesserte Stimmstabilität bei der Vibratonutzung empfehle ich das Austauschen der Saitenniederhalter durch eine Rollerbridge oder Graphtech-Halter.

Rollerbridge: https://www.rockinger.com/index.php?cat=WG052&product=0439C-0439S-0439G
Graphtech: https://www.rockinger.com/index.php?cat=WG052&product=0502T

7.5 Eine Feder in das Vibrato Loch stecken
Damit sich der Vibratohebel nicht locker und kein Spiel hat, kann man eine kleine Feder in das Vibrato Loch stecken, damit der Hebel ständig unter Druck steht.

Vibratohebel Federn: https://www.thomann.de/de/fender_tr...f=search_rslt_vibrato+springs+fender_154199_0
8. Den Vibratoblock/Die Saitenreiter austauschen
Für eine Sound- sowie Stimmstabilitätsverbesserund bei Vibrato-Benutzung, empfehle ich, den Vibratoblock und die Saitenreiter auszutauschen. Leider habe ich bis jetzt keinen
passenden Vibratoblock gefunden.

Messing-Saitenreiter (10,4 für die Harley Benton): https://www.rockinger.com/index.php?cat=WG077&product=16090-16091

9. Das Vibrato austauschen
Falls das obere zu aufwendig ist und Geld keine Rolle spielt, kann man das Tremolo auch gleich komplett austauschen.

Fender Vibrato: https://www.thomann.de/de/fender_tremolo_57_62_lh.htm?ref=search_rslt_fender+tremolo+lh_283024_10

Und das war es auch schon mit diesem Beitrag. Ich hoffe ich konnte euch einen neutralen Eindruck hinterlassen.

- Julian :)
 
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Schönes, sehr detailliertes und informatives Review.:great: Kommt gerde recht, da ich mir u.U. 'ne HB-Strat als Moddingbasis zulegen möchte.
 
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Freut mich dass es dir gefällt @shadok
War auch ne Heidenarbeit haha ^^ :)

- Julian :)
 
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Wollte gerade welche geben.
Aber wenn danach gebettelt wird, macht das irgendwie keinen Spaß und fühlt sich nicht richtig an....



...nagut kriegst trotzdem welche..
 
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Hi,

das ist ja mal ein sehr detailliertes Review, und prima geschrieben! Die Gegenüberstellung zur Squier CV finde ich besonders gut, nachdem die so verbreitet ist, dass sie wohl jeder schonmal in der Hand gehabt hat.

Das einzige, was mir fehlt, ist denn auch ein zusammenfassendes Fazit. "Das lasse ich Dich entscheiden" ist für mich doch ein wenig schade, denn Du hast die Gitarren ja sehr eingehend untersucht und Dir sicher auch eine Meinung gebildet. Ich finde, die darf und sollte man dann auch ruhig äußern. Hab Dich natürlich schon verdientermaßen bekekst, aber da würde ich mir noch einen kleinen Nachschlag wünschen.

Ehrlich gesagt hört sich die HB für mich von den festgestellten Mängeln her nämlich nach einer ziemlichen Katastrophe an, aber Du scheinst das recht locker zu nehmen. Was das Tremolo betrifft, so denke ich mal, dass das in aller Regel dank CNC-Fräsen nicht falsch platziert ist, sondern eher der Hals etwas seitlich verdreht eingebaut wurde - der hat in der Tasche aber meist so viel Spiel, dass man den geraderücken kann. Die Bünde allerdings...? Eine Gitarre mag so günstig sein wie sie will, aber wenn man die erstmal abrichten muss und das nicht selber kann, ist es in der Preisklasse schon ein wirtschaftlicher Totalschaden - sowas hätte ich auf jeden Fall zurück geschickt.

Gruß, bagotrix
 
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Moin @bagotrix Freut mich dass es dir gefällt :)

Das Fazit werde ich wahrscheinlich tatsächlich noch nachreichen, jetzt wo du es sagst merke ich es auch :).

Eine Katastrophe ist meiner Meinung nach etwas hart formuliert. Aber hier kommt es natürlich auch auf die Zielgruppe an.

Mit dem Hals hast du Recht ! Tatsächlich hatte der Hals spiel und man konnte ihn noch etwas nach unten versetzen :)

Ich sehe das alles relativ locker da es für mich im Prinzip die selbe Gitarre wie die Classic Vibe ist, nur halt 356€ günstiger. Diese 356€ spiegeln sich halt in den "kleinen" Problemchen wieder.

Die Dead-spots waren z.B. keine richtig krassen sondern einfach nur etwas schnarrig, da bin ich echt penibel.

Bünde habe ich selber abgerichtet, bin ich auch schon geübt drin. Aber du hast natürlich recht. Für eine Preisklasse, die Neulinge anspricht ein Totalschaden, wenn man bedenkt wie viel es kostet, sowas machen zu lassen.
Zurückschicken werde ich die Gitarre jetzt nicht, da das Moneyback durch meine Modifikationen schon weg ist :D
Für mich ist diese Gitarre eine super Mod-Basis (dieses einfache rausnehmen der Elektronik ist traumhaft), vorallem wenn man bedenkt das z.B. ein Strat Bausatz bei ML-Factory 139,90€ kostet.

- Julian
 
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Ich habe auch zwei CVs und noch mehrere in der Hand gehabt. Ebenso die Harley Benton mal hier gehabt. Die war nicht schlecht, aber das, was mich bei der CV bleiben läßt, ist der super schön gefräste Body. Der ist am Bellycut so schön dünn, wie z.B. auch die Rockinger etc. Ich kann das überhaupt nicht leiden, wenn das so dick geschnitten ist, wie eben auch bei der Harley Benton.
Außerdem auch die anderen Fender entsprechenden Maße. Die sind bei der Harley eben anders, z.B. die Halstasche mit 57 mm! Da bin ich Spalt-Fanatiker! ;-)
Mein Tipp daher, einfach gebraucht eine CV kaufen. Das wird aber immer schwieriger, da eine günstige zu bekommen. Ich finde auch die Pickups dort besser. Richtig super sind die in der Simon Neil Squier, die bleiben! :)
 
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Bei der Squier sind aber doch keine No Name-Potis und -Schalter verbaut? Bei meiner Telecaster (müsste eine von 2012 sein) sind jedenfalls Teile von Alpha verbaut. So schlecht sind die definitiv nicht, dass man da gleich Hand anlegen muss. Sind halt etwas schwergängiger als die mit Fender-Label oder die japanischen von Göldo (Bourns?).
Die Singlecoils bei der 60s-Squier müssten Tonerider TRS-3 Classic Blues sein bzw. daran angelehnt.
 
Bei der Squier sind aber doch keine No Name-Potis und -Schalter verbaut?

Doch! Bis auf die Pickups bestehen die Squier Classic Vibes aus den normalen Billigteilen, die man bei vielen China-Gitarren findet.
Auch Alpha Pots sind nichts besonders tolles.
Genau deshalb sind die CVs ja auch der totale Rip-off und je teurer sie mit der Zeit werden, desto unrealistischer wird das ganze Konzept dahinter.
Ich war derbe enttäuscht und habe meine nach ein paar Monaten wieder verkauft.
Ich hatte damals aber auch nur knapp über 300€ bezahlt, mittlerweile kosten sie an die 500€.

Tolles Review und interessanter Vergleich übrigens! :great:
 
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Deadspots, hohe Saitenlage, knackende Tuner (das liegt jedoch normalerweise eher an einem falsch gekerbten Sattel) - Klingt ja nach den typischen Günstig-Gitarren-Krankheiten. Solange man das selbst beheben kann wärs für mich bei dem Geld in Ordnung. Das versetzte Tremolo hätte mich das Ding allerdings sofort wütend zurückschicken lassen :D
 
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