Gibt es regionales Tonholz?

  • Ersteller whocares
  • Erstellt am
whocares
whocares
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.10.24
Registriert
28.04.08
Beiträge
198
Kekse
767
Ort
Berlin
Hallo liebe Bastler und Bauer :)
Mich treibt schon lange die Idee um eine Gitarre selbst zu bauen und fange langsam an mir Matereial, Literatur und Inspiration ran zu schaffen.
Ich habe ein paar ideen zu Gitarren und eine davon beeinhaltet ein Stück Kirsche, welches aus dem eigenen Garten stammt, als Decke für eine LP-Form Gitarre zu verwenden.
Jetzt frage ich mich ob es möglich ist das noch etwas weiter zu treiben und alle Teile aus regionalen (europäischen) Hölzern zu bauen oder ob man da schon starke Abstriche beim Klang machen muss?
Ich habe mal gesehen, dass Moor-Eiche als Griffbrett verwendung findet.
Gibt es einen guten Ersatz für Mahagoni?

Grüße
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
...und Aboniert.

Ich fände es toll, eine Gitarre aus Holz aus der Region zu haben. Dann auch noch aus dem eignenn Garten? Irre! Leider greifen Gitarrenbauer - soweit ich es überblicke - aufgrund der konservativen Ansichten ihrer Kundschaft, eher zu den bekannten Hölzern... Ich fände es schön, wenn es für soetwas eine eigene Niesche gäbe.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo liebe Bastler und Bauer :)
Mich treibt schon lange die Idee um eine Gitarre selbst zu bauen und fange langsam an mir Matereial, Literatur und Inspiration ran zu schaffen.
Ich habe ein paar ideen zu Gitarren und eine davon beeinhaltet ein Stück Kirsche, welches aus dem eigenen Garten stammt, als Decke für eine LP-Form Gitarre zu verwenden.
Jetzt frage ich mich ob es möglich ist das noch etwas weiter zu treiben und alle Teile aus regionalen (europäischen) Hölzern zu bauen oder ob man da schon starke Abstriche beim Klang machen muss?
Ich habe mal gesehen, dass Moor-Eiche als Griffbrett verwendung findet.
Gibt es einen guten Ersatz für Mahagoni?

Grüße

Schau mal bei Ruokangas nach, der baut alles aus heimischen Hölzern, allerdings ist damit auch ein erheblicher Aufwand verbunden. Er musste erstmal den Klang der Hölzer kennenlernen. Bei Ruokangas sind zumindest keinerlei klangliche Einschränkungen zu erkennen, ganz im Gegenteil:)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Leider greifen Gitarrenbauer - soweit ich es überblicke - aufgrund der konservativen Ansichten ihrer Kundschaft, eher zu den bekannten Hölzern...

Sehe ich auch so. Viele heimische Hölzer sind geeignet. Kirsche gehört sicher dazu und würde sogar als Griffbrett funktionieren. Bei mir wartet ein nach Sturmschaden selbstgeernteter Nußbaum darauf zu hübschen bodys verarbeitet zu werden...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Bei mir wartet ein nach Sturmschaden selbstgeernteter Nußbaum darauf zu hübschen bodys verarbeitet zu werden...

Das wird aber ne gewichtige Sache (Mahagoni 450-600 kg/m³, Euopäischer Nussbaum 720-850kg/m³)
 
Egal - kann man ja chambern oder als Decke anstelle von Ahorn mit einem leichteren Basisholz verwenden.
 
Sehen ja echt interessant und gut aus diese Ruokangas...
Aber teuer... Alter Finne ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich fände es schön, wenn es für soetwas eine eigene Niesche gäbe.
Das fände ich sehr interessant. Ich bin auf die Idee bekommen durch die Gitarren von Art&Lutherie. Das is eine Tochterfirma von Godin und machen etwas mehr bezahlbare Gitarren ;) Meine Frau hat eine Westerngitarre von der Firma und die Serie wird komplett aus heimischen kanadischen Hölzern hergestellt. Da dachte ich das muss doch hier auch gehen :)

Schau mal bei Ruokangas nach
Wow :eek: außergewöhnlich in jeder Hinsicht. Leider vollkommen außerhalb meiner Reichweite. Habe gerade erst gelernt das Finnland wohl sehr viele gute Gitarrenbauer hervorbringt.

Egal - kann man ja chambern oder als Decke anstelle von Ahorn mit einem leichteren Basisholz verwenden.
An sowas hatte ich auch gedacht. Man muss halt dann etwas kreativer werden. Hatte auch an ein starkes chambering gedacht. Kennst du diese ES-Les Paul? Sieht auch wie eine normale LP ist aber fast komplett chambered. Daher super leicht und klanglich sehr interessant.
 
@whocares ja, Ruokangas ist sehr teuer, aber ich empfehle Dir mal seine "Making of Videos" auf YouTube. Sehr beeindruckend.

Ich habe das Kleingeld auch nicht, aber ich bewundere seine Arbeit:)
 
Hi,

interessantes Thema :) genau diese Gedanken hatte ich letztens noch..

ich habe kürzlich eine alte Japan Strat aus den 90ern überarbeitet - Body komplett vom Lack befreit und nur gebeizt mit anschließendem Finisch mit Hartöl..
Der Body ist aus "Basswood" - zu Deutsch Linde (gibts ja hier zu Hauf)
Allerdings ist Linde auch nicht das beste Tonholz, den Eindruck gewann ich zumindest bei etwas Suchen im Netz.

Pappel / Esche/ Erle / Linde/ Ahorn sind alles Hölzer, welche im Git. Bau vorkommen - ich denke da gibts sicher noch mehr, was brauchbar ist - gerade für Solid Bodys
man muss sicher nur ein Stück finden, was ne gute Resonanz hat (Klopftest)

ich habe leider keine technische Möglichkeit ne Gitarre aus nem ganzen Stück Holz zu schnitzen, sonst hätt ich schonmal nen Versuch gestartet

Gruß
OLLI
 
ich empfehle Dir mal seine "Making of Videos" auf YouTube.
Habe gesehen das er zu seiner LP-Form ein sehr umfangreiches Making of gemacht hat. Werde ich mir mal anschauen :great:

Der Body ist aus "Basswood" - zu Deutsch Linde (gibts ja hier zu Hauf)
Der begriff Basswood habe ich schon öfter mal gehört. Wusste nicht das es sich dabei um Linde handelt.

Ich habe auf der Seite von Dreier-Gitarren noch was gefunden:
"Zwetschge - Eines der härtesten einheimischen Hölzer für Griffbretter. Klanglich nahe bei Palisander. Das Holz ist sehr fest. Gehobelte flächen wirken sehr glatt, da keine Poren vorhanden. Es ist Feuchteempfindlich und sollte gut eingeölt werden."
Das klingt doch schon mal gut. Sieht auch sehr gut aus, auch wenn es recht hell ist. Ist dann eher etwas für lackierte Hälse. Oder immer gut ölen :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Jetzt frage ich mich ob es möglich ist das noch etwas weiter zu treiben und alle Teile aus regionalen (europäischen) Hölzern zu bauen oder ob man da schon starke Abstriche beim Klang machen muss?
Ich bin zwar kein Fachmann, aber Instrumentenbau hat in Europa eine alte Tradition. Und da wurden und werden vorwiegend heimische Hölzer verwendet. Und gängige Holzarten wie Ahorn und Esche wachsen ja auch in Europa. Ich seh also nichts, was dem im Weg steht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Egal - kann man ja chambern oder als Decke anstelle von Ahorn mit einem leichteren Basisholz verwenden.

Klar kann man das, man darf aber dann nicht erwarten das man dieselben tonalen Eigenschaften erhält wie von der "gewohnten" Kombination von Hölzern.
Meine Joe Perry Boneyard ist zum Beispiel chambered und das ist sehr deutlich hörbar, die klingt mittiger, sehr luftig, mit deutlich schlankerem Fuß im Bassbereich, fast wie eine gute Semiakustik.
Den Schub den meine anderen Les Pauls haben liefert die nicht, dafür beißt sie sich in den Mitten und Hochmitten gnadenlos durch, ein Soundprofil das auf 70er Rock passt wie Faust aufs Auge, ein Metaller hingegen würde damit verzweifeln. Auch der Ersatz des Deckenholzes will durchdacht sein, eine LP ohne Ahorndecke klingt immer deutlich belegter als eine gleichwertige mit Ahorndecke (und ich meine hier wirklich Decke, also >1cm dick und nicht das Furnier das manche Hersteller auf den Body pappen...)
 
Klar kann man das, man darf aber dann nicht erwarten das man dieselben tonalen Eigenschaften erhält wie von der "gewohnten" Kombination von Hölzern.

Das erwarte ich eh nicht - ich suche immer eher nach etwas besonderem, außergewöhnlichem. Wenn man z.B. eine Les Paul will, dann kann man sich einfach eine kaufen gehen, hat die Auswahl aus vielen tausenden und findet mit etwas Glück die richtige - wird aber auch feststellen, dass obwohl alle aus den "gewohnten" Kombinationen gebaut sind, sie doch nicht alle gleich klingen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Egal - kann man ja chambern oder als Decke anstelle von Ahorn mit einem leichteren Basisholz verwenden.

Wo und wie lange willst Du denn den trocknen lassen? Frühestens in einigen Jahren kannst Du mit dem Bau beginnen...Oder viel Geld für einen Trockenkammeraufenthalt bezahlen..
 
Ja, zwei von den "einigen" sind schon rum und die Bohlen zeigen durch deutliche Krümmung dass sie schon den ein oder anderen Tropfen Wasser verloren haben. Trockenkammer kommt nicht in Frage.
 
Ja, zwei von den "einigen" sind schon rum und die Bohlen zeigen durch deutliche Krümmung dass sie schon den ein oder anderen Tropfen Wasser verloren haben. Trockenkammer kommt nicht in Frage.

Vor längerer Zeit brachte mir Jemand Kirschholz aus dem eigenen Garten. 8 Jahre alt... Nach dem Aufschneiden nahm es seltsame Formen an... Auch die Art der Lagerung - nicht nur trocknen -
ist wichtig... Bei den Furnierwerken werden sogar gelagerte Stämme gewässert. Die richtige Trocknung ist eine "Wissenschaft" für sich. Auch ein Grund warum "Tonholz" teurer ist als Bauholz.
Ich mache keine Experimente mehr...

Für Strat und Tele, so wie Jazzmastertypen, verwende ich Erle und Esche aus D. und Östereich. Die Erle ist etwas weicher als aus Fernost oder USA, klingt auch etwas anders. Auch Ulme und Kirsche aus D. wurde von mir verarbeitet. Gelegentlich auch Fichte und Kiefer, aber nur mit Furnieraufleimer, da viel zu weich. Aber leicht -gut für Tanzmucker- und klingt auch richtig gut. Man sollte nur mehr Mut haben, zu probieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben