Phitonresonator

Da möchte ich @yamaha4711 voll zustimmen! Man denke nur an den Sordino (Dämpfer) der Streichinstrumente. An die richtige Stelle auf den Steg geklemmt, bewirkt dieses kleine Ding eine erhebliche Dämpfung der Obertöne. Insofern kann ich mir leicht vorstellen, dass so ein Phiton-Ding qua Gewicht und Klemmspannung ebenfalls bei subtil mitschwingenden Teilen des Instruments (Steg, Korpus, Resonanzboden) eine klangliche Veränderung mit sich bringt, wenn man es dort entsprechend anbringt. Das ist simple Mechanik und wirklich nichts besonderes. Ob es immer den Klang verbessert, wird allerdings Geschmackssache sein. Eine wirklich gute Geige wird meiner Einschätzung nach nicht davon profitieren.
Auch die abgebildeten Ligaturen (Blattschrauben) für das Saxophon werden sicher eine eigene klangliche Nuance einbringen, wie es die meisten Ligaturen ja tatsächlich machen, weil die Klemmspannung und die Klemmfläche das schwingende Blatt nun mal auf eine jeweils spezifische Weise beeinflusst (allerdings sind es wirklich nur Nuancen in Klang und Ansprache, die man zumindest als Profi aber spürt und gezielt für seine Spielweise aussuchen kann). Also auch nichts besonderes.

Wenn aber wie abgebildet oder im auf der Homepage zu findenden Artikel über die Verwendung am Flügel die Teile z.B. einfach nur neben die Tastatur gelegt oder am Deckelhalter angeklemmt werden halte ich die Klang-beeinflussende Wirkung für eine mehr als kühne Behauptung. Erst recht, dass sie den Klang verbessern. Als ob Klavierbauer wie Steinway ihr Handwerk nicht verstehen würden. Wenn dieser Metallschmuck einfach so aus einem Steinway C einen D-Flügel machen könnte, hätte der Entwickler den Nobelpreis verdient.

Und bei den Teilen, die an ein Mikrofonkabel geklemmt oder auf´s Mischpult gelegt werden, hört bei mir der Spaß endgültig auf. Das ist üble Dummschwätzerei!
 
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@heikebo Das Einzige, was ich bis jetzt begriffen habe, ist, dass alle auf die Barrikaden gehen. Der Stil war für mich durchaus amüsant. Für mich verständliche Argumente habe ich leider bislang auch keine gelesen. Nur Andeutungen. Und die kann ich nicht zuordnen. Ob es zu kompliziert ist, das allgemein verständlich zu beschreiben?

Zum Thema Wahrnehmung
Als ich kürzlich Aufnahmen mit der Doppia von Pacchioni gemacht habe, war ich überrascht, dass die zweite Kammer beim Anhören der Aufnahme besser klang, als ich sie beim Spielen gehört habe. Die beiden Kammern wirkten ausgeglichener. Das war verrückt. Ich habe dafür keine Erklärung. Insofern nehme ich Dein Angebot, das Instrument zu testen gerne an. Und dann bin ich gespannt, wass ich beim Spielen höre und was ich auf der Aufnahme höre.

Das ist simple Mechanik und wirklich nichts besonderes.
Geht es denn um die Frage, ob es was besonderes ist?
Ich will doch nur wissen, wie das Ding funktionert oder funktionieren könnte oder warum nicht oder warum bestimmte Argumente Blödsinn sind.

"Glaub den Quatsch nicht" ist keine Erklärung, sondern eine Anweisung. :nix:

Gute Nacht
Bin jetzt zu müde, um noch was Gescheites zu schreiben.

Lisa
 
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Wie schon geschrieben veränderen sich bestimmte Parameter, wenn man auf ein schwingsungsfähiges System Einfluß nimmt. Veränderungen hinsichtlich Bedämpfung, Moden, Resonanzfrequenz, Ein- und Ausschwingverhalten, etc. Das sind je nach Einflußnahme nur Nuancen, welche sich aber aufgrund des Aufbaus eines Instrumentes z.T. auch chaotisch verhalten und damit signifikante Änderungen ergeben können.

Selbst wenn das Ding das tut was beschrieben wird, so kann der Erfinder keine zureichend genau Erklärung liefern, was da letztendlich passiert und wie es funktioniert. Es mag sein, dass wenn man das Ding an einem Intrument im Bereich des Resonanzraumes befestigt oder dort einbringt, dass es irgendwas (ganz bestimmt) verändert, do das ist nicht vorher zu sagen. Daher ist die Beschreibung dessen was das Ding wie tut Humbug.

Drummer kleben ihre Felle mit Papiertaschentücher ab, um diese zu bedämpfen. Dabei verändert sich der Klang weil das Fell an dieser Störstelle nicht mehr so wie bisher Schwingen kann. Jedoch kann dir kein Drummer sagen wie sich der Klang verändert und je nachdem wo du diese Störstelle einbringst, wirst du auch unterschiedliche Ergebnisse haben (Stichwort Schwingungsmoden).

Blechbäser verwenden Dämpfungstrichter, um den Klang signifikant zu beieinflussen. Das können geübte recht gezielt, jedoch auch nicht immer gleich.

Wenn du ein Kapodaster an einer Gitarre befestigst, dann verschieb dieses mal auf dem Griffbrett innerhalb desselben Abschnittes. Je nach ausgeübter Kraft auf die Saiten (Hebelwirkung) wird sich das zwar annährend gleich anhöhren, doch in Nuancen anders sein.
Dasselbe gilt, wenn du eine Gitarre mit oder ohne Plektrum spielst. Dieselbe Gitarre klingt anders.

Das ist also alles vollkommen normal und existiert in der realen Welt so.

Wo es dann allerdings mehr als komisch wird, ist die Behauptung, dass man das Ding einfach auf oder neben eine Mikrofonleitung legt oder auf das Mischpult oder am Deckel eines Flügels befestigt. Das ist absoluter Nonsens, denn die Mikrofonleitung oder das Mischpult wird davon ziemlich unbeeindruckt sein, ebenso der Flügel, da die Masse des Flügels bzw. dessen Deckels im Vergleich zur aufgebrachten Masse dieses Dingens vernachlässigt werden kann. Das was da evtl. passieren könnte (sicher werden sich die Schwingsungsmoden des Deckels verändern) ist so marginal, als dass man es nicht hören könnte, selbst wenn man die Chaostherio noch mit einbezieht.

Um es wissenschaftlich zu beweisen müsste man das Klangspektrum mit und ohne Dngens vermessen.
 
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kann der Erfinder keine zureichend genau Erklärung liefern,
Das irritiert mich an der Geschichte sehr.
Dass er es nicht kann, sagt aber zunächst mal nicht so sehr viel aus.
Mich interessiert daher, wo eine Erklärung ansetzen könnte, was aufgrund bestimmter Gesetzmäßigkeiten auszuschließen ist, welche Gesetzmäßigkeiten "greifen" könnten und mit welchen Hilfsmitteln ein Nachweis der Wirksamkeit geführt werden könnte.

Das Klangspektrum zu vermessen, scheint mir eine gute Idee zu sein. Ein Oszilloskop sollte die mehr oder weniger subjektiv wahrnehmbare Änderung sichtbar machen können und damit dann zumindest den Beweis liefern können, ob hier Suggestion im Spiel ist oder nicht.

Ich habe mal wahllos einige Skripte aus dem Internet gefischt, die sich irgendwie mit dem Thema Klangspektrum beschäftigen. Das ist für einen Laien wie mich schwere Kost und ich habe jetzt nicht Zeit genug, das alles zu lesen. Ich verlinke mal ein paar Sachen. Vielleicht erkennt ja jemand von den Fachleuten, wo ich dort eine Annäherung an die gesuchte Erklärung (egal ob pro oder contra) finde.

http://accms04.physik.rwth-aachen.de/~praktapp/teil1/anleitung1/v1_2.pdf
https://www.dega-akustik.de/fileadmin/dega-akustik.de/fachausschuesse/ma/dokumente/FAMA2007.pdf
http://www.orgel-info.de/emden.htm
http://schreier.free.fr/pages/physik/musik/papers/schwingungslehre_kap2.pdf

Die Liste lässt sich bestimmt noch fortsetzen.

Es wurden im Laufe der verschiedenen Posts Hinweise auf verschiedene Praktiken gegeben, den Klang von Instrumenten durch Dämpfung zu ändern. Die gegebenen Beispiele kann ich alle nachvollziehen; zum Teil aus praktischer Erfahrung. Nur finde ich bei all diesen Beispielen keine Analogie zu der "Versuchsanordnung" mit dem Phitonresonator. Der wird im Bereich des Mundstücks außen an die Okarina gehängt. Diese "Versuchsanordnung" irritiert mich aus folgendem Grund:

Die Okarina gehört zur Familie der Kernspaltflöten. Den zu dieser Instrumentenfamilie gehörenden Flöten ist gemeinsam, dass der Luftstrom mit Hilfe eines Windkanals auf eine dünne Kante (dem Labium) gelenkt wird. Stimmt der Winkel, mit dem der Luftstrom auf das Labium trifft, zerschneidet das Labium den Luftstrom in einer Weise, dass die im Hohlkörper eingeschlossene Luft in Schwingung versetzt wird. Welche Tonhöhe entsteht, ist abhängig von der Dimension des Hohlkörpers und davon ob er gedeckt/geschlossen ist oder nicht. Die Klangfarbe und/oder(?) das Klangspektrum wird von Faktoren beeinflusst, deren Beschreibung noch am ehesten im Bereich Orgelbau zu finden ist. Von Blockflötenbauern ist da nur sehr wenig zu erfahren. Bei Okarinabauern ist es nicht anders.
Da uns das Thema schon wiederholt im Blockflöten-Sub beschäftigt hat, versuchte ich vor einiger Zeit, mich da ein wenig einzulesen. Hängen geblieben ist, das mehrere Faktoren für den charakteristischen Klang eines Instruments sorgen:
- die Form des Raumes, in dem die Luft schwingt (langes dünnes Rohr - weites kurzes Rohr, konisch - zylindrisch, schlank - bauchig)
- Breite des Labiums
- Neigungswinkel der Labium-Rampe
- Blockbahn gefast ja/nein wenn ja wie
- Kernspalt/Windkanal gerade/gebogen
- Kernspalt/Windkanal enger werdend ja/nein
- Länge des Windkanals
- Anblaswinkel
- Form und Größe der Grifflochbohrungen (???)

Diese Faktoren zählen alle weit mehr, als das Material, aus dem das Instrument gemacht ist, da dessen Schwingungsverhalten oder Resonanzfähigkeit die Schwingung der Luft, auf die es bei einem Aerophon letztlich ankommt, wenn überhaupt in wesentlich geringerem Maße beeinflusst, als viele Blockflötenspieler glauben oder glaubten. Unbestritten ist, dass die unterschiedlichen Materialien verschiedene Bearbeitungseigenschaften haben und daher die Feinjustierung der oben genannten Faktoren mehr oder weniger beeinflussen können. Bei Diskussionen zu diesem Thema taucht dann auch gerne mal der Begriff Vodoo auf. Wobei der wenig hilfreich ist. Ich lese lieber Beweisführungen anhand nachvollziehbarer Versuchsanordnungen und klarer Fakten.

Und so geht es mir jetzt auch hier.

Ich frage mich folgendes:
Mit was könnte man die durch die oben genannten Bauteile verursachte typische Tonbildung und Klangfarbe eines Instruments signifikant verändern? Oder anders gefragt: Wie kann es sein, dass ein außen angehängtes Bauteil, dass keines der genannten klangbestimmenden Faktoren ändert Einfluss auf den Klang nimmt?

Die bereits genannten Beispiele wie Saite an unterschiedlichen Punkten greifen, einen Dämpfer in den Schalltrichter halten, eine Saite anders umwickeln, ein anderes Plektrum wählen, einen anderen Steg wählen, Fell abkleben, Decke in die Trommel legen, Loch ins Fell schneiden usw. ... stellen alle einen Eingriff in die Klangerzeugung dar, verändern also die Voraussetzung für die Klangerzeugung.

Und was ändert der Phitonresonator?
Was sind die dicken Teile? Bildet sich zwischen den zwei dicken Teilen irgendetwas elektromagnetisches oder so? Ein Magnet wirkt ja auch ordnend, ohne dass man etwas davon sieht (es sei denn, man macht das Experiment mit den Eisenspänen). Gibt es irgendetwas, was sich ordnend oder glättend auf Schallwellen auswirken kann? Wenn ja, was? Wenn ja, kann es in den geriffelten Metallstücken verborgen sein?


Fragen über Fragen

Lisa
 
Das irritiert mich an der Geschichte sehr.
Dass er es nicht kann, sagt aber zunächst mal nicht so sehr viel aus.
Das der Erfinder/Anbieter die Funktionsweise nicht erklären kann, hindert ihn aber nicht daran, sein Produkt als ein funktionierendes Produkt anzubieten für nicht ganz kleines Geld, und darüber hinaus ein mit viel verschwurbelter Mathematik aufgeladenes Skript ins Netz zu setzen, das eigentlich erklären soll, wie und warum der Phitonresonator funktioniert - dies aber auch nicht schafft.

Das Klangspektrum zu vermessen, scheint mir eine gute Idee zu sein. Ein Oszilloskop sollte die mehr oder weniger subjektiv wahrnehmbare Änderung sichtbar machen können und damit dann zumindest den Beweis liefern können, ob hier Suggestion im Spiel ist oder nicht.
Klangspektren sind auf mehreren Frequenzen zusammengesetzte Klänge, also Grundton + Obertöne/Formanten. Für diese ist ein Spektrograph/Spektum Analyser besser geeignet als ein Oszilloskop, mit dem man besser Messungen mit Einzelfrequenzen macht.
Wobei hier niemand daran zweifelt, dass diese Phi-Teile unter gewissen Umständen Klang-beeinflussend wirken können, wenn sie mit ihrem Gewicht und der Klemmspannung an einem klanglich subtil wirksamen Teil eines Instruments befestigt werden. Eben wie der schon beschrieben Sordino der Streicher. Den kann man im übrigen sogar durch eine Wäscheklammer ersetzen, die dämpft auch die Obertöne. Sieht aber nicht gut aus und ist auch zu groß und kann beim Spielen behindern.

Ich verlinke mal ein paar Sachen. Vielleicht erkennt ja jemand von den Fachleuten, wo ich dort eine Annäherung an die gesuchte Erklärung (egal ob pro oder contra) finde.
Ohne die verlinkten Artikel alle in Gänze gelesen zu haben, würde ich aus meinen akustischen und elektroakustischen Kenntnissen heraus sagen, dass man sich schwer tun wird, dort konkrete Aussagen pro oder contra zum Phitonresonator zu finden (abgesehen von den hinlänglich erwähnten mechanischen Effekten), da dieser "Phirlefanz" einfach sonst überhaupt gar nichts mit Schwingungen irgendwelcher Art zu tun hat. Wenn man diese Dinger neben die Tastatur am Klavier legt, sind sie akustisch genau so wirksam wie ein dort abgelegtes Butterbrot (was man aber bitte nicht auf einem Klavier ablegen möge). Wäre es anders, gäbe es schon tausende Seiten im Netz darüber, ob nun ein Leberwurstbrot einem Käsebrot vorzuziehen sei, oder ob auf ein Ibach besser ein Brötchen gehöre und auf ein Bösendorfer ein Stück Sacher-Torte ...

Diese Faktoren zählen alle weit mehr, als das Material, aus dem das Instrument gemacht ist, da dessen Schwingungsverhalten oder Resonanzfähigkeit die Schwingung der Luft, auf die es bei einem Aerophon letztlich ankommt, wenn überhaupt in wesentlich geringerem Maße beeinflusst, als viele Blockflötenspieler glauben oder glaubten.
Und weil es so ist, rechne ich auch nicht mit einem deutlich wahrnehmbaren Effekt des "Phi..." an einer Okarina, einem Saxophon, usw.

Wie kann es sein, dass ein außen angehängtes Bauteil, dass keines der genannten klangbestimmenden Faktoren ändert Einfluss auf den Klang nimmt?
In der Frage liegt die Antwort: Wenn ein außen angehängtes Bauteil keines der genannten klangbestimmenden Faktoren ändert, wird es den Klang auch nicht beeinflussen.
Man könnte auch die Frage stellen, ob es in meiner Wohnung hell werden kann, wenn der Nachbar in seiner Wohnung das Licht anknipst. Die Antwort wäre auch "nein".

Und was ändert der Phitonresonator?
Was sind die dicken Teile? Bildet sich zwischen den zwei dicken Teilen irgendetwas elektromagnetisches oder so? Ein Magnet wirkt ja auch ordnend, ohne dass man etwas davon sieht (es sei denn, man macht das Experiment mit den Eisenspänen). Gibt es irgendetwas, was sich ordnend oder glättend auf Schallwellen auswirken kann? Wenn ja, was? Wenn ja, kann es in den geriffelten Metallstücken verborgen sein?
Ohne Strom gibt es keinen Elektro-Magnetismus und Batterien werden in die Teile ja nicht eingesetzt. Würde auch nichts nützen, da Magnetfelder Schallwellen nicht beeinflussen.

Ordnend und, wenn man so will, glättend kann man Schall mit Hilfe von Absorbern und Resonatoren beeinflussen. Jeder Schalldämpfer am Auto funktioniert so und bekanntlich gibt es für ´getunte´ Autos speziell akustisch veränderte Auspuffanlagen, um den von den Auto-Freaks gewünschten speziellen ´Sound´ zu kreieren.
Eigentlich könnte jeder Porsche, jedes Motorrad flüsterleise über die Straße fahren (und sollte es auch wie ich finde), aber dann kaufen die ´Freaks´ diese Gefährte nicht mehr.
 
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Hi Lisa,

Das Einzige, was ich bis jetzt begriffen habe, ist, dass alle auf die Barrikaden gehen. Der Stil war für mich durchaus amüsant. Für mich verständliche Argumente habe ich leider bislang auch keine gelesen. Nur Andeutungen. Und die kann ich nicht zuordnen. Ob es zu kompliziert ist, das allgemein verständlich zu beschreiben?

Ich will doch nur wissen, wie das Ding funktionert oder funktionieren könnte oder warum nicht oder warum bestimmte Argumente Blödsinn sind.
"Glaub den Quatsch nicht" ist keine Erklärung, sondern eine Anweisung. :nix:

Stell Dir vor, du besuchst mit einem Angehörigen eines Naturvolks (nennen wir ihn A) eine Vorstellung von David Copperfield - A sagt "Ui, Magie!". Du: "Das sind nur Tricks, Illusionen". A: "Woher weißt du das? Kennst du den Trick, kannst du ihn erklären?" Du: "Nein, das nicht - aber ich weiß sicher, dass das keine echte Magie ist. Sowas gibt es nicht". A: "Ich bin nicht überzeugt - für mich sieht das aus wie Magie".

Verstehst du, worauf ich hinauswill? Es ist manchmal ganz einfach und sonnenklar, dass ein "Zauber" (Phitonresonator) keiner ist, sondern ein (professionell gemachter) Schwindel. Wie genau geschwindelt wird, weiß man nicht, aber man hat den Trick schon 100 mal gesehen und weiß, dass die Jungfrau nicht wirklich zersägt wird. Trotzdem kann man jemandem, der das glauben möchte, nicht schlüssig erklären, warum es nur ein Trick sein kann.

Wenn man sich mit etwas physikalischem Sachverstand die Webseite, die verlinkten Theorien dazu und das erteilte Patent ansieht, dann wird einem schnell klar, dass das ein völlig zusammenhangloses Sammelsurium aus technisch bedeutsam klingenden Begriffen ist, die aber überhaupt keinen roten Faden haben. So ähnlich wie bei Star Trek: "Jim, wir müssen die Photonenmodulationsmatrix rekonfigurieren!" - "Ja, aber wie - ohne Deflektortachyonengenerator?"

Es ist wirklich schwierig, diese Beschreibungen Satz für Satz auseinanderzuklamüsern und wirkliche Fehler aufzuzeigen - es bleibt aber aus fachlicher Sicht Bauernfängerei, weil die behaupteten Effekte in keinerlei Zusammenhang mit der Bauform oder dem Konstruktionsprinzip stehen. Und diese Bilder sind an Albernheit nicht zu überbieten:
http://phitonresonator.com/shop/wp-content/uploads/2016/06/72e965b23e9689a4020a8d34afc6b7821.jpg
http://phitonresonator.com/shop/wp-content/uploads/2016/05/ajh_20130420_6794.jpg
http://phitonresonator.com/shop/wp-content/uploads/2015/02/ajh_20121110_4884-800x1202.jpg
http://phitonresonator.com/shop/wp-content/uploads/2015/02/ajh_20121110_4856.jpg

Für mich sehen diese Dinger so aus, als hätte jemand irgendwo auf dem Dachboden oder im Schrott einen Sack voll dieser seltsam geformten Dinger gefunden (irgendwelche Alu-Drehteile, die in irgendeinem technischen Gerät einen Sinn ergeben) und nach einem Weg gesucht, diese zu möglichst viel Geld zu machen.

Wie das Ding aufgebaut ist, kannst du übrigens hier sehen: https://patents.google.com/patent/US9177539B2/en
 
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Man könnte auch die Frage stellen, ob es in meiner Wohnung hell werden kann, wenn der Nachbar in seiner Wohnung das Licht anknipst. Die Antwort wäre auch "nein".
Die Antwort setzt voraus, dass Du bereits die korrekte Verlegung der Stromkreise geprüft hast und dass es kein Loch in der Wand oder ein Fenster direkt gegenüber gibt. ;-)
Oder anders ausgedrückt: Es müssen alle Faktoren ausgeschlossen sein, die dazu führen könnten, dass dem unerwarteterweise doch so wäre.

Und genau so ist meine Fragerei zu verstehen. Irgendwie habe ich das Bedürfnis, sicher zu sein, dass das, was Ihr mir hier erklärt, stimmt. Deshalb möchte ich es nachvollziehen können.

Verstehst du, worauf ich hinauswill?
Ja.
Es fällt mir halt schwer, das einfach so hinzunehmen. Und wenn herumgealbert wird, erst recht.
Ich kenne mich mit eventuell doch möglichen Beeinflussungsmöglichkeiten nicht aus und frage daher, ob es etwas mir Unbekanntes gibt, das unerwarteterweise etwas kann, womit ich nicht rechne.
Um uns herum gibt es jede Menge unsichtbare Dinge, die z.B. dafür sorgen, dass ein GPS funktioniert, ein Handy und all das andere kabellose Zeug. Du startest eine Datenübertragung via Funk und siehst die Dateien in Null-Komma-Nix auf einem anderen Datenträger. Irgendwie habe ich mich daran gewöhnt, die für mich zumindest erlebbaren Dinge hinzunehmen, wie sie sind, auch wenn ich sie nicht erklären kann. Es wächst aber auch gleichzeitig das Unbehagen darüber, dass uns viele von uns unbemerkte auf uns aber dennoch einwirkende Dinge umgeben, die entweder niemand kennt, oder deren Existenz von denen, die sie und ihre Gefahr kennen verheimlicht, verharmlost und ausgenutzt werden.
Je nach dem, welche Bahn vorbei rauscht, krachen meine verkabelten (!) PC-Lautsprecher. Was fliegt da alles durch die Luft, frage ich mich dann. Und wieso kommt es zu verzerrten Geräuschen und früher auch mal Tönen?
Aufgrund solcher Erfahrungen frage ich halt.

Zum Glück ist mir klar, wie eine Flöte/Okarina funktioniert. Naja, eigentlich nur im Groben. Denn warum genau die oben gelisteten Faktoren den Klang ändern, weiß ich auch nicht. Ob es die Flöten- und Okarinabauer wissen? :nix: Ein guter Instrumentenbauer weiß aber zumindest aufgrund seiner Erfahrungswerte , was er tun muss, um sein Ziel zu erreichen. Und das ist das Wichtigste.

Allen, die sich die Mühe gemacht haben, dieser merkwürdigen Erfindung auf den Grund zu gehen, ein großes Dankeschön!
Ich nehme nun Eure Standpunkte einfach hin, wie sie sind. :)

Lisa
 
Das ist mir zu hoch.
Da klimper ich lieber noch was, anstatt das weiter zu lesen ...:m_piano2: :)
 
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Die Antwort setzt voraus, dass Du bereits die korrekte Verlegung der Stromkreise geprüft hast und dass es kein Loch in der Wand oder ein Fenster direkt gegenüber gibt. ;-)
Oder anders ausgedrückt: Es müssen alle Faktoren ausgeschlossen sein, die dazu führen könnten, dass dem unerwarteterweise doch so wäre.
Diese Faktoren lassen sich aber alle präzise und seriös nachprüfen. Wenn Licht in deine Wohnung fällt, dann gibt es eine Ursache dafür und die lässt sich auch finden. Es käme niemand auf die Idee, irgendeine Art Knopf oder so anzubieten, der an die Wand gehängt wird und bewirken soll, dass von dem Licht in der Nachbarwohnung etwas in deine Wohnung fällt und du z.B. damit Strom sparen kannst. Jeder würde so etwas als absoluten Unfug bezeichnen, denn hier ist es einfach ganz offensichtlich, dass es nicht funktionieren kann.

Um uns herum gibt es jede Menge unsichtbare Dinge, die z.B. dafür sorgen, dass ein GPS funktioniert, ein Handy und all das andere kabellose Zeug. Du startest eine Datenübertragung via Funk und siehst die Dateien in Null-Komma-Nix auf einem anderen Datenträger. Irgendwie habe ich mich daran gewöhnt, die für mich zumindest erlebbaren Dinge hinzunehmen, wie sie sind, auch wenn ich sie nicht erklären kann. Es wächst aber auch gleichzeitig das Unbehagen darüber, dass uns viele von uns unbemerkte auf uns aber dennoch einwirkende Dinge umgeben, die entweder niemand kennt, oder deren Existenz von denen, die sie und ihre Gefahr kennen verheimlicht, verharmlost und ausgenutzt werden.
Je nach dem, welche Bahn vorbei rauscht, krachen meine verkabelten (!) PC-Lautsprecher. Was fliegt da alles durch die Luft, frage ich mich dann. Und wieso kommt es zu verzerrten Geräuschen und früher auch mal Tönen?
Aufgrund solcher Erfahrungen frage ich halt.
Was du hier ansprichst betrifft alles Radio-Wellen im weitesten Sinne. Diese können wir zwar nicht direkt wahrnehmen, gleichwohl sind sie sehr gründlich erforscht und werden in der Praxis technisch sehr gut beherrscht, auch die von dir beschriebenen Störungen (sonst gäbe es ja kein funktionierende GPS, keine Handy-Netzte, kein WLAN, kein Radio, Sat-Fernsehen usw.). In diesem Bereich gibt es kein Voodoo, das alles ist für Fachleute Alltag. Alles lässt sich perfekt berechnen, so dass man Schaltungen sogar per Computer-Simulation auf ihre korrekte Funktionsweise prüfen und eventuelle Fehlerquellen vorab finden kann, z.B. mit LTspice.

Ein guter Instrumentenbauer weiß aber zumindest aufgrund seiner Erfahrungswerte , was er tun muss, um sein Ziel zu erreichen. Und das ist das Wichtigste.
Auch im Instrumentenbau kann man heute vieles berechnen und diese Erkenntnisse fließen in den Instrumentenbau ein. Allerdings sind reale Instrumente auch immer mit Nicht-Linearitäten behaftet. So kann man Blasinstrumente z.B. nicht vollkommen oktavrein bauen, hier ist immer das Können und die Erfahrung des Instrumentenbauers gefragt, einen möglichst guten Kompromiss zu finden, mal ganz abgesehen vom handwerklichen Geschick und dem Gespür im Umgang mit den verwendeten Matrerialien usw.

Die Theorie, auf der der Resonator beruht, basiert übrigens auf Arbeiten dieser beiden hier:
Die Quantenphysik ist eine beliebte Spielwiese für esoterisch angehauchte Theorien (aber auch für übelste Spinnereien), denn sie ist sehr kompliziert, übersteigt das traditionelle Vorstellungsvermögen, beschäftigt sich mit Phänomenen, die durchaus übersinnlich zu sein scheinen und sie ist sehr, sehr aufwändig in der experimentellen Darstellung. Welcher Otto-Normalmensch wäre da ohne weiteres in der Lage, die oft so ästhetisch schön bebilderten Verstiegenheiten fachlich auseinander zu nehmen?
Ich begegne den Wald-und-Wiesen Quanten-Esoterikern jedenfalls stets mit größter Skepsis.


In Sachen Selbstsuggestion habe ich hier ein schönes Beispiel, wie einfach und dabei effektiv so etwas funktionieren kann.

In diesem Link singt der Chor definitiv den originalen Text aus Beethovens "Ode an die Freude" ("Freude schöner Götterfunken ...").
Dazu aber bitte den kurzen Ausschnitt einmal ganz mit geschlossenen Augen anhören!!!
Wenn man danach den Comic mit seiner Text-Variation ansieht und mitliest gibt es nämlich kein Zurück mehr ...;)
 
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Das funktioniert aber auch nur deswegen, weil die Verständlichkeit so schlecht ist. Dennoch ein gutes Beispiel, denn es zeigt, dass sich unsere Wahrnehmung vielfältig beeinflussen lässt, vor allem dann wenn es sowieso, sagen wir mal, ein wenig verschwommen ist. Das Gehirn wählt dann eben das nächst pssende aus unserer Erfahrungswelt oder aus einer Vorgabe aus.

Solche Verhörer sind alltäglich: Agathe Bauer, Annnelise popel nicht, alle lieben Mirco, Annelise Braun, hau auf die Leberwurst, Zahnweh, den Schnitzelwagen, du blöde S.., da geht der Gärtner, u.a.


oder der hier, auch ein Klassiker: Alter Kecks
 
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Jetzt driftet ihr aber vom Thema ab ... ;)
 
Nicht wirklich, denn dies zeigt wie einfach Beeinflussung funktioniert und man sich dessen nicht immer bewusst ist.

Dasselbe gibt es auch direkt auf der Bühne: Hey, Tonmann, mach doch mal die 3,2 kHz auf meinem Monitor weniger.
Einfach nur die Hand am EQ, ohne was zu verstellen. Na, wird's so besser?
Ja, das ist viel besser.
 
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Oder der Klassiker: subtile Klangoptimierung am EQ während des Soundchecks bis alles optimal eingestellt ist zu aller Zufriedenheit um danach festzustellen, dass die ganze Zeit die betreffende(n) EQ-Sektion(s) auf Bypass geschaltet war(en) :D.
 
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