Starke und häufige Verzerrungen bei Aufnahme

Mimi Schu
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Hallo,

ich benutze für meine Aufnahmen (vocal - Richtung Jazz - Soul - Worldmusic) das RODE K2 und den ZOOM H4n.

Leider kann ich nur eine Eingangslautstärke von ca 40 (von 100) einstellen, da ich sonst extrem viele Verzerrungen mitaufnehme. Am RODE K2 sollte es eher nicht liegen. (Hat jemand ERfahrungen damit?) Muss ich ein anderes Aufnahmegerät bzw. Interface benutzen oder reicht auch ein PreAmp zusätzlich zum Zoom Recorder?
Die geringe Eingangslautstärke scheint mir ziemlich viel Wärme aus der Stimme zu nehmen, was mich doch schmerzt...

Bitte um Euren Rat !!
 
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Mal ein paar Fragen, um das Problem einzugrenzen:

Kannst du mal eine Aufnahme posten, damit man sich das mal anhören kann?
Wie nah bist zu am Mikrofon bei der Aufnahme?
Wie laut singst du ins Mikro?
Wie ist die Umgebung, in der du aufnimmst?
Beide XLR-Eingänge getestet?
Anderes Mikrokabel getestet?
Anderes Mikrofon getestet?
 
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Danke für die schnelle Antwort !!

Ich bin ca. 20 cm vom Mikro entfernt.
Ich singe teilweise recht laut ins Mikro, bin dann aber eher 30 bis 40 cm entfernt. Für die leiseren Passagen möchte ich nahe am Mikro sein. Ich benutze auch einen Popkiller.
Umgebung ist meist "Wohnzimmer", 40 m² mit relativ wenig Reflexion, da "gebrochene" Oberfläche der Wände, unregelmäßiger Grundschnitt und typische Wohnzimmerausstattung :) Das Mikro ist relativ mittig im Zimmer aufgestellt.
Ich habe beide Eingänge getestet - gleicher Effekt.
Ich habe mehrere Mikrofone getestet - 2 x RODE K2 - wobei diese deutlich unterschiedlich im Klang sind, aber beide das Verzerrungsproblem hatten, ebenso Sennheiser MK8 und Neumann TLM107. Bei den beiden anderen Mikros bin ich mir nicht sicher, ob hier die Verzerrungen genauso stark aufgetreten sind, da relativ schnell klar war, dass ich den Röhrenklang vorziehe.
Als Mikrokabel benutze ich Sommer Cable, hab zwei verschiedene getestet - kein Unterschied.

Hänge eine Aufnahme an - mit Klavier - ich hoffe, man hört trotzdem das Problem (tritt natürlich auch beim Klavier auf, wobei wir dieses noch zusätzlich mit den eingebauten Zoom Mikros abgenommen haben.

Leider - meine mp3-Datei wird abgelehnt. Gibt es einen Trick?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
https://soundcloud.com/britta-68499058/ausschnitt-get-here

vielleicht ja so...
 
Ok, ich kann das Clipping an manchen Stellen hören. Klingt irgendwie nach digitalem Clipping. Ich kenn mich mit dem Zoom nicht so aus, hat der ne Pegelanzeige? Wenn ja, schau doch mal, ob die bei lauten Signalen übersteuert.

Ich höre auch vereinzelte Knackser im Audio. Stimmen die Sampleraten von Zoom und deiner DAW überein? Und hattest du die Mikros an beiden Eingängen getestet?
Die Datei in Soundcloud ist vom Pegel her ja schon ziemlich satt. Hast du da schon einen Limiter drauf? Wenn ja, schau mal, ob das nicht die Ursache für das digitale Clipping ist. Wenn der zu kräftig eingestellt ist, kann das schnell entstehen.
 
Sampleraten stimmen überein. (44,1 kHz)

Ich habe das Audio mit audacity leicht bearbeitet. Kein Limiter. ( MJUCjr. Kompressor, TDR Nova EQ, Stereo Widener und Ambience Hall. Sonst nix) Die Verzerrungen sind schon in den Rohdaten vorhanden.

Eine Pegelanzeige gibt es bei Zoom. Schlägt bei den Verzerrungen aus.

Beide Mikroeingänge getestet. Kein Unterschied.
Was meinst Du mit Knackser?
 
Eine Pegelanzeige gibt es bei Zoom. Schlägt bei den Verzerrungen aus.
Wie weit denn? Geht das in den roten Bereich? Dann ist das Signal einfach zu laut und du musst den Preamp wirklich leiser drehen. Ich kenne das Rode Mic nicht, könnte aber durchaus sein bei einem Tube-Mic, dass es ein heißes Signal hat und viel Pegel am Preamp ankommt. Dann brauchst du den auch nicht so weit aufdrehen.

MJUCjr. Kompressor, TDR Nova EQ
Lustig, die nutze ich auch gern. Gute kostenlose Plugins. ;)
 
Danke für Deine schnellen Antworten !!!

Das Problem ist einfach, dass mir meine Stimme wesentlich besser gefällt, wenn der Eingangspegel nicht so heruntergeschraubt ist. Ich meine, das kann ich nachher nicht wieder "breiter" machen. Gerade dieser toll ausgewogene Sound mit viel Wärme hat mir am RODE so gut gefallen. Irgendwie ist der Witz des Mikros vorbei, wenn ich nur so leise aufnehmen kann bzw. so weit weg vom Mikro gehen muss.

[QUOTE/]Lustig, die nutze ich auch gern. Gute kostenlose Plugins.;) [/QUOTE] Ja, gell? Ich steh mit dem Recording noch ganz am Anfang, aber ich habe das Gefühl, audacity und eben diese Plug-Ins reichen gut aus für die ein oder andere Demo-Aufnahme.

Gibt es im Forum irgendjemand, der auch mit Röhrenmikros Gesang aufnimmt? (Vielleicht brauche ich ja doch ein "richtiges Audio-Interface?)
 
Das Problem ist einfach, dass mir meine Stimme wesentlich besser gefällt, wenn der Eingangspegel nicht so heruntergeschraubt ist. Ich meine, das kann ich nachher nicht wieder "breiter" machen. Gerade dieser toll ausgewogene Sound mit viel Wärme hat mir am RODE so gut gefallen. Irgendwie ist der Witz des Mikros vorbei, wenn ich nur so leise aufnehmen kann bzw. so weit weg vom Mikro gehen muss.
Der Klang des Mikrofons sollte sich nicht ändern mit der Aussteuerung der Vorverstärker. Jedenfalls nicht mit so neutralen Mikrofonvorverstärkern wie sie in deinem Gerät verbaut sind.
Es kommt einem zwar anders vor (weil das Ohr bei anderen Lautstärken Klang anders wahrnimmt), aber der Klang so wie er gespeichert ist ist der selbe. Wenn du die Stimme im Song lauter haben willst, einfach in der Nachbearbeitung lauter drehen.
 
Also: das Mikro ist nicht das Problem, es hat nur ein starkes Signal, habe ich Euch beide da richtig verstanden?

Und meinen Zoom Handy-Recorder kann ich auch verwenden (als Interface und Preamp kombiniert), muss nur einen echt kleinen Eingangspegel einstellen?

Eine mögliche Nonkompatibilität zw. Mikro und Recorder (kann man das so beschreiben) könnte nicht das Problem sein? Oder dass das Zoom einfach zu "schlecht" ist für "Studio-Aufnahmen" ?
 
Der Klang des Mikrofons sollte sich nicht ändern mit der Aussteuerung der Vorverstärker. Jedenfalls nicht mit so neutralen Mikrofonvorverstärkern wie sie in deinem Gerät verbaut sind.
Es kommt einem zwar anders vor (weil das Ohr bei anderen Lautstärken Klang anders wahrnimmt), aber der Klang so wie er gespeichert ist ist der selbe. Wenn du die Stimme im Song lauter haben willst, einfach in der Nachbearbeitung lauter drehen.

Um das noch etwas zu erweitern: Ich glaube es handelt sich um ein Problem der subjektiven Wahrnehmung sobald es an den Grenzbereich des Preamps kommt. Wenn es nur zu "leichten" Übersteurungen kommt hat man ja im Prinzip nur eine extrem harte Kompression, die dann eventuell einfach gut gefällt und eventuell hört man das Clipping dann ja nicht immer bzw. es fällt nicht weiter auf. Werden die Passagen dann deutlich lauter wird es natürlich etwas fies, wie man es auch schön in dem Sample hören kann.

Wie auch immer, am leiser Drehen und den Rest über die Bearbeitung holen wird wohl kein weg vorbei führen.
 
Hallo,
ja da ist in den lauten Stellen Clipping zu hören. Ich tendiere in die selbe Richtung, wie meine Vorredner: Beim Einsingen den Pegel eher etwas runter, als zu hoch. Dafür das Playback etwas leiser machen dabei.
Hat das H4n nicht auch die Möglichkeit, eine zweite, um 6 dB verringerte Spur aufzunehmen? Das wäre doch mal interessant.
Später musst Du die Vocalspuren doch sowieso noch anpassen.
 
Das Problem ist einfach, dass mir meine Stimme wesentlich besser gefällt, wenn der Eingangspegel nicht so heruntergeschraubt ist. Ich meine, das kann ich nachher nicht wieder "breiter" machen.
Ich glaube auch, dass du hier etwas verwechselst. Das Signal, das vom Mikro kommt ist das gleiche, egal ob der Preamp im Zoom das sehr viel oder nur ein wenig lauter macht. Im Preamp von deinem Zoom änderst du also nur die Lautstärke, nicht den Charakter des Signals. Die kannst du in Audacity nachher ja wieder höher drehen. Und dann hast du keine Verzerrungen drin.
 
Danke !

Ich werde dies auf jeden Fall ausführlich testen !

Aber zwei Fragen bleiben immer noch offen:
1: Ist das Mikrofon sicher nicht Ursache des Problems?
2: Ist der ZOOM H4n grundsätzlich eine gute Wahl für diese Art von Aufnahmen?

Die Aufnahmen müssen vielleicht nicht CD reif sein, sollen aber doch einigermaßen professionell wirken. (Da wird noch gefeilt, keine Sorge... ;) )

Beim Einsingen den Pegel eher etwas runter, als zu hoch. Dafür das Playback etwas leiser machen dabei.
Es gibt kein Playback. Beide Spuren (1 x Mono Gesang, 1 x Stereo Klavier) wurden gleichzeitig "live" aufgenommen.
Aber natürlich kann ich beide Spuren individuell lauter oder leiser abspielen. Das ist schon klar.

Das Klavier (tatsächlich ein relativ "wuchtiger" Flügel) verstärkt wahrscheinlich das Verzerrungsproblem zusätzlich, da hier ordentlich Lautstärke rauskommt ;)

Vielleicht muss ich das Mikro zum Flügel hin stärker abschirmen.
 
1: Ist das Mikrofon sicher nicht Ursache des Problems?
Per Ferndiagnose können wir hier glaub ich nichts ausschließen, aber anhand der Aufnahme würd ich sagen, das Mikro ist nicht defekt. Es funktioniert ja zu 98% der Zeit prima und zerrt nur bei hohem Pegel.

2: Ist der ZOOM H4n grundsätzlich eine gute Wahl für diese Art von Aufnahmen?
Kenne das ZOOM nicht, daher kann ich die Frage nicht beantworten. Könnte mir aber vorstellen, dass man mit einem Audio Interface in Sachen Routing durchaus ein wenig flexibler ist.
 
Hallo,
1: Ist das Mikrofon sicher nicht Ursache des Problems?
Das Mikrofon würde ich erst mal ausschließen - denn wie auch schon @Olli G schrieb, wenn es nicht gerade clippt, dann ist das doch okay (mit kleiner Einschränkung siehe unten)
2: Ist der ZOOM H4n grundsätzlich eine gute Wahl für diese Art von Aufnahmen?
Denke ich schon. Mit dem H4 hast Du ein durchaus brauchbares Gerät, das neben den beiden eingebauten Mikrofonen noch zwei weitere Spuren zeitgleich aufnehmen kann in vernünftiger Qualität. Es ist klein, handlich, flexibel. Natürlich sind mit einem guten Interface noch mal deutlich mehr Optionen gegeben, aber dafür ists dann nicht mehr so kompakt und easy. Ich würde mich an Deiner Stelle aber erst mal mit dem H4 und dem Mikrofon intensiv beschäftigen. Denn ich bin mir sicher: da geht noch mehr :)
Falls Du das noch nicht gemacht hast
- Aufnahmen in 24bit
- das gerasterte Gain-Poti eher eine Rasterstufe runter, als eine zu hoch
- wenn möglich, um Erfahrung in Sachen Pegel zu bekommen: Parallelaufnahme mit geringerem Pegel. Vermutlich werden -20dB schon ausreichend sein, um sich gegen das Rauschen (dem SNR) des H4 absetzen zu können. Der Nachfolger (H4nPro) ist zwar noch mal rauschärmer, aber auch das H4 ist in Ordnung.

Zum Mikrofon ein paar Gedanken. Ich weiß nicht, wie lange Du das K2 schon hast und höre es jetzt zum ersten Mal in Deiner Aufnahme (und bin auch nicht besonders fit in Mikrofonfragen). Mir fallen die S-Laute in Deiner Aufnahme unangenehm auf (und den Klanghelm Jr. finde ich noch sehr gutmütig dabei, aber unabhängig von der Weiterbearbeitung: ich höre selbst ganz viele unbearbeitete Vocalaufnahmen). Und bei den Koloraturen scheint mir das Mikrofon auch nicht wirklich gut Deiner Dynamik zu folgen. Andererseits finde ich den Sound des Mikros ganz gut und der könnte zu Deiner Stimme passen, aber richtig überzeugt hat mich das K2 in Deiner Aufnahme nicht :)
Ist vielleicht auch noch stark eine Frage der Raumakustik (aber das ist dann eine andere Baustelle).
Wie hast Du denn das Piano aufgenommen? Ist das ein E-Piano?
Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke auch nicht, dass das Mikro die Ursache oder gar defekt ist.
Für mich ist es ein Problem der Aussteuerung. Wenn ich das richtig verstehe, nutzt du dein Zoom als Preamp.
Im Prinzip sind die Teile schon klasse, meine einzige Einschränkung bei den Zooms ist auch genau immer wieder die Aussteuerung. Ich kenne das nur von den internen Mikrofonen, dass man die immer mal wieder nicht optimal aussteuert und Pegelspitzen dann kurz clippen. Womit das genau zusammenhängt, habe ich aber noch nicht genauer untersucht, da wir das Teil nur für "Kontroll"-Mitschnitte einsetzen.
Für "gute" Aufnahmen wäre mir das etwas zu frickelig, aber ich denke, mit etwas Geduld und Probieren solltest du das hinbekommen.
Auch wenn mir das Zoom als Preamp für Nahaufnahmen nicht als die beste Wahl erscheint.

Im Zweifelsfall einfach weniger Gain geben, so lang bis es an den lauten Stellen nicht mehr clippt.
 
Wie hast Du denn das Piano aufgenommen? Ist das ein E-Piano?

Wir haben die Stereospur über den H4n direkt aufgenommen (die beiden eingebauten Mikros vor den halboffenen Flügeldeckel gestellt (es ist ein Flügel mittlerer Größe, 216 cm Länge - fast schon im oberen Grenzbereich für unseren Raum, was die Lautstärke betrifft - und der Pianist spielt gerne sehr dynamisch :) )
Zusätzlich ist natuürlich noch einiges Signal am K2 angekommen, das aufgestellt war, wie im Bildchen zu sehen.

Die Schlangenlinien sind Vorhänge.
Ich stehe da, wo der Pfeil ist.
Vielleicht habt Ihr mir ja auch hier ein paar Tipps... ;)
Bildchen001.jpg

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
das gerasterte Gain-Poti eher eine Rasterstufe runter, als eine zu hoch
was ist denn das? (Sorry - totale Anfängerfrage, wahrscheinlich...)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Auch wenn mir das Zoom als Preamp für Nahaufnahmen nicht als die beste Wahl erscheint.

Hast Du eine Alternativ-Empfehlung für mich?
 
Hast Du eine Alternativ-Empfehlung für mich?
Derer gibt es ja viele - solang es keine Standalone Lösung sein muss (also ohne Rechner). Kommt drauf an, was du so möchtest und vor allem, was du ausgeben möchtest.
Vorher würde ich aber erstmal die Möglichkeiten richtig ausloten, sprich das mal so einpegeln, dass es wirklich sauber und ohne Clipping aufgenommen wird.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Vielleicht habt Ihr mir ja auch hier ein paar Tipps
Den Flügel weiter mikrofonieren. Das X/Y des Zoom ist ja ganz nett, um das Gesamtambiente gut einzufangen. Wenn es in Richtung Einzelinstrument geht, würde ich - für einen Flügel - zwei Kleinmembraner in A/B mit größerem Abstand aufstellen. Aber das hängt natürlich davon ab, was ihr wollt und wofür die Aufnahmen gedacht sind. Das geht dann auch schon wieder schnell ins Geld, vor allem weil du ja dann auch mehr als nur zwei Kanäle brauchst.
 
Hallo,
was ist denn das?
Die Gaineinstellung am H4 geht doch nur in kleinen Stufen, also nicht stufenlos meine ich. Und manchmal ist die nächste Stufe dann schon zu viel. So meinte ich das :)
Vielleicht habt Ihr mir ja auch hier ein paar Tipps..
An sich finde ich euer Vorgehen unter den gegebenen Umständen in Ordnung.
Besser wäre natürlich schon wie auch hotspot schrieb eine etwas breitere AB-Mikrofonierung - das geht aber nicht mit dem H4.
Vielleicht einen Versuch wert: zunächst den Flügel mit zwei Mikrofonen aufzeichnen und dann erst die Stimme darüber einsingen.
Aber wie gesagt: Wenn das Clipping nicht wäre, wäre die Aufnahme doch soweit gar nicht schlecht.
Grüße
 

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