Technisch richtig, aber ... Wer nicht die internen Kalkulationen kennt ..., sollte mit Aussagen darüber sehr vorsichtig sein.
Jetzt könnte man den Lowcut natürlich auch generell überall gleich einbauen. Aber das macht technisch noch weniger Sinn, denn dann wird er für viele Konfigurationen zu hoch und für andere zu tief liegen. ... In der Mehrzahl der Basssounds ist gar nicht der Grundton, sondern die 1. Harmonische am stärksten vertreten. Simulationen zeigen viel, aber sie geben nicht unbedingt die reale Situation mit einem realen Basssignal wieder ...
Die Simulationen zeigen alles. Fraglich ist, welches Signal dagegen verglichen werden soll, wie die Simulationen also ausgewertet werden sollten.
Entsprechende Spektralanalysen (ArtaLab) zeigen, dass die Spitzenwerte gleichmäßig verteilt sind, siehe Anhang. Es handelt sich um einen Piezo-Tonabnehmer, der tatsächlich etwas mehr Grundton liefert, als ein magnetischer PU. Die E- und die A-Saite wurden immer in Halsnähe gleichmäßig angeschlagen und das Griffbrett heruntergespielt. Der Analysator zeichnet den Spitzenpegel auf. Man sieht: auch
der Grundton steht mit vollem Pegel an. Die 40Hertz sollten also von der Box mit vollem Pegel verarbeitet werden können.
Dass dem nicht so wäre, ist eine
urbane Legende. Das von Dir zitierte "reale Basssignal" sieht anders aus, als man meint. Es sieht so aus wie im Anhang. Es fordert von den Herstellern einen pfleglicheren Umgang mit den eingesetzten Lautsprechern, als bislang üblich. Hersteller wie FMC und barefaced scheinen die Problematik anzugehen, wohl auch der ein oder andere mehr. Die genannten setzen auf den Direktvertrieb.
Zur Technik des Filters selbst - ich muss nicht "vorsichtig sein", was die "interne Kalkulation" angeht. Ich habe in meinem Auto gleich mehrere Airbags, obwohl ich eigentlich nicht damit rechne, bei jeder Fahrt in unmittelbare Gefahr zu geraten. Sicherheit lässt sich so nicht abwägen. Ich fordere einfach, dass eine Schutzschaltung integriert wird. Sonst kaufe ich das Produkt nicht. Das ist der "Markt", auf dem ich als Käufer bestimme, was mir passt.
Die Schutzschaltung hat wegen der hier beschriebenen Umstände keine besonderen Eigenschaften. 40-Hertz-cut und gut ist, wenn der Lautsprecher a la FMC oder barefaced tatsächlich für Bass gemacht ist. Bei kleineren Kombos kann man auch höher begrenzen, und die Lautsprecher mehr auf die oberen Bässe ausrichten. Das ist dann eine Frage der Zielvorstellungen - auf Seiten des Kunden, natürlich.
Ich will das auch gar nicht weiter ausführen. Ich musste das hier einfach mal loswerden, weil mich die Rückständigkeit der Musikalienbranche manches Mal echt voll abnervt. Als ausgebildeter Techniker gucke ich in Gänsehaut erzeugende Abgründe.
ps: Nur weil Du "thmb" erwähntest, noch eine
Legende.
Wie man sieht kommt der Grundton nicht stärker als gefingert. Vielmehr ist der Mittelton durch das Rasseln stärker betont. Und richtig, der Schlag holt die Anteile unterhalb der E-Saite um eigentlich unbedeutende ~3dB hoch. Wie die verarbeitet werden, hängt entscheidend von Verstärker, Bandbegrenzung (Filter) und Nicht-Linearitäten der Membranaufhängung und des Antriebs ab. Und von Asymmetrien der Reflexmechanik ... rockt die Kiste wegen saloppem Design eh schon auf Kante, kann beliebiges passieren. Ein low-cut 40Hertz erledigt das schlicht und einfach, fertig.