Hat das einen bestimmten Grund?
Gary Moore-Tribute?
Ich hatte irgendwann die Möglichkeit eine der auf 300 Stück limitierten Gibson Custom Shop Collectors Choice #1 in den Händen zu halten und anzuspielen. Diese Gitarre entspricht jener Gitarre, die Gary Moore von Peter Green erhalten hat und dann in den Bestand des britischen Sammler Melvyn Franks wanderte. Jene CC #1 hatte, wie der echte heilige Gral auch, missmatched Potiknöpfe. Ich fand das aber optisch damals völlig daneben.
Jedoch hatte ich in einem Video meines All-Time-Hero Joe Bonamassa ebenso jenen Austausch der Potiknöpfe auf seiner ES und auch teilweise auf den LPs gesehen. Seine absolut schlüssige Argumentation war, dass er ein direktes haptisches Feedback hat, da die Knöpfe in ihrer Form anders konstruiert sind. Er könne so auf dunklen Bühnen oder aber im blendenden Scheinwerferlicht (weshalb er eine Sonnenbrille trägt) absolut sicher haptisch feststellen, wo er sich gerade auf der Gitarre an welchem Tonabnehmer-Poti befinden würde. Da ich bisher aber nur die Les-Paul im Kader hatte, sah ich keinen Grund zum Wechseln.
Mit der ES kam dann die bauartbedingte Tatsache, dass die Knöpfe ungewohnt anders liegen und, da ich sehr viel mit den Potis mache, ich öfters mal daneben griff. Daher erinnerte ich mich an den praktischen Nutzen der Knopfbestückung und habe, da es die Parts nur als 4er Pack gibt, ebenso auf der Paula die Knöpfe getauscht. Seitdem ist das richtig angenehm und so optisch daneben find ich das mittlerweile auch nicht mehr ;-) Zwar ist das eher Bonamassa geschuldet, aber der ist sicherlich auch nicht von alleine drauf gekommen.
Und? Was meinst du? Für was verwendest du die? Allrounder oder Spezialeinsätze?
Ich war auf der Suche nach etwas, was zwischen meiner Paula (Gibson 57/57+) und meiner Tele (Fender CS ’51 Nocaster Set) liegt und da mir der Klang der Semi-Hollow Bodys schon immer sehr gut gefällt, wars der logische nächste Schritt. Seit ich denken kann spielt mein Vater eine ES 330-Style mit Tremolo, die den typischen süßlich luftigen Klang produziert, den ich bisher nie abrufen konnte. Ich muss ehrlich gestehen, dass die ES aktuell eher ein Allrounder ist, als ein Spezialinstrument. Ich spiele sie gerne in Mittenposition, mit etwas abgedrehten Tone Potis und einem Amp, der sehr sehr wenig Gain durchscheinen lässt - also fast Clean ist - und sich über die Vol Potis unabhängig der Gainstufe super gut kontrollieren lässt. Sensationell ist sie aber auch im leicht angezerrten Bereich bis hin zum typischen ACDC Malcolm Young Sound, der durch die 1963er Gretsch Jet Firebird Hollow Body kaum anders zu erreichen ist.
https://soundcloud.com/delayandreverb/es-335-bridge-fender-tweed
https://soundcloud.com/delayandreverb/id-rather-go-blind
(Entschuldigt das Clipen - das iPhone Mikro packt manche Lautstärken nicht mehr.
)
Soundfiles noch ohne Gibson Stoptail und Bridge, sondern noch mit Epiphone Bauteilen.