Hallo zusammen,
auf Anregung des TE zeige ich Euch hier einen meiner "Youngtimer" anlässlich der kürzlichen Integration in die Kollektion.
Eine
Ibanez Proline PL2550GP (Gold Pearl) Modelljahr 1986, gebaut laut Seriennummer im Februar 1987, also sowas wie ein Nachzügler.
Es ist ein Modell der zweiten Proline-Generation, mit durchgehender Halskonstruktion, wie es im 1986er-Katalog beworben wurde, in demselben Finish "Gold Pearl" wie die Schraubhals-Schwester PL1770GP, die ich vorletztes Jahr an Land ziehen konnte.
Die PLs waren die ersten Ibanez-Superstrats mit EDGE Floyd Rose Vibrato (wie auch die Mechaniken im seltenen "White Gold" Finish, vom Lieferanten Gotoh aufgrund von Verfärbungsproblemen schnell wieder eingestellt) und dem sogenannten Goosebeak Headstock, der zuvor nur auf Rocket-Roll-Modellen verwendet wurde und 1987 dann fast überall Einzug hielt. Die Neckthrough-Variante mit Sharkfin-Inlays war so etwas wie ein "Soloist Killer", weil Ibanez nach etlichen Hungerjahren wieder ernsthaft mit Jackson, Kramer, B.C. Rich & Co. konkurrieren und mit der 2550 just in die Soloist-, Stagemaster- und Gunslinger-Kerbe hauen wollte. Der Antritt war schon nicht schlecht, speziell mit dem original EDGE (wenn auch noch nicht unterfräst) hatte man ein echtes As im Ärmel, und das von Rich Lasner erdachte "Preset Switching System" mit den fünf Einzeltastern zur Spulenwahl bot vielerlei Möglichkeiten zur flexiblen Verschaltung der HSS-Tonabnehmerbestückung. Doch dann kam nur ein Jahr später eine übermächtige Ibanez-Modellphalanx an den Start, die kommerziell einschlug wie eine Bombe, so dass man im Hause Fujigen ganz schnell die Ressourcen für die neuen Schraubhalsgitarren JEM, RG, Roadstar Pro 540 usw. freischaufeln musste. Der (verständlichen) Priorisierung der genannten Verkaufsschlager fielen u.a. die Prolines zum Opfer - das nennt man dann wohl "Survival of the Fittest".
Real-JJCale, möchtest Du vielleicht noch was dazu sagen?