[Gitarre] Reverend Double Agent OG 20th Anniversary

Pepperidge
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Reverend Double Agend OG 20th Anniversary

Gitarre sei Dank

Reverend Gitarren erfreuen sich immer mehr SpielerInnen in verschiedenen Musikgenres. Diverse Jazz- und Rockgitarristen schwingend mittlerweile die Klampfen von Joe Naylor. Von Billy Corgan (Smashing Pumpkins) bis Pete Anderson – viele Künstler haben mittlerweile ihre eigene Reverend-Gitarre abgekommen. Aber auch an der Bolt-On und Set-Neck Serie wird kräftig gefeilt und geschraubt. Zudem ist mittlerweile ein 12-Saiten Modell erhältlich. Ob Solidbody oder Halbakustisch - die vielen bunten Farben und vintage-orientierten Formen wirken irgendwie vertraut und dennoch brandneu.
Dieses Jahr feiert die Firma aus Detroit (welche heute ausschliesslich in Süd-Korea produziert) ihr 20. Jubiläum. Ein guter Grund ein Anniversary Modell auf den Markt zu schicken! Alle Modelle sind hier abgebildet.
Es wird Bekanntes aus dem Hause F und G genommen, kombiniert und variiert – kein Zweifel: die Gitarren besitzen einen gewissen Charme.


Konstruktion
Alle Gitarren von Reverend verfügen über einen Korina-Body (weisse Limba). Vom Klang her ähnlich wie Mahagoni einzuordnen jedoch mit ein bisschen weniger Wärme im Klang sowie einem geringeren Gewicht. Zum Geburtstag wurde dem Korpus eine geflammte Ahorndecke (Furnier, keine massive Decke) spendiert. Die limitierten 2017-Modelle tragen ein brushed Aluminium Pickguard. Erhältlich ist das schöne Stück in Rock-Orange-, Natural-, Sky Blue- und Black Flame Maple sowie in zwei verschiedenen Korpusformen.
Bombensicher (8-Fach – wenn schon denn schon) verschraubt ist der Ahorn-Hals mit aufgesetztem Ahorngriffbrett. Natürlich ist das Modell auch in der Palisander-Variante zu haben. Im zweitletzten Bund ist der Aufdrucke 1997 – 2007 zu sehen.
Der typische Reverend-Kopf (der natürlich stark an den grossen F erinnert) trägt sechs Pin-Lock Tuners die sehr stimmstabil arbeiten und zudem sehr schick aussehen – passend zum Gesamtbild. Als Sattelmaterial kommt „Boneite“ zum Einsatz - ein synthetisches Knochenmaterial. Eingestellt wird der Hals via Truss Rod am Kopf. Die Saiten werden von einem Stringtree in Position gehalten.
Elektronisch kommt die Klampfe mit reverendeigenen Custom-Pickups daher. Einem P-90 am Hals sowie einem Railhammer Hyper Vintage am Steg. Vor allem der letztere ist sehr interessant: Die Saiten 1-3 werden von sechs einzelnen Punkt-Magneten abgenommen. Die Saiten 4 – 6 von mit zwei Magnetstreifen. Neben einem 3-Weg-Switch, Volume und Tone Control wurde der Gitarre (wie bei allen Reverend Äxten) der Bass- Contour spendiert. Mit ihm lässt sich der Bass resp. der Pfeffer aus dem Sound nehmen. Leo Fender hat diese Funktion auch schon auf seinen G&L Instrumenten verbaut – sehr schönes Tool. Zum Sound später mehr.


Eindruck
Die Gitarre wirkt sehr ordentlich verarbeitet. Die Bünde sind sauber eingelassen, nichts kneift oder hängt an den Fingern. Der etwas rundlichere C-Hals lässt sich sehr angenehm bespielen. Eine Eingewöhnungszeit war nicht nötig. Das Feeling geht hier eher richtig Fender. Zur Mensur kann ich leider nicht viel sagen- fühlt sich aber ebenfalls fenderisch an.
Die natural geflammte Decke im Zusammenspiel mit dem dunklen Korinabody sowie dem creme Binding machen echt was her. Die Gitarre wirkt eher klein und zierlich. Der Body wurde für den Oberarm leicht nach hinten abgeflacht was ein sehr komfortables Bespielen mit sich bringt. Die verwendeten Materialien zum Bedienen, Schalten und Walten wirken in dieser Preisklasse sehr hochwertig. Einzig beim P-90 wurde das Aluminium-Schlagbrett nicht ganz sauber gefräst – ein wenig Spiel zwischen Schlagbrett und Pickup ist hier zu sehen. Nur ein kleiner optischer Mangel. Die Tune-O-Matic Bridge erinnert natürlich ans Hause G. Die zweite Variante der Gitarre kommt mit einem Wilkinson-Tremolo daher.
Die Gitarren werden in Korea gefertigt und danach in die Staaten zum Einstellen und letzten Check verfrachtet. Jedes Instrument besitzt hinten am Headstock eine von Hand aufgetragene Seriennummer. Ob das ökologisch Sinn macht die Gitarren von Korea in die USA und danach wieder nach Europa zu scheppern lasse ich jetzt mal im Raum stehen … Ein Gigbag/Koffer ist im Preis nicht inbegriffen. Reverend verkauft hierzu eigene Koffer. Da ich immer mit dem Fahrrad unterwegs bin reicht mir ein Gigbag aus.
Der Preis schwankt zwischen 850 – 900 Euro.


Spiel und Trank

Schon akustisch wirkt die Double Agent sehr drahtig und kräftig. Die Seiten schwingen und singen im Einklang mit dem Body und vermitteln sofort direkten Klang der an der Hand hängt. Der P-90 klingt warm und betont schön gegriffene Akkorde wunderbar. In der Mittelposition (beide Pickups zusammen) kommt Freude à la Chet Atkins, Mark Knopfler und Greg Koch auf. Sehr gelungener Chicken-Pickin-Hilly-Billy Sound der sowohl Singlenotes als auch schrummige Chords zum Besten gibt. Der Railhammer Hyper Vintage am Steg war für mich eine kleine Offenbarung. Der Pickup lässt im Dirty-Canal gnadenlos die Sau raus, kann aber gleichzeitig im Clean-Bereich sehr dezent auftreten. Ich würde ihn mit einem Tele-Bridge-Pickup vergleichen der aber nicht so penetrant in den Ohren kratz – sehr angenehmer Sound der sich wirklich hören lassen kann. Allgemein ist die Gitarre mit dieser Pickup Bestückung ein kleiner Allrounder mit Tendenz in die Telerichtung. Mit der Bass Contour Variante lässt sich viel Fett aus dem Sound nehmen ohne den Klang dünn wirken zu lassen. Ideal fürs Begleiten während einem Strophen-Teil um danach im Solo wieder in den Vordergrund zu treten. In Kombination mit dem Ton-Regler lassen sich hier sehr viele verschiedene Sounds generieren. Nice.


Fazit

Optisch war es liebe auf den ersten Blick – aber auch soundtechnisch hat mich die Reverend überzeugt. Für den Preis kriegt man ein sauber verarbeitetes Instrument mit viel Charme und Liebe zum Detail. Zudem ist das Gewicht Dank dem Korina Body sehr angenehm – längere Gigs sind daher kein Problem. Auch die Balance am Gurt fühlt sich richtig an. Die Mechaniken laufen stabil und stimmsicher. Der Hals fühlt sich angenehm vertraut und leicht zu bespielen an. Ich kann Euch nur empfehlen mal eine Reverend in die Hand zu nehmen und zu testen.
Cheers!
 
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Glückwunsch, feine Gitarre. Fat-Tele mit guten Zutaten! Gefällt mir auch.
 
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Leider sind die Dinger in D schwer zu bekommen und schon gar nicht groß anzutesten. Daher hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt mir von Lee Anderton aus UK zu besorgen. Allerdings hat der auch gerade die Variante in Coffee Burst - die ich einfach wunderwunderwunderschön finde - nicht auf Lager.
Ebenfalls sehr sexy finde ich die Charger 290 (in Deep Blue See).

Das mit der Mensur bei Reverend ist relativ einfach: Die Bolt-On-Modelle (angeschraubter Hals) haben die Fender-Mensur von 648mm, die Set-Neck-Modelle (eingeleimter Hals) haben die kürzere Gibson-Mensur mit 628mm. Also ganz wie bei den "Vorbildern".
 
Die Reverend Gitarren gibt es bei Musix. Ich habe glücklicherweise einen Laden in unmittelbarer Nähe...Konnte mehrere Modelle checken und bin bei der Sensei HB gelandet. Eventuell gönne ich mir die hier in schwarz auch noch :D
 
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