Empfehlung Mikrofon für Reden

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DreamWeddings
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Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier und hoffe, dass mir einer von Euch eine Empfehlung aussprechen kann.

Ich bin freier Trauredner und habe mir für meine Auftritte eine BOSE L1 Compact zugelegt. Das Teil ist für meine Bedürfnisse absolut ausreichend und ich bin auch sehr zufrieden damit. Was mir aber derzeit wirklich Kopfzerbrechen beschert ist: ein vernünftiges Mikrofon zu finden.

Zunächst hatte ich mir ein Funk-Lavalier-Mikrofon von AKG bestellt - was allerdings katastrophal und (für mich) überhaupt nicht verwendbar war. Danach hatte ich mir probeweise mal ein Sennheiser SL Headmic ausgeliehen, von dem ich sehr begeistert war - allerdings ist der Preis dafür jenseits von gut und böse.

Kann mir jemand eine Empfehlung für ein gutes und preiswertes REDNER-Mikrofon geben. Ich brauche etwas, was schnell in Betrieb zu nehmen ist, gut klingt und rückkopplungsarm ist. Da ich bei meinen Reden immer hinter einem Tisch oder einem Pult stehe und nicht groß hin und her laufe - muss es noch nicht mal zwingend Funk sein - ob Hand-, Headset- oder Lavaliermikrofon - egal. Allerdings soll es sowohl für indoor als auch outdoor (Wind!) verwendbar sein.

Vorab schon mal vielen Dank für Eure Empfehlungen.

Dennis
 
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Lavaliermikrofone halte ich für denkbar ungeeignet da sie sich üblicherweise nicht dort befinden wo die Sprache rauskommt: nämlich am Mund.
Problemlos dürfte ein Headset-Mikrofon mit Nierencharakteristik sein. Du solltest das nahe dem Mundwinkel platzieren dann halten sich die Plopp-Geräusche im Rahmen und natürlich einen Windschutz benutzen. Der liegt üblicherweise immer bei.

Nur mal ein Beispiel für ein qualitativ gutes und bezahlbares Headsetmikro:

 
das HNM Sound MicroLav wäre ein Ohr wert: http://www.hmnsound.com
Zumindest ist Martin Mitchell, kompetenter Mikrofon-Spezialist und Sennheiser Nutzer sehr angetan davon
 
Hallo und herzlich willkommen im Musiker-Board!

Wenn es outdoor gehen soll, dann brauchst Du einen passenden Windschutz. Daher empfehle ich Dir folgende Kombi:

Shure Beta 57a:




Und der dazu gehörende Windschutz:




Ich sag mal so: Wenn der Vorgänger (das SM 57) für Generationen von amerikanischen Präsidenten gut genug ist, wirst Du mit dem Nachfolger sich auch gut klarkommen. Damit sollte es jedenfalls funktionieren.

Wenn Du das Mikro übrigens in der Hand hältst, solltest Du es so halten, dass es an der Kuhle am Kinn aufliegt - also direkt unterhalb des Mundes. Dadurch hast Du eine sog. taktile Rückmeldung über die korrekte Mikrofonposition - einfach gesagt, Du spürst, wenn das Mikro an Ort und Stelle anliegt. Falls Dir der Arm sinkt, merkst Du das daran, dass Du eben nichts mehr am Kinn spürst. Seit ich diesen Trick anwende, habe ich auch bei weniger geübten Rednern quasi überhaupt kein "man hört nix!" mehr.

Gruß
Jo
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das, wie du schon schreibst, an einem Rednerpult ist, dann wäre ein Kleinmembrankondensor die entsprechende Wahl. Das ganze möglichst in Supernierencharakeristik.

Headset ist zwar von wegen close-up Mikrofonierung gut, doch hast du da dann halt ne Leitung rumbaumeln. Zudem sieht das vorgeschlagene Mikro (Shure WH20..) etwas dämlich aus, da es optisch doch recht dick aufträgt. Unauffällig und hübsch ist anders. Auch bezweifle ich, dass es Windgeräusche brauchbar ausblendet.

Das Shure beta57a ist eher ein Instrumentenmikro, kann aber auch Sprache. Auf Distanz hat es den Nachteil des fehlenden Nahbesprechungseffekts und klingt deswegen auf Abstand sehr dünn. Man müsste es also schon in die Hand nehmen.

Das HNM wäre etwas. Klein, unauffällig. Musst du halt an die Krawatte oder das Revers des Anzuges dran machen und du hast eben wieder eine Leitung zwischen den Füssen. Wäre aber für mich das bisher beste aus der bisherigen Auswahl. Manko wäre hier die evtl. höhere Windempfindlichkeit. Muss halt ein Puschel dran.

Ich würde, wenn es preisgünstig sein soll ein AKG C1000 nehmen oder ein Rode NT5.
Wenn es amtlich sein soll, dann beyerdynamic MC930, Neumann KM184 oder Sennheiser MD441
 
Unter der Vorraussetzung
eine BOSE L1 Compact
sind wohl Mikrofone, die zwingend Phantomspeisung benötigen, nicht unbedingt erste Wahl. (Zumindest steht bei Bose nirgends was davon, dass der Mikro-Eingang Phantomspeisung hätte).
Bleibt ein AKG 1000, wenn's ein Kondensatormikrofon sein sollte, denn das kann man ja auch notfalls mit Batterien betreiben. Aber auch da muss im Freien ein ordentlicher Windschutz drauf.

Wenn man zu der Kompaktanlage wieder ein Mischpult oder einen Phantomspeiseadapter braucht, dann ist der Vorteil der Kompaktanlage dahin.
 
Naja, ein Speiseadapter ist ja nun nix großes und der Standardwindschutz, welcher beim C1000er dabei ist sollte reichen, wenn da nicht wirklich der Nordseewind rein peitscht. Sollte auch für die anderen "normalen" Mikros, die schon genannt wurden, reichen.
 
... Das Shure beta57a ist eher ein Instrumentenmikro, kann aber auch Sprache. Auf Distanz hat es den Nachteil des fehlenden Nahbesprechungseffekts und klingt deswegen auf Abstand sehr dünn. Man müsste es also schon in die Hand nehmen...

Ja, ich empfehle das Mikro auch als Handheld-Mikro. Es ist ein wirklich gutes Gesangs- und Sprachmikrofon. Pete Doherty singt darüber, die beiden Sänger meiner Band singen drüber - das geht schon. Und auch für Sprachanwendung äußerst tauglich.
 
Zunächst hatte ich mir ein Funk-Lavalier-Mikrofon von AKG bestellt - was allerdings katastrophal und (für mich) überhaupt nicht verwendbar war.
Worin bestanden denn die Probleme mit diesem Set? (Nebenbei: war es dieses Set: https://www.kirstein.de/Live-Studio...gclid=CKSYltOc-tMCFWi-7Qodi_4LuA&gclsrc=aw.ds ?)
Ich habe zwei Ansteckmikrofone von AKG, die ich sowohl kabelgebunden als auch drahtlos verwenden kann und beide haben bisher anstandslos ihren Dienst getan.
Wobei auch die hmn-Kapsel sicher sehr gut und eine Empfehlung ist, wahrscheinlich besser als die AKG-Mini-Kapseln.

Als Mikrofon auf Stativ kann ich ebenfalls das C1000 von AKG empfehlen, das kann man als Hyperniere einstellen und somit aus etwas größerer Entfernung gut besprechen (muss also nicht an die Lippen - und sollte es auch auf keinen Fall, da es kein echtes Gesangsmikro ist). Sehr gut ist auch die Blue-Line-Serie von AKG, wo ich die Hypernieren-Kapsel CK93 empfehlen würde. Ebenfalls sehr Robust aber kleiner als das C1000 ist es recht dezent. Wegen der Phantomspeisung braucht das SE300/CK93 aber ein Speisemodul, kann also nicht mit interner Batterie betrieben werden wie das C1000.

Headsets wie das oben empfohlene würde ich nicht nehmen wegen der sehr un-dezenten Optik, die mich an ein drittklassiges Musical erinnert (die besseren setzen teure Anschmink-Mikros ein, würde ich aber hier auch nicht nehmen). Das Sprechermikrofon an den Lippen hat für mich wiederum eher die Anmutung eines Billig-Waren-Verkäufers aus der Fußgängerzone, würde ich also auch nicht machen.
Für die Tätigkeit als Trauerredner erscheint mit das ´klassische´ "Knopfloch"-Lavalier-Mikro eigentlich als die sinnvollste, weil optisch ansprechendste Lösung, vor allem in Kombination mit Funk. Klein, unauffällig und daher sehr dezent.
 
Hallo zusammen,

danke schon mal für die ganzen Ausführungen und Vorschläge.

Kurz zur Info: Ich habe die BOSE L1 Compact im Bundle mit dem BOSE Tonematch erworben und das Ding kann wohl Phantomspeisung (was auch immer das sein mag ;-)).

Ich habe das extrem teure Sennheiser Headmic ausprobiert, weil das aufgrund seiner extrem filigranen Bauart noch relativ unauffällig war, aber die Ausgaben für ein solches Mikrofon stehen für mich in keinem Verhältnis (für meine Zwecke und die paar Einsätze im Jahr). Bei diesen günstigeren, klobigen Headsets stört mich wirklich die Optik, das sieht dann wirklich aus, wie ein Aerobic-Instructor ;-)

Ein Lavalier erschien mir eigentlich auch als unaufällig und die beste Lösung ( https://www.thomann.de/de/akg_pw45_presenter_set_ism.htm ), aber das hat bei mir überhaupt nicht funktioniert. Die Lautstärke schwankte extrem, dann war jedes (Atem-)Geräusch zu hören und ich hatte extreme Rückkopplungen. Vielleicht war das auch irgendwie defekt. Das ganze hatte ich mit dem Sennheiser überhaupt nicht, eigentlich bin ich davon auch noch total begeistert - aber halt der Preis.

Wie schon beschrieben, stehe ich ja zumeist hinter einem Tisch oder einem Pult und muss nicht auf der Bühne rumtoben, daher - denke ich - reicht zunächst auch etwas kabelgebundenes.

Ich denke, ich werde mir mal die von Euch empfohlenen Geräte etwas genauer anschauen und auch mal ausprobieren.

Jedenfalls danke ich Euch schon mal ganz herzlich. Und falls noch jemand eine Empfehlung hat - immer her damit ;-))

Besten Dank und viele Grüße an alle
Dennis
 
Naja, je nach Lavalier muss man schon wissen was man da tut und am EQ schraubt. Auch die Position ist nicht unerhablich. Auch wenn man nun ein Mikro auf Stativ vor sich hat ist es bei größerem Abstand nicht trivial das richtig einzustellen.

Beim Headset ist das schon ne Ecke einfacher.

Ein Headset mit hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis wäre das MiPro MU55HNS.

Zu der AKG Funke. Naja, was erwartest du bei diesem Preis?! Das ist LowBudget und so tut es eben auch.
Eine gutes Lavalier von AKG wäre das CK97L.
 
Ein sehr gutes Rednerpultmikro auch für draußen ist das Sennheiser ME 36. Ist auch nicht ganz billig, aber auch nicht teuer: preiswert!


Da kommt auch die Kanzlerin seit Jahren mit klar.
 
Die Leute sagen/denken immer "ist doch nur für Sprachübertragung" und begründen damit, etwas Billiges zu kaufen. Großer Fehler. Die Übertragung der menschlichen Stimme, das ganze dann noch wohlklingend, stressfrei, ohne Feedbacks, ist eine technisch sehr anspruchsvolle Angelegenheit. Natürlich ist dieses AKG-Set für 199 EUR Schrott. Überlege doch mal - 200 EUR kann ja ein gutes Mikrofon alleine kosten, und dann hast Du noch keine Funkstrecke. Die kostet dann nochmal rund 300 EUR aufwärts. Unter 500 EUR findet sich also nur sehr selten ein Funkmikrofon (damit meine ich ein Set bestehend aus Mikro, Sender und Empfänger plus das essentielle Zubehör), welches fähig ist, eine Stimme anständig zu übertragen.

Eben habe ich mir mal das Sennheiser SL Headmic Set DW-3 EU R angesehen - ein Profiteil vor dem Herrn! Nimm als Kompromiss doch mal dies hier:


Ja, es sieht nicht GANZ so elegent aus wie das Sennheiser SL Headmic, aber wenn Sennheiser das noch immer so macht wie zu analogen Zeiten, ist die Funktechnik in diesem Teil für fast 1300 EUR genauso gut wie die in dem von mir vorgeschlagenen für weniger als die Hälfte. Beim Mikro muss man halt Kompromisse eingehen - kann sein, dass es gut klingt, aber es trägt halt optisch doch etwas mehr auf. Diese Winz-Mikros wie das Sennheiser SL sind sehr aufwendig zu fertigen, und ich fürchte, man hat da eine Menge Ausschuss, den der Kunde ja irgendwo mitbezahlt, um auf einige wirklich hochwertige Exemplare zu kommen. Wenn die Kapsel etwas größer ist, hat man auch mehr Freiheiten bzw. es sind größere Toleranzen möglich, und es funktioniert immer noch ganz ordentlich.

Gruß
Jo
 
Wir machen zur Zeit mit unserer Band Jugendweihemuggen inkl. Tontechnik. Idr. stellt das Haus ein Pult nebst Mikrofon. Letzte Woche war es wieder soweit: nix Rednermikrofon.

Mit dem Wissen, dass das immer wieder passiert, steckt in meinem Koffer ein MV962 und eine M70. Der MV ist auf P48 umgebaut, die Kapsel von Thiersch rescinned. Das Gespann ist am Pult der absolute Killer. Bislang hab ich noch nichts besseres am Pult erlebt. Es ist beeindruckend wie natürlich Sprache über dieses Mikrofon kommt. EQing braucht man nicht. Der MV kann Trittschall filtern und mehr braucht es nicht. Feedbackprobleme haben wir nicht. Empfindlichkeitsprobleme haben wir nicht - 1 Meter Sprechabstand kann man durchaus gut machen. Richtungsabhängige Probleme infolge Bewegungen gibt's auch nicht.

Momentan suche ich ein Stativ mit Schwanenhals, was ein bisschen unauffälliger und nicht so verlaust daher kommt wie das hier:

IMG_4454.JPG
 
Hallo Tom Sofa,

ich stehe grade etwas auf dem Schlauch - MV962? M70? Thiersch? rescinned? Ich hab schon lange nicht mehr soviel Bahnhof verstanden wie grade eben. Kannst Du die vollständigen Namen angeben (Hersteller und Typ), oder am besten sogar Links dorthin? Und wer oder was ist Thiersch? Und was bedeutet "rescinned"?

Suchst Du einen Schwanenhals, der auch XLR durchleitet, oder einfach nur einen ganz normalen?

Vielen Dank und einen schönen Gruß
Jo
 
Vielleicht kann ich da weiterhalfen.

Ich denke er meint das Neumann Gefell MV962 mit der M70 Kapsel.

Unter reskin versteht man wohl die Wiederherstellung einer/s alten, maladen Kapsel/Mikrofons/Gerätes, damit es wieder innerhalb seiner ursprünglichen Spezifikationen arbeitet.

Bei so alten Schätzchen nicht einfach und bestimmt auch nicht billig.
 
Und Thiersch ist bestimmt Siegfried Thiersch
Da kommt ein bißchen Ostalgie durch: Jugendweihe, RFT, Thiersch ... :D
 
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Erstmal: mv 962 ist blödsinn, richtig ist 692. M70 ist eine Klenmembrankapsel mit Nierencharakteristik. Das Zeug gehört zu einem Mikrofonsystem, es gibt verschiedene Kapseln, alle sind äußerst gut. Gebaut wurde und wird das Zeug in Gefell.

Service macht wie geschrieben wurde Siegfried Thiersch.

Die Kosten sind im Vergleich lächerlich, meine M70 hat er für jeweils 70 öcken neu gemacht. Der Umbau der MV 691/692 auf P48 kostet um die 50 öcken. Was das Frischmachen einer M7 kostet weiß ich nicht, die ich habe wurden durchgemessen und sind noch prima.

Von Neumann/Sennheiser weiß ich, dass die nur austauschen, nicht neu beziehen. Was dort Kapseln kosten weiß das Netz, insofern sind die Dinger aus gefell ein schnapper
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
der auch XLR durchleite

Genau so einen
 
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Diese Winz-Mikros wie das Sennheiser SL sind sehr aufwendig zu fertigen, und ich fürchte, man hat da eine Menge Ausschuss, den der Kunde ja irgendwo mitbezahlt, um auf einige wirklich hochwertige Exemplare zu kommen.

Nein. Ganz bestimmt nicht.
Heutzutage kann sich kein Hersteller so eine Produktionsweise leisten. Hochwertige Produkte werden hochwertig produziert. Da werden nicht die guten aus einer größeren Charge herausgeprüft, sondern die Produktionsverfahren, die dann sicherlich aufwändiger als bei günstigen Produkten sind, ermöglichen eine Produktion auf konstant hohem Niveau.

Alles andere wäre unwirtschaftlich.
 
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