Probleme beim Üben

  • Ersteller Silvieann
  • Erstellt am
Nö, das war jetzt eher Urlaub zum Singen. Aber das konntest du natürlich nicht wissen.

Das stimmt. Ich bin davon ausgegangen, weil du mal bei der Planung zum Vocalstreff 2015 so was gesagt hattest wie "ich fahre nie allein weg, weil mein Mann immer alles bezahlt"... oder so ähnlich.
 
Und das würdest du dann als Urlaub bezeichnen?

Wenn jemand sagt "bin im Urlaub", gehe ich davon aus, dass er/sie Urlaub meint und nicht Masterclass, Seminar oder Workshop.

Aber vielleicht uns sylvieann ja noch auf, was für eine Art von Urlaub sie gerade macht, in den man extra zum Singen fährt und das dann nicht darf. :)

Workshops wo ich singen kann sind für mich immer wie Urlaub.
:)
 
Was ich nicht so recht verstehe, wo ist der Unterschied (rechtlich gesehen) zwischen Hotelzimmer und Wohnung, Urlaub und zu Hause?

Ich kenne das Problem durchaus auch, zu Hause in der Wohnung nicht immer den Mut aufzubringen, hat sich ja auch schon jemand mehrfach beschwert. Aber letztendlich sehe ich es auch als Übnung, mir trotzdem meinen Raum zum Singen zu nehmen und mir das von spießigen Menschen nicht nehmen zu lassen. Kostet erstmal Überwindung, aber Singen macht andererseits ja auch mutig und vertreibt Angst und Schüchternheit (teilweise), so daß es nach der anfängliche Überwindung dann meist ganz gut geht.

Trotzdem wünsche ich mir auch immer mal einen Ort, wo ich üben kann, ohne das irgendjemand in hörbarer Nähe sein kann, einfach um mal zu erfahren, ob mir manches dann leichter fallen würde, aber so ein Ort ist halt nur schwer zu finden.
 
Disclaimer: Die folgenden Aussagen sind keine Rechtsberatung und haben keinen generellen Anspruch auf Richtigkeit.

Was ich nicht so recht verstehe, wo ist der Unterschied (rechtlich gesehen) zwischen Hotelzimmer und Wohnung, Urlaub und zu Hause?

Wohnung: Ein generelles Musizierverbot ist mW unzulässig, da Musizieren im Wohn-/Gebrauchsrecht vorgesehen ist. Zeiten können aber im Mietvertrag klar vorgegeben und auch eingeschränkt werden. Gibt es dort keine eindeutige Regelung, muss im Fall eines Rechtsstreits nachträglich eine Einigung getroffen werden.

Hotel: Hier gilt bis auf Weiteres das Hausrecht entsprechend der jeweiligen Hausordnung/AGB. Ein Hotelier kann also durchaus Gäste ablehnen oder rausschmeißen, wenn er seinen Betrieb oder andere Gäste durch ihr Verhalten belästigt sieht.

Meiner Meinung nach ist das auch ganz richtig so. Hotels müssen wettbewerbsfähig sein und die Möglichkeit haben, ein auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnittenes Konzept anzubieten. Der Gast sollte sich halt vorher informieren / die Hausordnung lesen.

Hier mal ein (zufälliges) Beispiel aus einer Hausordnung:

"Das Hotel ist berechtigt, Beherbergungsverträge (auch nach Bezug der/des Zimmer/s) mit sofortiger Wirkung zu kündigen und in Ausübung seines Hausrechtes den Gast des Hauses zu verweisen, falls der Gast (...) andere Gäste, Bewohner, Passanten oder Nachbarn belästigt, wiederholt stört oder gefährdet. ."

"Belästigen und stören" ist natürlich Auslegungssache. Es kommt also wie immer drauf an:

1. Beispiel Adults-Only-Hotels, wo Kinder unter 16 keinen Zutritt haben, obwohl das teilweise mit dem Anti-Diskriminierungsgesetz kollidiert. Dennoch sind gelegentliche Versuche von empörten Eltern, juristisch gegen diese Regel vorzugehen, (bislang) mit Bezug auf das Hausrecht erfolglos geblieben.

2. Bei einem Kinder- und Familienhotel wird es dagegen wenig Sinn machen, sich über Kinderlärm zu beschweren. Oft gehört lautstarke Kinderdisco am Pool zum Hotelangebot.

3. Beim Musikmachen/Singen üben ... tja. Hier ein anderer Auszug aus der gleichen Hausordnung wie oben:

"(...) berechtigen zur sofortigen Kündigung durch das Hotel, wenn der Gast das Zimmer oder andere Räume des Hotels zu einem anderen als dem vereinbarten Zweck verwendet. "

Ob Singen zum vereinbarten Zweck gehört, ist in diesem Fall nicht näher definiert. Bei einem Wellnesshotel zur Entspannung wohl eher nicht. Also würde/könnte das Hotel vermutlich von seinem Hausrecht Gebrauch machen und das Singen untersagen bzw dem Gast kündigen, falls Gäste sich beschweren.

4. Anders mit Sicherheit beim Hard-Rock-Hotel. Hier wird es kaum Sinn machen, sich über Musik zu beschweren, da dies zum Konzept gehört und damit im Hausrecht verankert ist, sofern anliegende Gebäude nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

BTW: Auch hier im Musiker-Board gilt das Hausrecht. d.h. wir dürfen Usern den Zugang zum Forum aus ähnlichen Gründen untersagen und haben das auch schon häufig gemacht. Drohungen, juristisch dagegen vorzugehen, gab es schon viele. Tatsächliche Anzeigen mW nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Trotzdem wünsche ich mir auch immer mal einen Ort, wo ich üben kann
Es gibt in größeren Städten Proberäume die man stundenweise mieten kann, häufig sogar mit musikalischer Einrichtung wie PA, Klavier oder Drumset. Preislich habe ich mal was von 5 -15 € pro Stunde gelesen, je nach Lage und Ausstattung. Manchmal muß man aber mindestens 4 Stunden mieten. Einfach mal erkundigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich würde mich bedanken, wenn mein Zimmernachbar im Hotel (in dem man ja meist auch nicht wenig Geld bezahlt und sich erholen will) laute Gesangsübungen machen würde und würde das aus diesem Grund auch nie selbst tun. Da empfinde ich schon laut aufgedrehte Fernseher bei hellhörigen Hotels als eine ziemliche Zumutung.

Wenn es ein Hotel ist, das zu einem Seminarzentrum gehört und dort nur Teilnehmer des Gesangsworkshops sind, sieht es wieder ein bisschen anders aus. Wobei ich auch da eher einen langen Spaziergang übers Feld oder im Wald machen würde, da kann man schon mal ein bisschen trällern ;-)

Als ich meine hohe Stimme trainieren wollte und noch keine Aufnahmekabine hatte, habe ich genau die Lösung in Anspruch genommen, die Drowo im Beitrag über mir empfiehlt - stundenweise nen Proberaum gemietet. In Berlin schon ab 3 Euro möglich, aber das ist natürlich in kleineren Städten auch sicher schwieriger, so was zu finden. Dafür gibt's dort mehr einsame Feldwege :D
 
Also ich würde mich bedanken, wenn mein Zimmernachbar im Hotel (in dem man ja meist auch nicht wenig Geld bezahlt und sich erholen will) laute Gesangsübungen machen würde und würde das aus diesem Grund auch nie selbst tun.

Ich hatte selbst auch schon drüber nachgedacht, aber da ich dann doch nicht verreist bin, ergab sich für mich bisher nicht das Problem dort üben zu müssen.
Vor diesem Thread hier, dachte ich aber es wäre so geregelt wie in normalen Wohnungen, Antipasti hat die Unterschiede ja aber gut erklärt gehabt.

Also abgesehen vom rechtlichen, wozu ich nichts sagen kann, würde es mich sicherlich nicht stören, wenn ich in einem Hotel wäre und im Nebenzimmer mal jemand 30 Minuten laut singen würde, außer vielleicht das Hotel wäre extrem hellhörig mit Holzwänden oder ähnlichem.
Aber im Grunde würde ich mich auch dann vermutlich nicht beschweren, solange es tagsüber wäre, wo ich ja eh nicht stundenlang auf dem Zimmer hocken würde.

Als ich meine hohe Stimme trainieren wollte und noch keine Aufnahmekabine hatte, habe ich genau die Lösung in Anspruch genommen, die Drowo im Beitrag über mir empfiehlt - stundenweise nen Proberaum gemietet. In Berlin schon ab 3 Euro möglich, aber das ist natürlich in kleineren Städten auch sicher schwieriger, so was zu finden. Dafür gibt's dort mehr einsame Feldwege :D

Nur ist so ein Yamaha P-115 nicht so der ideale Begleiter für Waldspaziergänge, ebenso die Lautsprecher usw. die ich für Playbacks nutze... achso, dann vielleicht noch ein mobiler Generator oder Akkupack... ;)
Proberäume gibts natürlich, aber wenn man täglich 30-60 Minuten üben will, kommen da auch bei 3 Euro pro Stunde gute Kosten zusammen, auf den Monat gerechnet, dazu noch eine Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr, die man dann auch in der Großstadt bräuchte, oder Benzingeld fürs Auto...
 
...und allein die Zeit, die man braucht, um sich die ganzen Ausreden einfallen zu lassen :engel:
 
Yamaha P-115 ... Lautsprecher ... Playbacks ...ein mobiler Generator oder Akkupack... täglich 30-60 Minuten üben
Dafür gibt's ne Lösung:
... Aufnahmekabine ....
LG, Robert
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Als ich meine hohe Stimme trainieren wollte und noch keine Aufnahmekabine hatte ...
Darf ich fragen was (wie groß etc) du dir zugelegt hast und was das gekostet hat?
LG, Robert
 
Ja, nur so eine Kabine kostet ab etwa 5000 Euro aufwärts und ist in der kleinsten Version nicht sehr behaglich um drinn zu singen.
Beim Singen sollte man sich ja frei fühlen und bestenfalls in einen großen Raum oder Saal hinein singen und den Raum mit seinem Klang füllen.
Mein Gesangslehrer hat jedenfalls keine guten Erfahrungen mit diesen Kabinen und daher auch keine so gute Meinung darüber.
Für Hobbysänger wie mich macht es auch nicht wirklich so viel Sinn, da ich ja eh nur ca. 30-60 Minuten täglich über, logischerweise außerhalb der Ruhezeiten, vermutlich wird das bei SilvieAnn nicht viel anders sein.

Langfristig, wenn ich denn weiterhin so viel Spaß am Singen habe, favorisiere ich eher die Version, freistehendes Haus auf dem Land, Dorf oder Kleinstadt (wo es billig ist) aber nicht nur wegen dem Gesang.
 
Es macht tatsächlich keinen Spaß, in dieser kleinen Kabine zu singen, ich habe sie auch nicht dafür angeschafft. Aber wenn es eben doch mal ganz fiese laute hohe Gesangsübungen sein sollen, ist es eine gute Zusatz-Option für mich.

Ich denke, ganz normale Gesangsübungen kann man außerhalb der Ruhezeiten auch für eine Stunde oder auch zwei am Tag zuhause machen. Aber sehr hoher klassischer Gesang oder Growling/ Shouting oder wie das heißt ist noch mal ne andere Nummer, finde ich. Das würde ich meinen Nachbarn nicht zumuten wollen bzw würde ich mich zuhause damit unwohl fühlen.


Darf ich fragen was (wie groß etc) du dir zugelegt hast und was das gekostet hat?
LG, Robert

Ich bin Sprecherin und habe die Kabine für Sprachaufnahmen gekauft, zum längeren Singen finde ich sie nicht gut geeignet, da der Raum halt sehr trocken ist (von der Akustik her) und der Akustikschaumstoff an den Wänden auch nach Jahren noch müffelt. Aber wie gesagt, für Gesangsübungen, die nicht gerade wohlklingend sind oder auch wenn ich spät abends mal in der Stimmung bin, laut zu singen, bin ich auch froh, dass ich sie habe.

Die Kabine ist 120 x 150 groß und ist von Studiobricks, gekostet hat sie um die 7000 Euro glaub ich (müsste ich nachschauen).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@lunaberlin : Danke! Ja mir ist klar, dass es wahrscheinlich keinen Spass macht, und grundsätzlich habe ich ja das freistehende Einfamilienhaus, aber ich versuche meine Singzeiten zu verlängern ohne meiner Frau einen Scheidungsgrund zu liefern :D
.... aber 7000 € sind natürlich schon ein Hammer. :confused:
 
Die kleinste von denen fängt glaub ich bei um die 4000 an. Die anderen Fabrikate sind leider auch nicht viel günstiger. Es gibt aber immer wieder mal gebrauchte für relativ kleines Geld, z.b. bei ebay Kleinanzeigen. Wenn Sprecher oder Tonstudios umziehen, passen die Kabinen oft nicht in die neuen Räume, da sind die froh, wenn sie sie schnell loswerden. In München könntest du da sicher mal fündig werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
... gebrauchte für relativ kleines Geld, z.b. bei ebay Kleinanzeigen. Wenn Sprecher oder Tonstudios umziehen, passen die Kabinen oft nicht in die neuen Räume, da sind die froh, wenn sie sie schnell loswerden. In München könntest du da sicher mal fündig werden.
Das ist ein guter Tipp! Da werde ich mich mal umschauen. Eine Neue wäre für mich übertrieben: ich kann ja üben, nur nicht zu Schlafenszeiten.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Beim Singen sollte man sich ja frei fühlen und bestenfalls in einen großen Raum oder Saal hinein singen und den Raum mit seinem Klang füllen
Dem kann ich nicht widersprechen, aber für manche Use Cases (singen wenn alles schläft, Training am oberen Ende der Range) wäre eine Höhle zum verkriechen schon nicht schlecht :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber sehr hoher klassischer Gesang oder Growling/ Shouting oder wie das heißt ist noch mal ne andere Nummer, finde ich. Das würde ich meinen Nachbarn nicht zumuten wollen bzw würde ich mich zuhause damit unwohl fühlen.

Nagut, ich weiß nicht wie viel lauter und durchdringender hohe Frauenstimmen da noch sind, aber ich kenne das Gefühl der Sorge um das Nachbarschaftsverhältnis auch sehr gut.
Ist halt eine schwierige Abwägung, die jeder für sich machen muß. Andererseits sehe ich es auch als eine Art Überwindung und Mutübung an und vollstimmige Höhen gehen nunmal (bei mir) nicht wirklich leise. ;)
Zumindest der Refrain vieler meiner Übungsstücken spielt sich meist zwischen etwa g' und es'' ab, das kann schon ganz schön laut werden, noch weiter oben wirds dann gefühlt aber wieder leiser, weils dann Kopfstimme/Falsett ist.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben