Space Pope
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Hallo liebe Musik-Board'ler
Ich beschäftige mich nun schon einige Zeit mit dem Thema der Raumakustik und insbesondere den "normalsterblichen" Maßnahmen zur Verbesserung des Klangs in den eigenen vier Wänden.
Da ich auch schon eine Weile zwei Studiomonitore von Monkey Banana vor mir stehen habe, mit meinem Haun Kleinmembraner hin und wieder auch schonmal ein paar Aufnahmen mache (Soundeffekte sowie Geräuschemissionen elektronischer Geräte) und in Sachen Akustik dabei eigentlich immer eher unzufrieden bin, erscheint es mir als höchste Zeit, das Thema endlich anzupacken.
Was mich bisher am meisten stört, sind die wummernden Tiefen am Schreibtisch.
Das merke ich nicht nur beim Hören von Musik, sondern auch schon beim einfachen Sprechen. Vom Monitoring in Cubase mal ganz zu schweigen... den Teil habe ich bisher lieber mit dem Kopfhörer (allerdings auch nur eine DT 990 Badewanne) erledigt.
Hier jedenfalls erstmal ein paar grobe Details zu meinem Arbeitsraum (und z.Z. leider auch noch Wohn- und Schlafraum):
Nun würde es mich natürlich interessieren, wo ihr hier die kritischen Stellen seht, die man unbedingt angehen sollte
Als groben Ansatz könnte man zum Beispiel schonmal die beiden Wandflächen links und rechts auf Sitzhöhe mit Absorbern ausstatten.
Links steht eine 1m hohe Kommode mit ein paar Büchern und Unterlagen (immerhin schonmal ein leichter Diffusor), die Wand darüber ist zur Zeit komplett frei. An der Wand gegenüber steht eine Couch, darüber hängt (vom Schreibtisch aus auf meiner Kopfhöhe) ein Bücherregal.
An der linken Wand wäre auf jeden Fall noch Platz für einen Absorber. Rechts könnte ich eventuell einen zwischen Couch und Regal klemmen.
An der vorderen Wand direkt hinter dem Bildschrim hängt zur zeit noch ein Bilderrahmen, den man allerdings umsetzen könnte, um dort dann ggf. noch weitere Absorber anzubringen. Darüber hängt dann ein weiteres Regal, an dessen Bodenfläche ich einige ungünstige, unmittelbare Reflexionen befürchte.
Die beiden Gibbon 5 Monitore haben leider nur 10cm Wandabstand. Da lässt sich aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse auch nicht mehr viel rausholen. Ich könnte höchstens den Schreibtisch noch 10cm weiter in den Raum ziehen. Nach meinen bisheringen Erkenntnissen hat das allerdings nur marginalen Einfluss auf die herrschenden Moden...
An der Rückwand bin ich mir noch absolut unsicher, was man dort machen sollte, da sich genau auf Achse meiner Sitzposition ein Schornstein befindet.
Ich weiß nicht, in wie fern sich hier vielleicht sogar Basstraps lohnen würden, oder ob man hier ebenfalls mit Absorbern arbeiten sollte.
Zum Thema Basstraps habe ich mich auch schonmal ein wenig umgesehen und bin auf die üblichen Superchunks mit Mineralwolle gestoßen. An Alternativen finden sich auch Erfahrungsberichte zu Verbund- oder Lochplattenresonatoren, die wohl auch noch zu akzeptablen Preisen realisierbar sein sollen. Dazu finde ich die Beiträge von DaVogi auf Recording.de ganz interessant. Da müsste ich allerdings wirklich schauen, in wie fern das Ganze räumlich und monetär realisierbar ist. Mehr als 30-35cm Frontbreite ist leider kaum möglich. Finanziell wollte ich nicht über 150 Euro als Gesamtinvestition hinausgehen.
Bei den Absorbern hatte ich an Panels mit z.B. Mineralwolle gedacht. Über ein YouTube-Video bin ich vor einige Zeit auch auf die Dämpfung per Frotteehandtüchern aufmerksam geworden. Die sollen deutlich breitbändiger als die gängigen Schaumstoffe agieren, was ich auch schon selbst nachstellen konnte. Würde mich da mal interessieren, wie sich diese im Vergleich zu Minderalwolle schlagen.
Von der Tiefe der Panels her würde ich aus optischen Gründen übrigens nur ungern über 15cm bis 20cm hinausgehen... was dann leider auch Folgen für die Effizienz (wohl insbesondere im Tiefton) nach sich ziehen würde.
Soweit so gut...
Um überhaupt erstmal zu ermitteln, welche Frequenzbereiche denn problematisch sind, habe ich vorhin einmal einen Test mit einem Sinustongenerator gemacht.
Als Monitore dienten hier die zwei Monkey Banana Gibbon 5, gespeist über ein Audient iD14. Die Regler (HF/LF) der Boxen standen alle auf Mitte.
Bin vom Grundton in 10er Schritten runtergegangen, den Kopf dabei immer mal zu den Seiten gedreht und geschaut, bei welchen Frequenzen es merkliche Abweichungen gab.
Bis etwa 300Hz erschien mit die Lautstärke relativ linear. Erste Hebungen konnte ich zwischen 320-280Hz ausmachen. Danach wieder weitestgehend linear, mit Ausnahme eines merklichen Pegelabfalls bei 220Hz. Ein erstes Dröhnen fing dann ab etwa 180Hz an, bis zum kritischen Peak von 130Hz. Bei etwa 150Hz musste ich die Lautstärke vom Output schon runterdrehen, um keine Ohrenschmerzen zu bekommen. Ab 110Hz nam die Lautstärke dann deutlich ab, wo dann wohl auch die Tieftöner nicht mehr hinterherkamen.
Dazu muss ich natürlich sagen, dass ich nicht genau weiß, wie die Gibbon 5 abgestimmt sind. Habe im Netz auf Anhieb keine Frequenzdiagramme finden können.
Im Groben kann ich allerdings festhalten, dass der Tiefton in der Reichweite von etwa 120-150Hz Probleme macht. Am meisten stechen die Moden bei 130Hz heraus, die auch noch bei deutlich veringerter Lautstärke noch hörbar sind. Auch konnte ich wie gesagt spürbare Hebungen zwischen 280-320Hz ausmachen.
Dem Bereich überhalb der 300Hz habe ich mich noch nicht zugewandt. Die Priorität liegt aber auch erstmal darin, das Wummern im Tiefton zu beseitigen.
Das wären soweit jedenfalls erstmal Überlegungen, die mir zur Zeit durch den Kopf gehen.
Ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere erfahrenere Nutzer vielleicht noch ein paar Tipps parat hätte. Bevor ich mich ganz laienhaft an den Selbstbau wage, wollte ich natürlich nochmal ein paar Eindrücke von den Experten sammeln
Lieben Gruß,
SpacePope
Ich beschäftige mich nun schon einige Zeit mit dem Thema der Raumakustik und insbesondere den "normalsterblichen" Maßnahmen zur Verbesserung des Klangs in den eigenen vier Wänden.
Da ich auch schon eine Weile zwei Studiomonitore von Monkey Banana vor mir stehen habe, mit meinem Haun Kleinmembraner hin und wieder auch schonmal ein paar Aufnahmen mache (Soundeffekte sowie Geräuschemissionen elektronischer Geräte) und in Sachen Akustik dabei eigentlich immer eher unzufrieden bin, erscheint es mir als höchste Zeit, das Thema endlich anzupacken.
Was mich bisher am meisten stört, sind die wummernden Tiefen am Schreibtisch.
Das merke ich nicht nur beim Hören von Musik, sondern auch schon beim einfachen Sprechen. Vom Monitoring in Cubase mal ganz zu schweigen... den Teil habe ich bisher lieber mit dem Kopfhörer (allerdings auch nur eine DT 990 Badewanne) erledigt.
Hier jedenfalls erstmal ein paar grobe Details zu meinem Arbeitsraum (und z.Z. leider auch noch Wohn- und Schlafraum):
- B 3.95m / T 5.60m / H 2.6m
- Schreibtisch an längerer Raumseite zwischen zwei großen Fenstern (wegen Lichteinfall auf den Bildschirm)
- Nahfelder auf Büchern + Isopad aufgebockt (HT in etwa auf Ohrhöhe), Wandabstand etwa 10cm
- Bücherregal über Schreibtisch
- rechte Raumhälfte stärker durch bspw. Teppiche, Bett oder Couch bedämpft
- vordere Wand: größerer Bilderahmen (muss wohl umgehangen werden), Pinnwand
- rechte Wand: nur ein Bücherregal; linke Wand: frei
- Rückwand: nur mit dünnem Wandteppich behangen, Schornstein genau gegenüber Arbeitsplatz!
- Laminatboden
Nun würde es mich natürlich interessieren, wo ihr hier die kritischen Stellen seht, die man unbedingt angehen sollte
Als groben Ansatz könnte man zum Beispiel schonmal die beiden Wandflächen links und rechts auf Sitzhöhe mit Absorbern ausstatten.
Links steht eine 1m hohe Kommode mit ein paar Büchern und Unterlagen (immerhin schonmal ein leichter Diffusor), die Wand darüber ist zur Zeit komplett frei. An der Wand gegenüber steht eine Couch, darüber hängt (vom Schreibtisch aus auf meiner Kopfhöhe) ein Bücherregal.
An der linken Wand wäre auf jeden Fall noch Platz für einen Absorber. Rechts könnte ich eventuell einen zwischen Couch und Regal klemmen.
An der vorderen Wand direkt hinter dem Bildschrim hängt zur zeit noch ein Bilderrahmen, den man allerdings umsetzen könnte, um dort dann ggf. noch weitere Absorber anzubringen. Darüber hängt dann ein weiteres Regal, an dessen Bodenfläche ich einige ungünstige, unmittelbare Reflexionen befürchte.
Die beiden Gibbon 5 Monitore haben leider nur 10cm Wandabstand. Da lässt sich aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse auch nicht mehr viel rausholen. Ich könnte höchstens den Schreibtisch noch 10cm weiter in den Raum ziehen. Nach meinen bisheringen Erkenntnissen hat das allerdings nur marginalen Einfluss auf die herrschenden Moden...
An der Rückwand bin ich mir noch absolut unsicher, was man dort machen sollte, da sich genau auf Achse meiner Sitzposition ein Schornstein befindet.
Ich weiß nicht, in wie fern sich hier vielleicht sogar Basstraps lohnen würden, oder ob man hier ebenfalls mit Absorbern arbeiten sollte.
Zum Thema Basstraps habe ich mich auch schonmal ein wenig umgesehen und bin auf die üblichen Superchunks mit Mineralwolle gestoßen. An Alternativen finden sich auch Erfahrungsberichte zu Verbund- oder Lochplattenresonatoren, die wohl auch noch zu akzeptablen Preisen realisierbar sein sollen. Dazu finde ich die Beiträge von DaVogi auf Recording.de ganz interessant. Da müsste ich allerdings wirklich schauen, in wie fern das Ganze räumlich und monetär realisierbar ist. Mehr als 30-35cm Frontbreite ist leider kaum möglich. Finanziell wollte ich nicht über 150 Euro als Gesamtinvestition hinausgehen.
Bei den Absorbern hatte ich an Panels mit z.B. Mineralwolle gedacht. Über ein YouTube-Video bin ich vor einige Zeit auch auf die Dämpfung per Frotteehandtüchern aufmerksam geworden. Die sollen deutlich breitbändiger als die gängigen Schaumstoffe agieren, was ich auch schon selbst nachstellen konnte. Würde mich da mal interessieren, wie sich diese im Vergleich zu Minderalwolle schlagen.
Von der Tiefe der Panels her würde ich aus optischen Gründen übrigens nur ungern über 15cm bis 20cm hinausgehen... was dann leider auch Folgen für die Effizienz (wohl insbesondere im Tiefton) nach sich ziehen würde.
Soweit so gut...
Um überhaupt erstmal zu ermitteln, welche Frequenzbereiche denn problematisch sind, habe ich vorhin einmal einen Test mit einem Sinustongenerator gemacht.
Als Monitore dienten hier die zwei Monkey Banana Gibbon 5, gespeist über ein Audient iD14. Die Regler (HF/LF) der Boxen standen alle auf Mitte.
Bin vom Grundton in 10er Schritten runtergegangen, den Kopf dabei immer mal zu den Seiten gedreht und geschaut, bei welchen Frequenzen es merkliche Abweichungen gab.
Bis etwa 300Hz erschien mit die Lautstärke relativ linear. Erste Hebungen konnte ich zwischen 320-280Hz ausmachen. Danach wieder weitestgehend linear, mit Ausnahme eines merklichen Pegelabfalls bei 220Hz. Ein erstes Dröhnen fing dann ab etwa 180Hz an, bis zum kritischen Peak von 130Hz. Bei etwa 150Hz musste ich die Lautstärke vom Output schon runterdrehen, um keine Ohrenschmerzen zu bekommen. Ab 110Hz nam die Lautstärke dann deutlich ab, wo dann wohl auch die Tieftöner nicht mehr hinterherkamen.
Dazu muss ich natürlich sagen, dass ich nicht genau weiß, wie die Gibbon 5 abgestimmt sind. Habe im Netz auf Anhieb keine Frequenzdiagramme finden können.
Im Groben kann ich allerdings festhalten, dass der Tiefton in der Reichweite von etwa 120-150Hz Probleme macht. Am meisten stechen die Moden bei 130Hz heraus, die auch noch bei deutlich veringerter Lautstärke noch hörbar sind. Auch konnte ich wie gesagt spürbare Hebungen zwischen 280-320Hz ausmachen.
Dem Bereich überhalb der 300Hz habe ich mich noch nicht zugewandt. Die Priorität liegt aber auch erstmal darin, das Wummern im Tiefton zu beseitigen.
Das wären soweit jedenfalls erstmal Überlegungen, die mir zur Zeit durch den Kopf gehen.
Ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere erfahrenere Nutzer vielleicht noch ein paar Tipps parat hätte. Bevor ich mich ganz laienhaft an den Selbstbau wage, wollte ich natürlich nochmal ein paar Eindrücke von den Experten sammeln
Lieben Gruß,
SpacePope
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