Wer hat Langzeit-Erfahrung mit geölten Naturfinishes?

Wenn man den ´´Speck ´´ nicht haben möchte, einfach den Hals mit einem feuchtem, nicht nassen, Tuch mit etwas Schmierseife reinigen, dann wieder etwas nachölen, fertig!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Framus.
 
Ok, dann vorher eine kleine Versuchsreihe wegen Optik und Haptik.
 
Bei dem ganzen geöle hier vielleicht noch ein Hinweis für den Laien:

Ein mit Öl getränkter Lappen der unachtsam irgendwo abgelegt wurde kann sich selbst entzünden!
Die ungesättigten Pflanzenöle (z.B. Leinenöl) oxidieren in Verbindung mit Luftsauerstoff was zu einem kritischen Temperaturanstieg führen kann. Daher den Lappen nicht zusammengeknüllten irgendwo abstellen sondern glatt zum trocknen aufhängen (Wärme kann entweichen) oder in einer Luftdichten Dose mit Schraubdeckel aufbewahren.
 
Wg.der Fragen zu meinen Gitarren: der Korpus aus Sumpfesche ist eine Framus Diablo Pro, der Koa Body gehört ner Travis Bean TB 1000 S.
 
Ok, dann vorher eine kleine Versuchsreihe wegen Optik und Haptik.
Das ist bei jeder Form der Holzbehandlung immer empfehlenswert. Holz ist halt ein Naturstoff, der nie 100% gleich reagiert. Selbst beim gleichen Stamm :)

@HD600 hat schon recht. Bisschen aufpassen sollte man schon, sonst kanns den "Tut-Ench-Amun-Effekt" geben. Aber panisch braucht man davor auch nicht sein. Einfach so vorgehen, wie es auf der Verpackung steht und man ist auf der sicheren Seite :)
 
@Bruce_911

Die von dir eingangs verlinkte Ibanez S hatte ich noch nicht in der Hand, aber allerlei 721 und 921 Modelle mit Holzfurnieren auf der Korpusoberseite.
Die sind dort nicht geölt, sondern mit etwas anderem behandelt bzw. versiegelt, ggf. auch matt lackiert.
Du bekommst da innerhalb kürzester Zeit an den Stellen, die du öfters mit der Haut berührst, aufpolierte, glänzende Stellen. Vergleichbar mit der Optik bei mattschwarz lackierten Gitarren (wo das immer wieder zum Streitthema wird...).

Habe schon auch ältere, gebrauchte Modelle der von mir genannten gesehen, die sehr fleckig/speckig daherkamen. Das muss man also schon mögen.
Es gibt auch keine Möglichkeit, das zu verhindern.

Die Korpusrückseite bei den Modellen war scheinbar nur gebeizt und hatte weniger Schutz drauf. War in dem Fall kein Mahagoni, sondern ultraweiche (und leichte) Linde. Da muss man mit vielen "Druckstellen" im Holz rechnen. Die kann man ggf. wieder rausbügeln (Anleitungen, wie sowas geht, findet man bei Youtube).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Habe schon auch ältere, gebrauchte Modelle der von mir genannten gesehen, die sehr fleckig/speckig daherkamen. Das muss man also schon mögen.
Es gibt auch keine Möglichkeit, das zu verhindern.

Hallo Myxin und alle Anderen!

Danke für die tollen Erfahrungsberichte!

Tja, was sagt nun der Threadersteller dazu?
Well, es ist klar, irgendetwas tut sich mit Naturholz in der Zeit bzw. mit Gebrauch. Es scheint schwer, da irgendetwas in eine bestimmter Richtung steuern zu wollen, mit dem besten Öl vielleicht nicht, mit der besten UV-Abschirmung ebenso wenig. Da jeder seine Naturklampfe anders pflegt, sind die Resultate ebenso verschieden.

Nun ist eine Gitarre nicht wie eine Holzscheune (Mats81 hat da schon recht) jeden Tag X Stunden dem Tageslicht ausgesetzt und daher kam es mir eigentlich nur darauf an, wie Holz sich in der Zeit UNVERMEIDLICH ändert. Mit flecking/speckig muss man also evtl. trotz aller Pflege rechnen, richtig? Fein raus, wer deckend lackierte Gitten hat; der Rest zahlt halt den Preis für seine naturbelassene Optik.

Will ich's also mit der anfangs verlinkten Ibanez S probieren?
Yes I will! Es gibt schliesslich gelungene Beispiele der Konservierung und wenn nicht, "muss mann es halt mögen" (Zitat: Myxin)

Ich spiele unter Strich nunmal lieber "auf Holz" als auf einem gekünsteltem "blueberry flamed maple transparent whatever-burst".

Aber leicht war die Entscheidung nicht, bei einer Gitte, die es ein Leben lang tun soll!

Nochmals Dank Allen!
 
Mit flecking/speckig muss man also evtl. trotz aller Pflege rechnen, richtig? Fein raus, wer deckend lackierte Gitten hat; der Rest zahlt halt den Preis für seine naturbelassene Optik.

Ein True Oil Finish oder so ein Naturwachs Finish (wie bei Framus in den 90ern und 00ern) wäre wesentlich weniger anfällig für das, was ich beschrieben habe als so eine Lackierung/Versiegelung, wie du sie auf besagten Ibanez Furnieren findest.
 
Hab eine Music Man mit Rosewood-Hals. Wird ab und zu mal mit Zitronenöl eingeölt... ein paar Minuten einziehen lassen. Den Rest wegwischen. Fertig. Sieht fast wie neu aus.
 
Habe mir 1996 einen Bass auf Formentera gebaut. Der wurde geölt und anschließend gewachst. Ich habe ihn noch zweimal nachgewachst. Das letzte Mal ist ca. drei Jahre her. Man muß dazu sagen, daß ich viel slappe und die Fingernägel ständig an einer Stelle über das Holz "raspeln", aber es passiert gar nichts. Er sieht aus wie immer. Es sieht und fühlt sich quasi genauso an, wie meine matt lackierten Instrumente.
Formentera Jost-Bass  shortscale.JPG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ein mit Öl getränkter Lappen der unachtsam irgendwo abgelegt wurde kann sich selbst entzünden!
Ist das eigentlich schon mal jemandem passiert? Kennst du in deinem Umfeld jemanden? Ich lese diesen Hinweis immer wieder... Ist das sowas wie "Katze nìcht in die Mikrowelle"?

Im Umkehrschluss müsste das doch heißen, dass jeder, der in der Küche mit Leinöl arbietet und davon was auf die Küchenrolle tropft, permanent am Rande des Wohnungsbrandes lebt. Und dem ist m.E. nicht so.

Ich öle seit Jahren Tische und ähnliches und habe versucht, das gezielt zu provozieren. Der Lappen ist nicht mal in Ansätzen warm geworden...
 
Yep, ist in einer befreundeten Schreinerei passiert. Zum Glück nichts schlimmeres da an der Stelle nicht viel brennbares in der Nähe war. Katzen würde ich auch nicht in die Mikrowelle stopfen.

Ein paar Tropfen Öl auf der Küchenrolle erzeugen nicht soviel Wärme wie ein ölgetränkter Lappen.

Die richtige Luftmenge/-Temperatur ist dabei auch ausschlaggebend. Wenn du Tische ölst und den Lappen draußen lässt wird wohl auch nicht viel passieren da zu gut belüftet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich öle seit Jahren Tische und ähnliches und habe versucht, das gezielt zu provozieren. Der Lappen ist nicht mal in Ansätzen warm geworden...


das hat dieser Tischlerarbeiten-Holz-Dingenskirchenrestaurator auf Youtube mal getestet und es hat nach einigen Versuchen und bewusster Provokation schon funktioniert. Aber einfach so ging das nicht. Deswegen: Keine Panik, aber gesunde Vorsicht. Wenn man weiß, wie man damit umzugehen hat, passiert auch nix. Man muss die Leute halt ein bisschen sensibilisieren :)


EDIT:
 
Panik wollte ich hier keine machen und in einem Holzverarbeiter-Forum hätte ich dies nicht gepostet aber hier sind einige unterwegs die von sowas keine Ahnung haben. Daher der Hinweis, nicht mehr, nicht weniger.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bringt nur nix, wenn man es auf ein lackiertes Furnier schmiert @ Warwick Bee Wax.
Ansonsten gutes Zeug. Das hab ich immer für unbehandelte Ahornhälse (Rückseite) benutzt.
 
Wenn auch das Holz der im Eingangsthread beschriebene Gitarre nicht dem Thread-Titel entsprechen soll, beschreibe ich trotzdem meine Langzeiterfahrung.

Ich habe zwei Gitarren von Framus (Diablo + Renegade) im Naturlook, Baujahre 2003 + 2008.
Beide im ersten Jahr zwei bis drei mal gewachst, danach nur noch alle ein bis zwei Jahre nachgewachst und zwar mit dem Bienenwachs von Warwick, das dabei war.

Die Stellen, die wenig berührt werden, glänzen nach den Jahren leicht, die häufiger gewachste Gitarre auch leicht speckig und das Holz ist dunkler.
Bei der älteren Diablo ist das Holz in der oberen Hälfte heller und matter und müsste von mir wohl eine Portion mehr Wachs abbekommen, als ich das bislang getan habe (siehe Bild unten). Und auch vor Kratzern schützt das Wachs nicht wirklich. Aber das kann man ja abschleifen, wenn man will.

full
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben