Netzteile auf Pedalboard: 87 Volt auf Gitarrensaiten + Schlag am Micro

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Erstmalig habe ich mit Hand auf den Saiten (nur bei Benutzung des Pedalboards!!!) im Proberaum einen Schlag am Micro bekommen.
Es liegt definitiv am Pedalboard, direkt mit der Gitarre in den Amp habe ich das Problem nämlich nicht.
Ich kann das auch zuhause nachstellen und auch mit anderer Mehrfachsteckdose, verstehe allerdings das Phänomen nicht. Hat jemand eine Idee, wie das ich ggf zusätzlich noch testen kann?

Auf dem Pedalboard habe ich eine 3fach Steckerleiste montiert, darin stecken zwei Netzteile:
  • 9V Netzteil: Gator G-BUS-8 mit schutzisoliertem Netzteil 1700 mA für Polytune + Rat2
  • 24V Netzteil: Electro Harmonix "PC-Netzteil" mit Kaltgerätestecker 3000 mA für Magnum 44

Meine Test-Setups:
  • Gitarre -> Spiralkabel -> TC Electronics Polytune -> ProCo Rat2 -> Electro Harmonix Magnum 44 -> Boxenkabel -> Box
  • Gitarre -> Spiralkabel -> Marshall JMP 2204 -> Boxenkabel -> Box

So, jetzt wird es im wahrsten Sinne des Wortes spannend:
  1. nur Gator-Netzteil in 3fach Steckerleiste (ohne Verbindung zu den Effekten)
    [5,2 V gegen Masse der gleichen Steckerleiste]
  2. nur PC-Netzteil in 3fach Steckerleiste (ohne Verbindung zum Poweramp)
    [4,9 V gegen Masse der gleichen Steckerleiste]
  3. Nur per Patchkabel (ohne eingesteckte Netzteile) verbunden: Spiralkabel -> TC Electronics Polytune -> ProCo Rat2 -> Electro Harmonix Magnum 44
    [2V gegen die Masse der Steckerleiste]

    Nun die Netzteile dazu:
  4. nur Polytune per 9V an Gator anschließen
    [82,6 V gegen Masse der Steckerleiste]
  5. nur Rat2 per 9V an Gator anschließen
    [82,6 V gegen Masse der Steckerleiste]
  6. Polytune + Rat2 per 9V an Gator anschließen
    [82,6 V gegen Masse der Steckerleiste]
  7. nur Magnum 44 Poweramp per 24V an PC-Netzteil anschließen
    [85,2 V gegen Masse der Steckerleiste]
  8. Polytune + Rat2 per 9V an Gator und Magnum 44 Poweramp per 24V an PC-Netzteil anschließen
    [87,2 V gegen Masse der Steckerleiste]
Diese 87 Volt habe ich dann auch auf den Gitarrensaiten und das bizzelt recht heftig an den Lippen wenn ich an das Micro komme :(
 
Eigenschaft
 
Hallo.

Kannst Du mal einen alternativen 9V Spender versuchen?
Liest sich für mich nach einem Fehler im Gator, da dort die hohe Spanung zu messen ist. Wenn noch Garantie drauf ist nimm die in Anspruch.

Kenne das auch von einigen Geräten mit Schaltnetzteil. Da kann man, wenn man leicht mit dem Finger über Metallteile des Gehäuses fährt, das Netzbrummen im Muskel spüren.
Solche Geräte halte ich für potentielll gefährlich! (Meine Meinung!)

Sei bitte vorsichtig!

Gruß
Jürgen
 
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Ich würde nicht mehr lange testen sondern die Netzteile von einem autorisierten Techniker prüfen lassen. Das ist definitiv nicht normal und gefährlich!
 
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Das klingt schon sehr ungewöhnlich bis Lebensgefährlich...
es liest sich (falls es sich um getaktete Netzteile handelt) eher normal.
Dabei handelt es sich um Hochfrequenzreste der Siebkondensatoren mit einer Stromstärke im Sub-Milliampere Bereich und im zugelassenen Rahmen.
87V sind tatsächlich etwas hoch, aber um 50V misst man an den meisten (einfachen) Schaltnetzteilen.
(Multimeter auf Wechselspannung)
Typisch für das Phänomen ist auch die Beschreibung 'brizzelt' des TE.
 
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Wo @stoffl.s Recht hat, hat er Recht: Wenn man selbst nur "Hobby-Elektriker" ist, bitte die weiteren Tests dem Profi überlassen.
 
Typisch für das Phänomen ist auch die Beschreibung 'brizzelt' des TE.
Also wenn es brizzelt wenn ich die Gitarre angreife bzw. das Mikro berühre, dann ist das definitiv nicht normal. Ist mir eigentlich auch noch nie passiert.
 
Ich kenne das Phänomen auch aus dem Proberaum. Man hatte am Mikro immer das Gefühl, dass man sich daran mit einem kaputten Rasierer die Visage malträtiert. :ugly:
Es hatte geholfen, die Stromkreise der PA und der Amps mit den Effektboards zu trennen. Also die PA mit einer Kabeltrommel an eine Steckdose im Nebenraum, der einen anderen Stromkreis hatte.
 
wenn ich die Gitarre angreife bzw. das Mikro berühre, dann ist das definitiv nicht normal. Ist mir eigentlich auch noch nie passiert.
ist es insofern auch nicht, als man derartige Netzteile im Gitarren/Analogumfeld gern vermeidet (stören erheblich).
Aber gib' einfach mal 'dell electrocuted' bei einer Suchmaschine ein... ;)

cheers, Tom
 
hmmm.... Dreifach-Steckerleiste und Netzteile kommen mir nicht auf dem Pedalboard in der Nähe von Pedalen und Gitarrensignal.

Vielleicht einfach mal die Leiste samt Netzteile abschrauben und soweit weg wie Möglich (ohne Bastelei erstmal) vom Pedalboard aufstellen und nochmal versuchen?
 
Danke schon mal für die vielen Hinweise.
Früher hatte ich das Pedalboard (wenn überhaupt) mit dem Gator Netzteil immer direkt vor dem Marshall verwendet, der ja seinerseits auch nochmal geerdet ist. Da war mir bisher kein Kribbeln aufgefallen, aber ich werde dann nächste Woche nochmal in dieser Konstellation mit Amp messen.

Telefunky: ist es dieses Phänomen? https://de.wikipedia.org/wiki/Schaltnetzteil#Ber.C3.BChrstrom

Würde mich schon wundern, wenn beide Netzteile einen gleichen Defekt haben sollten.
Aber habe gerade noch ein weiteres kleines Netzteil (vom Orange Micro Terror) getestet, hier landet keine Spannung auf der Masse.

Brumm-Probleme habe ich jedoch keine.
 
So, wie angekündigt, habe ich eine neue (richtige) Konstellation getestet.
Gitarre -> Spiralkabel -> TC Electronics Polytune -> ProCo Rat2 -> Marshall -> Boxenkabel -> Box

Wenn ich das Ende der Effektgerätekette mit einem (seinerseits geerdeten) Amp verbinde, ist die 90V Wechselspannung zwischen Saiten + Micro komplett verschwunden! Der Stecker des Amps steckt dabei übrigens in der gleichen Mehrfachsteckdose wie das Gator Netzteil. Daher hatte ich bisher mit einem Schaltnetzteil wohl auch noch keine Probleme.

Wenn eine zusätzliche Erdung scheinbar Abhilfe schafft, kann/darf ich dann auch bei der Verwendung des Magnum 44 irgendwo in der Signalkette die Masse des des Gitarrekabels zusätzlich an der Steckerleiste erden? Oder gibt es hierfür sogar eine Kauf-Lösung? Oder liegt das an den verwendeten Schaltnetzteilen und ich benötige "bessere" 9V und 24V Netzteile?
Bei Netzspannung und Schutzisolierung ist es ja streng verboten, die Masse außen auf das Gehäuse zu legen. Ist das bei der Masse des Gitarrenkabels anders?
 
Zunächst mal muss man hier wieder sagen: wer Misst misst Mist.
@Telefunky hat weiter oben schon gut erklärt, warum diese Spannungen messbar sind.
Ein hochohmiges Voltmeter zeigen da gerne mal Spannungen an, die sicherlich vorhanden sind, aber nur Ströme im Mikroampere-Bereich zulassen. An trockenen Tagen zeigt so ein Messgerät nach einer Teppichüberquerung schon mal 500V gegen Erde an, wenn man die andere Prüfspitze in die Hand nimmt.

Zu deiner Frage:
Wenn der Amp einen PE-Anschluss hat (PE) - dann ist im Regelfall auch dein Gitarrenkabel durch diese Verbindung "geerdet".

Bei Schutzisolierten Geräten darf keine externe Leitung zum PE verbunden werden.

Ich würde sehr dazu raten, Netzteile mit herkömmlichen Transformatoren zu verwenden; diese haben in der Regel auch einen besseren Störabstand bezüglich anderer Einstreuungen auf das Audiosignal.
 
Zunächst mal muss man hier wieder sagen: wer Misst misst Mist.
@Telefunky hat weiter oben schon gut erklärt, warum diese Spannungen messbar sind.
Ein hochohmiges Voltmeter zeigen da gerne mal Spannungen an, die sicherlich vorhanden sind, aber nur Ströme im Mikroampere-Bereich zulassen. An trockenen Tagen zeigt so ein Messgerät nach einer Teppichüberquerung schon mal 500V gegen Erde an, wenn man die andere Prüfspitze in die Hand nimmt.

Es ist leider nicht nur auf dem Voltmeter zu sehen, es brazzelt dermaßen an den Lippen, dass kein Gesang möglich ist :(

Danke für den Hinweis, werde mich mal nach anderen Netzteilen umschauen.
 
*BUMP*
Bin neu hier, also mal ein Hallo an alle!

@Chris-A: habe exakt das gleiche Problem. Bin auch Gitarrist/Sänger. Bei mir liegt`s nach vielen Testen definitiv am EHX Magnum 44.

Schon beim Signalweg Gitarre (PRS Tremonti) -> EHX Magnum 44 -> Speaker Cable (kein Billigsdorfer) -> CAB (Diezel 2x12, 16 Ohm) hab ich exakt das von dir beschriebene Phänomen. Egal, ob im Proberaum, oder auch schon mal on-stage.

Hatte den EHX jetzt schon beim Git-Tech. Der konnte aber kein Problem feststellen.
Hab`s dann auch mal mit einem Quilter Microblock anstelle des EHX versucht. Dann tritt das "Brizzeln" nicht auf. Sonst waren alle Komponenten (bis hin zu Raum, Steckdose, Steckerleiste) gleich.
Leider funktioniert der Quilter mit meinem AMT Vt2 Preamp nicht annähernd so gut und bringt an der 16 Ohm Box nicht den gewünschen Punch. Da ist der EHX Magnum meilenweit überlegen.
Tausch daher keine Option (auch nicht gegen anderen Power Amp (ISP, PowerStage, etc.), da das nur mein Pedalboard-Rig für Gigs mit geringer Setup-Zeit bzw. Kleingigs ist).

Darf ich daher fragen, ob und wie du das Problem gelöst hast? Danke dir!
 
OK - auch wenn der Thread scho > 1 Jahre alt ist - das Thema ist anscheinend immer noch aktuell.

Wie weiter oben von @Telefunky schon erwäht: diese Billignetzteile (ich nenne die Dinger Wandwarzen), die den Effektgeräten z.T. beiliegen sind geeignet, wenn man eine Effektgerät benutzt. Betreibt man mehrere, sollte man ganz einfach ein vernünftiges Netzteil mit mehreren geeigneten Ausgängen benutzen - da geben die Gitarristen hunterte von € für dier Effekte aus, für das Netzteil bleiben dann 30€.
Der Grund für diese Probleme liegt in der Schaltungstechnik der Steckernetzteile.

Um zu testen ob es daran liegt ganz einfach überall Batterien rein - wenn dann das Britzeln weg ist, => vernünftiges Netzteil kaufen.

Wenn hinten dran ein Amp hängt, der einen Schukostecker mit Schutzleiteranschluss hat (und nicht wie oft von "Profis" empfohlen der Schutzleiter abgeklebt ist), sollte es dieses Britzeln nicht geben.

Wenn es trotzdem vorhanden ist: Ab zum Amp-Tech.
Messungen mit "Baumarktmultimetern" sind hier mit Vorsicht zu geniessen - die zeigen schon mal einige hundert Volt an, wenn man von einem Katzenfell gegen die Heizung misst.
 
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@netstalker: Danke für die rasche Antwort! Ja, hab gesehen, dass der Thread schon älter ist - hab auch unzählige andere Threads im Forum durchgesehen (Stromschlag, Scherzhaft bei Hautkontakt, etc., etc.) und stundenlang gegoogelt, nur leider gab`s in keinem eine Lösung für das Problem! ;)

Alle meine anderen Effekte gehen über eine Power Supply (BBE Supra Charger - übrigens Spitzenteil für den Preis). Da geb ich dir also grundsätzlich völlig recht. Die benötigen 12V 2A liefert der aber leider nicht.
Das EHX Teil machte eigentlich einen guten und wertigen Eindruck. Ist ein Netzteil wie bei einem Notebook. D.h. mit Einheit und Kaltgerätestecker, oder wie die Dinger heißen (du siehst, ich hab von Elektronik leider nicht viel Plan).
Das "Brizzeln" tritt auch auf, wenn ich nur den EHX an der Steckerleiste habe. (auch schon unterschiedliche verwendet, auch an unterschiedlichen Steckdosen, Stromkreisen, und da im Proberaum und bei Gigs (tw. auch auf großen, professionellen Stages) auftretend, unterschiedliche Räume). ;)

Der EHX Magnum ist ein Power Amp im Pedalformat. Daher beteiligte Komponenten, wie im vorigen Post beschrieben.
Amp-Tech hatte ich schon involviert - eben leider nichts am Pedal + Netzteil gefunden. Daher suche ich nach andere Lösungen/Erklärungen.

Werde aber bei der nächsten Probe auch noch ein anderes 12V 2A Netzteil aufzutreiben versuchen. Dann kann ich das auch noch ausschließen und die Aussage des Amp-Techs verifizieren. :)
Sollte ich eine Lösung finden, werde ich sie jedenfalls posten - vielleicht hilft das ja dann auch vielen anderen mit ähnlichen Problemen. Let`s hope the best!
 
Guter Ansatz - am Besten geeignet wäre ein "längsgeregeltes Netzteil" - so eines, das noch einen ganz normalen Trafo eingebaut hat.
Ich bin mir sehr sicher, dass dann das "Britzeln" weg ist...
 
Danke mal für den Vorschlag... ich teste mal, was ich kann. Antwort wird leider etwas dauern, da Equipment im Proberaum.
Aber ich melde mich jedenfalls retour! :)
 
Nur mal nebenbei erwähnt bezüglich des Britzelns auf der Haut... (weil's gut zum Wetter passt)
Hatte ich früher regelmässig beim 'Arbeiten' an idiotisch verlegten Netzwerkkabeln und Routern - irgendwann stösst man an eine Metallecke und war man erstmal in's Schwitzen gekommen, fühlte sich das durchaus eklig an. An Lippen sicher noch mehr, aber das habe ich eher vermieden :D
 

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