Bitte um korrekte englische Phrase

Ach ja! Der unvergleichbare Monty Python!

Semaphore, Aldis Lamp und Morse Code gehören auch zu den Signalysytemen der Marine (wobei die Aldis Lamp auch Morse Code verwendet).
Was Nelson allerdings initiierte war das System, wobei jedem Buchstaben eine kleine Flagge zugeordnet wird. Die Flaggen werden übereinande an einer Flaggleine gehisst. Siehe hier. Im gegensatz zu den anderen Systemen kann das Flaggensignal aus jeder Richtung gelesen werden, z.B. von allen Schiffen eines Geschwaders.


Cheers,
Jed
 
Wie jeder englischer Schüler weiß, schickte Nelson vor der Schlacht ein Flaggensignal an seine Flotte: "England expects that every man will do his duty" .... Dieses rhetorisch ausgefeilte Signal war nur deshalb möglich
Dazu kurz eine Anmerkung und eine Frage: Das Signal war m.W. ein Kompromiß; eigentlich wollte Nelson wohl "England confides..." übermitteln lassen, sah aber davon ab, weil "confides" hätte "buchstabiert" werden müssen, während es für "expects" eine Kurzform gab...

Zum Anderen fällt auf, dass anscheinend nur von "englisch" und "England" die Rede ist - dabei war es die Royal Navy, also die Kriegsmarine des Vereinigten Königreichs, genauer gesagt - zum damaligen Zeitpunkt! - des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland. Daher die Frage, ob solche Dinge in englischen Schulen auch mal erwähnt werden.

Als einer, der in einer Fremdsprache textet, muss man sich analog dazu fragen, ob man noch in der Sprachführerphase oder schon in der Taschenkexikonphase steckt, oder ob man die Sprache fließend beherrscht.
Dem ist wohl kaum etwas hinzuzufügen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@saitetsauber
Du bist gut informiert! So war es wohl mit der Wortwahl "expects" (erwartet) statt "confides" (vertraut darauf).

Und was "England" angeht:
Heute noch denken die Engländer sehr anglozentrisch. Der politische und kulturelle Mittelpunkt Englands - London - ist geographisch so weit weg von Wales, Schottland und Irland, wie es geht. Von dort aus sind die andere Länder der britischen Inseln eher Randgebiete. Meine Schulzeit verbrachte ich in Nord Irland und Schottland, und das war immer ein thema im Geschichts- und Literaturuntericht.

Es ist wohl wahr, dass die Union Flag zu Nelsons Zeit schon ihre heutige Form hatte, d.h. eine verschmelzung der englischen, schottischen und irischen Flaggen. Nichtsdestotrotz mussten die damaligen Engländer noch eher als die heutigen anglozentrisch denken. 1745 hatten sich die Schotten gegen das hanoveraner Königshaus erhoben, und 1798 hatten die Iren eine bewaffnete, bürgerliche Revolution gegen die Krone geführt. Also waren die Schotten und Iren für die damaligen Engländer ein Thema, das man lieber überging.

Die populäre Musik aus der Zeit belegt dies und zeigt an, dass das Verhältnis asymmetrisch war. Schotten sahen sich durchaus als Briten - ihr Nationaldichter Burns schrieb ein Gedicht (in schottischem Dialekt) angesichts einer drohenden Invasion durch Napoleons Truppen:

"Doth haughty Gaul invasion threat?
Then let the loons beware, Sir!
There's wooden walls upon our seas,
And volunteers on shore, Sir!"

(Droht eine überhebliche gallische Invasion?
Die Kerle sollen sich in Acht nehmen, mein Herr!
Es gibt hölzerne Mauern [damaliger Spitzname der königlichen Marine] auf unserer See,
Und Freiwillige am Ufer, mein Herr!)

Im Folgenden kommen die Zeilen:

"Be Briton still to Briton true,
Amang oorsel's unitit,
Lest slap! in come an unco loon,
And wi' a rung decide it!"

(Sei Brite stets dem Briten treu
Unter uns vereint,
Damit nicht Zack! ein fremder Kerl hereinkommt
Und die Sache mit einem Knüppel entscheidet.)

Insgesamt bin ich der Meinung, dass die populären Lieder einer vergangenen Zeit eine tolle Ergänzung bzw. Korrektur zur akademischen Geschichtswisenschaft darstellen. Dem wäre auch in Deutschland so, wenn man die Lieder des Vormärz weitergesungen hätte ...

Cheers,
Jed
 
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