Über- oder unterschätzen

dann poste den doch mal ...
 
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Je älter man wird und je länger man das macht desto realistischer wird man mit sich und dem, was man kann oder eben nicht kann. Und das betrifft auch die Rückschau auf frühere Werke. Ich habe mir letztens mal angehört, was ich vor 20 Jahren aufgenommen habe. Und ich muss sagen, ich mag mein jüngeres ich. Viele der Songs von damals sind sehr liebevoll aufgenommen und arrangiert und wie ich heute finde ungeheuer emotional und authentisch. Nicht alle Texte waren super. Manche sind sogar eher naja aus heutiger Sicht. Aber das hatte eben seine Zeit.
Ich weiß, daß meine Texte wohl nicht die allergenialsten sind. Aber ich mag sie und sie passen zu den Songs. Ich halte mich an das, was ich im englischen eben so ausdrücken kann und wo ich das Gefühl habe, daß damit Bilder entstehen können. Ich erzähle keine Epen in englischer Sprache, das kann ich einfach nicht. Aber ich denke, ich kann am Ende schon die Gefühle in den Texten und Melodien ausdrücken um die es mir geht.
Ich habe auch diverse Experimente und Projekte gehabt, die mir heute nicht mehr ganz so gut gefallen. Irgendwann weiß man, was einem steht und mit welchem Ausdruck die eigene Stimme halt am besten rüberkommt. Aber ich habe immernoch Lust daran, mich auszuprobieren. Da muss nur eine neue Inspiration kommen z.B. durch einen neuen Musikpartner - und es passiert auch wieder ganz viel Neues.
 
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Je älter man wird und je länger man das macht desto realistischer wird man mit sich und dem, was man kann oder eben nicht kann. Und das betrifft auch die Rückschau auf frühere Werke. Ich habe mir letztens mal angehört, was ich vor 20 Jahren aufgenommen habe. Und ich muss sagen, ich mag mein jüngeres ich. Viele der Songs von damals sind sehr liebevoll aufgenommen und arrangiert und wie ich heute finde ungeheuer emotional und authentisch. Nicht alle Texte waren super. Manche sind sogar eher naja aus heutiger Sicht. Aber das hatte eben seine Zeit.
Ich weiß, daß meine Texte wohl nicht die allergenialsten sind. Aber ich mag sie und sie passen zu den Songs. Ich halte mich an das, was ich im englischen eben so ausdrücken kann und wo ich das Gefühl habe, daß damit Bilder entstehen können. Ich erzähle keine Epen in englischer Sprache, das kann ich einfach nicht. Aber ich denke, ich kann am Ende schon die Gefühle in den Texten und Melodien ausdrücken um die es mir geht.
Ich habe auch diverse Experimente und Projekte gehabt, die mir heute nicht mehr ganz so gut gefallen. Irgendwann weiß man, was einem steht und mit welchem Ausdruck die eigene Stimme halt am besten rüberkommt. Aber ich habe immernoch Lust daran, mich auszuprobieren. Da muss nur eine neue Inspiration kommen z.B. durch einen neuen Musikpartner - und es passiert auch wieder ganz viel Neues.

Manche Songs schreibt man einfach so. Vielleicht hat es nur Bedeutung für sich selbst.
 
Mein 10. ist anders.

Anders vielleicht - aber auch besser? Woher sollte denn die Verbesserung kommen? Dein Englisch wird sich in der kurzen Zeit nicht deutlich verbessert haben. Und Deutsch liegt dir deiner Meinung nach ja auch nicht.

Versteh' das nicht als persönliche Kritik. Aber du hast ja selbst danach gefragt, ob man nach 10 Texten schon einen guten schreiben kann.
 
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Anders vielleicht - aber auch besser? Woher sollte denn die Verbesserung kommen? Dein Englisch wird sich in der kurzen Zeit nicht deutlich verbessert haben. Und Deutsch liegt dir deiner Meinung nach ja auch nicht.

Versteh' das nicht als persönliche Kritik. Aber du hast ja selbst danach gefragt, ob man nach 10 Texten schon einen guten schreiben kann.

Hmm, ich erwarte in 100 Texte max. 2 gute.

Viele denken hier, dass man ein guter Poet sein muss
 
Heute, mit entsprechend "Abstand" gefallen mir viele Texte nicht mehr.
Die Zeit hat sich geändert, ich habe mich geändert.
Meine Lieder von heute haben andere Themen und Inhalte.
Hat man ja ganz häufig, dass Künstler bestimmte - teilweise sehr erfolgreiche Songs - einfach nicht mehr mögen, weil sie sie bspw. für eine Verflossene geschrieben haben usw. Texte geben auch immer einen Zeitgeist wieder und der ändert sich auch. :)
 
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Zweifelt ihr oft an Euch selbst und Eure Musik ?
Ständig und immer:evil:
Ernsthaft- ich finde immer irgendwas zum mäkeln und verbessern und gehe meinem Sparringpartner(Gitarre) damit öfters gehörig auf die Nerven:D....fairerweise hat sich rückblickend durch diese kritische Haltung auch einiges verbessert......aber so manches Mal steh ich mir einfach selber im Weg und sollte es vielleicht dem Zuhörer überlassen, was er gut findet......
 
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Hat man ja ganz häufig, dass Künstler bestimmte - teilweise sehr erfolgreiche Songs - einfach nicht mehr mögen, weil sie sie bspw. für eine Verflossene geschrieben haben usw. Texte geben auch immer einen Zeitgeist wieder und der ändert sich auch. :)

Was mich betrifft ist es einfach so, daß alle Songs gewissermaßen ein erweiterter Teil meines Tagebuches sind. Eine Art selbsttherapeutische Maßnahme ;-) Ein Songtext wird nicht schlechter dadurch, daß sich das Leben weiterentwickelt und ich ihn nach 10 Jahren vielleicht nicht mehr für genau die Person singe um die es sich einmal handelte. Aber es können Erinnerungen lebendig bleiben und das finde ich auch sehr schön. Im besten Falle können die beschriebenen Gefühle sich auch in neue Kontexte stellen. Ich verwende da verschiedene Symbole und Metaphern, die nicht immer sofort ersichtlich sein müssen für andere, die aber wie ich hoffe im Zusammenspiel mit Stimme und Instrumentierung Gefühle wecken. Das größte Lob ist es dann, wenn eine ganz fremde Person die Songs hört und diese Gefühle zu ihrer eigenen momentanen Situation passen. Ich habe das ein paar Mal als Rückmeldung bekommen. Einmal bekam ich eine Email von einer mir fremden Person aus einer lang vergangenen Zeit in der derjenige mich fragte, ob er einen bestimmten uralten Song von mir noch einmal als mp3 bekommen könnte. Es gab damals eine Kassette davon und dieses Lied hat denjenigen über viele Jahre immer wieder berührt und begleitet. Das ist für mich ganz unfassbar und eine ganz große Freude. Es ist egal, was "die Künstlerin damit sagen" wollte, denn für jeden kommt es in erster Linie darauf an, sich selber in der Kunst wiederzufinden. Die Songs dienen damit mir selber in ihrer Bedeutung und verwandeln sich entsprechend für andere und deren Deutungen. Und das finde ich spannend.
 
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Die Songs dienen damit mir selber in ihrer Bedeutung und verwandeln sich entsprechend für andere und deren Deutungen.
Ich komme ja eher aus der Instrumentalisten und nicht aus der Schreiberling-Ecke. Für mich ist es nicht das größte Lob wenn jemand kommt und sagt "boar die und die Akkorde waren geil" sondern wenn jemand, der absolut null Ahnung vom Musik machen hat, sagt, dass er es "schön" fand und es ihm "sehr gut gefallen und Freude gemacht" hat. Besser geht es nicht.

Die ganze Theorie und unsere Überei ist nur das "Mittel", sich musikalisch zum Ausdruck zu bringen. So ist es viel schöner, wenn jemand das Ergebnis als positiv bewertet als das "Mittel".

Was hilft es, wenn man eine schöne Handschrift hat, jedoch nur Unwesentliches niederschreibt?
 
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Ich komme ja eher aus der Instrumentalisten und nicht aus der Schreiberling-Ecke.

Ich glaub, die Frage war allgemein gehalten. Der TE textet halt zufällig gern, aber bezieht sich praktisch insgesamt darauf, wie man sein eigenes Werk einschätzt. Zumindest habe ich allgemein beantwort, aufs Spielen, Komponieren, Texten .. usw...

Für mich ist es nicht das größte Lob wenn jemand

...was das Fremdlob betrifft, ist es mir wichtiger, wer etwas sagt, als was gesagt wird. Es gibt Menschen, sie sagen zwar etwas Nettes, aber anhand der Formulierung erkenne ich: Danke, aber du hast nichts verstanden. Andere sagen etwas Kritisches. Aber wenn es genau jener Typus ist, von dem ich diese Aussage erwarte, fühle ich mich durchaus bestätigt und nicht kritisiert. Beispiel: Wenn ein Revolverheld- oder Andreas Burani-Fan mit mir nichts anzufangen weiß, dann habe ich alles richtig gemacht. :)

Ansonsten ist mir die direkte Reaktion eigentlich mehr Lob als das gesprochene Lob: Wenn zB das Publikum an den richtigen Textstellen lacht.
 
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Moin,

meiner Meinung nach muss man sich das mit der Musik, egal ob Singen, Schreiben oder Gitarre spielen wie eine umgekehrte Pyramide vorstellen. Wenn ich wenig weiß und wenig kann, dann bin ich schon mit kleinen Fortschritten zufrieden. Dann freue ich mich schon, dass ich den Barré Akkord greifen kann, oder dass ich einen Text schreiben kann, der sich über ein Musik Stück singen lässt. Wenn man dann etwas mehr drauf hat, dann will man, dass der Barré perfekt klingt, perfekte Position der Finger, perfekten Druck.

Wenige der ersten Songs dich ich geschrieben habe finde ich heute noch gut. Manchmal stört mich nur der Text, oder nur die Melodie. Irgendwann reicht es dir auch nicht mehr zu rheimen. Du willst auch die Anzahl der Silben richtig timen, sodass diese ebenfalls zum Beat passen usw.

Selbstkritik bringt dich weiter, sollte dich aber nicht davon abhalten, deine Musik zu machen. Nur wenn du selbstkritisch bist, kannst du dich entwickeln. Wenn du immer nur in deiner Komfort Zone bist, dann gibt es halt keinen Fortschritt. Das wäre für mich nichts.

Musik ist für mich ein Weg ohne Ziel, wenn ich stehen bleiben würde, dann würde ich ja die vielen schönen Landschaften verpassen!

VG
 
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Authentizität mal vorausgesetzt!

Der Begriff ist mir heutzutage ein wenig zu überstrapaziert. Gibt es da mittlerweile nicht sogar Workshops für?;)

Ich meinte eher sowas: Wenn eine ältere Dame zu mir nach einem Konzert sagen würde "Hey, das hat mir gefallen. Erinnert an Reinhard Mey, oder?". Dann ist das nett gemeint. Und obwohl ich Reinhard Mey schätze, wäre ich wohl eher peinlich berührt. Denn was ich mit R.M. gemeinsam habe ist lediglich, dass ich Gitarre spiele und eigene Lieder in deutscher Sprache singe. Und das ist dann eben auch das einzige, was diese Dame registriert und ihrer Erinnerung kategorisiert hat: Gitarre + deutsche Lieder = Reinhard Mey.

Natürlich wäre ich nicht böse, denn es war ja nett gemeint. Aber ich könnte damit halt nicht viel anfangen.

Aber Zuhörer und ihre Vergleiche zu Bekanntem sind eh ein eigenes, amüsantes Thema für sich. Hatten wir hier in der Plauderecke auch schon mal einen Thread zu.
 
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