In der Hoffnung, daß diese Diskussion ausgelagert wird, also fröhlich weiter OT.
Anm. d. Mod.: Erledigt Ich finde das Thema wichtig.
Dito
mit Verlaub, ich widerspreche ganz entschieden der Meinung, dass man je nach Randbedingungen - darunter verstehe ich Vorkenntnisse, Instrument, Lerntyp u.v.m - auf einen Musiklehrer verzichten kann. Wobei ich unter einem Musiklehrer einen gelernten Profi verstehe und nicht jemanden, der zwar nett spielen kann und vielleicht auch preisgünstig erscheint, aber von Musik-Didaktik, Musiktheorie, Instrumentenkunde und Lernpsychologie wenig oder keine Ahnung hat.
Thema Lehrer:
da habe ich nur bedingt gute Erfahrung gemacht. Den ersten Lehrer, den ich als Jugendliche hatte, hat nichts wirklich richtig machen können, da er gar nicht selber Akkordeon spielen konnte. Das war irgendwann in den 70er Jahren. Kein Internet, und was man hat, hat man. Das Lehrheft komplett daneben. Das hatte nur Müllwert. Tja, Akkordeon aufgegeben. Nicht aber das Wissen um den schönen Klang und das Erahnen, daß es möglich ist, damit wunderschöne Musik zu machen.
Nächster Anlauf, 35 Jahre später, neuer Lehrer: auch nicht wirklich prickelnd. Das Leihgerät sehr verstimmt. Keine Freude. Der Lehrer konnte gut spielen.
Was habe ich gelernt: langsam und leise spielen, Kadenzen, Auswahl an guten Lehrbüchern, nicht mit dem Fuß den Takt zu wippen. Achja, und die Finger auf den Tasten halten, keine Löcher in die Luft stechen. Ende, soviel und nicht mehr.
Was ich natürlich nicht gelernt habe:
sich auf der Tastatur zurecht zu finden, nach Noten spielen, Noten überhaupt,
richtige Haltung des Instrumentes!!!,
Balgverständnis, keine Unterstützung beim Kauf eines ersten eigenen Instrumentes.
Mein Lehrer war nicht davon überzeugt, daß ich jemals das Akkordeon lernen werde und entsprechend motiviert. Er fragte mich mehrmals, wann ich denn das Akkordeon verkaufen würde. Tja, schade, oder? Natürlich werde ich kein Weltmeister, das hatte ich aber auch gar nicht vor.
Den Band 1 der Holzschuhschule spiele ich an einem Abend durch, Band 2 komme ich bis zur Mitte an einem Abend. Die PM-Haas-Schule bekomme ich auch an einem Abend bis zur Hälfte durch. Klar habe ich viel Zeit gebraucht, viel Geduld gebraucht. Für mich hat es sich aber gelohnt. Und ich bin noch lange nicht am Ende des Weges angekommen.
Wider allen Lehrern habe ich einigermaßen Akkordeon gelernt !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Diesmal nur den Lehrer aufgegeben, nicht das Akkordeon.
Und da jetzt das Geld weg ist, gibt es keinen neuen Lehrer mehr. Also alleine weiter und die Angebote im Internet genutzt, die kein Geld kosten. Neue Akkordeonschulen angeschafft. Viel Literatur, MB-Akkordeonforum.
Wenn ich höre, was
@Jetzt aber!,
@Schtine01 und
@grollimolli alles von Ihren Lehern in kurzer Zeit lernen, kann ich nur vor Neid erblassen. Solche Lehrer hätte ich mir auch gewünscht.
Ich finde einen guten Lehrer von entscheidender Wichtigkeit. Wenn man sich das Geld leisten kann, solange suchen, bis man einen
guten Lehrer findet. Auch wenn ein guter Lehrer mehr Geld kostet, vorausgesetzt man hat das Geld, dann lohnt sich das. Egal nach welchem Lehrbuch er vorgeht. Darauf kommt es gar nicht an. Das konnten wir ja hier auch in letzter Zeit lesen. Es gibt sicherlich verschiedene Konzepte, wichtig ist, daß man die richtige Haltung, die Noten und das Zurechtfinden auf den Tastaturen bzw. Knöpfen lernt. Umgang mit dem Balg, als zentrales Element des Akkordeons.
Balgstopp habe ich immer falsch gemacht. Erst hier im Forum gelernt, wie es richtig geht und nun kann ich es ganz wertvoll anwenden.
Ein Lehrer sollte Motiviert sein, Lust/Freude haben, einem was beizubringen. Klar hat man nicht jeden Tag die gleiche Motivation, das verlangt ja auch keiner.
Welche unterschiedlichen Konzepte gibt es eigentlich? Wie finde ich einen
guten Lehrer?
Gruß Moricasso