Ich möchte mich nicht wiederholen und vor irgend etwas warnen.
Nur mal was Grundsätzliches. Aus dem Internet:
"Gesetz der Wirtschaft, John Ruskin
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen. Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas besseres zu bezahlen. John Ruskin (1819-1900)."
Ein geschultes Auge kann sicher die besseren Zutaten einer Gitarre filetieren. Etwa wie ein Hedgefond, der Unternehmen zerlegt und die "Filetstücke" mit Gewinn verwertet. Bei einer Gitarre für 100 Euro mit Verstärker und Krimskrams darf man aber schon fragen, was für tolle Zutaten man erwartet...?! Dass da mal ein super schwingender One-Piece-Body dabei ist, wer hätte es gedacht...? An meiner Billiggitarre jedenfalls war alles billig. Sie hat so funktioniert, wie eine Billiggitarre eben funktioniert...noch brauchbar, aber im Vergleich ist sie bisweilen auch nach Aufwertung schwach. Habe gestern nochmal mit gespielt, macht trotzdem Spaß.
Auf Ebay sieht man oft super selbstgebaute "Custom Shop" Gitarren. Sicher nicht, weil sie der absolute Hammer sind?
Mein Fazit: Pauschalisierungen sind zwar immer zweifelhaft. Aber wenn keine besonderen Gründe vorliegen, werde ich die Dinge als das akzeptieren, was sie sind. Eine Billiggitarre ist als solche konzipiert, und eine Profigitarre ist als solche konzipiert. Jede für sich kann ihren Zweck erfüllen. So wie man eine gute Gitarre verschlechtern kann, lässt sich eine weniger gute Gitarre verbessern. Eine Billiggitarre so verbessern zu wollen, dass sie der guten Gitarre den Rang abläuft, erscheint mir zu aufwendig bis unrealistisch.
Aber wo sollte man Bastelerfahrung sammeln, wenn nicht an einer günstigen Gitarre?! Nur, warum braucht es überhaupt Bastelerfahrung? Die Halsteinstellung und vielleicht noch ein paar Dinge sollte man wohl können. Aber sonst? Aber ansonsten kann es nur um den Spaß am Basteln gehen? Dann aber wiederum will man ja auch ein gutes Ergebnis zusammen basteln. Ein Teufelskreis
Spielt man jemandem vor, wird der eher nicht sagen: Huch, alle Achtung, das ist aber Bastelerfahrung!