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Caroline Guitar Company – Météore Lo-Fi Reverb
Bildquelle: www.carolineguitar.com
Vorgeschichte
Seit dieses schicke Pedal auf der Sommer NAMM 2015 vorgestellt wurde war es auf der Top Position meiner Pedal-Wishlist. Zur Anschaffung hat es seitdem aus verschiedensten Gründen jedoch nie gereicht.
Seit seiner Erscheinung ist immer dann wenn es für mich an der Zeit war mein Board soundtechnisch zu erweitern, die Entscheidung auf ein anderes Pedal gefallen (Strymon Big Sky, Old Blood Noise Endeavours Dark Star und ebenso von OBNE das Procession).
Losgelassen hatte es mich jedoch nie, und jetzt war es endlich so weit.
Kaufentscheid
Ein Hauptgrund für den Kaufentscheid war (und ist gleichzeitig auch der, warum ich die Pedals von Caroline generell recht „sexy“ finde) der Havoc Switch. Zu seiner Funktion später aber mehr.
Die zweite Sache die mein Interesse nie vom Météore haben abkommen lassen, ist dessen integrierte Gain Stufe, deren warmes Overdrive mir klangcharakteristisch außerordentlich gut gefällt.
Ich werde oft gefragt, wie viele Reverb Pedals es denn noch werden sollen auf meinem Board.
Deshalb möchte ich es (wie auch in anderen Reviews von mir) noch einmal erwähnen:
Ich bewege mich mit meiner Musik stilistisch im Ambient/Post-Rock Sektor. Was ich in meinem OBNE Dark Star Review schon beschrieben habe traf auch hier zu: Man ist ständig geneigt neue Gebiete zu betreten und Grenzen auszuloten. Der Reiz des Unbekannten.
Was ist bei der Abkehr vom Synthesizer hin zur Klangerzeugung mit Gitarre noch möglich?
Der ständige Drang zur Erweiterung des eigenen Soundspektrums, er ist irgendwie immer vorhanden...
Was meine verschiedenen Hall/Reverb Effekte angeht, lebe ich und meine Musik von der Kombination derselben. Das Dark Star durch die Cloud Machine des Big Skys oder das Météore durchs Procession sind nur zwei von etlichen zuckersüßen Möglichkeiten.
Und ja, auch alle vier in Kombination machen unheimlich viel Spaß. (Habe ich schon erwähnt dass mein Vox Delay hier auch noch ne ordentliche Rolle spielt?)
Seitdem mir diese Möglichkeiten zur Verfügung stehen, bin ich von der synthetischen Klangerzeugung mittels Tasten und Software weitestgehend abgekommen.
Und so sieht das Ganze in Kombination bei mir nun aus:
Aber der Reihe nach:
Erster optischer Eindruck
Boutique-like sehr hübsch
So kennt und ist man es von diversen Boutique Herstellern gewohnt: Das vertraute Stoffsäckchen als Hülle mit Firmenlogo, ein Aufkleber mit Firmenlogo, und ein Plektrum in zufällig meiner Stärke (dürfte so um die 0.73 mm sein) ebenfalls mit – Überraschung - Firmenlogo Aufdruck.
Das Pedal selbst ist ansprechend kreativ gestaltet und statt einer Beschriftung für die verschiedenen Regler, Schalter und Knöpfe wurden Symbole verwendet. (Auch das ist eine gängige und bekannte Sache bei der Caroline Familie).
Zum Pedal selbst, Anwendung und Sound
Der Vereinfachung halber hier eine kleine Skizze zu den Reglern und Schaltern (von carolineguitar.com):
Zu den Bedien-Features:
- Der Level-Knob: Ganz simple, die Lautstärke des Hall-Signals
- Der Attack-Knob: Der berühmte Amount of Gain. Das hier erzeugte Overdrive-Signal wird übrigens nur dem Reverb-Signal hinzugefügt, das Dry-Signal bleibt unberührt.
- Der Size- und der Regen(aration)-Knob interagieren miteinander: Regenaration ist in erster Linie für die Decay Zeit zuständig, fügt aber auch Obertöne zum Hallsignal hinzu. Size sorgt für den Hall an sich und gibt dem Havoc Switch vor, wie sich das „gehavocte“ Signal verhält (wie schnell, wie lange und wie laut). Je nach Einstellungen kann man anhand dieser beiden Regler das Gerät (auch ohne den Havoc Switch) in die Selbstoszillation bringen, von dezent bis chaotic. Es gibt da so einen Sweet-Spot, bei dem das Signal sozusagen in ganz dezente Selbstoszillation geht, ohne aber ins Chaos abzudriften.
- Mit dem Dark/Bright Switch kann man noch den Klangcharakter des Reverbsignals ändern (ähnlich eines Tone-Knobs).
- Der Bypass Switch ist klar und der Havoc Switch ist das eigentliche Gimmick des Météores:
Mit ihm bringt man das Pedal per Fußschalter in die Selbstoszillation. Wie diese sich verhält kann man sehr schön über Size und Regen einstellen.
Genau dieses Signal dann durch ein Delay oder anderes Reverb zu schicken, ist dann das was so richtig Spaß macht und wo dem Ganzen keine Grenzen mehr gesetzt sind. Post Rock-Film-Soundtracks steht nichts mehr im Wege… The Sky is the Limit…
Noch ein paar Anmerkungen zu den Einstellungen und Grundsätzliches:
- Sowohl vom relativ normalen Spring Reverb bis hin zum absoluten Endzeitchaos ist alles möglich. Es wird nicht selten von David Lynch-artiger Filmmusik gesprochen. Viele Sounds die entstehen erinnern aber auch an klassische Nine Inch Nails Gefilde, es kann richtig schön „industrial-like“ werden.
- Bei bestimmten Settings ist ein gewisses Pre-Delay vorhanden, welches man am Anfang vielleicht als störend empfinden kann, aber auch irgendwie zum Grundcharakter des Météore gehört. Außerdem ist es auch einstellungsabhängig. Deutlicher hörbar ist es interessanterweise je mehr man das Gain aufdreht.
- Trotz der bereits vorhandenen Gain Stufe (Attack) kommt mMn der typische Charakter des Pedals so richtig zur Geltung, wenn man es noch mit einem schönen fetten low-gain Overdrive füttert bzw. anpustet. Das schmeckt ihm.
- Der Havoc Switch ist natürlich das Highlight des Geräts. Ich habe schon gelesen, dass mancher das generierte Signal als zu laut empfindet. Dies lässt sich jedoch wunderbar mit dem Size-Regler kontrollieren. Außerdem gibt es ja noch den Level-Regler als Lautstärkekontroller, der das Dry-Signal unberührt lässt.
- Bei den beiden Fußschaltern handelt es sich um die sogenannten Noisless/Clickless-Switches
- Wie eingangs schon erwähnt, macht es sich auch in Kombination mit anderen Reverbs, Delays, Tremolos, etc. sehr gut. In den offiziellen Youtube-Demos fühlt/hört es sich für mich aufgrund dessen wie ich es einsetze und anwende fast ein bisschen nackig an.
Ich bin gerade am Arbeiten an einigen Songs. Soundfiles aus meinem Anwendungsbereich möchte ich daher in naher Zukunft noch nachreichen.
Bis dahin verweise ich auf das bekannte und in Kreisen berühmte Youtube Video von „Knobs“:
Und in dem Video von Chicago Music Exchange spricht der Owner und Designer Philippe Herndon außerdem noch über die Pariser U-Bahn als Soundinspiration und Namensgeber des Météores. (Am Schluss ist auch schön die Havoc Funktion zu hören):
Der Vollständigkeit halber noch die Produktseite des Herstellers:
http://www.carolineguitar.com/portfolio/meteore/
Fazit
Es fühlt sich für mich sehr gut an, nach so langer Warte- und Bedenkzeit das Météore nun endlich auf meinem Board zu haben, und ich weiß warum es mich die Zeit über nicht losgelassen hat.
Schließen möchte ich mit der Message von Caroline Guitars aus dem Manual:
„Your pedal was dreamed, designed and created in our small batch in Columbia, South Carolina.“
Denn genau dazu lädt es nämlich ein: Zum Kreieren und Designen besonderer Sounds die mit anderem Equipment so nicht möglich wären, und ja, vielleicht auch ein bisschen zum Träumen…
In diesem Sinne, danke fürs Lesen!
Bildquelle: www.carolineguitar.com
Vorgeschichte
Seit dieses schicke Pedal auf der Sommer NAMM 2015 vorgestellt wurde war es auf der Top Position meiner Pedal-Wishlist. Zur Anschaffung hat es seitdem aus verschiedensten Gründen jedoch nie gereicht.
Seit seiner Erscheinung ist immer dann wenn es für mich an der Zeit war mein Board soundtechnisch zu erweitern, die Entscheidung auf ein anderes Pedal gefallen (Strymon Big Sky, Old Blood Noise Endeavours Dark Star und ebenso von OBNE das Procession).
Losgelassen hatte es mich jedoch nie, und jetzt war es endlich so weit.
Kaufentscheid
Ein Hauptgrund für den Kaufentscheid war (und ist gleichzeitig auch der, warum ich die Pedals von Caroline generell recht „sexy“ finde) der Havoc Switch. Zu seiner Funktion später aber mehr.
Die zweite Sache die mein Interesse nie vom Météore haben abkommen lassen, ist dessen integrierte Gain Stufe, deren warmes Overdrive mir klangcharakteristisch außerordentlich gut gefällt.
Ich werde oft gefragt, wie viele Reverb Pedals es denn noch werden sollen auf meinem Board.
Deshalb möchte ich es (wie auch in anderen Reviews von mir) noch einmal erwähnen:
Ich bewege mich mit meiner Musik stilistisch im Ambient/Post-Rock Sektor. Was ich in meinem OBNE Dark Star Review schon beschrieben habe traf auch hier zu: Man ist ständig geneigt neue Gebiete zu betreten und Grenzen auszuloten. Der Reiz des Unbekannten.
Was ist bei der Abkehr vom Synthesizer hin zur Klangerzeugung mit Gitarre noch möglich?
Der ständige Drang zur Erweiterung des eigenen Soundspektrums, er ist irgendwie immer vorhanden...
Was meine verschiedenen Hall/Reverb Effekte angeht, lebe ich und meine Musik von der Kombination derselben. Das Dark Star durch die Cloud Machine des Big Skys oder das Météore durchs Procession sind nur zwei von etlichen zuckersüßen Möglichkeiten.
Und ja, auch alle vier in Kombination machen unheimlich viel Spaß. (Habe ich schon erwähnt dass mein Vox Delay hier auch noch ne ordentliche Rolle spielt?)
Seitdem mir diese Möglichkeiten zur Verfügung stehen, bin ich von der synthetischen Klangerzeugung mittels Tasten und Software weitestgehend abgekommen.
Und so sieht das Ganze in Kombination bei mir nun aus:
Aber der Reihe nach:
Erster optischer Eindruck
Boutique-like sehr hübsch
So kennt und ist man es von diversen Boutique Herstellern gewohnt: Das vertraute Stoffsäckchen als Hülle mit Firmenlogo, ein Aufkleber mit Firmenlogo, und ein Plektrum in zufällig meiner Stärke (dürfte so um die 0.73 mm sein) ebenfalls mit – Überraschung - Firmenlogo Aufdruck.
Das Pedal selbst ist ansprechend kreativ gestaltet und statt einer Beschriftung für die verschiedenen Regler, Schalter und Knöpfe wurden Symbole verwendet. (Auch das ist eine gängige und bekannte Sache bei der Caroline Familie).
Zum Pedal selbst, Anwendung und Sound
Der Vereinfachung halber hier eine kleine Skizze zu den Reglern und Schaltern (von carolineguitar.com):
Zu den Bedien-Features:
- Der Level-Knob: Ganz simple, die Lautstärke des Hall-Signals
- Der Attack-Knob: Der berühmte Amount of Gain. Das hier erzeugte Overdrive-Signal wird übrigens nur dem Reverb-Signal hinzugefügt, das Dry-Signal bleibt unberührt.
- Der Size- und der Regen(aration)-Knob interagieren miteinander: Regenaration ist in erster Linie für die Decay Zeit zuständig, fügt aber auch Obertöne zum Hallsignal hinzu. Size sorgt für den Hall an sich und gibt dem Havoc Switch vor, wie sich das „gehavocte“ Signal verhält (wie schnell, wie lange und wie laut). Je nach Einstellungen kann man anhand dieser beiden Regler das Gerät (auch ohne den Havoc Switch) in die Selbstoszillation bringen, von dezent bis chaotic. Es gibt da so einen Sweet-Spot, bei dem das Signal sozusagen in ganz dezente Selbstoszillation geht, ohne aber ins Chaos abzudriften.
- Mit dem Dark/Bright Switch kann man noch den Klangcharakter des Reverbsignals ändern (ähnlich eines Tone-Knobs).
- Der Bypass Switch ist klar und der Havoc Switch ist das eigentliche Gimmick des Météores:
Mit ihm bringt man das Pedal per Fußschalter in die Selbstoszillation. Wie diese sich verhält kann man sehr schön über Size und Regen einstellen.
Genau dieses Signal dann durch ein Delay oder anderes Reverb zu schicken, ist dann das was so richtig Spaß macht und wo dem Ganzen keine Grenzen mehr gesetzt sind. Post Rock-Film-Soundtracks steht nichts mehr im Wege… The Sky is the Limit…
Noch ein paar Anmerkungen zu den Einstellungen und Grundsätzliches:
- Sowohl vom relativ normalen Spring Reverb bis hin zum absoluten Endzeitchaos ist alles möglich. Es wird nicht selten von David Lynch-artiger Filmmusik gesprochen. Viele Sounds die entstehen erinnern aber auch an klassische Nine Inch Nails Gefilde, es kann richtig schön „industrial-like“ werden.
- Bei bestimmten Settings ist ein gewisses Pre-Delay vorhanden, welches man am Anfang vielleicht als störend empfinden kann, aber auch irgendwie zum Grundcharakter des Météore gehört. Außerdem ist es auch einstellungsabhängig. Deutlicher hörbar ist es interessanterweise je mehr man das Gain aufdreht.
- Trotz der bereits vorhandenen Gain Stufe (Attack) kommt mMn der typische Charakter des Pedals so richtig zur Geltung, wenn man es noch mit einem schönen fetten low-gain Overdrive füttert bzw. anpustet. Das schmeckt ihm.
- Der Havoc Switch ist natürlich das Highlight des Geräts. Ich habe schon gelesen, dass mancher das generierte Signal als zu laut empfindet. Dies lässt sich jedoch wunderbar mit dem Size-Regler kontrollieren. Außerdem gibt es ja noch den Level-Regler als Lautstärkekontroller, der das Dry-Signal unberührt lässt.
- Bei den beiden Fußschaltern handelt es sich um die sogenannten Noisless/Clickless-Switches
- Wie eingangs schon erwähnt, macht es sich auch in Kombination mit anderen Reverbs, Delays, Tremolos, etc. sehr gut. In den offiziellen Youtube-Demos fühlt/hört es sich für mich aufgrund dessen wie ich es einsetze und anwende fast ein bisschen nackig an.
Ich bin gerade am Arbeiten an einigen Songs. Soundfiles aus meinem Anwendungsbereich möchte ich daher in naher Zukunft noch nachreichen.
Bis dahin verweise ich auf das bekannte und in Kreisen berühmte Youtube Video von „Knobs“:
Und in dem Video von Chicago Music Exchange spricht der Owner und Designer Philippe Herndon außerdem noch über die Pariser U-Bahn als Soundinspiration und Namensgeber des Météores. (Am Schluss ist auch schön die Havoc Funktion zu hören):
Der Vollständigkeit halber noch die Produktseite des Herstellers:
http://www.carolineguitar.com/portfolio/meteore/
Fazit
Es fühlt sich für mich sehr gut an, nach so langer Warte- und Bedenkzeit das Météore nun endlich auf meinem Board zu haben, und ich weiß warum es mich die Zeit über nicht losgelassen hat.
Schließen möchte ich mit der Message von Caroline Guitars aus dem Manual:
„Your pedal was dreamed, designed and created in our small batch in Columbia, South Carolina.“
Denn genau dazu lädt es nämlich ein: Zum Kreieren und Designen besonderer Sounds die mit anderem Equipment so nicht möglich wären, und ja, vielleicht auch ein bisschen zum Träumen…
In diesem Sinne, danke fürs Lesen!
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