Double Tracking bei Death Metal?

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querfisch
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Moin!

Mich würd mal interessieren ob ihr beim Aufnehmen in Richtung Death Metal die Gitarren doppelt? Es geht vor allem um Blastbeat Parts mit vielen 16tel Noten, die auf einer Saite gespielt werden. Da wären dann im Zweifelsfall der Basser mit 16tel Anschlägen, die Doublebassdrum und Rhythmus und Lead Gitarre. Ich habe die Befürchtung, dass es irgendwann nicht mehr auf den Punkt klingt...

Was habt ihr für Erahrungen gemacht?
 
Eigenschaft
 
Hallo,
mit Deathmetal habe ich keine Erfahrung, das Prinzip aber ist ja immer das selbe.
Wenn es mit dem Doppeln nicht richtig klappen sollte, gibt es ja noch den einen oder anderen Trick ;)
Grüße
Markus
 
Double tracking ist im Metal eigentlich nicht mehr wegzudenken, in allen subgenres. So wie du das beschrieben hast, wird das in der Tat schwer genau hinzubekommen. Ich würde trotzdem versuchen zu double tracken weil das den Sound meiner Meinung nach sehr verbessert.

Grüße,
Zarg
 
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Ja, das ist absoluter Standard.
Andernfalls hätte man ja nur eine Mono-Gitarre. Und das will zumindest im Death Metal niemand.

Teilweise wird auch ge-quad-tracked, aber das ist eher etwas seltener, da mit einigen Nachteilen gegenüber Double Tracking behaftet.
Aber am Double Tracking führt kein Weg vorbei, wenn es wirklich gut klingen soll.

Das ist bei 16tel Noten natürlich nicht grade einfach.
Aber das muss sitzen.
 
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Oje, da werden ganze Alben entzaubert ....:govampire:

Ein Ansatz: Die Gitarrenspuren möglichst sauber einspielen und das DI Signal aufzeichnen. Als Monitor beim Einspielen einen Amp und Ampeinstellung nehmen, die möglichst sauber darstellen (also auch nicht sooo dolle HiGain). Dann die Spuren quantisieren und diese dann erst Re-Ampen. Ganz hilfreich sind dabei frische Saiten.

Ein weiterer Ansatz: Der Einsatz zB von Reel ADT oder auch "Outboard - Equipment" wie den Mimiq o.ä.http://www.waves.com/plugins/reel-adt#butch-vig-billy-bush-reel-adt

Noch einer: Die sauber eingespielte Spur in der DAW kopieren und leicht verschieben. Da gehts um einige wenige Millisekunden. Ab etwa 30Ms nehmen wir zwei Signale wahr, dann gehts also eher in Richtung Delay :)

Und ein letzter: Das alles lässt den Sound uU irgendwie steril und künstlich klingen (muss aber nicht), ist aber im Metal wohl auch so gewollt (u. a. deswegen mag ich moderne Metalproduktionen nicht so). Daher ist der beste Weg ÜBEN, bis es klappt :D
 
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Danke für eure Antworten und Hinweise!
Das Hauptproblem an der Stelle: ich habe fertig aufgenommene Drum-Spuren bekommen und es wurde kein Klick verwendet. Der Drummer ist gut aber leichte Schwankungen sind da. Das macht es schwierig mit der Quantisierung. Ich werde die Gitarren abnehmen und gleichzeitig das direkte Signal aufnehmen und dann einfach probieren, was gut klingt und was nicht :great:
 
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ich habe fertig aufgenommene Drum-Spuren bekommen und es wurde kein Klick verwendet.

Was soll man dazu sagen? Wieso zum Teufel wurde kein Click verwendet?! wenn es irgendwie drin ist würde ich sagen "Drums neu einspielen". Drums, die nicht auf Click sind, vor allem bei so einer Mucke sind "fast" unbrauchbar.
 
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Das kann ich nicht beantworten, da ich an den Aufnahmen der Drums nicht beteiligt war. Neu aufnehmen ist leider keine Option aber die Jungs merken nun beim Guitar-Tracking, dass es das Leben unnötig erschwert wenn man sich die Mühe mit dem Click nicht macht. Das Lehrgeld müssen sie jetzt zahlen und beim nächsten Mal wird's besser gemacht ;)
 
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Ich würde nicht mit dem einen DI Signal die Gitarre doppeln. Besser ist den part 2mal auf zwei Spuren aufzunehmen, die zwei Spuren hart nach links und rechts zu pannen. Die minimalen zeitverschiebungen der beiden Spuren lassen die Gitarren richtig phatt klingen, hört sich nicht so künstlich an.
 
Ich würde nicht mit dem einen DI Signal die Gitarre doppeln. Besser ist den part 2mal auf zwei Spuren aufzunehmen, die zwei Spuren hart nach links und rechts zu pannen. Die minimalen zeitverschiebungen der beiden Spuren lassen die Gitarren richtig phatt klingen, hört sich nicht so künstlich an.

Wenn du die Gitarren zwei mal aufnimmst, brauchst du eh keine "künstliche" Zeitverschiebung mehr einbauen.
 
Danke für eure Antworten und Hinweise!
Das Hauptproblem an der Stelle: ich habe fertig aufgenommene Drum-Spuren bekommen und es wurde kein Klick verwendet. Der Drummer ist gut aber leichte Schwankungen sind da. Das macht es schwierig mit der Quantisierung. Ich werde die Gitarren abnehmen und gleichzeitig das direkte Signal aufnehmen und dann einfach probieren, was gut klingt und was nicht :great:
Das hatte ich früher auch genau so gemacht.
Ohne Click und auf einen konstanten Drummer hoffen.
Ende vom Lied: Es klang nie wirklich gut. Gitarren, Bass, Gesang, Drums...alles irgendwie nicht so richtig tight.
Wenn man Stoner Rock oder Doom macht, dann ist das wahrscheinlich akzeptabel, aber für normalen Metal war das nichts.
 
Auch die Tricks mit dem verschieben klingen nie richtig fett. genau das Problem hatten wir damals bei unserer ersten Demo, Drums ohne Klick, Gitarren minimal verschoben hier und da alle möglichen Tricks probiert. Fazit : Ohne Doppel geht nichts. Im Notfall musst du einfach unfassbar viele takes aufnehmen und viel Schneidarbeit investieren.
 
Im Notfall musst du einfach unfassbar viele takes aufnehmen und viel Schneidarbeit investieren.
Das ist heute ja eh recht gängig.
Sehr viele Punch-ins, Riff für Riff separat einspielen oder sogar einzelne Riffs zerlegen und einzeln einspielen.
Hat mir schon manchmal den Arsch gerettet, wenn ich eine Passage nicht tight genug gespielt bekommen habe.
Klingt auch nicht per se gleich robotisch und künstlich (aber kann durchaus passieren). Gibt aber immer noch genug Raum für Imperfektionen.
 
Was mir noch einfällt: Sechzehntel sind beim Bass, gerade bei Tremolo-Riffs oder hohen Geschwindigkeiten, nicht immer förderlich. Bei Blastbeats finde ich es besser, wenn nur Achtel gespielt werden, dadurch bleibt das Gesamtkonstrukt strukturierter. (Wenn man es denn so will - für mehr Chaos, das ja durchaus erwünscht sein kann, gibt es per definitionem keine Faustformeln :)). Die alte Regel "Wo Bassdrum, da Bass" funktioniert auch bei Metal ganz gut. Dann ist der Bass tatsächlich Bindeglied zwischen Gitarren und Drums. Hör dir mal "Epistemology of Death" von diesem Album an, da ist der Bass mir als sehr strukturgebend positiv aufgefallen:

https://serpentslair.bandcamp.com/album/circumambulating-the-stillborn
 
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Ich hab mal bei Aufnahmen für 'ne Punkband (Bin alles andere als Profi) auch ein Problem mit den Gitarrenspuren gehabt. In vielen Parts war die Dopplung da, aber in immer noch viel zu vielen hat sie gefehlt. (Eig. wollte das Abmischen jemand anderes übernehmen....könnt ja mal raten, warum sie ihn abgesägt haben....) Habe dann die Gitarre wie schon erwähnt leicht verschoben und anschließend durch 'ne Amp-Simulation gejagt. Das gab durch die Ampsim dann noch 'ne gewisse Differenzierung und klingt nicht ganz so schlimm nach "einfach kopiert". War allerdings auch Punk, da kanns ja kaum dreckig genug klingen. :ugly: Ob das noch was tightes gibt für 'nen fettes Metalbrett...könnt eng werden.
 
Ich habe die Befürchtung, dass es irgendwann nicht mehr auf den Punkt klingt...

Was habt ihr für Erahrungen gemacht?
Genau diese :)

Ganz alte Tricks:
1. Proben, Üben
2. Den ganzen langweiligen Theorie-Kram dazu lesen und verstehen,
3.
4. Beim Aufnehmen der 16tel-220er bpm- Riffs kann man viel Zeit und Geld sparen, wenn ein Gitarrist der Band alle Gitarrenspuren, ja sogar den Bass einspielt.
Ganz altes Metallica-Geheimwissen
 
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Alles wesentliche wurde bereits gesagt.
1, 2 für mich essenzielle Dinge möchte ich trotzdem noch einmal wiederholen:

16tel Bass ist immer sone Sache, muss nicht immer sein, teilweise sogar störend.
Man gewinnt häufig Luft für die Gitarren, wenn man nur 8tel und nicht jeden Lauf auf dem Bass mitspielt.
Manchmal ist weniger mehr.

Kein Click bei den Drums ist ein NoGo. Da gibt es nix zu diskutieren.
Also bleibt nur, mit dem mäßigen Ergebnis zu leben, die Drums gerade zu rücken wie ein Weltmeister, oder sie neu einzuspielen.
Im Zweifel programmieren.

Das genannte "Ein Gitarrist spielt alles" ist auch nicht zu verachten.
So werden die Unterschiede in Timing, Anschlägen und Co. reduziert.

Und das oft genannte Üben... Ihr müsst Euer Zeug schon können.
Also richtig können, nicht nur irgendwie spielen.
Zwischen Können und Können stehen nicht selten Welten, was beim Recording stark ins Gewicht fällt.
Ich würde die Kollegen dazu verdonnern Home-Recording zu betreiben. Jeder für sich.
Das macht mal ein halbes Jahr, dann wird man merken, dass gerade in Punkto Timing eine Menge Fortschritt zu verzeichnen sein dürfte.
 
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Also ich habe mit meiner Sludge/Doom Band grade unseren Studio-Aufenthalt hinter mir. Für die Band habe ich sowohl Bass als auch die Gitarren eingespielt. Double Tracking halte ich im Metal für absolut unverzichtbar, wir haben sogar mit einer dritten Gitarre experimentiert, die jeweils zu den ersten beiden Spuren auf "links und rechts" dazu gemischt wurde. War im Endeffekt aber zu viel des Guten. Und klar, gerade im Death Metal Bereich ist da bei Sechzehntel jenseits der 180bpm-Grenze viel Feinarbeit von Nöten, damit das Ganze noch gut klingt und man mit dem Double Tracking auch den erhofften Effekt, den Gesamtsound voller und fetter zu gestalten, erreicht.

Meine andere Band bewegt sich im Death/Grind Genre, da geht es bald los mit den Bass Trackings. Und da muss ich meinen Vorschreibern hier zustimmen, was der "Songdienlichkeit" von gespielten Sechzehnteln auf dem Bass angeht. Ich spiele zum Beispiel mit Fingern. Dabei bin ich zwar in der Lage bei recht hohen Tempos mit Dreifinger-Anschlag mit den Gitarren mitzuhalten, allerdings ist das sehr schwierig, solche Parts in "Studio-Perfektion" einzuzimmern. Gerade wenn man kein Plektrum zur Hilfe nimmt, ist es in der seltensten Fällen möglich, jeden Schlag gleich kraftvoll klingen zu lassen. Warum dann nicht lieber gleichmäßige, saubere Achtel spielen, wo man noch in der Lage ist gewisse Töne zu akzentuieren? Ist denke ich die weisere Wahl.
 
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Ich spiel eigentlich nur Death Metal, und ich würde alles double tracken. Wenn ich nur Aufnehme und keine Cover mit Video machen würde, dann nehme ich Riff für Riff auf, mit so vielen Takes, wie es eben braucht (oder bis ich keine Lust mehr hab und mir denk "Fuck it!).

Es stimmt allerdings, dass bei 16teln und 32tel jede Abweichung schnell hörbar wird. Beim Aufnehmen war ich auch der Meinung es passt, beim mehrmaligen Anhören zeigte sich aber, dass es nicht ganz der Fall war, es kommt dann zu einem leichten "Rotieren" was mich bei weitem Stereo Pan sogar ein wenig schwindlig macht: https://soundcloud.com/raytsh/death-zero-tolerance-guitar-cover#t=2:02

Da hilft wirklich nur üben und tight spielen (was bei dem Cover eben nicht der Fall ist). Meiner Meinung nach kommt man auch um 2 Mal Einspielen nicht herum. Die ganze digitale Manipulation kann das nicht aufwiegen, finde ich.
 
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