Bran
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Vorgeschichte:
Vor einigen Jahren habe ich, damals noch in der Ausbildung, mit dem anderen Gitarristen meiner ehemaligen Band den Weg nach Ibbenbühren zu Musik Produktiv auf mich genommen um dort nach einer neuen Gitarre Ausschau zu halten.
Vor einiger Zeit, ungefähr vor einem halben Jahr, fiel mir auf meinem alten Laptop ein Foto von diesem Trip auf bei dem ich mit einer LTD Eclipse vor einem Cornford gesessen habe und mir ist wieder eingefallen wie sehr ich diesen Sound doch gemocht habe. Irgendwie erdig, wenig komprimiert, rotzig aber dennoch, oder vielleicht auch gerade deshalb „voll auf die Mütze“. Mit den Cornfords habe ich einige Erlebnisse seit diesem Tag, vor mittlerweile ungefähr zehn Jahren, gehabt. Die meisten dieser Erlebnisse waren passiver Natur z.B. bei Gigs bei denen Gitarristen der anderen Bands über einen MK2 gespielt haben oder beim Ansehen von Guthrie Govan Videos der ja eine Zeit lang ebenfalls Cornford Amps gespielt hat.
Seit dem Zeitpunkt an dem ich das Foto wieder entdeckte habe ich den Gebrauchtmarkt durchforstet um einen Cornford in meiner Nähe zu finden und habe auch den hiesigen Flohmarkt regelmäßig besucht, jedoch ohne wirklichen Erfolg. Zudem habe in in der Vergangenheit mehrfach unschöne Erfahrungen mit gebrauchten Verstärkern machen müssen. Diese gingen von defekten Röhren bis hin zum komplett verdreckten Engl mit defekter Röhrenhalterung, Schaltrelais und anderem Kleinkram der irgendwann wirklich ins Geld ging, und das obwohl ich vorher vermeintliche Schnapper eingekauft habe. Daher stand für mich fest, dass es diesmal ein Neukauf werden soll.
Meine anschließende Idee, mir den neuen Jet City Amelia zu bestellen, da dieser ein Nachbau des Cornford MK2 ist bzw. sein soll, Internetwissen ;-), stand eigentlich schon fest als ich mal wieder ein paar Videos von Rob Chapman bzw. Andertons gesehen habe in denen primär Victory Verstärker gespielt wurden. Auch das Video von Guthrie Govan, in dem er die Palette an Verstärkern von Victory der Reihe nach durchspielt, hat es mir sehr angetan. Auch wenn ich es an dieser Stelle ungern zugebe, aber bei mir hat die Werbestrategie der Firma komplett gewirkt.
Kurzentschlossen bin ich ein paar Tage später wieder nach Ibbenbühren gefahren. Dieses Mal mit dem Hintergedanken mir die Victory Palette näher anzusehen und nichts zu kaufen. Willensstark wie ich nun mal bin ging es anschließend mit einem Victory V30 und einer Victory 1x12 im Kofferraum wieder nach Hause (aber natürlich beides Retouren - ich bin schließlich ein Sparfuchs ;-) ).
Technisches:
Verstärker im Lunchbox-Format
2 Kanäle
4x 12AX7 Vorstufenröhren
2x 6L6 Endstufenröhren
Effekt-Loop
geteilter EQ für Clean und Dirty mit getrennten Master-Volumen und Gain-Potis.
Verschiedene Leistungsstufen (High und Low Power Modus)
ca. 8KG Gewicht
Dazu kommt noch ein Footswitch und eine Tragetasche. Beides im Lieferumfang enthalten.
Leistung:
Clean Kanal im High Power Modus: 42 Watt
Clean Kanal im Low Power Modus: 7 Watt
Clean Kanal im High Power und Single-Ended Modus: 1.6 Watt
Clean Kanal im Low Power und Single Ended Modus: 0.5 Watt
Dirty Kanal im High Power Modus: 37 Watt
Dirty Kanal im Low Power Modus: 6 Watt
Dirty Kanal im High Power und Single Ended Modus: 1.2 Watt
Dirty Kanal im Low Power und Single Ended Modus: 0.5 Watt
Verarbeitung:
Die Verarbeitung ist, soweit ich es beurteilen kann, super. Alle Potis machen einen hochwertigen Eindruck und auch das was ich vom Innenleben erkennen kann gibt es nichts zu meckern. Eine Bewertung der Innereien überlasse ich aber jemanden der Ahnung von der Materie hat.
Sound:
Clean Kanal:
Dem Clean Kanal habe ich bisher, sowohl zuhause beim Üben als auch im Proberaum, wenig Interesse zuteilwerden lassen. Er kann Clean und der klingt auch wirklich angenehm, ist allerdings einfach nicht meine Hauptadresse bei dem Verstärker, da ich primär stark verzerrten Metal spiele. Heute im Proberaum habe ich den Kanal aber mal etwas ausgetestet und er kommt von Clean bis Heavy-Crunch, letzteres allerdings nur bei wirklich hoher Lautstärke. Dabei ist der Verstärker aber knochentrocken, sodass der Crunch, bei entsprechenden Einstellungen am EQ, richtig giftig kommt. Zusammen mit einer großen Portion an MItten setzt man sich hier gegen alles durch was einem so über den Weg laufen könnte im Proberaum und durch runter regeln des Volumes an der Gitarre kann man hier auch aus dem Crunch wieder ins Clean kommen, auch mit EMG Pickups wie an meinen Gitarren ;-). Zusammen mit meinem Maxon OD808 (Gain etwa auf 9:00/10:00 Uhr, Level und Tone voll) war es auch schon möglich in Thrash-Gefilde vorzurücken - einfach mega!
Dirty Kanal:
Der Dirty Kanal setzt nochmal eine Schippe drauf und kann von geiler Rock- bis zur Metalzerre alles auf einem ziemlich hohen Niveau abbilden. In Kombination mit dem oben genannten Maxon OD808 (Gain zu, alles andere auf Anschlag) Matscht hier auch selbst bei tiefer gestimmten Gitarren absolut nichts. Dazu kommt, dass der Kanal deutlich weniger Komprimiert als z.B. mein Powerball, wodurch es immer voll auf die Zwölf geht. Der V30 ist auch der erste Amp den ich besitze der trotz eingestelltem Gain-Gewitter überraschend dynamisch auf den Anschlag reagiert. Bei runter geregeltem Volumen an der Gitarre und leichtem Picking sind so auch leicht crunchige Klänge möglich. Hier hat sich für mich tatsächlich eine komplett neue Welt eröffnet nachdem ich über Jahre deutlich weniger Dynamik in meinem Sound hatte. Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass ich dieses Feature, auch wenn man häufig liest wie sehr es sich einige Gitarristen wünschen, selten benutze. Aber schön zu wissen, dass man könnte wenn man möchte ;-)
Geteilter EQ:
Hier muss man wissen worauf man sich einlässt. Der geteilte EQ lässt im Prinzip nur Lösungen zu die einen Kompromiss darstellen. Auch komplexere Setups mit vor- bzw. zwischengeschalteten EQs oder anderen Pedalen werden hier, zumindest für mich, einen Kompromiss darstellen. Für mich ist es aber, allein durch den Faktor, dass ich den Clean Kanal kaum nutze, vertretbar.
Ansonsten kann ich zum EQ noch sagen, dass der Amp generell ziemlich "fett" klingend daherkommt. So habe ich den Bass Poti ungefähr bei 10 Uhr während ich die Mitten und die Höhen jeweils bei 15-16 Uhr eingestellt habe. Dies kann/wird jedoch auch von meiner Box unterstützt, da die Randall nicht gerade schlank klingt. Hier werde ich in den nächsten Wochen schauen, dass ich eine andere Box mit zur Probe nehmen kann um zu schauen wie es sich z.B. an einer Orange oder einer Engl verhält.
Praxis:
Im Praxistestteil „Proberaum“ musste sich die Gräfin mit meinem Powerball sowie meinem Eleven Rack messen. Letzteres ist der Verstärker meiner Wahl im Proberaum. Alle Beteiligten wurden über meine Randall 4x12 mit Vintage 30 Speakern gespielt.
Hier macht die kleine Gräfin eine wirklich gute Figur. Sie setzt sich gut durch und selbst in der 6 Watt Einstellung reicht die Lautstärke um hörbar zu bleiben. Interessanterweise wirkte der Sound in der 6 Watt Einstellung deutlich tighter an einigen Stellen. Dies mag allerdings auch nur Einbildung gewesen sein. Durch den nicht besonders komprimierten Sound ist es allerdings schwieriger geworden meine mangelhafte Technik zu kaschieren, das gibt natürlich einen Minuspunkt ;-)
Im Praxistestteil „zuhause“ hatte die Gräfin keinen Konkurrenten. Zusammen mit dem Creamback in der halboffenen Box macht sie auch hier eine gute Figur. Ich spiele bei mir in einer Altbauwohnung meistens im Low-Power Modus mit nur einer ausgewählten Röhre (ich wechsele wöchentlich zwischen der linken und der rechten Endstufenröhre). Und selbst bei 0.5 Watt war es nicht einfach die Lautstärke hier auf ein verträgliches Level einzustellen. Aber mit etwas Fingerspitzengefühl funktioniert es dann doch ganz gut. Abends stecke ich aber auch gern mal mein Zoom G3 in den Loop um damit die Vorstufe noch etwas einzubremsen.
Abschließendes:
Abschließend möchte ich meinen Eindruck der Gräfin noch kurz zusammenfassen. Ich habe den Verstärker ungefähr seit einem Monat und denke, dass ich die Honeymoon-Phase nun hinter mir gelassen habe. Wenn ich nochmal vor der Wahl stehen würde mir den V30 zu kaufen oder einen anderen Verstärker würde ich mich im Zweifel wahrscheinlich wieder für den V30 entscheiden. Hintergrund ist der, dass der Verstärker einfach etwas frisches für mich darstellt und mich dazu zwingt sauberer zu spielen. Auch lädt mich das kleine Stack, V30 in Verbindung mit der 1x12, mehr dazu ein zuhause zu spielen als es jede Software- oder Modellinglösung vorher getan hat. Meinen Peavey Übungsverstärker habe ich z.B. nicht so gern angeschmissen und jedes Mal den PC zu starten und dann mit Kabelsalat und Kopfhörern zu üben war mir auch zu blöd. Dementsprechend allein dafür schon eine Kaufempfehlung für den Verstärker.
Vielleicht werde ich mir auch nochmal eine 2x12 von Victory zulegen. Allein schon weil das Stack mit einer vertikalen 2x12 ziemlich scharf aussehen dürfte ;-). Das mache ich allerdings davon abhängig wie meine bisherige Box im Vergleich zu anderen abschneidet.
Falls ihr noch Fragen zu dem Verstärker habt stellt sie ruhig
Gruß
Vor einigen Jahren habe ich, damals noch in der Ausbildung, mit dem anderen Gitarristen meiner ehemaligen Band den Weg nach Ibbenbühren zu Musik Produktiv auf mich genommen um dort nach einer neuen Gitarre Ausschau zu halten.
Vor einiger Zeit, ungefähr vor einem halben Jahr, fiel mir auf meinem alten Laptop ein Foto von diesem Trip auf bei dem ich mit einer LTD Eclipse vor einem Cornford gesessen habe und mir ist wieder eingefallen wie sehr ich diesen Sound doch gemocht habe. Irgendwie erdig, wenig komprimiert, rotzig aber dennoch, oder vielleicht auch gerade deshalb „voll auf die Mütze“. Mit den Cornfords habe ich einige Erlebnisse seit diesem Tag, vor mittlerweile ungefähr zehn Jahren, gehabt. Die meisten dieser Erlebnisse waren passiver Natur z.B. bei Gigs bei denen Gitarristen der anderen Bands über einen MK2 gespielt haben oder beim Ansehen von Guthrie Govan Videos der ja eine Zeit lang ebenfalls Cornford Amps gespielt hat.
Seit dem Zeitpunkt an dem ich das Foto wieder entdeckte habe ich den Gebrauchtmarkt durchforstet um einen Cornford in meiner Nähe zu finden und habe auch den hiesigen Flohmarkt regelmäßig besucht, jedoch ohne wirklichen Erfolg. Zudem habe in in der Vergangenheit mehrfach unschöne Erfahrungen mit gebrauchten Verstärkern machen müssen. Diese gingen von defekten Röhren bis hin zum komplett verdreckten Engl mit defekter Röhrenhalterung, Schaltrelais und anderem Kleinkram der irgendwann wirklich ins Geld ging, und das obwohl ich vorher vermeintliche Schnapper eingekauft habe. Daher stand für mich fest, dass es diesmal ein Neukauf werden soll.
Meine anschließende Idee, mir den neuen Jet City Amelia zu bestellen, da dieser ein Nachbau des Cornford MK2 ist bzw. sein soll, Internetwissen ;-), stand eigentlich schon fest als ich mal wieder ein paar Videos von Rob Chapman bzw. Andertons gesehen habe in denen primär Victory Verstärker gespielt wurden. Auch das Video von Guthrie Govan, in dem er die Palette an Verstärkern von Victory der Reihe nach durchspielt, hat es mir sehr angetan. Auch wenn ich es an dieser Stelle ungern zugebe, aber bei mir hat die Werbestrategie der Firma komplett gewirkt.
Kurzentschlossen bin ich ein paar Tage später wieder nach Ibbenbühren gefahren. Dieses Mal mit dem Hintergedanken mir die Victory Palette näher anzusehen und nichts zu kaufen. Willensstark wie ich nun mal bin ging es anschließend mit einem Victory V30 und einer Victory 1x12 im Kofferraum wieder nach Hause (aber natürlich beides Retouren - ich bin schließlich ein Sparfuchs ;-) ).
Technisches:
Verstärker im Lunchbox-Format
2 Kanäle
4x 12AX7 Vorstufenröhren
2x 6L6 Endstufenröhren
Effekt-Loop
geteilter EQ für Clean und Dirty mit getrennten Master-Volumen und Gain-Potis.
Verschiedene Leistungsstufen (High und Low Power Modus)
ca. 8KG Gewicht
Dazu kommt noch ein Footswitch und eine Tragetasche. Beides im Lieferumfang enthalten.
Leistung:
Clean Kanal im High Power Modus: 42 Watt
Clean Kanal im Low Power Modus: 7 Watt
Clean Kanal im High Power und Single-Ended Modus: 1.6 Watt
Clean Kanal im Low Power und Single Ended Modus: 0.5 Watt
Dirty Kanal im High Power Modus: 37 Watt
Dirty Kanal im Low Power Modus: 6 Watt
Dirty Kanal im High Power und Single Ended Modus: 1.2 Watt
Dirty Kanal im Low Power und Single Ended Modus: 0.5 Watt
Verarbeitung:
Die Verarbeitung ist, soweit ich es beurteilen kann, super. Alle Potis machen einen hochwertigen Eindruck und auch das was ich vom Innenleben erkennen kann gibt es nichts zu meckern. Eine Bewertung der Innereien überlasse ich aber jemanden der Ahnung von der Materie hat.
Sound:
Clean Kanal:
Dem Clean Kanal habe ich bisher, sowohl zuhause beim Üben als auch im Proberaum, wenig Interesse zuteilwerden lassen. Er kann Clean und der klingt auch wirklich angenehm, ist allerdings einfach nicht meine Hauptadresse bei dem Verstärker, da ich primär stark verzerrten Metal spiele. Heute im Proberaum habe ich den Kanal aber mal etwas ausgetestet und er kommt von Clean bis Heavy-Crunch, letzteres allerdings nur bei wirklich hoher Lautstärke. Dabei ist der Verstärker aber knochentrocken, sodass der Crunch, bei entsprechenden Einstellungen am EQ, richtig giftig kommt. Zusammen mit einer großen Portion an MItten setzt man sich hier gegen alles durch was einem so über den Weg laufen könnte im Proberaum und durch runter regeln des Volumes an der Gitarre kann man hier auch aus dem Crunch wieder ins Clean kommen, auch mit EMG Pickups wie an meinen Gitarren ;-). Zusammen mit meinem Maxon OD808 (Gain etwa auf 9:00/10:00 Uhr, Level und Tone voll) war es auch schon möglich in Thrash-Gefilde vorzurücken - einfach mega!
Dirty Kanal:
Der Dirty Kanal setzt nochmal eine Schippe drauf und kann von geiler Rock- bis zur Metalzerre alles auf einem ziemlich hohen Niveau abbilden. In Kombination mit dem oben genannten Maxon OD808 (Gain zu, alles andere auf Anschlag) Matscht hier auch selbst bei tiefer gestimmten Gitarren absolut nichts. Dazu kommt, dass der Kanal deutlich weniger Komprimiert als z.B. mein Powerball, wodurch es immer voll auf die Zwölf geht. Der V30 ist auch der erste Amp den ich besitze der trotz eingestelltem Gain-Gewitter überraschend dynamisch auf den Anschlag reagiert. Bei runter geregeltem Volumen an der Gitarre und leichtem Picking sind so auch leicht crunchige Klänge möglich. Hier hat sich für mich tatsächlich eine komplett neue Welt eröffnet nachdem ich über Jahre deutlich weniger Dynamik in meinem Sound hatte. Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass ich dieses Feature, auch wenn man häufig liest wie sehr es sich einige Gitarristen wünschen, selten benutze. Aber schön zu wissen, dass man könnte wenn man möchte ;-)
Geteilter EQ:
Hier muss man wissen worauf man sich einlässt. Der geteilte EQ lässt im Prinzip nur Lösungen zu die einen Kompromiss darstellen. Auch komplexere Setups mit vor- bzw. zwischengeschalteten EQs oder anderen Pedalen werden hier, zumindest für mich, einen Kompromiss darstellen. Für mich ist es aber, allein durch den Faktor, dass ich den Clean Kanal kaum nutze, vertretbar.
Ansonsten kann ich zum EQ noch sagen, dass der Amp generell ziemlich "fett" klingend daherkommt. So habe ich den Bass Poti ungefähr bei 10 Uhr während ich die Mitten und die Höhen jeweils bei 15-16 Uhr eingestellt habe. Dies kann/wird jedoch auch von meiner Box unterstützt, da die Randall nicht gerade schlank klingt. Hier werde ich in den nächsten Wochen schauen, dass ich eine andere Box mit zur Probe nehmen kann um zu schauen wie es sich z.B. an einer Orange oder einer Engl verhält.
Praxis:
Im Praxistestteil „Proberaum“ musste sich die Gräfin mit meinem Powerball sowie meinem Eleven Rack messen. Letzteres ist der Verstärker meiner Wahl im Proberaum. Alle Beteiligten wurden über meine Randall 4x12 mit Vintage 30 Speakern gespielt.
Hier macht die kleine Gräfin eine wirklich gute Figur. Sie setzt sich gut durch und selbst in der 6 Watt Einstellung reicht die Lautstärke um hörbar zu bleiben. Interessanterweise wirkte der Sound in der 6 Watt Einstellung deutlich tighter an einigen Stellen. Dies mag allerdings auch nur Einbildung gewesen sein. Durch den nicht besonders komprimierten Sound ist es allerdings schwieriger geworden meine mangelhafte Technik zu kaschieren, das gibt natürlich einen Minuspunkt ;-)
Im Praxistestteil „zuhause“ hatte die Gräfin keinen Konkurrenten. Zusammen mit dem Creamback in der halboffenen Box macht sie auch hier eine gute Figur. Ich spiele bei mir in einer Altbauwohnung meistens im Low-Power Modus mit nur einer ausgewählten Röhre (ich wechsele wöchentlich zwischen der linken und der rechten Endstufenröhre). Und selbst bei 0.5 Watt war es nicht einfach die Lautstärke hier auf ein verträgliches Level einzustellen. Aber mit etwas Fingerspitzengefühl funktioniert es dann doch ganz gut. Abends stecke ich aber auch gern mal mein Zoom G3 in den Loop um damit die Vorstufe noch etwas einzubremsen.
Abschließendes:
Abschließend möchte ich meinen Eindruck der Gräfin noch kurz zusammenfassen. Ich habe den Verstärker ungefähr seit einem Monat und denke, dass ich die Honeymoon-Phase nun hinter mir gelassen habe. Wenn ich nochmal vor der Wahl stehen würde mir den V30 zu kaufen oder einen anderen Verstärker würde ich mich im Zweifel wahrscheinlich wieder für den V30 entscheiden. Hintergrund ist der, dass der Verstärker einfach etwas frisches für mich darstellt und mich dazu zwingt sauberer zu spielen. Auch lädt mich das kleine Stack, V30 in Verbindung mit der 1x12, mehr dazu ein zuhause zu spielen als es jede Software- oder Modellinglösung vorher getan hat. Meinen Peavey Übungsverstärker habe ich z.B. nicht so gern angeschmissen und jedes Mal den PC zu starten und dann mit Kabelsalat und Kopfhörern zu üben war mir auch zu blöd. Dementsprechend allein dafür schon eine Kaufempfehlung für den Verstärker.
Vielleicht werde ich mir auch nochmal eine 2x12 von Victory zulegen. Allein schon weil das Stack mit einer vertikalen 2x12 ziemlich scharf aussehen dürfte ;-). Das mache ich allerdings davon abhängig wie meine bisherige Box im Vergleich zu anderen abschneidet.
Falls ihr noch Fragen zu dem Verstärker habt stellt sie ruhig
Gruß
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