So, ich habe es getan und mir vor etwas über 1 Woche den Joyo BanTamP Bluejay gekauft. Ich teste ihn gerade ausführlich.
Warum der Bluejay?
Ich spiele seit 7 Jahren einen Röhrenhead mit V30-Box in einer Hobbyband mit gelegentlichen Gigs.
Nun haben wir demnächst mal wieder einen Job und ich suchte eigentlich nach einem Backup-Amp, der mich klanglich zufrieden stellt.
Ich wollte aus ganz bestimmten Gründen einen 1-Kanaler mit einem schönen Clean Sound. Und einen Hybriden.
Warum ein Hybrid?
Der Backup-Amp muss zwingend auch leise gut klingen. Also heißt das für mich: Röhren-Vorstufe + Transistor-Endstufe.
Die Röhrenvorstufe soll für den „gewohnten“ Röhren-Vorstufensound sorgen, die Transistor-Endstufe dafür, daß er auch leise gut klingt.
Das war mir wichtig, weil ich den auch im Büro ans Audio-Interface anschließen will – zum leise üben und um Sachen in die DAW einzuspielen.
Und dank der Transistor-Endstufe kann ich einen solchen Amp auch ohne Box spielen (Silent Recording), sofern er einen Einschleifweg hat.
Der erste Eindruck
Es ist mein erster Hybrid. Ich war mir daher gar nicht sicher, wie er klingt. Das war ein Versuch mit Money Back im Hinterkopf.
Ich war ehrlich gesagt eher skeptisch und hoffte, der könnte wenigstens als Backup-Amp durchgehen.
Der Bluejay hat mich klanglich überrascht und auf Anhieb überzeugt: er liefert einen schönen, weichen und vollen Clean Sound.
Er bleibt auch lange clean: erst ab Gain 14 Uhr wird der Sound leicht dreckig (bei mir mit passivem Steg-Humbucker).
Die Maximalzerre würde ich als bluesig bezeichnen - aber ich hole die „richtige“ Zerre eh nur aus meinen Pedalen.
Er kann 2 Grund-Sounds: „jazzig“ (Schalter „Normal“) und „fenderig“ (Schalter auf „Bright“).
Beides hat seinen Charme, aber mir gefällt der Bright-Sound etwas besser, weil ich es nicht so mittig mag.
Er klingt wie erhofft auch leise wirklich gut, kann aber auch laut – das sollte für eine Bandprobe in einer Pop/Rock-Band reichen.
Sofern der Drummer kein Tier ist. Für Heavy Metal reicht‘s nicht, aber dafür ist er ja auch nicht konzipiert.
Der Bluejay gibt die 5 PU-Stellungen meiner Gitarre differenziert wieder und harmoniert gut mit meinen Pedalen.
Der Einschleifweg macht, was er soll: nix brummt, nix kratzt, der liefert einen guten, praxisgerechten Pegel.
Die Bluetooth-Schnittstelle brauche ich nicht: die ist deaktiviert und ich habe auch schon die Antenne abgeschraubt.
Das einzige, was mich bisher stört, ist ein Plopp-Geräusch beim Einschalten.
Es gibt allerdings auch nur 1 Ein/Aus-Schalter, also keinen Standby – vlt liegt’s daran.
Der Kopfhörerklang ist durchaus brauchbar, aber da habe ich bisher nur 1 Mal aus Neugier reingehört.
Fazit
Mit dem Mini (er passt auf meine Handfläche!) würde ich sofort jeden Gig spielen - das traut man dem Zwerg nicht zu.
Beim Gig ist mir seine Wattzahl eh egal, da geht’s ab in die PA, die liefert ja dann die nötige Lautstärke fürs Publikum.
Er hat zwar nur 1 Höhenregler, aber mehr Regler braucht er auch nicht dank seines gelungenen Grundsounds.
Der Bluejay hat meine Ohren überzeugt und darf sehr gerne bleiben. Bis dato ein richtig guter Kauf.
Liebe Grüße
Günter