Einheimische Hölzer, puristische Gitarren - welcher Gitarrenbauer?

Wenn ich davon ausgehe, Du meinst den Body, weißt Du selber, das stimmt nicht: Linde, Walnuss, alte Birnen, alte Kirschen, Ahorn, (Berg) Fichte, so spontan. Gamben, Celli und Kontrabässe wurden nur aus einheimischen Hölzer gebaut.
Für einen Kontrabass braucht es seeehhhrrr dicke Stämme!
Auch für die Griffbretter nahm man heimisches (Buchs, Ahorn. Ebenholz, als Exot, nahm man, wenn überhaupt, nur als Funier.)
Weide (für den Boden) wurde damals, vor paar hundert Jahren, auch für bessere Instrumente verwendet. Diese Instrumente gibt es ja noch, wenn liebevoll behandelt, sind sie auch heute noch zu verwenden. DAS ist mal Vintage. Birke wird in Russland immer noch für den Instrumentenbau verwendet.
Über Holunder als Griffbrettholz habe ich nur gehört. So viele tolle Hölzer, so viele Möglichkeiten...


Wenn die Gitarre passt und sich die Esoterik sich nicht auf den Preis schlägt, ist mir so etwas egal. Jeder kreative Gitarrenbauer und Musiker und Mensch hat so seine eigenen Philosophien, die, von außen betrachtet, durchaus als schwachsinnig erscheinen können.

Ich spreche nicht von schmalen Griffbrettern, sondern einem Korpus. Ausgehend von einer Breite von 34 cm, und zweiteilig, benötigt man eine Planke von ca. 18-20cm. Wie Du geschrieben hast, kennst Du Dich ja mit Hölzern aus, dann solltest Du wissen, das von einem Stammdurchmesser nur 40-50% dafür verwendet werden kann. Wenn man den Rand und das Kernholz abzieht, müsste so ein Stamm ca. 60-70cm Durchmesser haben. Außer man will 4, 5 oder 6teilige Bodies verleimen...Und da wird es bei den allermeisten Sorten in D. schon schwierig. Es ist ein leichtes Unterfangen, einmal die von Dir genannten Sorten zu ergoogeln, wie groß und breit die allgemein sind oder werden... Ich habe übrigens nachgeschaut, aus wie vielen Holzsorten ich schon Gitarren gebaut habe: Sind über ein Dutzend - ich bin ein "Holzfetischist".
Gruß, R.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Noch ein paar Tipps für einheimische Griffbretthölzer:
Mooreiche, Nuss, Pflaume, Zwetschge, Apfel, Birne
 
Und da wird es bei den allermeisten Sorten in D. schon schwierig.
im goldenen Zeitalter des Streichinstrumentenbaus, Barock, wurde für die Böden der Celli und Gamben (großer Korpus, beim Cello ungefähr 80 cm Mensur) zwar am meisten Ahorn verwendet. Aber auch Kirsche, Pflaume, Birne, Walnuss, Birke, Weide, Pappel. Diese Instrumente gibt es.
Höfner nimmt für die Böden seiner bekannten Green Line Kirsche, Walnuss, Lärche (das die mir erst jetzt einfalle, sind ja quasi um die Ecke!) Eines der Griffbretter ist aus Mooreiche (@stonarocka: vielleicht lag die ja neben einer Moorleiche...)

Aber eigentlich ist es nicht an mir, über die Geschichte des Instrumentenbaus zu referieren. Wie sagte Richie: "Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart."

Danke an die, die mir Adressen gegeben haben, Titan-Jan: ich denke noch.

Noch ein paar Tipps für einheimische Griffbretthölzer:
Mooreiche, Nuss, Pflaume, Zwetschge, Apfel, Birne
So ist es, so viele über Jahrhunderte erprobte Hölzer
 
Ich finde das mit den einheimischen Hölzern eine klasse Idee. Ich hatte mal mit so einer Idee für einen Selbstbau gespielt, allerdings habe ich dann doch (noch) nichts gebaut.

Im Gearbuilder Forum kamen solche Themen auch öfter auf. Es gibt auch Händler die solches Holz verkaufen. Und ich denke, dass es bei den bereits erwähnten Custom Buildern kein Problem sein sollte das zu bekommen, was du willst.

Ich fand es übrigens mal wieder recht amüsant. Da kommt einer daher und will was machen, was jenseits der Gibson/Fender (oder ähnliche) Philosophie ist und schon reden alle dagegen ;)
 
Man darf "alle" ja nicht immer wörtlich nehmen, deswegen ja auch der Smiley. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben