Hier kommen die Bildchen von "hpw-works" [
http://hpw-works.com/].
Zu jeder Grafik gibt es eine Textdatei mit den Analyse-Werten, dieser kann man auch die Grundeinstellungen entnehmen (Samples, Fensterfunktion usw.). Die Grundeinstellungen habe ich der Einfachheit halber auf den default-Werten belassen, tatsächlich kann man sehr umfangreiche Einstellungen der verschiedenen Parameter vornehmen.
Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass hpw-works ein Messprogramm ist, das mittels einer Vielzahl verschiedener vom Programm selber erzeugten Mess-Signale über eine möglichst hochwertige Soundkarte als Ausgabegerät technische Daten von externem Equipment messen uns analysieren kann (auch die Soundkarte bzw. das Interface selber natürlich). Zur Analyse von Musik-Audio-Dateien ist es eher nicht gedacht, denn als Mess-Signalquelle taugen Musikdateien ohnehin nicht. Dennoch kann man mit dem Programm z.B. ein Frequenzspektrum beliebiger Audio-Dateien erstellen, wie ich es hier auch mit der Datei "00" gemacht habe. Informativ sind auch diese Grafiken allemal.
1) mono_sinus_1KHz_-6dB
Offensichtlich enthält der Sinus einige Oberwellen, die aber praktisch ohne Bedeutung sein dürften, denn sie liegen alle im Pegel unter -100 dB und sind daher sicher unhörbar.
2) mono_rect_500Hz_-6dB
Das Rechtecksignal ist schön mit seinen ungradzahligen Harmonischen im Spektrum abgebildet. Die vielen kleinen "Nadeln" zwischen den Peaks stammen vom Jitter, denn der ist nicht unerheblich, wie die folgende Darstellung auf einem Oszilloskop zeigt:
23 µS sind recht happig und ich frage mich, wo dieser enorme Jitter herkommt, denn die Rechteckdatei wurde doch digital erzeugt und nicht von einem ´flatterhaften´ billigen Schaltkreis?
Die "Wellenlinien" an den Rechteckkanten rühren daher, dass das Signal bandbegrenzt ist und nur Harmonische bis 22 KHz möglich sind.
Mit einem ordentlichen Signalgenerator sieht ein 500Hz-Rechteck auf einem 100-MHz-Oszilloskop schön "eckig" aus:
Aber Rechtecksignale spielen im Audio-Bereich, in Musik und Sprache ohnehin keine Rolle, da sind die vergleichsweise sehr langen Einschwingzeiten von Stimmbändern, Saiten, Blättern, Rohren und Lippen bei Bläsern, Fellen usw. davor.
3) Musik-Datei "00":
hpw-works analysiert Stereo-Dateien für jeden Kanal einzeln, daher sieht man auch im vierten Beispiel die um 180 Grad gedrehte Phase in den Kanälen nicht als Auslöschung, diese Information kann man aber ganz präzise der Analyse-Textdatei entnehmen:
4) stereo_sinus_phaseflip_1KHz_-6dB
Hier sieht man wieder den Sinus 1 Khz mit seinen Harmonischen aber wie gesagt nicht die umgepolte Phase der Kanäle in Relation zueinander.
5) Zum Schluss noch mal ein Beispiel für einen sehr reinen Sinuston 1KHz 0dB wie ihn hpw-works als Messignal selber erzeugt. Leider kann man dieses Signal nicht von der Software in eine Datei schreiben lassen. Um im Programm die Messignale direkt kontrollieren zu können ohne den Umweg über ein Interface wird das Signal intern in einen Puffer geschrieben und direkt aus diesem für die Analyse ausgelesen.
Dieser Sinus zeigt keine Oberwellen, er ist sozusagen absolut ´clean´. hpw-works bietet eine Auswahl verschiedener Messignale, u.a. auch normgerechte Zwei-Frequenz-Signale für die Messung von Intermodulationsverzerrungen, Jitter und anderes mehr. Zusätzlich kann man die Parameter selber noch anpassen.
Die Analyse-Textdateien befinden sich in den Anhängen. Viel Spaß beim Stöbern!
Gruß, Jürgen