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Da ich auf der Suche nach einem Doppelgigbag war, habe ich hier im Musiker-Board einen Thread eröffnet, der leider nicht auf viel Resonanz gestoßen ist (https://www.musiker-board.de/threads/tasche-case-fuer-zwei-e-gitarren-uebersicht.657825/). Deshalb habe ich mir drei Modelle zur Auswahl bestellt.
Zum günstigen Thomann Case habe ich hier bereits ein Review veröffentlicht.
Hier soll es um den Ritter RGP8 Double Electric gehen
Neben der schwarzen Variante, die ich bestellt habe, gibt es die Tasche auch noch in grau.
Die beiden wichtigsten Anforderungen waren:
Die Instrumente sollen ausreichend geschützt sein, so dass ich keine Angst haben muss, auch mal irgendwo dagegen zu stoßen.
Die Tasche sollte mitsamt der beiden Gitarren über kürzere Strecken auf dem Rücken tragbar sein, um sie zum Beispiel auch mal ohne Auto mit dem Zug transportieren zu können.
Weiterhin wäre schön, wenn noch Platz für etwas Zubehör, wie Saiten, Plektren und vielleicht noch ein zwei Kabel wäre.
Erster Eindruck:
Das Teil kam in einer Plastikfolie verpackt und sah auf den ersten Blick sehr hochwertig aus. Auch ohne Gitarren drin wirkt das Teil stabil und massiv und behält seine Form. Unangenehme Gerüche, die bei Neuware aus Kunststoff ab und zu auftreten konnte ich nicht feststellen.
Gewogen habe ich den Gigbag mit einer günstigen Kofferwaage und kam auf ca. 2,5 kg (auf der Produktseite bei Thomann sind 2,90 kg angegeben). Trotz der größeren Ausmaße und dickeren Polsterungen ist das Teil nur unerheblich schwerer, als die günstigere Variante von Thomann (selbst gewogene 2,3 kg, siehe Test oben).
Das Außenmaterial wirkt hochwertig, die Reißverschlüsse wirken stabil und laufen super und alles wirkt sehr gut verarbeitet.
Ausstattung:
Der Gigbag hat neben den beiden Taschen für die Gitarren, auf die ich später noch eingehen werde noch 3 Zubehörtaschen, einen Tragegriff und eine Rucksackgarnitur.
Allzu viel Platz für Zubehör ist allerdings nicht. Über dem Korpus der Gitarren befinden sich zwei übereinanderliegende Taschen.
Beide Taschen sind flach, so dass nichts besonders dickes hineinpasst, wenn eine Gitarre im Gigbag ist. Für ein Kabel oder ein nicht so dickes Notenbuch ist im unteren Fach wohl Platz, viel mehr passt aber vermutlich nicht rein. Anbei habe ich Bilder der Taschen. Die Größe der Taschen habe ich im dritten Bild farbig markiert (kleine obere Tasche rot, untere gelb). Zur Veranschaulichung der Größe habe ich ein DIN A4 Blatt draufgelegt.
Bilder Taschen
Auf Höhe des Headstocks gibt es noch ein weiteres Zubehörfach, welches unter dem Ende des Reißverschlusses noch bis zum Anfang der weißen Streifen weitergeht (ca. 36x17 cm). Das Fach lässt sich etwas ausbeulen, für eine Plektrendose, Stimmgerät, Saiten Werkzeug oder Slides ist hier schon nochmal gut Platz.
Das wichtigste Zubehör kriegt man also unter, wer mehr transportieren will, sollte sich woanders umschauen.
Der Tragegriff erfüllt seinen Zweck, der Gigbag lässt sich damit bequem tragen. Verschlossen wird er übrigens wie üblich per Klettverschluss, nicht mit einem Druckknopf, wie man durch die Optik vermuten könnte (auf meinen Bildern ist es nicht zu sehen, aber auf dem dritten Bild der Thomann-Produktseite sieht man von außen eine Metallplatte, die aussieht, wie ein Knopf).
Als nächste möchte ich ein paar Worte zur Rucksackgarnitur verlieren: Zunächst ist positiv anzumerken, dass eine recht dicke Rückenpolsterung vorhanden ist, die das Tragen bequem machen würde. Die Gurte lassen sich nicht komplett entfernen, aber unten aushängen und hinter der Rückenpolsterung verstauen, was praktisch ist, wenn man sie nicht benötigt: So vermeidet man die Gefahr, beim Transport irgendwo hängen zu bleiben.
Die meiner Meinung nach größte Schwachstelle des Gigbags sind die Gurte an sich: Diese sind mit 4 cm Breite derartig schmal und zudem noch kaum gepolstert, dass ein bequemes Tragen kaum möglich ist. Mit der Meinung zu den Gurten bin ich auch nicht alleine, wie bei den Thomann-Bewertungen nachzulesen ist. Da hilft auch das Rückenpolster und die Tatsache, dass die Tasche relativ leicht ist nicht viel, wenn das Tragen an den Schultern schmerzt. Da die Gurte fest vernäht sind, lassen sie sich auch nicht austauschen.
Sorry Ritter, das kann die Thomann-Tasche für 39 € deutlich besser. Mit Gitarren, Zubehör und dem Eigengewicht der Tasche wird das Gewicht schnell zweistellig, ich frage mich wirklich, was sich die Designer bei diesen Gurten gedacht haben.
Gitarrenfächer:
Die beiden Gitarrenfächer machen einen guten Eindruck und sind identisch ausgestattet: Sie sind außen gut gepolstert (laut Thomann: 33 mm Polsterung: 20 mm High Density Schaumstoff + 10 mm weicher Schaumstoff + 3 mm Plüsch) und durch eine relativ steife, gepolsterte Schicht getrennt. Der Innenstoff ist weich und fühlt sich nach Fleece an, der Bereich der Kopfplatte ist beidseitig durch robusteres Material verstärkt, der Bereich über der Brücke ebenso. Hinter der Kopfplatte befindet sich zudem noch eine kleine, nicht verschließbare Tasche. Ich vermute, dass es sich dabei um das Plektrumfach handelt, von dem in der Thomann-Beschreibung die Rede ist.
Im Bereich des unteren Gurtpins ist ebenfalls verstärkter Schutz durch ein Polster gegeben, welches zwischen zwei Schichten des robusteren Materials eingenäht ist.
Zusätzlich ist eine Klettverschlusshalterung für den Gitarrenhals vorhanden, eine zusätzliche Stütze fehlt leider. Durch die gute Polsterung sollte ein Fixieren des Halses mit diesem Verschluss aber für guten Schutz ausreichen.
Insgesamt machen die Gitarrenfächer einen sehr guten Eindruck, ich denke die Tasche bietet den Instrumenten sehr guten Schutz.
Praktisch ist auch, dass sich die Fächer wie ein Koffer komplett öffnen und aufklappen lassen:
Die Unterseite des Gigbags besteht aus robustem, aber flexiblen Kunststoff, so dass man keine Angst haben muss, dass das Material schnell durchscheuert.
Befüllt mit Gitarren ist das Teil mit leeren Zubehörfächern etwa 22-24 cm hoch, der dicke Schutz macht sich auch in der Größe bemerkbar (der Thomann Gigbag kommt hier lediglich auf 18 cm):
Fazit:
An sich macht die Tasche einen sehr guten Eindruck, an der Verarbeitung habe ich nichts zu bemängeln und guter Schutz wird ebenso geboten. Die Zubehörfächer könnten für meinen Geschmack etwas geräumiger sein, da gibt es Produkte, die mehr zusätzlichen Stauraum bieten.
Das große Manko sind die Rucksacktragegurte: Um den Gigbag von und zum Auto zu tragen reicht es sicherlich, aber die Gurte sind meiner Meinung nach nicht dazu geeignet, das Teil für mehr als ein paar Minuten auf dem Rücken zu tragen. Das kann die Konkurrenz besser.
Empfehlen kann ich das Teil Leuten, die nicht vorhaben, lange Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen, im Gigbag nicht viel Platz für Zubehör brauchen und trotzdem besseren Schutz suchen als ihn günstigere Produkte bieten (Ritter hat selbst noch zwei günstigere Gigbags im Angebot, die ich noch nicht in der Hand hatte, aber die sich laut Beschreibung und Optik primär durch schlechtere Polsterung unterscheiden).
Wer viel zu Fuß unterwegs ist, sollte sich meiner Meinung nach eher woanders umschauen.
Entschieden habe ich mich übrigens für die Variante von Gator (G-PG E-Guitar Double Bag), für die ich voraussichtlich auch noch ein Review verfassen werde.
Zum günstigen Thomann Case habe ich hier bereits ein Review veröffentlicht.
Hier soll es um den Ritter RGP8 Double Electric gehen
Neben der schwarzen Variante, die ich bestellt habe, gibt es die Tasche auch noch in grau.
Die beiden wichtigsten Anforderungen waren:
Die Instrumente sollen ausreichend geschützt sein, so dass ich keine Angst haben muss, auch mal irgendwo dagegen zu stoßen.
Die Tasche sollte mitsamt der beiden Gitarren über kürzere Strecken auf dem Rücken tragbar sein, um sie zum Beispiel auch mal ohne Auto mit dem Zug transportieren zu können.
Weiterhin wäre schön, wenn noch Platz für etwas Zubehör, wie Saiten, Plektren und vielleicht noch ein zwei Kabel wäre.
Erster Eindruck:
Das Teil kam in einer Plastikfolie verpackt und sah auf den ersten Blick sehr hochwertig aus. Auch ohne Gitarren drin wirkt das Teil stabil und massiv und behält seine Form. Unangenehme Gerüche, die bei Neuware aus Kunststoff ab und zu auftreten konnte ich nicht feststellen.
Gewogen habe ich den Gigbag mit einer günstigen Kofferwaage und kam auf ca. 2,5 kg (auf der Produktseite bei Thomann sind 2,90 kg angegeben). Trotz der größeren Ausmaße und dickeren Polsterungen ist das Teil nur unerheblich schwerer, als die günstigere Variante von Thomann (selbst gewogene 2,3 kg, siehe Test oben).
Das Außenmaterial wirkt hochwertig, die Reißverschlüsse wirken stabil und laufen super und alles wirkt sehr gut verarbeitet.
Ausstattung:
Der Gigbag hat neben den beiden Taschen für die Gitarren, auf die ich später noch eingehen werde noch 3 Zubehörtaschen, einen Tragegriff und eine Rucksackgarnitur.
Allzu viel Platz für Zubehör ist allerdings nicht. Über dem Korpus der Gitarren befinden sich zwei übereinanderliegende Taschen.
Beide Taschen sind flach, so dass nichts besonders dickes hineinpasst, wenn eine Gitarre im Gigbag ist. Für ein Kabel oder ein nicht so dickes Notenbuch ist im unteren Fach wohl Platz, viel mehr passt aber vermutlich nicht rein. Anbei habe ich Bilder der Taschen. Die Größe der Taschen habe ich im dritten Bild farbig markiert (kleine obere Tasche rot, untere gelb). Zur Veranschaulichung der Größe habe ich ein DIN A4 Blatt draufgelegt.
Bilder Taschen
Auf Höhe des Headstocks gibt es noch ein weiteres Zubehörfach, welches unter dem Ende des Reißverschlusses noch bis zum Anfang der weißen Streifen weitergeht (ca. 36x17 cm). Das Fach lässt sich etwas ausbeulen, für eine Plektrendose, Stimmgerät, Saiten Werkzeug oder Slides ist hier schon nochmal gut Platz.
Das wichtigste Zubehör kriegt man also unter, wer mehr transportieren will, sollte sich woanders umschauen.
Der Tragegriff erfüllt seinen Zweck, der Gigbag lässt sich damit bequem tragen. Verschlossen wird er übrigens wie üblich per Klettverschluss, nicht mit einem Druckknopf, wie man durch die Optik vermuten könnte (auf meinen Bildern ist es nicht zu sehen, aber auf dem dritten Bild der Thomann-Produktseite sieht man von außen eine Metallplatte, die aussieht, wie ein Knopf).
Als nächste möchte ich ein paar Worte zur Rucksackgarnitur verlieren: Zunächst ist positiv anzumerken, dass eine recht dicke Rückenpolsterung vorhanden ist, die das Tragen bequem machen würde. Die Gurte lassen sich nicht komplett entfernen, aber unten aushängen und hinter der Rückenpolsterung verstauen, was praktisch ist, wenn man sie nicht benötigt: So vermeidet man die Gefahr, beim Transport irgendwo hängen zu bleiben.
Die meiner Meinung nach größte Schwachstelle des Gigbags sind die Gurte an sich: Diese sind mit 4 cm Breite derartig schmal und zudem noch kaum gepolstert, dass ein bequemes Tragen kaum möglich ist. Mit der Meinung zu den Gurten bin ich auch nicht alleine, wie bei den Thomann-Bewertungen nachzulesen ist. Da hilft auch das Rückenpolster und die Tatsache, dass die Tasche relativ leicht ist nicht viel, wenn das Tragen an den Schultern schmerzt. Da die Gurte fest vernäht sind, lassen sie sich auch nicht austauschen.
Sorry Ritter, das kann die Thomann-Tasche für 39 € deutlich besser. Mit Gitarren, Zubehör und dem Eigengewicht der Tasche wird das Gewicht schnell zweistellig, ich frage mich wirklich, was sich die Designer bei diesen Gurten gedacht haben.
Gitarrenfächer:
Die beiden Gitarrenfächer machen einen guten Eindruck und sind identisch ausgestattet: Sie sind außen gut gepolstert (laut Thomann: 33 mm Polsterung: 20 mm High Density Schaumstoff + 10 mm weicher Schaumstoff + 3 mm Plüsch) und durch eine relativ steife, gepolsterte Schicht getrennt. Der Innenstoff ist weich und fühlt sich nach Fleece an, der Bereich der Kopfplatte ist beidseitig durch robusteres Material verstärkt, der Bereich über der Brücke ebenso. Hinter der Kopfplatte befindet sich zudem noch eine kleine, nicht verschließbare Tasche. Ich vermute, dass es sich dabei um das Plektrumfach handelt, von dem in der Thomann-Beschreibung die Rede ist.
Im Bereich des unteren Gurtpins ist ebenfalls verstärkter Schutz durch ein Polster gegeben, welches zwischen zwei Schichten des robusteren Materials eingenäht ist.
Zusätzlich ist eine Klettverschlusshalterung für den Gitarrenhals vorhanden, eine zusätzliche Stütze fehlt leider. Durch die gute Polsterung sollte ein Fixieren des Halses mit diesem Verschluss aber für guten Schutz ausreichen.
Insgesamt machen die Gitarrenfächer einen sehr guten Eindruck, ich denke die Tasche bietet den Instrumenten sehr guten Schutz.
Praktisch ist auch, dass sich die Fächer wie ein Koffer komplett öffnen und aufklappen lassen:
Die Unterseite des Gigbags besteht aus robustem, aber flexiblen Kunststoff, so dass man keine Angst haben muss, dass das Material schnell durchscheuert.
Befüllt mit Gitarren ist das Teil mit leeren Zubehörfächern etwa 22-24 cm hoch, der dicke Schutz macht sich auch in der Größe bemerkbar (der Thomann Gigbag kommt hier lediglich auf 18 cm):
Fazit:
An sich macht die Tasche einen sehr guten Eindruck, an der Verarbeitung habe ich nichts zu bemängeln und guter Schutz wird ebenso geboten. Die Zubehörfächer könnten für meinen Geschmack etwas geräumiger sein, da gibt es Produkte, die mehr zusätzlichen Stauraum bieten.
Das große Manko sind die Rucksacktragegurte: Um den Gigbag von und zum Auto zu tragen reicht es sicherlich, aber die Gurte sind meiner Meinung nach nicht dazu geeignet, das Teil für mehr als ein paar Minuten auf dem Rücken zu tragen. Das kann die Konkurrenz besser.
Empfehlen kann ich das Teil Leuten, die nicht vorhaben, lange Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen, im Gigbag nicht viel Platz für Zubehör brauchen und trotzdem besseren Schutz suchen als ihn günstigere Produkte bieten (Ritter hat selbst noch zwei günstigere Gigbags im Angebot, die ich noch nicht in der Hand hatte, aber die sich laut Beschreibung und Optik primär durch schlechtere Polsterung unterscheiden).
Wer viel zu Fuß unterwegs ist, sollte sich meiner Meinung nach eher woanders umschauen.
Entschieden habe ich mich übrigens für die Variante von Gator (G-PG E-Guitar Double Bag), für die ich voraussichtlich auch noch ein Review verfassen werde.
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