Aaalso, ich war ja gestern in Schwelm und habe alle Tenöre angespielt, die auf meiner Liste standen.
Zum Glück habe ich mich nicht in einen handgebauten verliebt, was vielleicht auch daran gelegen hat, dass ich die als allererstes ausprobiert habe und mich erst an die, für mich ungewohnte, Handhaltung gewöhnen musste.
Lediglich das Rafi-Modell von Li Virghi hat mich in der Preisklasse total begeistert und lag sofort prima in der Hand. Aber ich hatte ja auch noch meine Verabredung mit Frau Kunath vor mir.
Davor habe ich noch die Rottenburgh von Moeck ausprobiert, die ich in Grenadill unglaublich schwer fand. Auch beim Tenore von Ehlert ist mir fast der Arm abgebrochen.
Da muss meiner Meinung fast schon gezieltes Krafttraining her, um die Flöten problemlos halten zu können. Wobei das bei Männern anders sein könnte. Ich bin für diese Schwergewichte jedoch definitiv zu schwach.
Von den verschiedenen Klappentenören hat mich keiner überzeugt, außerdem hat mir bei denen die "Ablage" für den rechten kleinen Finger gefehlt, den ich gerne kurz vor dem letzten Loch zur Stütze ablegen.
Spontan gut gefallen hat mir ein Marsyas, den ich am Stand von Küng ausprobiert habe. Der lag deutlich besser in der Hand und die Ansprache war durchgehend gut.
Am Stand von Frau Kunath habe ich mich dann auch auf zwei Flöten von Marsyas (Zwetschge und Palisander) und zwei Flöten von Huber (Kirsche und Palisander) konzentriert und diese mit in ein leeres Zimmer im ersten Stock genommen, in dem ich die vier Flöten ausgiebig ausprobiert habe.
Die Entscheidung war sehr schwer, weil die beiden Modelle (Marsyas und Huber) sehr unterschiedlich waren, aber beide sehr reizvoll sind. Die Marsyas ist insgesamt reiner und süßer. Die Huber bodenständiger und satter im Klang. Ich konnte beide Modelle gut greifen und die Ansprache war toll. In der Summe lagen die beiden Flöten von Huber aber besser in der Hand und der Wulst am Fußteil kommt dem kleinen Finger sehr angenehm entgegen. Es hat schon einen Grund, dass ich bereits eine Sopran- und eine Altflöte von Huber habe.
Die beiden Marsyas habe ich zurückgebracht und weil ich mich zwischen den beiden Huber absolut nicht entscheiden konnte, hat Frau Kunath mir angeboten, beide Flöten mitzunehmen und ihr eine zurückzuschicken, wenn ich mich entschieden habe.
Jetzt habe ich also zwei Tenöre hier liegen, einen aus Kirsche und einen aus Palisander. Ich werde beide Flöten am Wochenende und nächste Woche weiter ausprobieren und sie auch am Mittwoch mit in den Unterricht nehmen.
Es bleibt also spannend.