Unkonzentriertheit beim Spielen?

  • Ersteller Eyebala
  • Erstellt am
Eyebala
Eyebala
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.01.22
Registriert
04.07.16
Beiträge
221
Kekse
855
Hallo,

ich spiele schon ganz paar Jahre Gitarre und habe nach einer Zeit der Abstinenz voriges Jahr wieder angefangen und spiele auch in einer Band. Eigentlich kann ich die Lieder und Stücke auch alle Spielen aber manchmal verzocke ich mich total bei den einfachsten Sachen. Kann es sein das ich in diesen Momenten einfach zu unkonzentriert bin? Teilweise habe ich auch das Gefühl einfach nicht mehr darüber nach zudenken was ich spiele und dann auf einmal raus zu kommen.

Hoffe das ist im richtigen Forum hier.
 
Eigenschaft
 
Ja, das kenne ich. kommt bei relativ einfach songs vor, wo ich mich eigentlich 150 % ig sicher im Ablauf fühle und dann gibts wegen Unkonzentriertheit doch Aussetzer.
Denke, das kennt fast jeder. Was hilft:) ?? Einfach mehr nachdenken und sich konzentrieren, ganz einfach.
 
Kenne ich zu gut. Da hat man ein Stück hunderte Male gespielt, wodurch man eigentlich nicht mehr nachdenken muss wie's weitergeht. Aber dann kommt plötzlich so ein Moment wo man nicht mehr weiß wie es weitergeht. Wo diese Automatismen versagen. Solang das nur bei einer Probe passiert ist es halb so schlimm, ich kenn das aber auch von Auftritten.
Solang das nur gelegentlich vorkommt, seh ich das nicht weiter schlimm. Ansonsten solltest du tatsächlich an deiner Konzentration arbeiten.
 
Ich habe festgestellt das ich dann einfach mal in Gedanken abschweife ohne das direkt gleich mitzukriegen. Man nimmt es offensichtlich zu verständlich das Stück spielen zu können und schon ists vorbei.
 
Kann es sein das ich in diesen Momenten einfach zu unkonzentriert bin?
Teilweise habe ich auch das Gefühl einfach nicht mehr darüber nach zudenken was ich spiele und dann auf einmal raus zu kommen.

Ich weiß jeder tickt da ein bißchen anders, aber was du beschreibst ist genau der Zustand den ich erreichen möchte.
Ich spiele einen Song , den ich kenne, ohne im mindesten darüber nachzudenken. Ich bin aber dabei nicht unkonzentriert
sondern achte auf die Sachen die für MICH am wichtigsten sind =>
Das Feeling des Songs, das Feeling mit dem ich spiele und auf das was die anderen Instrumente machen.
Man lehnt sich gewissermassen etwas zurück und reagiert mit dem Bauchgefühl statt ständig nachzudenken.
Das birgt natürlich gewisse Risiken wenn man z.B. ein Drum fill "erwartet" um in den Refrain zu wechseln,
und der Drummer das dann nicht macht .......
Aber für mich erhält das ganze dadurch ein besseres Feeling und die Musik wird spontaner und besser
(genügend Erfahrung und gute Ohren vorrausgesetzt).

;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich habe festgestellt das ich dann einfach mal in Gedanken abschweife ohne das direkt gleich mitzukriegen. Man nimmt es offensichtlich zu verständlich das Stück spielen zu können und schon ists vorbei.

Klingt für mich nach dem Klassiker, dass das Hirn auf Durchzug schaltet, weil ihm langweilig wird oder die Konzentration aufgebraucht ist. Da muss man sich selbst ein bischen helfen. Variationen sind ganz praktisch oder immer nachdenken, wo man im Lied ist. Macht wohl am Ende jeder anders. Ich denk immer in den einzelnen Parts die im Lied kommen was ich spiele und wo ich bin, aber irgendwann gehts nicht mehr und dann brauch ich eine kurze Pause. Irgendwie ergibt sich das gespielte auch aus dem was der Rest der Band spielt. Man assoziert bestimmte Riffs damit und diese werden abgerufen. Was live nicht passieren sollte ist, dass du total daneben liegst udn es überhaupt nicht mehr drauf passt. Mal ne falsche Note bei nem flotten Lauf geht eher Unter als ein langer schiefer Bend auf ner Note die nicht in den Kontext passt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Eigentlich kann ich die Lieder und Stücke auch alle Spielen aber manchmal verzocke ich mich total bei den einfachsten Sachen.
Hallo Eyebala,
jetzt mal ganz provokativ: Du kannst die Songs noch nicht richtig.

Das sage ich jetzt als jemand der erst ein knappes Jahr Gitarre lernt und noch nicht einen ganzen Song völlig locker spielen kann...
Unser Gehirn kann bewusst nur recht wenig leisten, d. h. die Bandbreite ist sehr gering. Darum müssen wir je soviel und auch so langsam üben. Wenn ich beim Blues noch die Takte zähle, kann ich nur noch ganz wenig am Ausdruck drehen. Dazu reicht es einfach nicht. Also erst wenn die ganzen Basics so richtig sitzen kann man z. B. auf die Mitspieler hören und auf sie reagieren. Das klappt erfahrungsgemäß nicht. Wenn ich mich auf dem nächsten Akkordwechsel konzentriere, oder Takte zähle. Diese Sachen müssen völlig im Unterbewusstsein ablaufen, damit sie störungsfrei funktionieren. Ich habe das Gefühl, dass mein ein Stück so lange üben muss, bis man nebenbei Rechenaufgaben lösen kann...

Viele Grüße

Jürgen
 
Ich hatte (und habe auch heute noch) das gleiche Problem, und kann basstus da aus eigener Erfahrung nur zustimmen. Mein Klavierlehrer hat mir früher eingebläut, dass ein Stück erst dann vortragsreif ist, wenn ich frei Schnauze an jeder beliebigen Stelle sicher einsetzen kann. Diesen Punkt zu erreichen, kostet sehr viel Energie. Am Klavier empfiehlt man gerne Stücke von hinten nach vorne zu lernen, also mit dem letzten Takt zu beginnen und sich erst weiter nach vorne zu arbeiten, wenn das Ende sitzt, was auch in die Richtung unterstützend wirkt. Zumindest bilde ich mir ein, dass mein Gitarrenspiel sich durch die Vorgehensweise verbessert hat.
 
So doof das klingt: Üben, üben, üben. Zuverlässiges fehlerfreies Spielen ist etwas sehr Anspruchsvolles, das man lange und regelmäßig trainieren muss.
 
Die Konzentrationsfähigkeit hat nun auch mal ihre Belastungsgrenze. Kennt man ja im Allgemeinen von der Physis. Dann macht man halt mal 'ne Pause. Ein paar Tage mal gar nicht spielen kann auch hilfreich sein, erstaunlicherweise flutscht es bei mir nach so 'ner Pause von 1-2 Tagen gerade bei neu gelerntem besser. Den Dingen Zeit geben.
 
Ich weiß jeder tickt da ein bißchen anders, aber was du beschreibst ist genau der Zustand den ich erreichen möchte.
Ich spiele einen Song , den ich kenne, ohne im mindesten darüber nachzudenken.
;)

Na, das möchte wohl jeder ganz gerne, aber im Bandgefüge oder auch solo sollte der Ablauf...sprich Akkorde und timing schon richtig sein, is doch ne Grundvoraussetzung für die Freiheit , die du....wie viele andere auch, gerne hätten oder haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich spiele einen Song , den ich kenne, ohne im mindesten darüber nachzudenken. Ich bin aber dabei nicht unkonzentriert
sondern achte auf die Sachen die für MICH am wichtigsten sind =>

Das finde ich auch gut, ist aber schon einen Schritt weiter. Zuerst muss man die Songs richtig können, ehe man sie "nebenbei" spielen kann.
Ein kluger Mann hat mal gesagt: "Um etwas aus dem Ärmel schütteln zu können muss man vorher was reintun :D"
 
Also ich kenn das von mir, dass mir das manchmal auch bei Stücken passiert, die ich in- und auswendig kann, hunderte Male fehlerfrei gespielt hab. Und dann plötzlich weiß ich nicht mehr wie's weitergeht. Ist natürlich meist bei irgendeiner Bridge oder einem anderen Wechsel im Stück. Also glaub ich nicht, dass es mit "das Stück nicht gut genug zu kennen" zu tun hat. Eher mit der Automatisierung, die mit dem oftmaligen Spielen einher geht. Und aus irgendeinem Grund geht dann manchmal die Konzentration flöten und in der Sekunde fällt einem auch nicht ein, wie's weitergeht.
Sowas ähnliches passiert mir mitunter auch auf längeren Autobahnfahrten. Da bin ich plötzlich 20 oder mehr Kilometer gefahren und kann mich an nichts erinnern, was auf dieser Strecke war. Weil ich einfach automatisch gefahren bin. Hat nichts mit Unsicherheit zu tun, denn es ist ja nichts passiert. Aber das Hirn schaltet eben manchmal auf Durchzug - und dann ist es so wie wenn man aus einer Trance erwacht und sich zunächst nicht wirklich orientieren kann.
Da lob ich mir Bandkollegen, die sich von sowas nicht aus dem Song bringen lassen.
 
Manchmal ist es auch schlicht die Angst/plötzliche Panik nicht zu wissen, wie es gleich weitergeht. Das genau löst dann die Denkblockade aus, die man befürchtet hat. Diese Denkblockaden sind uns aus der Urzeit vererbt worden, wo bei "Stress" Flucht im Zweifel die bessere Option war...
Gegen diese Denkblocken hilft nur Routine, Erfahrung und dem daraus erwachsenden Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. ....oder Vielleicht das Wissen das Spielfehler in der Regel nur dem Verursacher auffallen und daher kein Drama darstellen.
 
Gegen diese Denkblocken hilft nur Routine, Erfahrung und dem daraus erwachsenden Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. ....oder Vielleicht das Wissen das Spielfehler in der Regel nur dem Verursacher auffallen und daher kein Drama darstellen.
Zustimmung. Obwohl - sei mal der Bassist, der den Beginn des nächsten Teil des Songs allein anfängt und gerade nicht weiß wie der Song weitergeht. Das ist so, wie wenn dir ein Wort auf der Zunge liegt aber nicht und nicht einfallen will :D
Alles schon erlebt - aber es ist auch nicht schlimm wenn es der gesamten Band auffällt und man einander dann aushilft. Dem Publikum ist das glaub ich noch nie aufgefallen bei mir. ;)
 
Bei mir hat das angesprochene Problem den Effekt, dass ich auf der Bühne meistens besser spiele als im Proberaum. Auf der Bühne habe ich das Adrenalin, während ich mich im Proberaum eher langweile, wenn wir immer das Gleiche in der gleichen Reihenfolge spielen und am besten noch Songs, die nur aus Wiederholungen bestehen. Mein Mittel dagegen: interessante, abwechslungsreiche, dramatische Stücke, nicht immer die gleichen und unterschiedliche Reihenfolge der Stücke oder auch mal mit unterschiedlicher Besetzung

Allgemein gibt es auch das Problem, dass einen das, was man schon kann, langweilt, während man das, was einen interessiert, noch nicht kann. Was ich für mich spiele, ist deshalb wenig publikumstauglich. Für's Publikum müsste ich dann die langweiligen Sachen spielen, die ich schon kann.
 
Danke für die vielen Antworten. Man ist ja meistens nie allein mit seinen Problemen ^^

Ich denke es ist nicht das Problem das ich die Songs noch nicht richtig kann, da wir sie ja in der Probe schon zu hauf gespielt haben. Es ist wahrscheinlich wirklich der angesprochene Gewöhnungseffekt, man denkt man kann es und schaltet einfach ab und dann kommt manchmal eben Grütze raus. Ich glaube mein Problem ist mitunter wirklich das ich die Konzentration nicht hochhalte und dann einfach abschweife. Also werde ich bei der nächsten Probe einfach mal versuchen die ganze Zeit bei der Sache zu bleiben ;-)
 
Es ist halt schwierig die Konzentration auf Dauer hochzuhalten. Du wirst es wahrscheinlich nie eliminieren können, dass ein Song mehr oder weniger "automatisch" gespielt wird. Und in 99% der Fälle geht das ja auch gut. Und wenn du dich immer an der gleichen Stelle vertust, dann üb die einfach zuhaus noch mal ordentlich.
 
Was genau meinst Du mit "verzocken"? Das ist ein sehr schwammiger, diffuser Begriff.. da helfen auch seine harten Konsonanten nicht, eine konkrete Bedeutung herbeizuzaubern :)

Ist es so, dass Du schwierige Stellen nicht sicher spielen kannst? Oder ist es so, dass Du Songabläufe nicht beherrschst? Oder läufst Du total aus dem Ruder? Landest Du rhythmisch im Nirvana und schwimmst?
 
Ist es so, dass Du schwierige Stellen nicht sicher spielen kannst? Oder ist es so, dass Du Songabläufe nicht beherrschst? Oder läufst Du total aus dem Ruder? Landest Du rhythmisch im Nirvana und schwimmst?

Nein das eigentlich gar nicht. Wenn wir in der Band spielen komme ich in alles gut rein, weiß wo die Einsätze sind und bin rhytmisch voll drin. Es sind dann eher so einzelne Passagen, wo ich auf einmal mich total verspiele oder nicht mehr weiß was ich spielen muss und fliege dann total raus obwohl wir die Sachen schon zig mal gespielt haben und da alles gut ging. Bestes Beispiel letztens bei der Probe haben wir Whiskey in the Jar gespielt. Und da habe ich das Intro Gedudel (nicht abwertend gemeint) auf einmal total falsch gespielt ohne ersichtlichen Grund. Haben dann nochmal neu anfagen und alles klappte Problemlos.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben